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Virusnachweis aus Oberflächengewässern

Das Projekt "Virusnachweis aus Oberflächengewässern" wird/wurde ausgeführt durch: Niedersächsisches Landesgesundheitsamt, Standort Aurich.Goals: A laboratory method for detection of enteropathogenic Viruses (e.g. Adenovirus) from surface (bathing) waters was established and five sampling sites monitored. The project aims at finding infectious routes in epidemiological cases. ; Approaches: A glasswool filtration column was used (similar to the method used in the EU-Virobathe project) to concentrate viruses from surface waters. The column was eluated by a pH-shift. The eluate was flockulated and virusparticles further concentrated by centifugation. Afterwards a Realtime-PCR was conducted for detection.; Results: A laboratory method for detection of Adenovirus in surface waters was established. The detection limit is around 10000 Virusparticles per 10 l. Recovery rates vary strongly. They seem to depend on suspended particles and other unknown factors. A mean recovery rate of 30 Prozent was achieved.

LUA-Bilanz Infektionsprävention 2022

[Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] LUA-BILANZ INFEKTIONSPRÄVENTION Zahlen, Daten und Fakten für das Jahr 2022 © Klaus Eppele / AdobeStock KategorieDiagnose/Erreger20182019202020212022 Gastroenteritische Infektionen (Durchfallerkrankungen)Campylobakter Enteritis4.1013.6832.6682.7992.539 Clostridioides difficile9053526566 EHEC-Erkrankung (außer HUS)151151758186 Giardiasis125112726080 Hepatitiden (Leberentzündungen) Impfpräventable Infektionskrankheiten (gem. Empfehlung der STIKO) HUS34311 Kryptosporidiose6847414762 Norovirus-Erkrankung4.0404.2401.2061.2252.480 Rotavirus-Erkrankung6331.145166183952 Salmonellose933793510559533 Shigellose30298719 Yersiniose10912085113132 Hepatitis A4943303336 Hepatitis B3664733283881.065 Hepatitis C253267176223375 Hepatitis D23128 Hepatitis E228265213183198 COVID-190073.768205.9221.440.557 Diphtherie001010 FSME61625 Haemophilus influenzae Weitere Infektionen 5739261641 Influenza13.8577.8988.2157210.543 Masern938600 Meningokokken (invasiv)1913454 Mpox000056 Mumps3243181114 Röteln00010 Pertussis (Keuchhusten)5403971355565 Varizellen664712393281344 Acinetobacter2723152933 Adenovirus (Konjunktivalabstrich)49247311 Borreliose1.5801.1851.510884706 Brucellose01012 Dengue-Fieber254110210 Enterobacteriaceae182205150130215 Hantavirus-Erkrankung33042510 Legionellose6274559170 Leptospirose36566 Listeriose2328312223 MRSA7352243922 Q-Fieber45846 Tuberkulose232201186204162 Tularämie34384 Typhus abdominalis13001 LUA Infektionsbilanz 2022: Daten & Fakten aus Rheinland-PfalzIfSG Meldewesen 2019 bis 2022: Überblick und Besonderheiten Das gesetzlich im Infektionsschutzgesetz veran- kerte Meldewesen liefert kontinuierlich Daten über das räumlich-zeitliche Auftreten von Infek- tionserregern und -krankheiten – auch in Rhein- land-Pfalz. Verschiedenste Ursachen können einer Zunahme von Meldefällen zugrunde liegen. Ände- rungen in der Erkennung und Diagnostik, die le- diglich zu einer Reduktion der Dunkelziffer führen, müssen hierbei von einer echten Zunahme von Fällen in der Bevölkerung unterschieden werden, wie sie zum Beispiel bei einem Krankheitsaus- bruch beobachtet werden. Diese Aufgabe über- nehmen Infektionsepidemiologen, das sind Exper- tinnen und Experten für Seuchenbekämpfung, die die Meldedaten auf allen Ebenen der Meldeket- te, an den kommunalen Gesundheitsämtern, dem Landesuntersuchungsamt (LUA) und am Robert Koch-Institut (RKI), fortlaufend analysieren und bewerten.Die dargestellte Tabelle gibt einen Überblick über das Meldeaufkommen in Rheinland-Pfalz während der COVID-19-Pandemie 2020-2022 im Vergleich zu den Vorjahren 2018 und 2019. Besonders auf- fallend ist eine Zunahme der Hepatitis-B-Virus- Meldehäufigkeit, in etwa auf das 2,5-fache Ni- veau des Jahres 2022. Seit Oktober 2021 erstatten die Krankenkassen für alle Versicherten im Alter über 35 Jahre eine Testung auf Hepatitis-B und -C im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung. Weiter- hin führt eine ab Januar 2022 für alle diagnosti- schen Labore verpflichtende Einführung der elek- tronischen Meldung von Erregernachweisen über das sognannte Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem (DEMIS) zu einer im Ver- gleich zu früher vollständigeren Meldung von La- bornachweisen. Beide Umstände legen nahe, dass der beobachtete Anstieg im Meldeaufkommen das Resultat einer Reduktion bislang unentdeckter Infektionen, also der sogenannten Dunkelziffer ist. Hinweise auf einen Infektionsausbruch hingegen ergeben sich nicht. Die vorliegende Infektionsbilanz 2022 widmet sich unter anderem den Ergebnissen dieser Bewer- tungen auf rheinland-pfälzischer Ebene. Hierbei finden Analysen zum Einfluss der COVID-19-Pan- demiebekämpfung auf das Aufkommen anderer meldepflichtiger Erreger und Erkrankungen be- sondere Berücksichtigung. Darüber hinaus berich- tet diese Infektionsbilanz über Epidemiologie und Prävention der Legionellose in Rheinland-Pfalz. Sie wirft damit ein Schlaglicht auf die zentrale Rolle der Gesundheitsbehörden bei deren Eindäm- mung dieser mitunter schwer verlaufenden Form der Lungenentzündung. Hierdurch möchte dieser Bericht aber auch den breitgefächerten Präventivauftrag des öffentli- chen Gesundheitsdienstes in den Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung rücken und