Das Projekt "Integrative Kennzeichnung der mikrobiellen Ökophysiologie in Böden Deutschlands" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, Institut für Bodenökologie durchgeführt. Für landwirtschaftlich genutzte Böden Schleswig-Holsteins, Hessen und Bayerns werden sich ergänzende, strukturell bedeutsame bodenmikrobiologische Kenngrößen erhoben und integrativ zu einer Bewertung der Bodenqualität aus bodenmikrobiologischer Sicht überprüft bzw. aufbereitet. Diese Untersuchungen sollen in erster Linie zeigen, wie Struktur, Diversität und Aktivität der mikrobiellen Gemeinschaften zusammenhängen. Neue Methoden wie molekularbiologische Techniken und Enzymbesteckmuster sollen hierzu einen besonderen Beitrag liefern. Die Daten, auf das Bodentrockengewicht bezogen, werden (i) zu Quotienten von bodenmikrobiologischen Kenngrößen kombiniert und (ii) in Sterndiagrammen vergleichend gewichtet. Darüber hinaus wird versucht, Vergleichs- und Grenzwerte und -bereiche zur Abschätzung der Bodenqualität abzuleiten. Mikrobielle Informationen werden in Quotienten zusammengefasst, um die Messgrößenvariabilität zur Bewertung der Bodenqualität zu integrieren und um gleichzeitig im Sinne der praktischen Umsetzung, die Anzahl der Eingangsgrößen in den Sterndiagrammen gering zu halten.
Das Projekt "Climate effects on woody debris on and in Alpine soils" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Innsbruck, Institut für Mikrobiologie durchgeführt. Alpine Gebirgswälder sind komplexe Ökosysteme, die besonders sensitiv auf sich verändernde Umweltbedingungen wie globale Erwärmung reagieren. Obwohl der Waldboden essentiell an der Sequestrierung von Kohlenstoff beteiligt ist, sind viele Funktionsweisen des Kohlenstoff-Kreislaufes noch weitgehend unbekannt. Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Kohlenstoff in Waldökosystemen spielt Totholz. Tote und absterbende Bäume sind wertvolle Habitate für eine große Anzahl an seltenen Spezies (saproxylische Insekten, Vögel, Säugetiere, Pilze, Flechten und Bryophyten), da sie Futter, Schutz und Brutplätze bieten. Aus diesem Grund besteht die Notwendigkeit, die Interaktionen zwischen Wald, Boden, Totholz, Makro- und Mikroorganismen und den darauf einwirkenden klimatischen Einflüssen im Detail zu verstehen. Das beantragte Projekt zielt darauf ab, mittels empirischer Untersuchungen, Feldexperimenten und Modellierungen den Effekt des Klimas auf die Abbaudynamik von Totholz von Picea abies und dessen Inkorporation in den Waldboden eines alpinen Gebiets im Trentino (Val di Rabbi and Val di Sole) zu analysieren. Die Forschungsflächen werden entlang eines Höhengradienten (von 1000 bis 2200 Höhenmeter), der die Klimazonen widerspiegelt, an Nord- und an Süd-exponierten mit Nadelwald bestockten Standorten angelegt. Das Leitmotiv der geplanten Untersuchungen gruppiert sich um das Totholz (Picea abies) - Humus Formen - Bodenorganische Substanz. Folgende Forschungsfragen werden angegangen: Wie beeinflusst das Klima den Abbau von Totholz speziell im Boden alpiner Standorte? Welche Zeitskalen sind dabei involviert? Wie schnell wird Totholz in die bodenorganische Substanz integriert? Wie werden die Abbauprodukte im Boden stabilisiert? Welche Beziehungen bestehen zwischen den Abbaumechanismen und der räumlichen Verteilung der Humus Formen? Kann die Humus Form als zentraler Parameter für die räumliche Extrapolation der Boden-Mesofauna und -Mikrobiologie genutzt werden? usw.