Das Projekt "Teilprojekt 6" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Abwasserzweckverband Nordkreis Weimar durchgeführt. Das Verbundvorhaben TWIST++ zielt darauf ab, in einem transdisziplinären Forschungsverbund ganzheitliche, innovative, modellhafte und zukunftsweisende technische Lösungen sowie zur Erleichterung ihrer Umsetzung ein für Entscheider zugängliches Simulationsspiel zu erarbeiten, um auf intelligente Weise Entsorgungsaufgaben für Abwasser mit den Versorgungsaufgaben für Trinkwasser zu vereinen und die Flexibilität des Gesamtsystems zur Anpassung an künftige Veränderungen zu erhöhen. Der Abwasserzweckverbande Nordkreis Weimar (ANW) wird in vielen Teilarbeitspaketen mitwirken, wobei der Schwerpunkt im Bereich des ländlichen Raums in den NBL, insbesondere in seinem eigene Verbandsgebiet liegen wird. Hier wird er für die Erfassung des Ist-Zustandes und die Ableitung von Planungsgrundlagen verantwortlich sein. Wichtige Kompetenzen werden bei der Anwendung der Planungswerkzeuge und bei der Umsetzung der Konzepte im Modellgebiet gefragt sein.
Das Projekt "Pyrolysereaktor mit FLOX®-Feuerung zur dezentralen thermischen Klärschlammverwertung im kleinen Leistungsbereich bis 100 kWth" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann & Partner mbH durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist es, eine wirtschaftlich konkurrenzfähige Lösung zur dezentralen thermischen Entsorgung von Klärschlämmen insbesondere für kleinere kommunale Kläranlagen im ländlichen Raum mit 10.000 bis 20.000 EW zu entwickeln. Diese Anforderungen wurden mit der Entwicklung eines Pyrolysereaktors mit nachgeschalteter FLOX®-Feuerung realisiert. Die Wärmeleistung der Feuerung liegt bei ca. 100 kWth. Mit dem Pyrolysereaktor können ca. 40 kg/h Trockensubstanz verarbeitet werden. Getrockneter Klärschlamm hat einen Energiegehalt von 9 - 13 MJ/kg. Damit wird die notwendige thermische Energie für den Pyrolyseprozess lediglich durch die im Schlamm enthaltene Energie gewonnen. Derzeit ist eine prototypische Anlage auf der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes 'Untere Selz' (AVUS) in Ingelheim mit einer Verarbeitungskapazität von ca. 300 t/a TS im Forschungsbetrieb. Die Verfahrensschritte lassen sich grob einteilen in: - Trocknung des entwässerten Klärschlamms z. B. mittels eines Solartrockners; - Thermische Klärschlammverwertung in einem Pyrolysereaktor mit FLOX®-Brenner; - Wärmeauskopplung zum Betrieb eines Trockners oder Unterstützung der Solartrocknung. Der Pyrolysereaktor ist als ein Rohr aus hochwarmfestem Stahl mit gasdichten Dosiereinrichtungen (Zellradschleusen) ausgebildet, in dem zwei ineinander kämmende Förderschnecken den Klärschlamm fördern, umwälzen und dieser dadurch gleichmäßig erwärmt wird. Das Reaktorrohr ist von einem Mantelrohr umgeben, in dem die heißen Rauchgase aus dem FLOX®-Brenner den Reaktor von Außen auf eine Temperatur von ca. 600 Grad Celsius aufheizen. Das im Reaktor entstehende Pyrolysegas wird ohne Kondensation der Kohlenwasserstoffe der nachgeschalteten FLOX®-Feuerung zugeführt. Bei der FLOX®-Feuerung wird durch interne Abgasrezirkulation der Inertgasanteil erhöht und die Ausbildung einer Flamme mit örtlichen Temperaturspitzen vermieden. Dadurch wird die Verbrennungstemperatur gleichmäßig in der gesamten Brennkammer bei ca. 1.000 Grad Celsius gehalten und thermische Stickoxidbildung vermieden. In Zukunft soll noch eine Wärmeauskopplung für den Betrieb einer KWK-Anlage mit Stirling- oder Dampfmotor ergänzt werden. Zudem soll untersucht werden, ob sich die Rückstände aus der Pyrolyse von Klärschlamm für die Phosphatrückgewinnung eignen. Derzeitiger Projektstand ist, dass die Anlage aus mechanischer und steuerungstechnischer Hinsicht fertig gestellt und im Dauerbetrieb getestet wird. Dabei werden umfangreiche Analysen der Reststoffe sowie der Rauchgase gemäß der 17. BImSchV durchgeführt. Durch die Kombination aus Energiegewinnung im FLOX®-Brenner und der Nutzung der Wärme zur Pyrolyse, Trocknung und KWK kann eine vollständige Wärmenutzung erzielt und das Verfahren annähernd energieautark betrieben werden.