damit gleichzeitig ein Gegengewicht zur pandemiezent- rierten Bewertung der Arbeit in den Gesundheits- ämtern und -behörden schaffen. Die vorliegen- de Infektionsbilanz berücksichtigt die Meldejahre 2019 bis 2022. Zum besseren Vergleich wird zu- sätzlich das Meldeaufkommen 2018 dargestellt. Eine ganz andere Erklärung für die Änderung im räumlich-zeitlichen Auftreten von Infektions- krankheiten findet sich in einer global verstärk- ten Mobilität. Eine vorübergehende Exposition in Regionen mit anderem Vorkommen von Krank- heitserregern kann zur Verschleppung durch in- terkontinentale Reisen oder Migration führen. Im Jahr 2022 wurde erstmals eine größere Zahl von Mpox-Fällen (ehemals Affenpocken) in Deutsch- land diagnostiziert und gemeldet. Diese üblicher- weise in West- und Zentralafrika vorkommende Infektionskrankheit wird durch ein mit den klassi- schen humanen Pocken verwandtes Virus verur- sacht, das in Nagetieren sein natürliches Reservoir hat. Vor 2022 wurde es nur selten außerhalb von Afrika und dann bei Reiserückkehrern aus Afrika beobachtet. Seit Mai 2022 wurden weltweit auch Fälle außerhalb dieser Regionen, insbesondere un- ter Männern beobachtet, die Sex mit Männern ha- ben. Weltweit wurden seit Ausbruchsbeginn und bis Ende des Jahres 2022 84.105 Fälle in 107 Län- Übersicht über die Meldezahlen der häufigsten meldepflichtigen Infektionskrankheiten nach RKI-Referenzdefinition. 2 3 Zahl der Influenza- und Covid-19-Meldefälle (gemittelt über vier Wochen), Rheinland-Pfalz, 2017-2023. Im Jahr 2022 zeigt sich ein vorzeitiger Beginn der Influenza-Saison bei gleichzeitig hoher Fallzahl. den Windpocken, insbesondere in der ersten Pha- se der Pandemie im Jahr 2020. Im Zeichen von Corona: Die kontaktreduzierenden Maßnahmen rund um COVID-19 führten zum Rückgang vieler anderer Atemwegsinfektionen und Durchfallerkrankungen. © Frauke Riether / Pixabay dern außerhalb der traditionellen Endemiegebiete registriert, davon 3.671 in Deutschland und 56 in Rheinland-Pfalz. Durch Koordinierung der Spezial- diagnostik in Verdachtsfällen und die Aufklärung zu Absonderungs- und Hygienemaßnahmen ein- schließlich der Impfung von Kontaktpersonen und Risikogruppen sind seit Anfang 2023 keine neuen Fälle mehr in Rheinland-Pfalz gemeldet worden. Seit Ende Juli 2022 wurde deutschlandweit ein deutlicher Anstieg bei Nachweisen von Diphterie- Bakterien verzeichnet, wovon zehn auf Rheinland- Pfalz entfielen. Diese wurden meist aus Wunden von Geflüchteten im Rahmen der Erstuntersu- chung in Aufnahmezentren und Sammelunter- künften isoliert. Gefürchtet ist die durch einen Giftstoff des Bakteriums hervorgerufene schwe- re und mitunter tödlich verlaufende Allgemeiner- krankung. Solche Fälle wurden aktuell nicht be- kannt. Auch zu Übertragungen der importierten Bakterien auf die Bevölkerung in Rheinland-Pfalz kam es nicht. Dennoch unterstreicht das Wissen um die Gefahren der Diphterie die Bedeutung der Aufrechterhaltung des Impfschutzes für alle Bür- ger durch regelmäßige Auffrischung alle 10 Jahre, 4 wie von der Ständigen Impfkommission am Ro- bert Koch-Institut empfohlen. Im zugrundeliegenden Berichtszeitraum von be- sonderem Interesse sind Veränderungen im Mel- deaufkommen, die in direktem oder indirektem Zusammenhang mit COVID-19 stehen. Sie kön- nen Folge eines veränderten Verhaltens, einer veränderten Immunantwort oder der Wechsel- wirkung dieser Faktoren untereinander sein. Im Folgenden sollen diese Überlegungen anhand von drei Beispielen illustriert werden. Eine Lockerung der Maßnahmen, wie die Wieder- eröffnung der Gemeinschaftseinrichtungen und die Änderungen der Absonderungs- und Masken- pflicht, führten zur sequenziellen Rückkehr von viralen Schmier- und später auch Atemwegsin- fektionen. Auch Windpocken wurden im 4. Quar- tal 2022 wieder häufiger gemeldet. Bei den In- fektionen mit dem Influenza-Virus fiel zum Ende 2022 der ungewöhnlich frühe Beginn der Saison bei insgesamt hohem Infektionsdruck auf. Die- ses Phänomen wird allgemein als Ausdruck ei- ner vermehrten Anzahl von durch ausbleibende Immunitätsbildung empfänglicher Personen als Folge der Schutz- und Hygienemaßnahmen in- terpretiert, insbesondere unter Kindern und Ju- gendlichen. Diese Hypothese wird durch eine entsprechende Altersverteilung der gemeldeten Infektionen mit deutlichen Gipfeln in diesen Al- tersgruppen gestützt. Vergleicht man die Melde- aktivität mit den jeweils vorpandemischen Ni- veaus, zeigt sich, dass diese in der Regel nicht überschritten werden, zumindest lag die als stark empfundene und objektiv auch mit einer hohen Wenn die Maske fällt - Wechselspiel von Hygiene und Immunität Die Stärkung der allgemeinen Hygiene sowie die kontaktreduzierenden Maßnahmen rund um COVID-19 führten zu einem eindrucksvol- len Rückgang der Übertragung anderer viraler Atemwegsinfektionen wie der Virusgrippe, vira- ler Durchfallerkrankungen, die über Oberflächen, Hände und Lebensmittel übertragen werden kön- nen, wie beispielsweise Noro- und Rota-virusin- fektionen und viraler Allgemeininfektionen wie Zahl der Noro-, Rotavirus- und Covid-19-Meldefälle (gemittelt über vier Wochen), Rheinland-Pfalz, 2017-2023. Im Jahr 2020 und 1. Halbjahr 2021 wurden deutlich weniger Rota- und Norovirusfälle übermittelt. 