API src

Found 40 results.

Wald und Schalenwild in den Isarauen

Das Projekt "Wald und Schalenwild in den Isarauen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Fachgebiet Geobotanik durchgeführt. Die waldökologische Analyse stellt fest, dass der Isarauwald durch die Eingriffe in das Wasserregime seit über 100 Jahren viel von seiner ursprünglichen Dynamik eingebüßt hat. Größere Flächen werden von mittelalten, fremden Reinbeständen aus Fichte, Kiefer oder Hybridpappel eingenommen. Die Standortverhältnisse sind für die Forstwirtschaft auf dem größten Teil der Isarau gut. Die Forstverwaltung hat sich dennoch von den weniger produktiven Standorten zurückgezogen. Sie richtet sich heute nach den Grundsätzen der naturgemäßen Waldwirtschaft und überlässt größere Flächen einer freien, natürlichen Entwicklung. Bei der Beurteilung der Wald-Wild-Verhältnisse stützt sich die Analyse hauptsächlich auf die Forstinventur (ca. 1.200 Aufnahmepunkte im Staatswald), ferner auf das Vegetationsgutachten und auf eigene Erhebungen in gezäunten bzw. nicht gezäunten Flächen. Die Forstinventur stellt hohe Verjüngungsvorräte (größer 8.000 unverbissene Pflanzen pro ha) in den vier südlichen Distrikten fest (Teil Süd, Teile von Teil Nord), geringe (kleiner 5.000 unverbissene Pflanzen) in den vier östlichen Distrikten (Teile von Teil Nord, Teil Ost). Das heißt: Im aktuell von Rotwild besiedelten Teil ist der Zustand der Verjüngung deutlich besser als im aktuell rotwildfreien Teil. Die Zeitreihe des Vegetationsgutachtens von 1986 bis 2000 stützt diese Befunde. Das mittlere Verbissprozent ist in der Hegegemeinschaft Freising (Teile Süd und Nord) von ca. 58 auf 22 (Laubholz) bzw. von 22 auf 2 (Nadelholz) zurückgegangen; in der HG Moosburg (Teil Ost) von 50 auf 20 (Laubholz) und bei Nadelholz tendenziell gleich geblieben. Der Verbiss ist im Teil Süd mit einer natürlichen Walderneuerung vereinbar. Im Teil Nord ist er an der Obergrenze für eine ausreichende Bestandserneuerung ohne Zaun. Im Teil Ost ist er zu hoch. Massive Schälschäden im Teil Süd haben stellenweise eine Auflichtung des Waldes zur Folge. Bei gleich bleibender Schälbelastung wird sich der Waldbestand an diesen Stellen punktuell bis kleinflächig auflösen. Dies ist aus ökosystemarer Sicht so lange nicht schädlich, als es sich auf kleinere Flächen beschränkt. Waldauflösung ist jedoch grundsätzlich nicht mit den gesetzlichen Vorgaben vereinbar. Die jagdlichen und waldbaulichen Maßnahmen des Forstamtes haben in den letzten Jahren entscheidend zu einer aus waldökologischer Sicht positiven Entwicklung der Verjüngung beigetragen. Auf Verbissschutzzäune kann fast durchweg verzichtet werden. Im Vergleich zu den frühen 1980er Jahren hat der Isarauwald an Naturnähe deutlich gewonnen. Er erfüllt zunehmend die gesellschaftlichen Anforderungen, die bei einer Leitbilddiskussion mit anderen Interessengruppen definiert worden waren. Aus Sicht der waldökologischen Analyse ist in den Teilen Süd und Nord keine weitere Reduktion des Rehbestandes erforderlich, wohl aber im Teil Ost. Ferner ist eine Auflösung der Rotwildkonzentration im Teil Süd erforderlich.

