Das Projekt "Analyse der Bedeutung der Phaenomene HPME/DCH und Dampfexplosion fuer den Quellterm im Sicherheitsbehaelter von Leichtwasserreaktoren bei schweren Stoerfaellen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Fakultät XIII für Maschinenbau, Institut für Energietechnik, Lehrstuhl für Nukleare und Neue Energiesysteme durchgeführt. Zur Verringerung von Unsicherheiten bei der Beschreibung des Quellterms und insbesondere in Hinblick auf eine Erweiterung der Leistungsmerkmale des Containmentanalysecodes COCOSYS in der spaeten Stoerfallphase werden die Phaenomene 'HPME/DCH' (High Pressure Melt Ejection/Direct Containment Heating) und 'Dampfexplosion' (oder auch allgemein Schmelze-Kuehlmittel-Wechselwirkung) im Rahmen des Projektes untersucht. Zur Bewertung der Quelltermrelevanz von HPME/DCH ist einerseits die direkte Radionuklidfreisetzung durch Aerosolpartikelbildung als Folge der Feinfragmentierung der Schmelze und andererseits die verzoegerte Freisetzung, z.B. durch Verdunstungsprozesse aus Schmelzoberflaechen, z.T. gekoppelt mit chemischen Reaktionen, Gegenstand der Analysen. Dabei werden neben den Hochdruckszenarien mit einem primaerseitigen Druckbereich zwischen 17 MPa und 14 MPa auch die bislang wenig untersuchten Stoerfallablaeufe mit niedrigen Druckverhaeltnissen in die Studie mit einbezogen. Zur Beurteilung der Quelltermrelevanz einer Dampfexplosion oder auch allgemein einer Schmelze-Kuehlmittel-Wechselwirkung sind moegliche Quellterme fuer die relevanten Phasen - Vorvermischung, Feinfragmentation und Expansion - zu erfassen und zu analysieren sowie abschliessend zu bewerten. Als wesentlicher Beitrag zum Quellterm sind hier einerseits der direkte Transport von Dampf und Schmelzepartikeln in die Atmosphaere und andererseits die Radionuklidfreisetzung durch diffusive und konvektive Mechanismen aus groesseren Schmelzefragementen zu untersuchen. Ausserdem werden auch Schmelze-Kuehlmittel-Wechselwirkungen diskutiert, bei denen zunaechst eine geschichtete Konfiguration, d.h. Wasserueberdeckung einer Schmelzeflaeche (vgl. z.B. einige Kernfaenger-Konzepte), auftreten kann. Neben der Bewertung der theoretischen Modellbasis wird ergaenzend eine Statuserhebung quelltermrelevanter experimenteller Daten zu den Phaenomenen DCH/HPME und Dampfexplosion durchgefuehrt. Die Untersuchungen zur Quelltermrelvanz sollen in enger Zusammenarbeit mit der COCOSYS-Entwicklung durchgefuehrt werden, da auch die Gesamtsituation im Sicherheitsbehaelter, wie sie von COCOSYS modelliert wird, zu beachten ist. Ergaenzend werden neben einer Analyse des Programmsystems auch erste begleitende Rechnungen durchgefuehrt. Aus der kritischen Untersuchung des Codes sollen gegebenenfalls Anregungen und Empfehlungen zur Codeentwicklung abgeleitet werden.
Das Projekt "Untersuchungen zum verbesserten biologischen Aufschluss lignocellulosehaltiger Substanzen in Siedlungsabfaellen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Lehrstuhl und Institut für Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Inwieweit ist bei der Nassaufbereitung und der anschliessenden Vergaerung von Bioabfaellen neben der Herstellung von Kompost auch die Produktion anderer vermarktbarer Wertstoffe moeglich? Fuer die Wirtschaftlichkeit kuenftiger Bioabfallbehandlungskonzepte fuehrt ein verbesserter Stoffumsatz sowohl zu einer hoeheren Biogasproduktion als auch zu einer Reduzierung der Reststoffmengen. In dem Projekt werden hierzu mehrere Moeglichkeiten einer verbesserten Verfahrensfuehrung (Stoffaufschluss, Vergaerung) untersucht. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erzeugung anderer konkurrenzfaehiger Wertstoffe aus den entwaesserten Gaerrueckstaenden. Ihr hoher Anteil an Restcellulose stellt nach der Hydrolyse ein wertvolles Grundsubstrat dar, welches zu Aceton oder Butanol fermentiert werden kann. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Im Projektverlauf wurden an verschiedenen Abschnitten einer Biogasanlage Stoffstroeme entnommen. Die Untersuchungen der BTA befassen sich im Zuge der Optimierung der Biogasproduktion mit diversen Verfahrensmoeglichkeiten (Thermobehandlung; zweistufige biologische anaerobe Hydrolyse; Einsatz lignocellutytischer Biomassen; Ozonbehandlung; H2O2-Behandlung). Das Institut fuer Siedlungswasserwirtschaft (ISA) der RWTH Aachen untersucht einen neuartigen Stoffaufschluss, in welchem die Stoffstroeme fuer mehrere Minuten (Steam Explosion) mit Sattdampf bei Druecken bis zu 20 bar behandelt werden. Die Prozessbedingungen (Druck, Verweilzeit, Temperatur), welche zu einer optimalen Zunahme der biochemischen Verfuegbarkeit fuehren, werden bestimmt. Durch die gezielte Produktion und den Einsatz von Cellulasen, kann auch der Restcelluloseanteil aus dem sattdampfbehandelten Gaerrueckstand hydrolysiert werden. Die freigesetzten Zucker bieten nach ihrer Aufbereitung (Einsatz einer Ultrafiltration) das Ausgangssubstrat fuer eine Wertstoffermentation. Die Schaffung der mikrobiologischen Rahmenbedingungen und die Suche nach verfahrenstechnischen Loesungsansaetzen (Enzymproduktion und -aufbereitung, Hydrolyse, Wertstoffermentation) stellen die wesentlichen Hauptforschungsgebiete in diesem Teilprojekt dar.