5 Zahl der Windpocken-Meldefälle, Rheinland-Pfalz (gemittelt über vier Wochen), 2017-2023. In den Pandemiejah- ren 2020 bis 2022 hat die Meldeaktivität für Windpocken deutlich abgenommen. Fallzahl einhergehende Influenzawelle 2022 letzt- endlich nicht über der von 2018. Dennoch: Vie- les spricht für ein „starkes Grippejahr“, gerade bei Kindern, zum Beispiel auch der starke Anstieg an Pneuomokokken-Meldungen; einem Erreger von Lungen-, Mittelohr- und Hirnhautentzündungen, die typischerweise nach einer Virus-Grippe auf- treten. Hierbei besiedeln Pneumokokken häu- fig den Rachen gesunder Kinder, seltener auch Er- wachsener, und erst durch die Schädigung des Lungengewebes durch Grippe- oder auch ande- re Atemwegsviren wie SARS-CoV-2 oder das Res- piratorische Synzytial-Virus (RSV) kommt es dann zur bakteriellen Zweitinfektion. Wichtig: Durch Impfung mit konjugierten Pneumokokken-Impf- stoffen kann der Trägerstatus beeinflusst werden, so dass eine Immunisierung für Kinder und Risiko- gruppen gegen Pneumokokken schon seit länge- rem empfohlen wird. Legionellose - Die Gefahr aus der Wasserleitung Auch bei den Meldefällen der Legionärskrankheit, einer schweren und teilweise tödlich verlaufenden Lungenentzündung, waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich zu sehen. Im Jahr 2020 wurden in Rheinland-Pfalz insgesamt 55 Fälle ge- meldet, was einem Rückgang von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2019 entspricht. Das ist be- 6 merkenswert, da die Anzahl der gemeldeten Fälle von Legionärskrankheit in den Vorjahren konstant angestiegen war. Die Vermutung liegt nahe, dass der beobachtete Rückgang in Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen und den damit verbun- denen Änderungen im Reiseverhalten steht. Die Legionärskrankheit oder Legionellose wird durch Bakterien verursacht, die natürlicherwei- se in Oberflächengewässern und im Grundwas- ser vorkommen. Gesundheitliche Probleme verur- sachen Legionellen vor allen Dingen dann, wenn sie sich bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad Celsius zum Beispiel in Warmwasserbehäl- tern, Rohrleitungen, Klima- und offenen Kühlge- räten oder Wasserversorgungsanlagen, in denen Wasser über längere Zeit steht, unter für sie opti- malen Wachstumsbedingungen vermehren. Nach dem Einatmen von Aerosolen wie sie beispielswei- se beim Duschen oder aber auch beim Verduns- ten und Vernebeln von Wasser entstehen, kann es dann zu einer schweren Lungenentzündung kom- men, insbesondere wenn die Lunge bereits vorge- schädigt ist. Entsprechend sind Rauchen und eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit Risikofak- toren. Das Trinken von Wasser, auch wenn es mit hohen Konzentrationen von Legionellen belastet ist, stellt hingegen kein Risiko für den Menschen dar, außer es gerät Legionellen-belastetes Wasser durch Verschlucken in die Atemwege. Da es sich bei der Legionellose um eine bakterielle Infektion handelt, können Erkrankte meist erfolg- reich mit einer Antibiotikatherapie behandelt wer- den. Trotzdem versterben etwa 5-10 Prozent al- ler Personen, die an einer Legionellose erkranken. Das Risiko von Todesfällen ist stark altersabhän- gig und betrug in Rheinland-Pfalz etwa 3 Prozent bei den 30-59-Jährigen, etwa 6 Prozent bei den 60-69-Jährigen und etwa 13 Prozent bei den über 70-Jährigen. Ältere Menschen sind aber nicht nur stärker gefährdet, an der Legionellose zu verster- ben, sondern haben auch im Allgemeinen ein hö- heres Infektionsrisiko. Männer sind deutlich häu- figer betroffen als Frauen. Insgesamt betrug der Männeranteil unter allen rheinland-pfälzischen Meldefällen 73 Prozent. Der wirksamste Schutz vor der Legionärskrankheit ist die systematische Vermeidung starker Vermeh- rung von Legionellen in Warmwasserbehältern und Rohrleitungen. Da die Vermehrung bei 25 bis 45 Grad stattfindet, sollte den Legionellen wenig Zeit gegeben werden, sich unter diesen optimalen Bedingungen zu vermehren. Das kann beispiels- weise durch regelmäßigen Wasseraustausch in Warmwasserbereitern und regelmäßiges Durch- spülen der Rohrleitungen erreicht werden. Auch das zeitweise Erhitzen des Warmwassers auf über 60 Grad ist eine sehr wirkungsvolle Maßnahme, da Legionellen bei diesen Temperaturen abster- ben. In größeren Mehrfamilienhäusern schreibt die Trinkwasserverordnung eine regelmäßige Un- tersuchung des Wassers auf Legionellen mindes- tens alle drei Jahre vor. Diese Untersuchungen werden von zugelassenen Untersuchungsstellen angeboten. In öffentlichen Gebäuden, Schwimm- bädern und Gemeinschaftseinrichtungen sind die rheinland-pfälzischen Gesundheitsämter für die Festlegung der Überwachungshäufigkeit zustän- dig. Die dort gewonnenen Proben werden unter anderem durch das LUA untersucht. Bei der Inter- pretation der Ergebnisse gilt, dass ein technischer Maßnahmenwert von 100 Kolonie-bildenden Ein- heiten (KBE) pro 100 Milliliter nicht überschritten werden darf; in Hochrisikobereichen von Einrich- tungen des Gesundheitswesens hingegen dürfen gar keine Kolonien nachweisbar sein. Weiterhin spielt für die Einschätzung der Infekti- onsgefahr nicht nur die Menge, sondern auch die Art der gefundenen Legionellen eine wichtige Rol- le, da einige Stämme deutlich gefährlicher sind als Mögen 25 bis 45 Grad: Legionellen-Bakterien gedeihen in stagnierenden Rohrleitungen. © tookapic / Pixabay andere. In kleineren Wohngebäuden wie Ein- und Zweifamilienhäusern sind derartige Untersuchun- gen nicht vorgeschrieben. Allerdings kann schon bei der Installation von Warmwassersystemen da- für gesorgt werden, dass die Legionellengefahr minimiert wird. Für Personen, die