Management von Offenland im Wald

Das Projekt "Management von Offenland im Wald" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Institut für Ökologie, Arbeitsgruppe Vegetationsökologie und Naturschutzbiologie durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Äsungsflächen des niedersächsischen Staatswaldes bilden ökologisch einzigartige Strukturelemente für eine mannigfaltige Lebensgemeinschaft aus Tier- und Pflanzenarten. Andere Flächen sind gekennzeichnet durch eine massive Ausbreitung von Brachezeigern. Dabei fehlen Kenntnisse zum Handlungsbedarf und zur potentiellen Gefährdung der Biotope durch ungeeignete Maßnahmen. Ziel des Projekts ist die Erhaltung, Wiederherstellung und Etablierung des gesamten Spektrums an Offenlandbiotopen im Wald unter besonderer Berücksichtigung seines Wertes für Reh- und Rotwild. Kern des Vorhabens ist die Erarbeitung eines Managementplans für die wichtigsten Offenlandbiotope im Wald. Der Plan soll einer Revierleiterin oder einem Revierleiter ermöglichen, anhand leicht erkennbarer Kennarten oder Deckungsgrade von Brachezeigern den ökologischen Wert und die Pflegenotwendigkeit eine Fläche einzuschätzen und die Erfolg versprechende Maßnahme festzulegen. Zusätzlich soll das Management so ausgelegt sein, dass die Forstämter an bestehenden und künftigen Förderprogrammen teilnehmen können. Fazit Weder die intensive Form des Umbruchs noch die bequeme des Mulchens (Mahd ohne Abräumen des Schnittgutes) kann als Maßnahme zur Steigerung standorttypischer Diversität gelten. Auf den vermoosten Flächen steigert oberflächliches Aufkratzen des Bodens (Striegeln) unabhängig vom Grünlandtyp die floristische Vielfalt und damit die Biotopqualität. Ein Einfluss der Nährstoffversorgung des Bodens auf die Artenvielfalt ist nicht erkennbar. Durch das Auftreten leicht erkennbarer Zeigerpflanzen des Verfilzungsgrades und der Störungsintensität haben Bewirtschafter die Möglichkeit, den Status einer sich ändernden Biotopqualität des Standorts anhand weniger Arten frühzeitig festzustellen. Kostensparendes, aber ökologisch nicht weniger effizientes Management von Offenland im Wald lässt sich ohne Ernte des Aufwuchs und ohne Umbruch durchführen. Dagegen bildet natürlicher Umbruch durch Wildschweine einer der wichtigsten Faktoren für Artenvielfalt. Die Option Verwertung bleibt weiterhin offen: Ob und welche Verwertungsmöglichkeiten eines Futters mit den hier festgestellten Konzentrationen an Makro- und Mikronährstoffen bei insgesamt geringen Rohproteingehalten und dem Vorkommen von Giftpflanzenarten sich anbieten, wird noch der Recherche und gegebenenfalls Fütterungsversuchen an Nutz- oder Zootieren bedürfen.

Raum-Zeit-Verhalten und Lebensraumnutzung der Gams

Das Projekt "Raum-Zeit-Verhalten und Lebensraumnutzung der Gams" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft durchgeführt. Das zentrale Ziel des ergänzenden Forschungsprojekts ,Raum-Zeit-Verhalten und Lebensraumnutzung der Gams' ist die Erfassung und Analyse der räumlichen Verbreitung der Gams im Jahresverlauf unter den gegebenen abiotischen (z. B. Klima) und biotischen Faktoren (z. B. Äsung, Störfaktoren). Methodisch werden hochaufgelöste telemetrische Daten (GPS) zur Lokalisation von 15 bis19 besenderten Gämsen sowie das geographische Informationssystem (GIS) eine zentrale Rolle spielen. Diese, das Projekt ,Integrales Schalenwildmanagement im Bergwald' ergänzenden Informationen, können das aktuell praktizierte Management hinsichtlich seiner Auswirkungen auf das Verhalten und die Raumnutzung der Gams mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung beleuchten. Basierend auf den Ergebnissen können Handlungsempfehlungen für das jagdliche Management, aber auch die Bewirtschaftung des Bergwaldes, sowie andere, mit dem Bergwald in Zusammenhang stehende, Fachplanungen (z. B. FFH, Schutzwald) weiter verbessert werden.