Das Projekt "Geruch und Korrosion im Kanalnetz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Magdeburg-Stendal, Institut für Wasserwirtschaft und Ökotechnologie durchgeführt. Technologische und verfahrenstechnische Untersuchung zur Bewertung und Optimierung einer Neuentwicklung. Bei diesem Projekt soll eine technologische und verfahrenstechnische Untersuchung zur Bewertung und Optimierung einer Neuentwicklung bezüglich der Problematik 'Geruch und Korrosion im Kanalnetz' am Beispiel des Einsatzes im Wolmirstedter Wasser- und Abwasserzweckverband durchgeführt werden. Bei der Neuentwicklung handelt es sich um ein Kaliumpermanganat-Pulvergemisch, das zur Verhinderung der H2S-Bildung in Kanälen mit langen Aufenthaltszeiten beitragen soll. Im Vergleich zu bisher eingesetzten Verfahren sind insbesondere deutlich geringere Betriebskosten zu erwarten. Zurzeit wird an der Betriebssicherheit der Dosieranlage gearbeitet und im Rahmen einer Diplomarbeit die Einsatzgrenzen sowie Rahmenbedingungen zum optimalen Einsatz der Neuentwicklung ermittelt. Im 2. Quartal soll das Projekt mit einem anderen Abwasserzweckverband und einem weiteren grundverschiedenen Praxisbeispiel fortgesetzt werden.
Das Projekt "Teilvorhaben 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Abwasserzweckverband Bode Wipper durchgeführt. Der Arbeitsplan ist diesem AZA in Form eines Balkenplans beigefügt. Die einzelnen Arbeitspakete und Teilaufgaben werden in der Antragsschrift der Hochschule Nordhausen aufgeschlüsselt beschrieben. Der Abwasserzweckverband wird neben der inhaltlichen Bearbeitung des Arbeitspaket 1 vor allem in der praktischen Umsetzung Arbeitspaket 2 und 3 eine große Rolle spielen. Da die geplante Forschungsanlage im Pilotmaßstab auf dem Gelände der Kläranlage Bleicherode positioniert werden soll, wird ein Großteil der Bedienungstätigkeiten durch den Abwasserzweckverband erfolgen. Hier ist vorgesehen, dass ein Klärmeister die Betreuung, Bedienung, Beschickung der Anlage mit unterstützt. Auch wird hier das beprobte Versuchsmaterial für die an der Hochschule stattfindenden Laborversuche vorbereitet und turnusmäßig Klärschlämme zur Verfügung gestellt. Seitens der technischen Leitung wird bei der Konzeptionierung der Pilotanlage unterstützt. Innerhalb der Querschnittsthemen von Arbeitspaket 1 sind zudem Zuarbeit bei der Analyse der kommunalen Strukturen vorgesehen. Einer umfänglichen Datengrundlage die die Zusammensetzung des Abwasserzweckverbandes aus vielen Gemeinden mit sich bringt, lässt dabei vielschichtige Einblicke über ländliche Abwasserstrukturen zu. In enger Zusammenarbeit mit der Hochschule Nordhausen und den weiteren Verbundpartnern wird sich der Abwasserzweckverband mit der Analyse und Aufbereitung der Daten rund um die Kreislaufwirtschaftsthematik Abwasser in der Region auseinandersetzen. Die aktive Mitarbeit in den Workshops und die daraus resultierende Multiplikator Funktion innerhalb des Zweckverbandes sind ebenfalls Teil der Aufgabe. In Arbeitspaket 4 beteiligt sich der Abwasserzweckverband an der Konzeptionierung eines nachhaltigen regionalen Kreislaufkonzeptes für CarboMass.
