Das Projekt "Biogene Gase von Meeresalgen und deren zweiten Haut: Beeinflussung von Biofouling durch flüchtige Signalstoffe?" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR), Forschungsbereich 3: Marine Ökologie, Forschungseinheit Experimentelle Ökologie durchgeführt. Flüchtige Verbindungen sind wichtige Signalstoffe und spielen eine Schlüsselrolle in der Regulierung von vielen Lebensprozessen und der Strukturierung von Ökosystemen. Makroalgen ihrerseits steuern einen substantiellen Beitrag zu der Gesamtproduktion solcher flüchtigen Verbindungen bei. Andererseits ist die Rolle dieser flüchtigen Substanzen in der Strukturierung von marine Hartbodengemeinschaften (inkl. der Makroalgen) weitgehend unbekannt. Der Schwerpunkt der Untersuchungen in diesem Projekt liegt auf der Produktion flüchtiger Signalstoffe durch Meeresalgen und ihren assoziierten Bakterien. Erstmalig werden gasförmige Stoffwechselprodukte identifiziert und quantitativ bestimmt, welches dann die Beschreibung und den Vergleich flüchtiger Signalstoffe (sogenannte volatile info-chemicals) erlaubt. Die Bedeutung dieses Vorhabens liegt auch darin, dass solche Signalstoffe die Kommunikation zwischen verschiedenen trophischen Stufen vermitteln und dadurch zu nachhaltigen Beziehungen und produktiven Ökosystemen führen. In einem ersten wichtigen Schritt werden wir untersuchen wie diese flüchtigen Signalstoffe das Verhalten von Bakterien und Larvalstadien benthischer Wirbellose steuern und damit letztendlich Aufbau, Struktur und Funktion von Foulinggemeinschaften kontrollieren. Erkenntnisse aus diesem Projekt können für die weitere Entwicklung von neuen Strategien für eine natürliche Bekämpfung von unerwünschtem oder sogar schädlichem Aufwuchs eingesetzt werden und weiteren Anschub für die biotechnologische Nutzung flüchtiger Verbindungen für das Management von Biofilmen geben.