Das Projekt "Nachhaltige Landnutzung im Spannungsfeld umweltpolitisch konfligierender Zielsetzungen am Beispiel der Windenergiegewinnung (Arbeitsschwerpunkt UFZ)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Ökonomie durchgeführt. Eine Politik der nachhaltigen Entwicklung muss sich den Herausforderungen stellen, die aus der Endlichkeit fossiler Energieträger und den Klimafolgen fossiler Energieerzeugung erwachsen. Der Gesetzgeber hat auf diese Herausforderungen reagiert, indem er ein - auch international beachtetes - Programm zur Förderung erneuerbarer Energien aufgelegt und in einem Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) verankert hat. In diesem Programm werden durch die Instrumente einer Abnahme- und Einspeisevergütungsgarantie Anreize zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien gesetzt. Die Implementierung dieses Programms hat jedoch neue Konflikte erzeugt. Erneuerbare Energien stellen besondere Anforderungen an die Landnutzung und konfligieren häufig mit umweltpolitischen und raumordnungspolitischen Zielen, insbesondere mit Zielen des Natur-, des Immissions- und des Freiraumschutzes. Dies gilt auch und gerade für die Windenergie, die innerhalb der erneuerbaren Energien gegenwärtig der bedeutendste Energieträger ist und dies wohl auch in absehbarer Zukunft sein wird. Auf die Konflikte, die sich aus der Nutzung der Windenergie ergeben, wird sukzessive durch eine Verschärfung der rechtlichen Anforderungen an die Standorte für die Windenergienutzung reagiert. Diese Nachsteuerungsversuche bewirken, dass Land für die Windenergiegewinnung ein zunehmend knappes Gut wird und verschärfen die Diskussion um die Re-Allokation (das Ersetzen) bestehender Windenergieanlagen (WEA) durch innovative, leistungsfähigere Anlagen (sog. Repowering'). Damit entsteht ein dringend zu lösendes Nachhaltigkeitsproblem, das einer Klärung der Innovationsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft bedarf. Vor diesem Hintergrund wird die Praktikabilität der Quantifizierung externer Effekte der Windstromproduktion mit Hilfe von Choice Experimenten und deren Integration in die ökonomische Betrachtung im Rahmen eines ökologisch-ökonomischen Modellierungsverfahrens demonstriert. Mit Hilfe dieses Vorgehens soll ein Beitrag zur Beurteilung der planungs- und raumordnungsrechtlichen Verfahrenspraxis beim Ausweisen von Nutzflächen für die Windstromproduktion geleistet sowie Empfehlungen für die Optimierung und Re-Optimierung der Landnutzung durch WEA gegeben werden.