Das Projekt "Top-down und bottom-up Steuerung benthischer Weidegänger als Schlüsselarten bei der Biomanipulation in Fließgewässern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie durchgeführt. Es werden die Interaktionen zwischen Weidegängern und Periphyton in kleinen Fließgewässern untersucht. Es soll die Hypothese geprüft werden, ob herbivore Eintagsfliegenlarven im Nahrungsnetz kleiner Fließgewässer Schlüsselarten sind und ihre Leistung (Konsumtion des Biofilms) für die Eutrophierungssteuerung mittels Ökotechnologie genutzt werden kann. Der top-down Einfluss auf die Weidegänger wird in einem Freilandexperiment an zwei Bächen mit unterschiedlichem Räuberdruck bestimmt. Zusätzlich wird in einem Freiland-Mesokosmosexperiment die optimale Dichte der Weidegänger ermittelt, die zu der erwünschten Reduktion des Periphytons im Frühjahr notwendig ist. Die Effekte von Pestiziden auf die Weidegänger werden in Labor-Mesokosmosexperimenten untersucht. Ihrer Wirkung nach haben Insektizide einen top-down Effekt auf die Weidegänger während Herbizide die Quantität und/oder Qualität des Periphytons innerhalb des Biofilms beeinflussen. Folglich kann der Effekt der Herbizide als indirekt und bottom-up charakterisiert werden. Mit der Kombination dieser Experimente sollen die entscheidenden Faktoren identifiziert werden, die die Dichte der Weidegänger beeinflussen bzw. einen nachteiligen Effekt auf deren Aktivität und Entwicklung haben. Diese Erkenntnisse könnten eine Grundlage zur Reduzierung der durch Fließgewässereutrophierung hervorgerufenen biogenen Verdichtung der Fließgewässersohle darstellen.