nach längerer Abwesenheit in ihr Zuhause zurückkehren, ist es außerdem ratsam, die Warmwasserleitungen ein- mal durchzuspülen. Dabei sollten sie natürlich lüf- ten und sich nicht im selben Zimmer aufhalten, um das Einatmen von Aerosolen zu vermeiden. Das Gleiche gilt auf Reisen: Sollten Reisende eine Unterkunft beziehen, die scheinbar länger nicht bewohnt war, sollten sie das warme Wasser erst einmal ein paar Minuten in Ihrer Abwesenheit und bei offenem Fenster laufen lassen, bevor Sie mit dem Duschen beginnen. Diese Überlegungen sind ebenfalls entscheidend um zu verstehen, welchen Einfluss die COVID- 19-Pandemie auf die Erkrankungshäufigkeit hatte. Traditionell war schon immer ein erheblicher Teil der in Deutschland gemeldeten Legionellose-Fäl- le auf Reisen erworben, was den Rückschluss na- 7 als wichtiges Instrument zur fortlaufenden Erfas- sung von Trends und damit zur Steuerung der Er- mittlungstätigkeit der Gesundheitsbehörden. Feiern und Veranstaltungen Neben diesen Veränderungen gab es 2022 auch wieder Grund zum Feiern: Die MTA-Schule in Ko- blenz konnte 16 frischgebackene MTA-L im Sep- tember in der Rotunde in Koblenz feierlich ent- lassen. Die PTA-Schule in Trier freute sich über 28 gut ausgebildete PTAs. Nach zwei Jahren Pause war es sehr schön, die Leistung der Schülerinnen und Schüler wieder in einer Feierstunde zu würdi- gen und die frischen Berufsanfänger angemessen zu verabschieden. Gesundheitsfachschulen des LUA sind im Wandel Jährliche Meldefälle der Legionärskrankheit in Rhein- land-Pfalz und Vergleich zum jeweiligen Vorjahr helegt, dass Reiseunterkünfte wahrscheinlich häu- fig nicht ganzjährig besucht werden. Entsprechend könnte an den Zielorten Wasser lange Zeit in Warmwasserbehältern und -leitungen gestanden haben. In Abhängigkeit von den jeweiligen natio- nalen Regelungen zur Überwachung von Trinkwas- seranlagen auf Legionellen, die mancherorts weni- ger streng als in Deutschland sind, könnte das den Anstieg von Fallmeldungen in den Sommermona- ten erklären. Aber auch Wasser, das während der Urlaubsreise mehrere Wochen im unbewohnten Zuhause in den Leitungen gestanden hat, stellt ein potentielles Risiko für eine Legionellose dar. Im Jahr 2020 kam im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen jegliche Reisetätigkeit zum Erliegen, so dass auch Meldefälle von Legionel- losen mit Reisebezug vollständig ausblieben und die Gesamtzahl der übermittelten Meldungen in Rheinland-Pfalz nach Zunahme über fünf Jahre in Folge erstmalig wieder abnahm. Im Gegensatz hierzu waren im Jahr 2021 nach Lockerung der Maßnahmen wieder in größerem Umfang Reisen möglich. Hier zeigt sich die bislang höchste Zahl an Legionellose-Meldefällen seit Beginn der Auf- zeichnungen vor 20 Jahren. Diese Beobachtungen sprechen für eine Wiederinbetriebnahme länger- fristig stillgelegter Trinkwasseranlagen in Reise- unterkünften als Ursache für die starke Zunahme von Legionellose-Meldefällen nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen im Jahr 2021. Gleich- zeitig unterstreichen diese Erkenntnisse nicht nur die Bedeutung der regelmäßigen Trinkwasserüber- wachung, sondern auch der Infektionssurveillance 8 Das Jahr 2022 stand für die Gesundheitsfach- schulen des Landesuntersuchungsamtes ganz un- ter dem Zeichen der Gesetzes- und damit Aus- bildungsänderungen. Sowohl die jeweiligen Berufsgesetze als auch die Ausbildungs-und Prü- fungsverordnungen für PTA und MTA–L wurden zum 01.01.2023 geändert. Die Änderung im Beruf Pharmazeutisch-techni- sche Assistentin / Pharmazeutisch-technischer As- sistent (PTA) umfassen einen neuen Lehrinhal- te-Katalog für viele der bestehenden Fächer, ein neues Unterrichtsfach, eine geänderte Prüfungs- verordnung und ein der Arbeitswirklichkeit ange- passtes Berufsbild.Freudiger Anlass: Die Absolventinnen und Absolventen der PTA-Schule feierten 2022 die Zeugnisübergabe im Kurfürstlichen Palais in Trier. © LUA Der Beruf Medizinisch-technische Laboratorium- sassistentin / Medizinisch-technischer Laboratori- umsassistent (MTA-L) sowie die Ausbildung wur- den gänzlich verändert. Besonders deutlich wird das in der neuen Berufsbezeichnung medizinische Technologinnen und Technologen für Laborato- riumsanalytik (MT-L). Die Änderungen umfassen zudem eine Neugestaltung der „alten“ Unter-richtsfächer hin zu Kompetenzfeldern sowie eine Verdopplung der laborpraktischen Ausbildungszeit und eine grundsätzlichen Änderung der Prüfungs- durchführung dahin, dass die Auszubildenden der MT-Berufe jetzt eine zwingend vergütete Ausbil- dung absolvieren. Der Besuch einer Berufsfach- schule war bisher von einer Ausbildungsvergütung ausgenommen. Gelungener Start ins Berufsleben: Die Koblenzer MTA- Schule konnte im vergangenen Jahr viele frisch geba- ckene Medizinisch-technische Assistentinnen und Assis- tenten verabschieden. © LUAUm die Vergütung zu gewährleisten, musste - wie im Gesetz vorgeschrieben - ein Träger der prak- tischen Ausbildung gesucht werden. Dies muss nach dem MTB-G (Medizintechnologen-Berufs- gesetz) zwingend ein Krankenhaus sein. Das Jahr 2022 stand also im Zeichen dieser Änderungen und der damit verbundenen Suche nach einem geeigneten Träger der praktischen Ausbildung. Diese Thematik wird die Schulen noch länger be- gleiten, mindestens bis der erste Durchgang der Auszubildenden die Prüfungen absolviert hat. Beide Ausbildungen, PTA und MT-L, werden im September 2023 erstmals mit einer Ausbildung