Das Projekt "Teilvorhaben 3: Labor- und Modellgasuntersuchungen zur Rußreaktivität" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Chemische Verfahrenstechnik durchgeführt. Um die Abgasnormen bezüglich der Partikelmenge einhalten zu können, werden in Dieselfahrzeugen Dieselpartikelfilter (DPF), an welchen die Partikel abgeschieden werden, eingesetzt. Mit zunehmender Beladung setzt sich der Partikelfilter langsam zu und der Gegendruck steigt. Der steigende Gegendruck macht eine Regeneration, während welcher der Ruß oxidiert und zu CO und CO2 umgewandelt wird, notwendig. Im Rahmen dieses Projekts soll die Reaktivität des Rußes untersucht werden. Dabei werden Biokraftstoffe verschiedener Beimischungsraten im Vergleich zu herkömmlichen Dieselkraftstoff betrachtet. Es wird ein besonderes Augenmerk auf die Biokraftstoffe gelegt, da diese in Zukunft die fossilen Kraftstoffe vollständig oder als Beimengung ersetzen sollen. Dies wird in Europa durch die EU-Richtlinie 2009/28/EG reglementiert. Demnach muss die Beimischungsrate von Biokraftstoffen bis 2020 verbindlich auf 10Prozent erhöht werden. Die Untersuchung bezüglich der Reaktivität soll sowohl mit O2 (sog. aktive Regeneration) wie auch mit NO2 (sog. passive Regeneration) durchgeführt werden. Anhand der so ermittelten Daten soll für die verschiedenen Rußarten eine Abbrandkinetik erstellt werden.
Das Projekt "Abbrandraten und organische Brandrauchinhaltsstoffe ausgewaehlter Substanzen, die der Stoerfallverordnung unterliegen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Lehrstuhl für Analytische Chemie und Zentrum für Elektrochemie durchgeführt. Inhalt des Forschungsvorhabens ist die Untersuchung des Brandverhaltens von Feststoffen, die bezueglich ihrer Gefaehrlichkeit im Brandfall eine besondere Bedeutung haben. Ein wesentlicher Parameter bei der Beurteilung der Auswirkungen von Brandfaellen ist die Abbrandrate des Lagergutes, d.h. die Masse an Brandgut, die pro Zeit- und Flaecheneinheit abbrennen. Im Rahmen einer Literaturrecherche werden verschiedene Verfahren zur Bestimmung dieser Kenngroesse vorgestellt. Die veroeffentlichten Abbrandraten fuer zahlreiche Stoffe werden in einer Uebersicht dargestellt. Zur Bestimmung der Abbrandrate hochtoxischer Substanzen wird ein vereinfachtes Verfahren beschrieben, mit dem fuer die untersuchten Substanzen die Abbrandraten bestimmt wurden. Ein zweiter wesentlicher Gesichtspunkt zur Beurteilung von Brandereignissen und eventuelle Folgeschaeden ist das Spektrum der beim Brand freigesetzten organischen Schadstoffe. Die untersuchten Substanzen werden in einer VCI-Verbrennungsapparatur verbrannt und mittels GC/MS bezueglich ihrer organischen Brandrauchinhaltstoffe untersucht. Die Parameter Belueftung und Temperatur werden variiert. Es zeigt sich, dass eine breite Palette organischer Substanzen im Brandrauch vorkommt, teilweise auch in toxikologisch relevanten Mengen.