Teilprojekt 1

Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Wildbiologie Göttingen und Dresden e.V. durchgeführt. Offene und halboffene Landschaften unterschiedlicher Größe und Ausprägung sind ein wichtiges Merkmal der mitteleuropäischen Kulturlandschaft. Ihre über lange Zeit konstante Nutzung und Gestaltung durch den Menschen ist eine wichtige Basis der heute in der Kulturlandschaft vorhandenen biologischen Vielfalt. Aufgrund gravierender Veränderungen in der Landnutzung hat der Erhalt extensiv genutzter Offenlandlebensräume massiv an Bedeutung gewonnen. Sie beinhalten zahlreiche seltene, streng geschützte Lebensraumtypen und sind Rückzugsräume für viele gefährdete Arten. Um die betreffenden Pflanzengesellschaften und den offenen Charakter der Flächen zu erhalten, ist ein laufender Entzug von Biomasse durch deren Nutzung oder regelmäßige Pflegeeingriffe erforderlich. Großflächige Schutz- und Managementkonzepte sind daher vergleichsweise aufwändig und kostenintensiv. Als ein in ökologischer Hinsicht zielführendes Instrument hat sich die extensive Beweidung mit robusten Rassen verschiedener Nutztierarten etabliert. Das System ist jedoch auch mit einigen Nachteilen behaftet und nicht auf allen Flächen realisierbar. Das gestalterische Potential wildlebender heimischer Huftiere wurde bisher kaum berücksichtigt. Im Rahmen dieses Vorhabens soll daher untersucht werden, welchen Beitrag autochthone, freilebende Rothirschvorkommen zur Pflege von Offenlandbiotopen leisten können. Ziel des Projektes ist es den Zielerreichungsgrad und die Anwendbarkeit des Systems Rothirschbeweidung zu klären und die für eine Umsetzung relevanten Wissensdefizite zu beseitigen. Als Projektgebiet wurde der von der US-Armee genutzte Truppenübungsplatz Grafenwöhr / Bayern ausgewählt. Der dort vorhandene Rothirschbestand nutzt aufgrund eines zielgerichteten Wildtiermanagements intensiv die offenen Teile des Lebensraumes. Über einen Zeitraum von insgesamt 5 Jahren sollen die Vegetationsentwicklung, das Raum-Zeit-Verhalten sowie die diesbezüglichen Wechselbeziehungen in zwei Teillebensräumen untersucht werden. Hierzu werden zwei feste Bezugsflächen mit unterschiedlichen standörtlichen Voraussetzungen und Vegetationstypen ausgewählt. In jeder der beiden Flächen werden bis zu 15 Rothirsche beider Geschlechter mit GPS-Sendern versehen und die vorhandenen Vegetationsgesellschaften sowie ihre Veränderung erfasst. Darüber hinaus werden auf Testflächen in beiden Lebensräume detailliert die Fraßeinwirkung auf die Vegetation ermittelt und Wechselwirkungen zusätzlicher gezielter Pflegemaßnahmen (Feuer, Mahd) mit der Beweidung durch Rothirsche untersucht. Das Vorgehen liefert eine umfangreiche Datengrundlage zu Habitatnutzung und Habitatgestaltung von Rothirschen im Offenland und erlaubt so eine umfassende Erprobung, Analyse und Bewertung des Beweidungssystems sowie ergänzender Steuerungsinstrumente. Abschließend sollen konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet und bei entsprechender Ergebnislage ein konzeptioneller Rahmen für die praktische Umsetzung in anderen Lebensräumen entwickelt werden.