nach den neuen Vorgaben beginnen. Um neue Schülerinnen und Schüler zu gewinnen, wurden an den Gesundheitsfachschulen des LUA wieder Tage der offenen Tür angeboten. Zusätz- lich veranstaltete die PTA-Schule im Herbst noch einen abendlichen „Budenzauber“. Im Gegensatz zum Tag der offenen Tür galt dieser Abend etwas weniger der Information über die Ausbildung, son- dern mehr den unterhaltsam dargebrachten In- halten der einzelnen Fächer. Die Schülerinnen und Schüler waren mit großem Engagement dabei griffen tief in die Trickkiste der Show-Chemie. Zu sehen gab es zum Beispiel die überschäumende Willkommener Trubel im Labor: Die PTA-Schule Trier hatte im vergangen Jahr wieder zu einem Tag der offe- nen Tür eingeladen. © LUA „Elefantenzahnpasta“, das experimentell gebraute „Chemikerbier“ oder die glühende Gurke. Die ku- riosen Einlagen sollten den Gästen auf kurzweilige Art Lust auf die PTA-Ausbildung machen. Alle Ver- anstaltungen im Jahr 2022 fanden unter den je- weils geltenden Coronabedingungen statt. 9

Quantitative Ansätze zur Optimierung des Multi-Kompartiment-Konzeptes bei der Uferfiltration in einem hydraulisch und hydrogeochemisch heterogenen Aquifersystem

Das Projekt "Quantitative Ansätze zur Optimierung des Multi-Kompartiment-Konzeptes bei der Uferfiltration in einem hydraulisch und hydrogeochemisch heterogenen Aquifersystem" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Berlin, Institut für Angewandte Geowissenschaften, Fachgebiet Hydrogeologie.Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Pathogene Mikroorganismen und Viren können über Kläranlagenabläufe, Mischwasserentlastungen sowie Oberflächenabfluss von landwirtschaftlich genutzten Flächen in Oberflächengewässer gelangen. Über Uferfiltration und Grundwasser können die Krankheitserreger potenziell das Trinkwasser erreichen. Ziel des Projektes war es ein modellbasiertes Werkzeug zu entwickeln, welches Wasserwerksbetreiber bei einer prozessbasierten Risikoanalyse und Bewertung des Transports von hygienisch relevanten Mikroorganismen und Viren in der Uferfiltration unterstützt. Fazit: Am Beispiel des Rheins und des Wasserwerks Flehe hat sich gezeigt, dass fast über das ganze Jahr eine nicht unerhebliche Belastung des Flusswassers mit Krankheitserregern vorliegt, aber dass das Rückhaltepotential der Uferfiltration dennoch sehr hoch und unter Normalbedingungen ausreichend ist. Jedoch war besonders zu Zeiten von Hoch- und Niedrigwasser das Risiko einer Kontamination erhöht. Derzeitig verwendete Indikatoren wären zwar am Standort Flehe ausreichend gewesen um vor einer Kontamination mit Adenoviren am Förderbrunnen zu warnen, jedoch durch die beobachteten Differenzen im Transportverhalten zu den Adenoviren ist dies an anderen Standorten nicht zwangsweise auch der Fall. Für eine Zukunft mit vermehrten hydrologischen Extremereignissen und andere Standorte wird neben bakteriellen Indikatoren die Berücksichtigung noch zu bestimmender viren-spezifischer Indikatoren empfohlen. Die Methodik über das Surrogate Modell hat sich als sehr gute Möglichkeit herausgestellt, um die Ergebnisse der Modellierung zu verallgemeinern und potenziell den Stakeholdern zugänglich zu machen. In einem Folgeprojekt soll diese Methodik weiter validiert und verbessert werden.

Coronaviren und Umwelt

Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Verbreitung und Übertragung des neuartigen Coronavirus. Wie wird das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 übertragen? Die Hauptübertragungswege sind zum einen direkte Mensch-zu-Mensch-Übertragungen virushaltiger Tröpfchen, die durch feuchte Aussrache und beim Husten und Niesen freigesetzt werden, zum anderen ausgeatmete Aerosolpartikel, die sich insbesondere in schlecht gelüfteten Innenräumen anreichern können. Nicht auszuschließen sind auch Schmierinfektionen durch Übertragungen virushaltiger Tröpfchen und Speichel aus dem direkten Umfeld infizierter Personen über die Hände auf die Schleimhäute. Mehr Informationen beim RKI Kann das SARS-CoV-2 auch über das Wasser übertragen werden? Die Morphologie und chemische Struktur von SARS-CoV-2 ist anderen Coronaviren sehr ähnlich, bei denen in Untersuchungen gezeigt wurde, dass Wasser keinen relevanten Übertragungsweg darstellt. Bisher gibt es nach Einschätzung der ⁠ WHO ⁠ auch keine Hinweise darauf, dass das neuartige SARS-CoV-2 über den Wasserweg übertragen wird. Ist das SARS-CoV-2 über Leitungswasser übertragbar? Trinkwässer, die unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik gewonnen, aufbereitet und verteilt werden, sind sehr gut gegen alle Viren, einschließlich Coronaviren, geschützt. Trinkwasser durchläuft gemäß dem Multibarrieren-Prinzip einen mehrstufigen Reinigungsprozess. Insbesondere sind hier die Bodenpassage und die Partikelfiltration als wirksame Schritte hervorzuheben. Behüllte Viren wie SARS-CoV-2 werden zudem wirksam durch Desinfektion mittels Ozonierung, UV-Bestrahlung bzw. mit Chlor oder Chlordioxid eliminiert. Eine Übertragung des Coronavirus über die öffentliche Trinkwasserversorgung ist nach derzeitigem Kenntnisstand daher höchst unwahrscheinlich. Mehr Informationen zum Thema Kann ich mich beim Schwimmbadbesuch mit dem SARS-CoV-2 infizieren? Grundsätzlich besteht in einem Hallenbad oder einem Schwimmbad wie für alle Orte, an denen viele Menschen versammelt sind, ein Infektionsrisiko, welches vor allem auf der direkten Übertragung der Erreger