Das Projekt "Mesoskalige Alpine Klimatologie mit VERA (VERACLIM)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wien, Institut für Meteorologie und Geophysik durchgeführt. Dieses Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, eine Klimatologie für den Alpenraum zu erstellen, deren räumliche und zeitliche Auflösung bisherige klimatologische Untersuchungen im Alpenraum übertrifft. Im Vordergrund stand die Erforschung von Phänomenen wie z.B. Hitzetiefs und Kältehochs, starke Druckunterschiede über den Alpen während Föhnwetterlagen, Um- bzw. Überströmung der Alpen, die mittlere Verteilung der Temperatur zu jeder beliebigen Tages- und Jahreszeit, aber auch die mittleren Windverhältnisse im Bereich der Alpen. Die klimatologischen Untersuchungen basieren auf Temperatur-, Druck- und Windanalysen bei einer zeitlichen Auflösung von 3 Stunden, die für einen Zeitraum von 22 Jahren berechnet wurden. Das dabei verwendete Analysesystem wurde in den letzten Jahren am Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Wien entwickelt. Die Eingangsdaten stammen vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW). Im Laufe dieses Projekts konnte die typische Druckverteilung über den Alpen bei ausgeprägten Hitzetiefs bzw. Kältehochs bestimmt werden. Es zeigte sich auch, dass Nordstau-Situationen in den Alpen etwa zwei- bis dreimal häufiger vorkommen als Südstau-Situationen. Die mittlere Verteilung der Temperatur der Niederungen wurde für jeweils 10 Tage im Jahr berechnet und als Temperaturkarte dargestellt. Der so entstandene Kartensatz wurde als Klimaatlas veröffentlicht und eignet sich gut für Vergleiche der aktuellen Temperaturverteilung mit der mittleren Temperaturverteilung der Periode 1980-2001. Im Rahmen der Untersuchung von thermisch ausgelösten Luftströmungen im unmittelbaren Bereich der Alpen ('Alpine Pumping') konnte Intensität und der zeitliche Verlauf dargestellt werden. Es wurde auch für jeden der 2752 Gitterpunkte des untersuchten Gebietes eine klimatologische Untersuchung der Windstärken und Windrichtungen erstellt. Die Ergebnisse dieses Projekts sind nicht nur ein wertvoller Beitrag zur Erforschung des alpinen Klimas, sondern finden auch Anwendungsmöglichkeiten in Tourismus und Wirtschaft.
Das Projekt "MESOCLIM - Mesoskalige Alpine Klimatologie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wien, Institut für Meteorologie und Geophysik durchgeführt. Die Entwicklung von Methoden zur klimatologischen Auswertung von zeitlich und räumlich hoch aufgelösten Analysen meteorologischer Parameter stellt eine wichtige Aufgabe im Bereich der Grundlagenforschung dar und bietet darüber hinaus ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten. Im Rahmen des Projekts VERACLIM wurden mit Hilfe des am Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Wien entwickelten, räumlich hochauflösenden Analyseverfahrens VERA begonnen, mesoskalige Phänomene im Alpenraum klimatologisch auszuwerten. Dabei konnten einige zum Teil völlige neue Erkenntnisse gewonnen werden. Ein Problem, das im Rahmen von VERACLIM auftauchte, war die eingeschränkte Datenlage der verwendeten Datenarchive des ECMWF. So waren trotz Kombination des MARS und ERA40 Archivs eine lückenlose Erzeugung von Analysen nur über einen 22 jährigen Zeitraum möglich. Im beantragten Projekt MESOCLIM sollen diese Ergebnisse nun erweitert und verbessert werden. Der bisher verwendete, räumlich und zeitlich hoch aufgelöste synoptische Datensatz soll europaweit zumindest auf eine 30-jährige Klimanormalperiode ergänzt werden, was die Aussagekraft der Analysen enorm steigern würde. Nach der Anlegung eines umfassenden Datenarchivs soll mit Hilfe eines neuen, verbesserten Analyseansatzes, der nach einem adaptierten thin-plate-spline Variationsalgorithmus erfolgt, drei- und vierdimensionale Analysen in stark strukturiertem Gelände berechnet werden. Die räumliche Auflösung kann dabei von den bisherigen 20 km auf bis zu 1 km erhöht werden, wobei die Datendomäne frei gewählt werden kann. Darüber hinaus soll mit Hilfe von neu zu entwickelnden Fingerprints für die Niederschlags- und Windfelder die Analysequalität deutlich verbessert werden. Die Ergebnisse, die im Rahmen von MESOCLIM zu erwarten sind, wären nicht nur ein wertvoller Beitrag für die grundlegende Erforschung mesoskaliger Phänomene in Gebirgsregionen, sie würden auch breite Anwendung in verschiedenen Wirtschaftszweigen finden.