Einfluss der Beweidung auf Kalkmagerrasen und ihre Arten in Steinbrüchen des Teutoburger Waldes

Das Projekt "Einfluss der Beweidung auf Kalkmagerrasen und ihre Arten in Steinbrüchen des Teutoburger Waldes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Münster, Institut für Landschaftsökologie, Arbeitsgruppe Biodiversität und Ökosystemforschung durchgeführt. In der heutigen, stark durch Nährstoffe belasteten Landschaft sind Kalk-Steinbrüche wichtige Refugien für seltene Tiere und Pflanzen, die an Habitate mit nährstoffarmen, skelettreichen und kalkhaltigen Böden angepasst sind. Auf den aufgelassenen Rohböden siedeln sich so mit der Zeit seltene Lebensgemeinschaften, z. B. der Kalkmagerrasen an. Die auf ausreichend Licht und Platz angewiesenen Arten dieser Lebensräume können jedoch nur erhalten werden, wenn eine starke Ausbreitung von konkurrenzstarken und schattenwerfenden Sträuchern und Bäumen verhindert wird. Dies geschieht zumeist durch Beweidung mit Schafen, die im Vergleich zur Mahd kostengünstiger ist und zudem zu einer Ausbreitung der Samen über das Fell der Tiere beiträgt. Die geschilderten Zusammenhänge betreffen auch die Kalksteinbrüche im Teutoburger Wald. Hier ist jedoch ein sehr starker Wildverbiss ein weiterer Einflussfaktor für den Erhalt und die Besiedlung von Arten der Kalkmagerrasen. Deshalb soll in dem hier geschilderten Forschungsprojekt der Einfluss von Schafbeweidung und Wildverbiss auf die Besiedlung und die Entwicklung der Kalkmagerrasen und ihrer seltenen Arten näher untersucht werden. Die Erkenntnisse sollen zu einer Optimierung der Pflege beitragen.

Teilprojekt 3

Das Projekt "Teilprojekt 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Waldbau und Forstschutz, Dozentur für Wildökologie und Jagdkunde durchgeführt. Offene und halboffene Landschaften unterschiedlicher Größe und Ausprägung sind ein wichtiges Merkmal der mitteleuropäischen Kulturlandschaft. Ihre über lange Zeit konstante Nutzung und Gestaltung durch den Menschen ist eine wichtige Basis der heute in der Kulturlandschaft vorhandenen biologischen Vielfalt. Aufgrund gravierender Veränderungen in der Landnutzung hat der Erhalt extensiv genutzter Offenlandlebensräume massiv an Bedeutung gewonnen. Sie beinhalten zahlreiche seltene, streng geschützte Lebensraumtypen und sind Rückzugsräume für viele gefährdete Arten. Um die betreffenden Pflanzengesellschaften und den offenen Charakter der Flächen zu erhalten, ist ein laufender Entzug von Biomasse durch deren Nutzung oder regelmäßige Pflegeeingriffe erforderlich. Großflächige Schutz- und Managementkonzepte sind daher vergleichsweise aufwändig und kostenintensiv. Als ein in ökologischer Hinsicht zielführendes Instrument hat sich die extensive Beweidung mit robusten Rassen verschiedener Nutztierarten etabliert. Das System ist jedoch auch mit einigen Nachteilen behaftet und nicht auf allen Flächen realisierbar. Das gestalterische Potential wildlebender heimischer Huftiere wurde bisher kaum berücksichtigt. Im Rahmen dieses Vorhabens soll daher untersucht werden, welchen Beitrag autochthone, freilebende Rothirschvorkommen zur Pflege von Offenlandbiotopen leisten können. Ziel des Projektes ist es den Zielerreichungsgrad und die Anwendbarkeit des Systems Rothirschbeweidung zu klären und die für eine Umsetzung relevanten Wissensdefizite zu beseitigen. Als Projektgebiet wurde der von der US-Armee genutzte Truppenübungsplatz Grafenwöhr / Bayern ausgewählt. Der dort vorhandene Rothirschbestand nutzt aufgrund eines zielgerichteten Wildtiermanagements intensiv die offenen Teile des Lebensraumes. Über einen Zeitraum von insgesamt 5 Jahren sollen die Vegetationsentwicklung, das Raum-Zeit-Verhalten sowie die diesbezüglichen Wechselbeziehungen in zwei Teillebensräumen untersucht werden. Hierzu werden zwei feste Bezugsflächen mit unterschiedlichen standörtlichen Voraussetzungen und Vegetationstypen ausgewählt. In jeder der beiden Flächen werden bis zu 15 Rothirsche beider Geschlechter mit GPS-Sendern versehen und die vorhandenen Vegetationsgesellschaften sowie ihre Veränderung erfasst. Darüber hinaus werden auf Testflächen in beiden Lebensräume detailliert die Fraßeinwirkung auf die Vegetation ermittelt und Wechselwirkungen zusätzlicher gezielter Pflegemaßnahmen (Feuer, Mahd) mit der Beweidung durch Rothirsche untersucht. Das Vorgehen liefert eine umfangreiche Datengrundlage zu Habitatnutzung und Habitatgestaltung von Rothirschen im Offenland und erlaubt so eine umfassende Erprobung, Analyse und Bewertung des Beweidungssystems sowie ergänzender Steuerungsinstrumente. Abschließend sollen konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet und bei entsprechender Ergebnislage ein konzeptioneller Rahmen für die praktische Umsetzung in anderen Lebensräumen entwickelt werden.

