Das Projekt "Teilprojekt 1A: (Alte) Dualismen und (neue) Bezogenheiten? Sozial-ökologische Transformationen von Tätigkeiten im Raum in ökonomischer und polit(olog)ischer Perspektive" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IISO, Institut für Institutionelle und Sozial-Ökonomie durchgeführt. Die Arbeit bezieht sich auf den geografischen Raum 'Mulde-Mündung' mit den Städten Dessau und Bitterfeld-Wolfen. Dabei werden beachtet: Biosphärenreservat 'Flusslandschaft Mittlere Elbe' und Dessau Wörlitzer Gartenreich (Unesco-Weltkulturerbe). Ausgangspunkt des Vorhabens sind drei Hypothesen: 1. Dichotomisierungsprozesse blockieren die sozial-ökologische Transformation von Räumen. Sie verdrängen Akteur/innen, Handlungsmuster und Institutionen, die für die sozial-ökologische Transformation notwendig sind, grenzen sie aus und werten sie ab. 2. Die im geplanten Projekt zentrale analytische Kategorie 'Gender' vermag den Blick für Dichotomisierungsprozesse, die grundsätzlich mit Hierarchisierungsprozessen verbunden sind, zu schärfen. 3. Die sozial-ökologische Transformation von Räumen kann über die Entdeckung und Entwicklung von Zwischenräumen und neuen Bezogenheiten in Bewegung gebracht werden. Ein Ziel ist die Erkundung eines Brückenkonzepts zur sozial-ökologischen Transformation von Räumen. Mit Hilfe dieses theoretisch zu entwickelnden Brückenkonzeptes kann es gelingen, das disziplinäre und das Alltagswissen sowie die unterschiedlichen Handlungsmuster nicht mehr in dichotomen Schemata zu erfassen, sondern dialektisch zu vermitteln und damit die Hierarchien und Herrschaftsverhältnisse demokratischer Gestaltung zugänglich zu machen. Zweites Arbeitsziel ist die Entwicklung akteurszentrierter Aushandlungsformen, mit denen die Neugestaltung der von uns als dichotom und deshalb blockierend erkannten Beziehungen in und zwischen den Räumen ausgehandelt werden kann. Bei dem Projekt handelt es sich um einen Forschungsverbund mit folgenden Teilprojekten: TP 1: Tätigkeitsräume sind Räume, die aus Wechselverhältnissen von Tätigkeiten wie z.B. Erwerbsarbeit, sorgenden Arbeiten, Gemeinwesenarbeit entstehen. Die Möglichkeiten ihrer Umgestaltung zu nachhaltigen Tätigkeitsnetzen werden untersucht. TP 2: Umwelträume sind Räume, in denen die dynamischen Mensch-Natur-Beziehungen am Versorgungssystem Wasser sichtbar gemacht und für Strategien einer regionalen Wasserwirtschaft konstruktiv aufgegriffen werden. TP 3: LernHandlungsRäume sind Räume, in denen zwischen Wissen und Handeln, Verstand und Gefühl, innerer und äußerer Natur raumverbindendes und -verbindliches reflektiert und erprobt wird. TP 4: NaturKulturräume sind Räume, in denen sich die Verbindung von Natur und Gesellschaft materialisiert. Entlang der trennenden Kategorien 'Schützen' und 'Nutzen' von Naturraum wird diese Verbindung im Biosphärenreservat Mittlere Elbe untersucht. TP 5: Normative Räume sind Räume, in denen die Rationalitäts- und Handlungsmuster in den Raumnutzungen der Akteure der nachhaltigen Regionalentwicklung untersucht werden. TP 6: Umsetzungsräume sind Räume, in denen mit neuen Erkenntnissen experimentiert wird, in denen sich Wissenschaft und Alltagswissen treffen und in denen Aushandlungsprozesse um die Ziele regionaler Entwicklung stattfinden.