Das Projekt "Messung und Modellierung der Schwermetallverlagerung im regionalen Massstab" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Institut für Geographie und Geoökologie, Arbeitsgruppe Geoökologie und Bodenkunde durchgeführt. Im Gebiet des Abwasserverbandes Braunschweig wird seit ueber 40 Jahren auf landwirtschaftlich genutzten Flaechen (3000 ha) Abwasser verregnet. Mit dem Abwasser sind Schwermetalle in die Sandboeden eingetragen worden. Die Quantifizierung und Kontrolle der aktuellen und zukuenftigen Wirkung der Schwermetalle auf die Grundwasser- und Nahrungsmittelqualitaet stellt einen wichtigen Beitrag zur Sicherung dieser beiden Umweltgueter dar. Ziel des Projekts ist die Entwicklung der hierfuer notwendigen Werkzeuge. Am Beispiel von Cadmium und Zink sollen 1) die Schwermetallverlagerung in den Boeden und 2) die Aufnahme von Cadmium und Zink durch die Hauptfruchtarten des Gebietes (Kartoffeln, Weizen und Zuckerrueben) regional erfasst und modelliert werden. Bei der Entwicklung des regionalen Modells wird die Integration der raeumlichen Heterogenitaet eine zentrale Rolle einnehmen.
Das Projekt "Erstellung eines 2-dimensionalen Strömungsmodells für ein Teileinzugsgebiet des Gewässers Regnitz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für Bauingenieurwesen, Fachgebiet Wasserwirtschaft und Hydrosystemmodellierung durchgeführt. Im Verbandsgebiet des Abwasser- und Gewässerverbandes Mittlere Regnitz in Baiersdorf (AGV) in der Nähe von Nürnberg kam es in den vergangenen Jahrzehnten nach Starkregenereignissen immer wieder zu Überschwemmungen in einzelnen Ortslagen. Die schadensbringenden Überflutungen wurden dabei nicht nur durch Ausuferungen der Gewässer, sondern auch durch flächenhafte Zuflüsse aus dem freien Gelände verursacht. Das bislang schwerste Ereignis fand in der Nacht vom 21. Juli auf den 22. Juli 2007 statt. Innerhalb kürzester Zeit fielen im Raum Baiersdorf / Forchheim bis zu 200 l Niederschlag pro m2. In Verbindung mit einem wassergesättigten Boden führte dies zu einem extremen Hochwasserereignis mit großen Schäden in den davon betroffenen Ortslagen. Die Projektarbeiten beinhalteten die zur Erstellung des Gesamtkonzepts erforderlichen hydrodynamischen 2D-Strömungsmodellierungen des Gewässersystems verschiedener Lastfälle (HQ20, HQ50, und HQ100) mitsamt des zugehörigen Modellaufbaus (DGM-Aufbereitung und -plausibilisierung, Netzgenerierung, Parametrisierung und Eichung). Zudem waren hydrologische Verfahren zur Ermittlung der verschiedenen Lastabflüsse direkt bei der Modellierung zu integrieren. Statt der Vorgabe eines Abflusses wurden in diesem Projekt Gebietsniederschläge durch Quell- und Senkterme, was im Zusammenhang mit einer hydraulischen Gewässermodellierung bislang in der Praxis nicht verbreitet ist, zusammengefasst und als Gebietsabflüsse betrachtet. Insgesamt wurden etwa 80 km Gewässer in einem etwa 4500 ha großen Modell, welches etwa 2 Mio Knoten und 3 Mio Elemente enthält, mit den o.g. Abflüssen belastet und simuliert. Im Rahmen der Erstellung des Hochwasserschutzkonzeptes wurden unterschiedliche technische Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes der betroffenen Gemeinden in das Modell integriert (z.B. Hochwasserrückhaltebecken, Gewässeraufweitungen, -verlegungen, Änderungen von Brücken und Durchlässen sowie Entlastungsgewässer). Auf diese Weise konnten die Wirkungen der favorisierten Maßnahmenvarianten im Falle eines HQ100 quantifiziert werden. Die Ergebnisse waren in einem Geo-Informationssystem (GIS) abzulegen und fachlich darzustellen.