Entwicklung eines Repellents zur Vermeidung von Verbissschäden durch Wild sowie Nageschäden durch Mäuse im Wald auf der Grundlage eines Extraktes aus Kugeldisteln

Das Projekt "Entwicklung eines Repellents zur Vermeidung von Verbissschäden durch Wild sowie Nageschäden durch Mäuse im Wald auf der Grundlage eines Extraktes aus Kugeldisteln" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Waldbau und Forstschutz durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Der Waldumbau ist gekennzeichnet von der Einbringung von Laubbäumen in Wälder der Gemeinen Kiefer (Pinus sylvestris L.) oder der Gemeinen Fichte (Picea abies (L.) Karst.). Gleichzeitig sollen die Wälder naturnah und nachhaltig bewirtschaftet sowie Zertifizierungskriterien eingehalten werden. Die aus Natur- oder Kunstverjüngungen stammenden Laubbäume sind in der Initialphase vor allem biotischen Schadfaktoren in Form von Verbiss durch Schalenwild sowie Nageschäden durch Kurzschwanzmäuse ausgesetzt. Zur Abwehr des Schalenwildes werden vorrangig Zäune gebaut oder Verbissschutzmittel angewendet. Kurzschwanzmäuse werden zumeist mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft. Nebenwirkungen dieser Maß-nahmen sind u. a. bei der Zäunung der überproportionale Entzug von Äsungsfläche bzw. bei der Mäusebekämpfung die Vergiftung von Nichtzielorganismen. Die Maßnahmen sind kostenintensiv, befriedigen oft nicht in der Wirkung und sind bei zertifizierter Waldbewirtschaftung nur eingeschränkt anwendbar. Im vorliegenden Projekt wurde ein Repellent aus Extrakten der Samen der Großen Kugeldistel (Echinops spec.) umfassend und anwendungsorientiert untersucht. Die Hauptausrichtung bestand in der Vermeidung von Nageschäden durch Kurzschwanzmäuse im Wald als naturnahe Alternative zur Mäusebekämpfung mit Rodentiziden. Weitere Anwendungsoptionen zur Mäuseabwehr in anderen Wirtschaftsbereichen, zur Wildabwehr und zum Saatgutschutz wurden einbezogen. Fazit: Mit dem Projekt wurde eine echte naturnahe Alternative zu derzeitigen Verfahren der Schadensabwehr bei Kurzschwanzmäusen eröffnet und vertieft. Gleichzeitig wurden weitere aussichtsreiche Anwendungsgebiete recherchiert. Eine tatsächliche Überführung in die Praxis mit entsprechenden Anpassungsuntersuchungen und dem, trotz des naturnahen Ansatzes, offensichtlich unvermeidbaren Zulassungsverfahren als Pflanzenschutzmittel stehen noch aus.

