Die Umweltbewusstseinsstudie (UBS) 2018 ist die zwölfte Umweltbewusstseinsstudie seit 1996. Sie wurde vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt in Auftrag gegeben, um das Umweltbewusstsein und Umweltverhalten der Bevölkerung in Deutschland zu untersuchen. Nach über 20 Jahren Umweltbewusstseinsforschung im Umweltressort diente die UBS 2018 darüber hinaus der Reflektion der bisherigen Forschungsarbeiten sowie dem Ausloten methodischer und konzeptioneller Verbesserungsmöglichkeiten. Dabei sollte auch kritisch nach der Rezeption der UBS bei verschiedenen Zielgruppen gefragt werden. Der vorgelegte Bericht dient der Darstellung des methodischen Vorgehens, der wichtigsten inhaltlichen Ergebnisse sowie der Dokumentation bisher nicht veröffentlichter Teilberichte. Zunächst werden Ergebnisse eines Rezipienten- und Rezipientinnen-Workshops dargestellt und die daraus resultierenden Hinweise für die Ausgestaltung künftiger Studien beschrieben. Daneben wird auf das Resultat der weiterentwickelten Kenngrößen zur Messung des Umweltbewusstseins eingegangen und es werden Ergebnisse zur systematischen Rekonstruktion von bestehenden Zeitreihen zum Umweltbewusstsein vorgestellt. Zudem geht der Bericht ausführlich auf die Ergebnisse einer Zwischenerhebung im Jahre 2019 ein und ordnet diese in den Kontext des Aufkommens der Fridays for Future Bewegung ein. Die Ergebnisse werden auch nach verschiedenen sozio-demografischen Merkmalen betrachtet und interpretiert. Außerdem werden Erkenntnisse aus nachgelagerten Fokusgruppen dargestellt, die im Oktober 2019 durchgeführt wurden und ein tieferes Verständnis der Ergebnisse der Repräsentativbefragungen ermöglichen. Darüber hinaus werden die Daten aus den qualitativen und quantitativen Zugängen im Hinblick auf die Zuschreibung von Verantwortung an verschiedene Akteure (wie Politik, Wirtschaft, Bürgerinnen und Bürger) gebündelt betrachtet und interpretiert. Der Bericht schließt mit einigen methodischen Anregungen für künftige Umweltbewusstseinsstudien und deren Einbettung in die Umweltpolitik der Bundesregierung. Quelle: Forschungsbericht
Die Umweltbewusstseinsstudien von BMU(B) und UBA liefern wichtige Daten zum Umweltbewusstsein im Zeitverlauf, die in ihrer Tiefe und Differenziertheit keine andere Studie bietet. Dennoch können zusätzliche externe und frei verfügbare Daten zusätzliche Einblicke liefern, wie sich Einstellungen zu ökologisch relevanten Themen in der Bevölkerung in Deutschland entwickelt haben. Der vorliegende Bericht widmet sich deswegen diesen externen Datenquellen und untersucht, welche Entwicklungen und Veränderungen des Umweltbewusstseins sich daraus erkennen lassen und vergleicht diese Ergebnisse mit den Daten der Umweltbewusstseinsstudien. Neben der Erfassung umweltbezogener Einstellungen wurden dabei auch Daten zu anderen gesellschaftlichen Handlungsfeldern herangezogen, um eine Einordnung derselben in einen breiteren sozio-historischen Kontext zu ermöglichen. Zunächst werden die "langen Wellen" des Umweltbewusstseins (von den 1970er bis Ende der 2010er Jahre) in den Blick genommen. Anschließend werden aktuelle Entwicklungen (von Mitte 2018 bis Ende 2019) genauer betrachtet. Es zeigt sich, dass insbesondere die Klimakrise in jüngster Zeit sehr deutlich in den Vordergrund der Aufmerksamkeiten getreten ist. Aus den Analysen werden Suchspuren und Empfehlungen abgeleitet, um für die sozialwissenschaftliche Umweltforschung weitere Forschungsarbeiten und Untersuchungen anzuregen. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Repräsentativumfrage zum Umweltbewusstsein und Umweltverhalten im Jahr 2020 einschließlich sozialwissenschaftlicher Analysen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH durchgeführt. Das Vorhaben verfolgt das Ziel der zuverlässigen und validen Erhebung von umweltbezogenen Einstellungs- und Verhaltensmustern in der Bevölkerung. Die Studie soll den aktuellen Stand des Umweltbewusstseins ermitteln und auf bedeutsame Entwicklungen hinweisen. Zudem sollen Verhaltens- und Engagementbereitschaften in verschiedenen Bedürfnisfeldern und gesellschaftlichen Bereichen aufgezeigt und die Akzeptanz von Umweltpolitik untersucht werden. Die Umweltbewusstseinsstudie 2020 soll systematisch auf den vorherigen Studien aufbauen und, wo sinnvoll und möglich, bestehende Zeitreihen fortführen. Sie soll dem gewachsenen Bedarf zur Erfassung von Wissen, Einstellungen und Verhaltensabsichten in der Bevölkerung sowie gesellschaftsbezogener Indikatoren im UBA und BMU Rechnung tragen, indem mehrere quantitative und qualitative Befragungsmodule erarbeitet und umgesetzt werden. Neben einer Basiserhebung für zentrale Zeitreihen- und Standardthemen sowie der Erfassung soziodemografischer und soziokultureller Merkmale sollen Kapazitäten vorgehalten werden für Vertiefungsthemen und Zusatzerhebungen zu aktuellen Fragestellungen und Entwicklungen. Besonderes Augenmerk soll auf die kommunikative Anschlussfähigkeit der Ergebnisse gerichtet werden. Neben der 'klassischen' Basisdatenbroschüre sollen daher auch weitere öffentlichkeitswirksame Publikationen/Produkte erstellt und Veranstaltungen (Workshops und Fachtagung) zur Diskussion und Verbreitung der Ergebnisse durchgeführt werden.
Das Projekt "Verbesserung des Wissenstransfers zwischen den Sozialwissenschaften und den umweltpolitischen Akteuren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Bereich Innenpolitik und Systemvergleich, Forschungsstelle für Umweltpolitik durchgeführt. Die sozialwissenschaftliche Umweltforschung belegt immer wieder, dass sozialwissenschaftliche Forschungsergebnisse und -erkenntnisse bisher nur sehr rudimentaer in die Umweltkommunikation eingeflossen sind. Daher sind geeignete Verfahren des Wissenstransfers zu entwickeln und zu erproben. Folgende Arbeitsschritte sind dabei durchzufuehren. Erstens: Analyse und Auswertung bestehender Ansaetze der sozialwissenschaftlichen (Umwelt)Forschung, v.a. auch die vom BMU/UBA durchgefuehrten Repraesentativumfragen zum 'Umweltbewusstsein in Deutschland 2000'. Zweitens: Durchfuehrung von Experteninterviews sowie von einschlaegigen Workshops mit interdisziplinaerer Beteiligung (z.B. Politologie, Soziologie, Psychologie, Verhaltensforschung/Ethologie, Kulturanthropologie, Kommunikationswissenschaften, Kulturgeographie). Drittens: Entwicklung beispielhafter, zielgruppenbezogener Wissenstransfermodelle im Rahmen einer Bildung fuer nachhaltige Entwicklung (z.B. fuer Vertreter aus Nichtregierungsorganisationen und aus den Umweltverwaltungen, Mitarbeiter von Unternehmen in den Bereichen 'Umweltkommunikation und Oeffentlichkeitsarbeit, Berufstaetigen in Umweltbildung und Umweltkommunikation; Vertreter Lokaler Agenda 21-Initiativen etc.). Die Erfahrungen und Ergebnisse aus diesen Arbeitsschritten sind zu Empfehlungen und Strategievorschlaegen fuer die Weiterentwicklungsmoeglichkeiten der Umweltkommunikation aus sozialwissenschaftlicher Sicht auszuarbeiten.