von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion beruht. Daher sind in derartigen Einrichtungen die jeweils gültigen Hygienekonzepte und die allgemeinen Hygienevorschriften einzuhalten. Generell ist eine direkte Übertragung von SARS-CoV-2 über das Schwimm- und Badewasser höchst unwahrscheinlich. Das Wasser in Frei- oder Hallenbädern unterliegt einer ständigen Aufbereitung. Die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik bietet einen weitreichenden Schutz, auch vor unbekannten Organismen und chemischen Stoffen. Filtration und Desinfektion sind wirksame Verfahren zur Inaktivierung von eingetragenen Bakterien und Viren. Coronaviren sind behüllte Viren, die durch Desinfektionsverfahren leichter zu inaktivieren sind als unbehüllte Viren wie Noroviren oder Adenoviren. Das Wasser in Bädern mit biologischer Aufbereitung enthält kein Desinfektionsmittel, daher geht von derartigen Bädern generell ein gewisses Infektionsrisiko mit Mikroorganismen aus, auf welches der Badegast vor Ort hingewiesen werden sollte. Bisher gibt es nach Einschätzung der ⁠ WHO ⁠ aber keine Hinweise darauf, dass das neuartige SARS-CoV-2 über den Wasserweg übertragen wird. Mehr Informationen zum Thema Kann sich das SARS-CoV-2 in der Umwelt vermehren? Eine Vermehrung von SARS-CoV-2 in der Umwelt ist nicht möglich. Viren können sich nicht eigenständig vermehren, sondern brauchen zu ihrer Vermehrung Wirtszellen, im Fall von SARS-CoV-2 z.B. menschliche Zellen. Wie gelangt das SARS-CoV-2 ins Abwasser? Kann es dort nachgewiesen werden? Im Stuhl von infizierten Personen wurden in einigen Fällen infektiöse SARS-CoV-2 nachgewiesen. Diese könnten über die Abwässer in die Kläranlage gelangen. Im Rohabwasser, vor der Behandlung in der Kläranlage, wurde bislang lediglich das Erbgut des SARS-CoV-2 mit molekularbiologischen Methoden nachgewiesen. Infektiöse Viren wurden bisher im Rohabwasser nicht nachgewiesen. Bei der SARS-Epidemie von 2002/2003 wurden nur in wenigen Fällen infektiöse Coronaviren aus Krankenhausabwässern isoliert. Kommt das SARS-CoV-2 auch in behandeltem Abwasser vor? In Kläranlagen werden die im Rohabwasser vorhandenen Konzentrationen an Viren generell um 90 % bis 99 % reduziert. Außerdem ist das neuartige Coronavirus ein behülltes Virus, d.h. es besitzt eine ganz empfindliche Lipidhülle und ist damit in der Umwelt viel weniger stabil als unbehüllte Viren, wie z.B. Noroviren. Daher sind im Ablauf von Kläranlagen aufgrund der Verdünnung und Reinigungsleistung sowie durch die Inaktivierung der Coronaviren nur sehr geringe Virenkonzentrationen zu erwarten. Bisher wurden keine SARS-CoV-2 in behandeltem Abwasser nachgewiesen. Kann ich mich beim Baden in Badegewässern in der Natur mit dem SARS-CoV-2 infizieren? Ein Eintrag von SARS-CoV-2 in Badegewässer wäre denkbar über Abwassereinleitungen, wenn die Viren mit dem Stuhl ausgeschieden werden, oder über infizierte Badende. Badegewässer unterliegen in Europa einer strengen Kontrolle hinsichtlich Kontaminationen mit Abwasser. Nach aktuellem Kenntnisstand sind unter Berücksichtigung der üblichen Managementmaßnahmen in Badegewässern über diesen Weg keine relevanten Konzentrationen an SARS-CoV-2 zu erwarten, die zu einer Infektion führen können. Der Eintrag von Coronaviren in Badegewässer durch infizierte Personen ist zwar möglich. Ob auf diesem Weg eine Ansteckung möglich ist, ist nicht geklärt. Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist u.a. wegen der Verdünnung im Wasser äußerst gering. Wichtig ist, dass auch beim Baden im Freien die Abstandsregeln an Strand und im Wasser eingehalten werden. Grundsätzlich sollten Personen, die an einem akuten Infekt der Atemwege oder an einer Durchfallerkrankung leiden, nicht baden, um andere Badende nicht zu gefährden. Dies gilt völlig unabhängig davon, um welche potenziellen Krankheitserreger es sich im Einzelnen handelt. Mehr Informationen zum Thema Kann das SARS-CoV-2 über Verdunstungskühlanlagen verbreitet werden? Denkbar wäre ein Eintrag von Coronaviren in Verdunstungskühlanlagen (z.B. Kühltürme), wenn kontaminiertes Oberflächenwasser zur Kühlung verwendet wird. Da aber Coronaviren bereits im Ablauf von Kläranlagen nur in sehr geringen Konzentrationen zu erwarten sind, ist nicht mit einem relevanten Eintrag zu rechnen. Außerdem kann es in der Anlage nicht zu einer Vermehrung von Coronaviren kommen, sondern die Coronaviren werden weiter inaktiviert. Ein Austrag von Coronaviren über die Abluft von Verdunstungskühlanlagen ist daher nicht zu erwarten. Gibt es einen Zusammenhang zwischen COVID-19-Infektionen mit dem neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und Luftverschmutzung? Bei der Suche nach Ursachen für die regional sehr unterschiedlichen Infektions- und Todeszahlen bei COVID-19-Infektionen wird auch die Luftverschmutzung, insbesondere die Konzentration an Feinstaub (⁠ PM2,5 ⁠ und ⁠ PM10 ⁠) und Stickoxid (NO2), genannt. So ist auffällig, dass es in einigen von schweren COVID-19-Infektionen besonders betroffenen Gebieten eine hohe Feinstaub- und NO2-Belastung gab. Als Erklärung für diesen Zusammenhang werden zwei Szenarien diskutiert: eine Ausbreitung der SARS-CoV-2 an den Feinstaubpartikeln und eine Vorschädigung der Lunge durch die Luftschadstoffe. SARS CoV-2 sind als behüllte Viren in der Umwelt nicht sehr stabil. Untersuchungen an verwandten Coronaviren haben ergeben, dass sie nur wenige Stunden in der Luft überleben können. Auch