Das Projekt "Fahrmuster auf überlasteten Autobahnen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Jenni und Gottardi durchgeführt. Projektbeschreibung: Für größere Maßnahmen im Bereich der Straßeninfrastruktur (Neubau, Ausbau) sind sowohl eine Zweckmäßigkeitsbeurteilung wie auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich. Anhand der Veränderung der Verkehrsbelastungen und der Verkehrsleistungen werden Veränderungen der Emissionen (Luftschadstoffe, Lärm) ermittelt. Eine wichtige Einflussgröße ist in diesem Zusammenhang das Fahrverhalten der Personen- und Lastwagen, da bei gegebener Verkehrsbelastung die Emissionen in erheblichem Umfang von diesem Faktor bestimmt werden. Über das Fahrverhalten, welches durch Kennzahlen wie Fahrgeschwindigkeit, Beschleunigungen/Verzögerungen, Motordrehzahl und Gangwahl sowie Halte- und Stillstandzeiten beschrieben werden kann, liegen aber nur wenig aktuelle Grundlagen vor. Vereinfachend wird oft ein mittleres Fahrverhalten, allenfalls gestützt auf eine Annahme über die mittlere Geschwindigkeit, unterstellt. Der Zusammenhang zwischen wichtigen Schadstoffen (z.B. NOx) und der Fahrgeschwindigkeit ist nicht linear. Beim Ausbau des Straßennetzes, vorab der Autobahnen, können die Verkehrsmenge und die Verkehrsleistung zunehmen. Wird das Fahrverhalten nicht in die Betrachtungen einbezogen, so wird mehr Verkehr fälschlicherweise mit mehr Schadstoffemissionen gleichgesetzt (direkte Proportionalität). Durch die Erhöhung der Kapazität findet jedoch unter Umständen trotz Verkehrszunahme insgesamt weniger stop-and-go Verkehr oder weniger Stau statt, was sich auf die Umweltbilanz positiv auswirkt. Die Erhöhung der Kapazität einer Strecke führt unter bestimmten Voraussetzungen zu einer Erhöhung der dortigen Verkehrsmenge. Gleichwohl ist es möglich, dass trotz insgesamt höherer Verkehrsmenge bei den Benützern der Strecke eine Fahrzeitersparnis und damit ein volkswirtschaftlicher Nutzen entsteht. Ursächlich hierfür ist wiederum die Veränderung der Fahrmuster (insbesondere der gefahrenen Geschwindigkeiten) infolge des Streckenausbaus. Projektziele: Das Fahrverhalten von Personenwagen auf Autobahnen wird repräsentativ erfasst, um daraus alle den Fahrverlauf bestimmenden Größen zu ermitteln, die für die Bestimmung des Nutzens aus Fahrzeitein sparungen sowie für die Schadstoffberechnung von Bedeutung sind. Mit den Erklärungsgrößen des Fahrverlaufs sowie Angaben zur Verkehrsmenge und zur Infrastruktur ist das Fahrverhalten auf einem Straßennetzabschnitt zu beschreiben.