Das Projekt "Netzwerk für die Entwicklung einer nachhaltigen Methode zur großangelegten Einführung von Sanitäreinrichtungen in Afrika (NETSSAF)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Bremerhaven, Technologietransferzentrum, Umweltinstitut durchgeführt. Ohne einen kurzfristigen erheblichen Fortschritt wird die Welt das Hygieneziel der Jahrtausendentwicklungsziele (MDG) um eine halbe Milliarde Menschen verfehlen. Betrachtet man etwa die subsaharischen Länder Afrikas, dann hat fast zweidrittel der Bevölkerung (64 Prozent) keine ausreichende Versorgung mit Sanitärenanlagen. In den afrikanischen Ländern schwankt die Menge der Wohnungen und Häuser mit Sanitäreinrichtungen zwischen 84 Prozent in den städtischen Gebieten und 45 Prozent in den ländlichen Gebieten. Um bis 2015 das Ziel einer flächendeckenden Wasserversorgung zu gewährleisten, müssen in den nächsten 15 Jahren für 210 Millionen (194 in den ländlichen Gebieten) Menschen zusätzliche sanitäre Einrichtungen gebaut werden. Das Ziel dieser Koordinierungsmaßnahme ist der Aufbau einer multilateralen, interdisziplinären Interessengruppe von subsaharischen und europäischen Fachleuten für die nachhaltige Entwicklung von Sanitäranlagen. NETSSAF fördert internationale Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstitutionen, Verbänden, Universitäten sowie Gesellschafts- und Regierungsinteressengruppe in einem europäischen und subsaharischen Zusammenhang mit einer speziellen Ausrichtung auf die Westafrikanischen Länder. Eine beständige Plattform für Experten und Forschung im Sanitärsektor und ein Sachverständigennetzwerk werden eingerichtet, um nutzbringende Forschung und strategische Aktivitäten zu koordinieren, zu bestimmen und zu leiten, mit dem Ziel einerseits ein optimales Verfahren, Wissenslücken und Grenzen für das weitere Vorgehen zu bestimmen und andererseits Vorschläge für die Richtung zukünftiger Forschungen zu unterbreiten. Das Ziel des vorgeschlagenen Netzwerkes ist es ein Vielfalt an innovativen, anwendbaren und wiederholbaren Ansätzen für eine nachhaltige Sanitärentwicklung zu liefern, welche preiswerten Technologien mit einem auf der Kommune basierendem Management und den unterschiedlichen in den Regionen Afrikas vorherrschenden Bedingungen verbindet. Das Hauptergebnis wird die Entwicklung eines partizipativen Hygiene-Management-Unterstützungsinstruments für mehrere Benutzer sein, das für die Endbenutzer darauf abgezielt, sie in die Lage zu versetzen groß angelegte Hygienekonzepte und Technologien anzuwenden und sie den unterschiedlichen Bedingungen, die in Afrika vorherrschen, anzupassen.