wenn einige SARS CoV-2 an Feinstaubpartikel angeheftet überleben, reicht die Konzentration in einem in der Außenluft verbreiteten Feinstaubaerosol nach den vorliegenden Erkenntnissen durch den Verdünnungseffekt nicht aus, dass eine Infektion über längere Strecken hinweg auf diesem Weg befürchtet werden müsste. Luftschadstoffe können Erkrankungen der Atemwege wie Asthma und COPD sowie Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems (mit-)verursachen. Dies könnte dazu führen, dass Menschen in Gebieten mit hoher Luftschadstoffbelastung empfindlicher auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 reagieren und die Infektion bei solchen Patientinnen und Patienten einen schwereren Verlauf zeigt als bei Menschen mit einem weniger vorgeschädigten Atemwegs- und Herz-Kreislaufsystem. So ist auch bekannt, dass Rauchen zu vorgeschädigten Atemorganen führt und dass daher Infektionskrankheiten generell bei Rauchern einen schwereren Verlauf nehmen als bei Nichtrauchern. Kann das SARS-CoV-2 auch über zentrale Lüftungsanlagen oder zentrale Klimaanlagen übertragen werden? Derzeit geht man davon aus, dass SARS CoV-2-Viren im luftgetragenen Zustand einige Stunden infektiös bleiben können. Dies erklärt Superspreading-Events, die während Chorproben bzw. während Arbeitsschichten in fleischverarbeitenden Betrieben dokumentiert wurden, wo Menschen während mehrerer Stunden derselben Innenraumluft ausgesetzt waren. Bei zentralen Lüftungs- und zentralen Klimaanlagen ist darauf zu achten, dass diese für die Dauer der Pandemie mit einem möglichst hohen Frischluftanteil und mit einem möglichst geringen Umluftanteil betrieben werden. Je geringer der Umluftanteil einer solchen Anlage eingestellt werden kann, desto geringer ist das Übertragungsrisiko von SARS-CoV-2 über den Aerosolweg. Eine regelmäßige Wartung und Kontrolle der Anlagen ist wichtig, um beispielsweise Fehlströmungen innerhalb eines Gebäudes zu vermeiden. Erfolgt die Führung von Zu- und Abluft konsequent getrennt voneinander und kann Abluft aus einem Raum nicht in andere Räume gelangen, dann besteht kein Risiko der Übertragung von Viren im Gebäude. Besteht keinerlei Möglichkeit, den Frischluftanteil in der Zuluft zu erhöhen, ist es angebracht, Umluftsysteme mit zusätzlichen Filterstufen für Hochleistungsschwebstoff-Filtern (HEPA – H 13 oder H 14) auszustatten und zusätzlich zu lüften. Erhöht der Betrieb von dezentralen Klimageräten das Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2? Bei dezentralen Klimageräten, die nur einzelne Räume in einer Wohnung kühlen, kann es zwar konstruktionsbedingt nicht zu einer Verbreitung von Viren in andere Räume kommen. Allerdings können durch die Luftströmungen, welche solche Geräte erzeugen, infektiöse ⁠ Aerosole ⁠ sich schneller und gleichmäßiger in geschlossenen Räumen verteilen. Daher ist der Betrieb dieser Geräte im Hinblick auf die Übertragung von Coronaviren unter bestimmten Bedingungen nicht unkritisch, besonders dann, wenn keine oder nur eine geringe Zuführung von Außenluft erfolgt. Kann das SARS-CoV-2 durch Filter aus der Luft entfernt werden? Mit Hilfe von Hochleistungsfiltern (HEPA-Filter) ist eine Entfernung von Coronaviren grundsätzlich möglich. HEPA-Filter sind darauf ausgelegt, luftgetragene Partikel mit einem Wirkungsgrad von 99,95 % über einen breiten Größenbereich zurückzuhalten. Die Abscheidefähigkeit schließt sowohl Coronaviren selbst (100-120 Nanometer) als auch die durch den Atem exhalierten Partikel und Tröpfchen (bis in den im Bereich weniger Mikrometer) mit ein. Allerdings wurden HEPA-Filter in dreistufigen Filteranlagen bislang vornehmlich als Bestandteil der Lüftungsanlagen von Krankenhäusern oder bestimmten industriellen Gebäuden, wo es auf hohe Keim- und Partikelarmut ankommt, eingesetzt. Bei mobilen, frei aufstellbaren Luftfiltergeräten ist zu beachten, dass diese nach dem Umluftprinzip arbeiten und zu jedem Zeitpunkt nur einen bestimmten Anteil der Raumluft reinigen. In großen Räumen wie Klassenzimmern, Versammlungsräumen und Großraumbüros hat sich gezeigt, dass Geräte mit Schwebstofffiltern großzügig dimensioniert sein müssen und eine Umsatzrate des fünf- oder mehrfachen Raumvolumens pro Stunde leisten müssen, um die Partikelkonzentrationen im Raum wirksam zu reduzieren. Geräte mit Schwebstofffiltern haben den Nachteil, dass sie durch menschliche Atmung anfallendes ⁠ CO2 ⁠, die Luftfeuchte und geruchsaktive Substanzen sowie andere chemische Schadstoffe nicht aus der Raumluft entfernen. Selbst einfache Filtergeräte erfordern zudem eine kontinuierliche Wartung und ein sicherer Austausch der möglicherweise mit Viren kontaminierten Filter muss gewährleistet sein. [Weitere Informationen] https://www.umweltbundesamt.de/themen/mobile-luftreiniger-in-schulen-nur... Was kann ich für eine gute Luft in meiner Wohnung tun? Aufgrund der COVID-19-Pandemie verbringen viele Menschen momentan mehr Zeit zuhause. Lüften Sie daher genügend, am besten mehrmals täglich. Empfohlen wird zwei- bis dreimal am Tag das Stoßlüften (am besten Querlüften (Durchzug herstellen)) mit weit geöffneten Fenstern, je 5-10 Minuten lang (im Sommer auch länger). Den raschen Lüftungserfolg erhöht das Querlüften mit gleichzeitigem Öffnen von gegenüberliegendem von Fenstern. Dadurch lässt sich, besonders auch im Winter, die Lüftungsdauer bei gleichem Lüftungserfolg verringern.   