Das Projekt "Klärschlammverwertung und Waldholznutzung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Klärschlammverwertung Albstadt GmbH durchgeführt. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts wird erstmalig ein Verfahren zur Entsorgung von Klärschlamm aus 10 Kläranlagen umgesetzt, das durch die Kombination von Biomassefeuerung und ORC-Anlage mit Auskopplung von Niedertemperaturwärme den Klärschlamm durch Trocknung zu Ersatzbrennstoff verarbeitet. In der Region um Albstadt haben sich die Städte Albstadt, Burladingen, Gammertingen, Meßstetten, Gemeinden Nusplingen, Schwenningen, Stetten a.k.M und die Abwasserzweckverbände Oberes Eyachtal, Schmeietal, Scher-Lauchert sowie die Kläranlage Kohltal GbR als Gesellschafter der Klärschlammverwertung Albstadt GmbH zusammen geschlossen, um gemeinsam nach sinnvollen Alternativen zur heutigen Klärschlammversorgung zu suchen. Das Vorhaben soll einen alternativen Lösungsansatz zur Klärschlammentsorgung aufzeigen. Kernpunkt ist die Trocknung des Klärschlamms direkt an der Kläranlage mit Niedertemperaturabwärme aus einem holzgefeuerten Biomasse-Heizkraftwerk. Der getrocknete Klärschlamm lässt sich einfach transportieren und ist in der Zementindustrie ein willkommenes und CO -neutrales Brennstoffsubstitut mit hohem Heizwert. Die im Klärschlamm enthaltenen Schadstoffe werden so sicher gebunden. Der so gewonnene Brennstoff mit einer Trockensubstanz von über 90 Prozent und einem Heizwert von 11.000 Kilojoule pro Kilogramm eignet sich für den Einsatz in Kraftwerken oder in der Zementindustrie. Die kombinierte Strom- und Wärmeerzeugung (KWK) erfolgt ausschließlich mit naturbelassenem Holz aus dem Forst und der Landschaftspflege. Der so erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Damit wird ein neuer, umwelt- und klimaschonender Entsorgungspfad für Klärschlamm eingeführt. Durch die Kombination moderner Verfahren können erhebliche Potenziale zur Energieeffizienz erschlossen und zugleich der klimaschädliche CO2-Ausstoß um über 6.000 Tonnen pro Jahr verringert werden. Das Vorhaben wird im Rahmen der BMU-Klimaschutzinitiative finanziert. Aufgrund der erwarteten hohen Wirtschaftlichkeit besteht ein großes Potenzial zur Nachahmung - gerade für kleinere und mittlere Kommunen. In Deutschland werden gegenwärtig rund 60 Prozent des Klärschlamms in der Landwirtschaft und im Landschaftsbau verwertet. Benötigt werden aber auch umweltfreundliche Alternativen, etwa thermische Verwertungsverfahren, beispielsweise für belastete Klärschlämme oder Regionen, in denen Klärschlamm nicht in der Agrarwirtschaft verwertet werden kann. Das Vorhaben in Albstadt kann dafür Vorbild sein.