Radiocaesium-Untersuchungen an Rehwild, Fischen und Pilzen aus Waeldern und Seen der Region Bodensee-Oberschwaben

Das Projekt "Radiocaesium-Untersuchungen an Rehwild, Fischen und Pilzen aus Waeldern und Seen der Region Bodensee-Oberschwaben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Ravensburg-Weingarten - Hochschule für Technik und Sozialwesen durchgeführt. Im Rahmen dieses Untersuchungsvorhabens wurde die bereits in den Vorjahren durchgefuehrte Ueberwachung der als Folge des Reaktorunfalls in Tschernobyl eingetretenen Radiocaesium-Kontamination von Rehwild, Pilzen und Fischen in der Region Oberschwaben fortgesetzt. In dieser Region, die im Land Baden-Wuerttemberg am staerksten vom radioaktiven Fallout betroffen war, treten bei einem Teil der Probenarten im Vergleich zur Situation vor dem Tschernobyl-Unfall noch immer erhoehte Kontaminationswerte auf. Dies ist zum Teil auf den hoeheren Transfer von Caesium-Radionukliden in naturbelassenen Oekosystemen (Waelder, Seen), den Herkunftsbereichen dieser Proben, sowie auf radiooekologische Besonderheiten dieser Region (Moorgebiete, eiszeitlich gebildete Seen) zurueckzufuehren. Im Gegensatz dazu sind bei Erzeugnissen aus der landwirtschaftlichen Produktion und aus Gaerten keine erhoehten Radionuklid-Gehalte mehr feststellbar; von derartigen Proben wurden keine Untersuchungen mehr durchgefuehrt. Im Berichtszeitraum traten zunehmend Untersuchungen zu den Mechanismen des Radionuklid-Transfers in Waldboeden, des Verhaltens der Radionuklide in eiszeitlich gebildeten Seen sowie die Entwicklung von Verfahren zur Begrenzung des Transfers in den Vordergrund. Die hoechsten mittleren Kontaminationen bei Rehwild wurden wie in den Vorjahren in den Forstamtsbezirken Pfullendorf (hier handelt es sich ueberwiegend um Tiere aus dem Pfrungener Ried), Ochsenhausen, Bad Schussenried und Wangen festgestellt. Zwischen 24 Prozent und 50 Prozent der Proben aus diesen Bezirken liegen im zweiten Halbjahr 1990 noch ueber dem Orientierungswert von 600 Bq/kg. Bei den Forstamtsbezirken Biberach, Bad Waldsee und Ravensburg sind es hingegen auch im zweiten Halbjahr 1990 weniger als 10 Prozent der Proben, die diesen Orientierungswert ueberschreiten. Mit Ausnahme von Bad Waldsee war bei allen Forstaemtern im zweiten Halbjahr 1990 wiederum der saisonbedingte Anstieg der Kontamination zu beobachten; im Vergleich zum zweiten Halbjahr 1989 ergab sich allerdings eine deutliche Reduktion um ca 25 - 45 Prozent. Der allgemeine Rueckgang der Kontamination setzte sich weiterhin fort. Die aus den Messdaten der Proben des Forstamts Bad Waldsee berechnete oekologische Halbwertszeit betraegt 2,8 plus oder minus 0,5 Jahre. Der zeitliche Verlauf der mittleren Rehkontamination wies wiederum ein deutlich hervortretendes Maximum im Herbst auf. Dies haengt damit zusammen, dass wegen des trockenen Sommerwetters das Wachstum der Maronenroehrlinge (wichtige Nahrungspflanze) erst Anfang Oktober einsetzte und Ende Oktober durch die ersten Nachtfroeste abrupt beendet wurde. Dies wird als weiteres Indiz fuer die Bedeutung von Maronenroehrlingen fuer den Caesium-Transfer in Rehwild angesehen. In bewaldeten Moorgebieten sind jeweils besonders hohe Kontaminationswerte anzutreffen. Dies bestaetigt die Erkenntnis, dass die unterschiedliche ...

