Das Projekt "Systematik, Zoogeographie, Evolution und Biodiversität antarktischer Tiefseeisopoda (Crustacea, Malacostraca)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Biozentrum Grindel und Zoologisches Museum durchgeführt. Der antarktische Schelf ist durch den Zirkumpolarstrom sehr isoliert, seine Besiedlung durch Isopoden, die dort einen hohen Prozentsatz von Endemiten aufweisen, ist gut dokumentiert. Es ist jedoch unklar, wie diese Isopodenfauna über den antarktischen Kontinentalhang und die Tiefsee mit den übrigen Weltozeanen in Zeit und Raum kommuniziert. Über die Zusammensetzung der antarktischen Tiefseeisopoden ist wenig bekannt. Auf dem Schelf gehören bereits die meisten Isopodenarten zu der UO Asellota, dem Taxon der Isopoda, welches mit zunehmender Tiefe an Artenzahlen zunimmt. Durch die ANDEEP-Expeditionen im Südozean soll eine Inventarisierung der antarktischen Isopoden der Scotia- und Weddelmeer-Tiefsee erfolgen. Zoogeographische und evolutionsbiologische Analysen ausgewählter, häufiger Taxa sollen weitere potentielle Sub- oder Emergenzphänomene der antarktischen Isopoden aufzuklären helfen. Es soll analysiert werden, ob sich die antarktische Tiefseefauna von der der übrigen Weltozeane unterscheidet, ob es wie auf dem Schelf eine lokale, eigene Evolution von Taxa gab und ob die Isopoden in diesem Lebensraum durch einen ähnlich hohen Endemitenanteil gekennzeichnet sind wie die antarktischen Schelfarten. Es ist zu prüfen, ob es eine ausgeprägte Grenze in der Vertikalverbreitung gibt, die Schelf- und Tiefseegemeinschaften trennt. Weiterhin ist zu prüfen, welche Faktoren die geographische Ausbreitung der Arten fördern oder hindern (u.a. Bodenrelief, Strömungen, Wasserkörper, Nahrungsangebot).