Das Projekt "Teilvorhaben: Direkte Nutzung und Verwertung von NBS-behandeltem Abwasser durch Aquaponik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von TERRA URBANA Umlandentwicklungsgesellschaft mbH durchgeführt. In WaterReTUNe sollen innovative Technologien zur Nachbehandlung und Verwertung von biologisch gereinigten Kläranlagenabläufen entwickelt und in Tunesien demonstriert werden. Ziel ist es, mittels Kombination aus Nature Based Solutions (NBS), einem innovativen Membranbehandlungssystem zur Produktion von hochwertigem entsalztem Reuse-Abwasser für Bewässerungszwecke, innovativer Sole-Behandlung zu Nährstoffrückgewinnung und Halophytenanbau sowie einer kreislaufgeführten low-tech Aquaponik-Produktion eine Prozesskette zur diversifizierten Verwertung des bisher in Tunesien wenig genutzten Potentials von gereinigtem Abwasser zu erschließen. Die Pilotanlage aus dem BMBF-Projekt AWAREGIO soll genutzt werden, um zu Projektbeginn einen effizienten Know-how-Transfer mittels gemeinsamen Voruntersuchungen in Deutschland zu ermöglichen mit dem Ziel, ein an tunesische Bedingungen angepasstes Konzept zu entwickeln. Dieses soll als WaterReTUNe-Pilotanlage auf dem Versuchsgelände des tunesischen Konsortiums an ein bestehendes NBS-System angedockt werden. Im Rahmen eines Innovationsforums sollen die etablierten Netzwerke der Forschungspartner FiW und CERTE mit den aufstrebenden Netzwerken der Wirtschaftspartner TERRA URBANA und 'l' Art Des Jardins' verknüpft werden. Zusammen mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wird ein Aktionsplan zur wissenschaftlichen und ökonomischen Weiterführung der Projektergebnisse im Hinblick auf den für die Daseinsvorsorge und Umweltschutz im Maghreb essentiellen Ausbau sicherer Abwasser-Reuse-Techniken erarbeitet. Die Aussicht auf konkrete Verwertung der Projektergebnisse wird durch die Einbindung des nationalen tunesischen Abwasserverbands ONAS, des nationalen landwirtschaftlichen Instituts INAT sowie der breit vernetzten NGO GDA Sidi Amor als assoziierte Projektpartner untermauert. Die TERRA URBANA entwickelt das lokal angepasste, kreislaufgeführte low-tech Aquaponiksystem, das direkt an das NBS-System angeschlossen wird.
Das Projekt "Fachliche Erarbeitung eines Dokumentationsheftes 'Water Management in Germany - Archievements and Experiences' zur Unterstuetzung der technischen Zusammenarbeit und zur Darstellung der deutschen Wasserwirtschaft im Ausland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Umwelttechnik und Management an der Universität Witten,Herdecke gGmbH durchgeführt. In den letzten Jahrzehnten haben die Leistungen der gesamten Wasserwirtschaft zu einer deutlichen Verbesserung der Gewaessersituation in Deutschland gefuehrt. Gruende fuer die positiven Entwicklungen sind die Fortentwicklung der Gesetzgebung, die Umsetzung im Vollzug, die Innovationen im technischen Bereich und die Koordinierung und Optimierung der wasserwirtschaftlichen Planung. Eine weitere Staerke ist, dass auch heute noch existierende Defizite und Fehlentwicklungen benannt und verbessert werden. Aus diesen Gruenden geniesst die deutsche Wasserwirtschaft im internationalen Vergleich ein hohes Ansehen. Trotz zahlreicher Publikationen in diesem Bereich fehlt es jedoch bisher an einer umfassenden und aktuellen Zusammenstellung ueber alle Bereiche der deutschen Wasserwirtschaft, die dem auslaendischen Leser sowohl einen guten Ueberblick geben und eine Reihe von Fallbeispiele und Erfahrungsberichten liefern. Das Dokumentationsheft besteht inhaltlich