Einfluss der Waldweide auf die Walddynamik, Teilprojekt Walddynamik

Das Projekt "Einfluss der Waldweide auf die Walddynamik, Teilprojekt Walddynamik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Landespflege durchgeführt. In subalpinen Gebirgswäldern der Landschaft Davos (Schweiz) werden die Auswirkungen der Beweidung mit Rindern auf Einzelbäume und Waldstruktur untersucht. Durch die Anwendung von Modellen können Aussagen über die Auswirkungen der Beweidung auf andere Funktionen des Gebirgswaldes - v. a. die Lawinenschutzfunktion - gemacht werden. Zudem wird die Tauglichkeit subalpiner Waldweiden für das Vieh überprüft. Mit den Resultaten sollen Wege für eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Regelung der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung des Gebirgswaldes aufgezeigt werden. Das Projekt ist zusammengesetzt aus verschiedenen Teilprojekten, welche einzelne Aspekte der Waldweide im Gebirgswald untersuchen. Schwerpunkte des Projekts sind die im Folgenden näher beschriebenen Teilprojekte Walddynamik und Futterwert. Das Teilprojekt Walddynamik befasst sich mit den frühen Entwicklungsstadien der Bäume auf subalpinen Waldweiden. Der Einfluss des Weideviehs auf Ansamung, Wachstum und Überleben des Jungwuchses steht hier im Zentrum der Untersuchungen. Die durch einen Vorversuch am SLF begründete Vermutung, dass der Viehtritt die Keimungsrate von Bäumen erhöht, wird mit Hilfe kombinierter Saat-Weideversuche überprüft. Ausserdem wird untersucht, unter welchen Bedingungen der Jungwuchs durch das Vieh verbissen wird und welche Folgen dieser Verbiss auf Überleben, Zuwachs und allometrische Verhältnisse der Bäume hat.

Wichtige Einflussfaktoren auf die Biodiversitaet in Waeldern - Teilprojekt BFH

Das Projekt "Wichtige Einflussfaktoren auf die Biodiversitaet in Waeldern - Teilprojekt BFH" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, Institut für Forstgenetik durchgeführt. Waelder stellen fuer die Menschheit durch ihre vielfaeltigen Schutz- und Nutzfunktionen eine unentbehrliche Lebensgrundlage dar. Sie sind jedoch durch globale Veraenderungen und Uebernutzung gefaehrdet. Das Vorsorgeprinzip erfordert daher, die biologische Vielfalt der Waelder auch fuer kommende Generationen zu erhalten. Das BML benoetigt somit Entscheidungshilfen im Bereich der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt zu folgenden Fragen: Wie wirken sich veraendernde Umwelteinfluesse auf die biologische Vielfalt aus? Welchen Einfluss haben waldbauliche bzw. forstliche Massnahmen auf die biologische Vielfalt? Welche Folgen haben andere direkte Nutzungen fuer die biologische Vielfalt. Der erste Fragenkomplex wird durch abgeschlossene, laufende oder beantragte Vorhaben abgedeckt. Bei den anderen Fragenkomplexen interessieren insbesondere folgende Fragestellungen: Wie wirken sich Anlage bzw. Verjuengung von Waldbestaenden, Ernte und Behandlung von forstlichem Vermehrungsgut sowie die Pflege von Waldbestaenden aus? Welche Folgewirkungen haben forstgeschichtliche Entwicklungen? Was bewirken verschiedene Einfluesse auf der Artebene unter besonderer Beruecksichtigung von Naturschutz und Wildverbiss? Diese Fragen werden durch ein Verbundprojekt, vom BML gefoerdert, von den Universitaeten Hamburg und Goettingen in Zusammenarbeit mit der Bundesforschungsanstalt fuer Forst- und Holzwirtschaft bearbeitet und von deren Institut fuer Forstgenetik koordiniert.

1 2 3 4