aus zwei Teilen. Der erste, allgemeine Teil stellt die rechtlichen und fachlichen Grundlagen sowie die aktuelle Situation in allen Gebieten der Wasserwirtschaft dar. In dem zweiten, speziellen Teil werden aus den einzelnen Bereichen Fallbeispiele eingehender erlaeutert, z.B. die Erfahrungen mit dem Abwasserabgabengesetz, die Entwicklungen in den internationalen Flussgebietskommissionen (z.B. am Rhein), die Organisationsform eines Wasserwirtschaftsverbandes (z.B. Ruhrverband) und von Abwasserzweckverbaenden oder die Erfahrungen mit Buergerbeteiligung in der Wasserwirtschaftsplanung in Deutschland (z.B. bei Planung und Bau grosser Talsperren). Die fachliche Erarbeitung der Inhalte soll im Rahmen des geplanten Vorhabens von einem Auftragsnehmer durchgefuehrt werden. Mit Hilfe von Gastautoren schreiben Experten auf den jeweiligen Gebieten die einzelnen Kapitel. Der Auftragnehmer erarbeitet die inhaltliche Konzeption, organisiert und koordiniert die Autoren und fuehrt die fachliche Endredaktion durch. Der Bedarf an dem Dokumentationsheft wurde von BMU und GTZ bereits mehrfach formuliert. Die GTZ wird sich an der inhaltlichen Konzeption des Heftes beteiligen. Im Hinblick auf die geplante 'Weltsuesswasserkonferenz' im Jahre 2002 in Deutschland bietet sich das Dokumentationsheft als ideales Transportmittel deutschen Know-hows im Wassersektor an.
Das Projekt "Teilvorhaben: Wasserbehandlung und Wiedernutzung in Tunesien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft e.V. an der RWTH Aachen University durchgeführt. In WaterReTUNe sollen innovative Technologien zur Nachbehandlung und Verwertung von biologisch gereinigten Kläranlagenabläufen entwickelt und in Tunesien demonstriert werden. Ziel ist es, mittels Kombination aus Nature Based Solutions (NBS), einem innovativen Membranbehandlungssystem zur Produktion von hochwertigem entsalztem Reuse-Abwasser für Bewässerungszwecke, innovativer Sole-Behandlung zu Nährstoffrückgewinnung und Halophytenanbau sowie einer kreislaufgeführten low-tech Aquaponik-Produktion eine Prozesskette zur diversifizierten Verwertung des bisher in Tunesien wenig genutzten Potentials von gereinigtem Abwasser zu erschließen. Die Pilotanlage aus dem BMBF-Projekt AWAREGIO soll genutzt werden, um zu Projektbeginn einen effizienten Know-how-Transfer mittels gemeinsamen Voruntersuchungen in Deutschland zu ermöglichen mit dem Ziel, ein an tunesische Bedingungen angepasstes Konzept zu entwickeln. Dieses soll als WaterReTUNe-Pilotanlage auf dem Versuchsgelände des tunesischen Konsortiums an ein bestehendes NBS-System angedockt werden. Im Rahmen eines Innovationsforums sollen die etablierten Netzwerke der Forschungspartner FiW und CERTE mit den aufstrebenden Netzwerken der Wirtschaftspartner TERRA URBANA und 'l' Art Des Jardins' verknüpft werden. Zusammen mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wird ein Aktionsplan zur wissenschaftlichen und ökonomischen Weiterführung der Projektergebnisse im Hinblick auf den für die Daseinsvorsorge und Umweltschutz im Maghreb essentiellen Ausbau sicherer Abwasser-Reuse-Techniken erarbeitet. Die Aussicht auf konkrete Verwertung der Projektergebnisse wird durch die Einbindung des nationalen tunesischen Abwasserverbands ONAS, des nationalen landwirtschaftlichen Instituts INAT sowie der breit vernetzten NGO GDA Sidi Amor als assoziierte Projektpartner untermauert. Das FiW wirkt als Koordinator des Gesamtprojekts und erforscht und entwickelt das Membranbehandlungssystem.
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