Der Luftaustausch sorgt für einen Abtransport der „verbrauchten“ Luft (Kohlendioxid, Gerüche), der chemischen Ausdünstungen aus Möbeln und Bauprodukten sowie der Luftfeuchtigkeit nach draußen, was u.a. Schimmelbefall vorbeugt. Auch kürzeres Fensterlüften zwischendurch trägt zu einem gesunden Innenraumklima bei. Da die Außenluft praktisch virenfrei ist, sorgt das Lüften auch für einen wirksamen Abtransport eventueller virushaltiger Partikel aus dem Innenraum. Mehr Informationen zum Thema Welchen Nutzen haben mobile Luftreinigungsgeräte zur Reduzierung der Infektionsgefahr? Zur Aufbereitung der Innenraumluft werden mobile Luftreinigungsgeräte (d.h. frei im Raum aufstellbare Geräte) angeboten, die sich verschiedener Techniken bedienen. Die Eignung eines Geräts für eine bestimmte Raum- und Belegungssituation Situation hängt stark vom Einzelfall ab und sollte fachkundig bewertet werden. Bei mobilen, frei aufstellbaren Luftfiltergeräten ist zu beachten, dass diese nach dem Umluftprinzip arbeiten und zu jedem Zeitpunkt nur einen bestimmten Anteil der Raumluft reinigen. In großen Räumen wie Klassenzimmern, Versammlungsräumen und Großraumbüros hat sich gezeigt, dass Geräte mit Schwebstofffiltern großzügig dimensioniert sein müssen und eine Umsatzrate des fünf- oder mehrfachen Raumvolumens pro Stunde benötigen, um die Partikelkonzentrationen im Raum wirksam zu reduzieren. Geräte mit Schwebstofffiltern haben jedoch den Nachteil, dass sie anfallendes ⁠ CO2 ⁠, die Luftfeuchte und geruchsaktive Substanzen sowie andere chemische Schadstoffe nicht aus der Raumluft entfernen. Selbst einfache Filtergeräte erfordern eine kontinuierliche Wartung und einen sicheren Austausch der möglicherweise mit Viren kontaminierten Filter. Bei vielen anderen Gerätetypen ist die Wirksamkeit der Reduzierung von SARS-CoV-2-Viren in Realräumen aus Sicht des Umweltbundesamtes bislang nicht nachgewiesen. Bevor eine Anschaffung erwogen wird, sollte man entsprechende Prüfnachweise von Herstellerseite angefordert werden. Dies gilt besonders auch für Geräte, welche mit einer UVC-Lampe arbeiten und durchströmende Luft dekontaminieren sollen. Aus diesen Gründen hält das Umweltbundesamt mobile Luftreinigungsgeräte nur in Ausnahmefällen als Maßnahme zur Unterstützung einer nicht ausreichenden Frischluftzufuhr für sinnvoll, wobei Räume, welche nicht über Fensterlüftung oder technisch mit Außenluft versorgt werden können generell nicht für eine Nutzung geeignet sind. [Weitere Informationen] https://www.umweltbundesamt.de/themen/mobile-luftreiniger-in-schulen-nur-im-ausnahmefall Was ist bei Renovierungsarbeiten in der Wohnung zu beachten? Auch wenn es momentan günstig erscheint, die Zeit zum Renovieren der eigenen vier Wände zu nutzen: Beachten Sie, dass Fußbodenbeläge, Estriche, Holzwerkstoffe, Anstriche, lösungsmittelhaltige Lacke und Klebstoffe eine Reihe nicht ganz unproblematischer Substanzen abgeben können. Flüchtige organische Verbindungen (⁠ VOC ⁠) liegen zwar meist nur in geringer, gesundheitlich eher unbedenklicher Konzentration vor, doch können teils deutlich erhöhte Konzentrationen in Zeiträumen nach Renovierungsarbeiten auftreten. Bei hohen Raumluftkonzentrationen können VOC zu Geruchsbelästigungen, Reizungen der Augen und Schleimhäute, Ausschlag, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Konzentrationsschwierigkeiten führen. Achten Sie daher, sofern Sie Renovierungs- oder Bastelarbeiten durchführen müssen, umso mehr auf ein konsequentes Lüften. Mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnete Produkte geben weniger chemische Ausdünstungen ab. UBA-Publikation: Gesund und umweltfreundlich renovieren UBA-Themenseite: Allergien Benötige ich Desinfektionsmittel zum Putzen der Wohnung? Feuchtes Reinigen verringert die Staublast in der Wohnung. Dies vermindert die Menge an aufgewirbeltem Staub in der Wohnung und z.B. auch die Menge an möglichen Allergenen. Zusätzliche Raumluftbelastungen können jedoch beim Putzen mit chemischen Reinigungsprodukten entstehen, die Substanzen in die Raumluft abgeben. Beim Putzen der eigenen Wohnung vorsorglich Desinfektionsmittel zu verwenden, ist auch in der aktuellen Situation während der COVID-19 Pandemie nicht erforderlich, ja sogar schädlich für Mensch und Umwelt! Allerdings kann die Anwendung von Desinfektionsmitteln im Infektionsfall angezeigt sein. Informieren Sie sich hierüber über die Informationen des ⁠ RKI ⁠. U BA-Themenseite: Frühjahrsputz BfR: Kann das neuartige Coronavirus über Lebensmittel und Gegenstände übertragen werden?

LUA-Bilanz Infektionsprävention 2018

[Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] LUA-BILANZ INFEKTIONSPRÄVENTION Zahlen, Daten und Fakten für das Jahr 2018 © fivepointsix / Fotolia KategorieDiagnose/Erreger20182017 Gastroenteritische Infektionen (Durchfallerkrankungen)Campylobakter Enteritis4.1003.831 EHEC-Erkrankung (außer HUS)151122 Giardiasis125126 HUS32 Kryptosporidiose6934 Norovirus-Erkrankung4.0444.479 Rotavirus-Erkrankung6331.229 Salmonellose932684 Shigellose3020 Hepatitiden (Leberentzündungen) Impfpräventable Infektionskrankheiten (s. STIKO-Empfehlungen)    Weitere Infektionen Yersiniose124127 Clostridium difficile90106 Hepatitis A4948 Hepatitis B369251 Hepatitis C258193 Hepatitis D20 Hepatitis E228186 Diphtherie00 Haemophilus influenzae5739 Meningokokken (invasiv)1918 Masern921 Mumps3341 Röteln05 Pertussis (Keuchhusten)540802 Varizellen664675 Influenza13.8624.615 Adenovirus (Konjunktivalabstrich)4924 Borreliose1.5791.086 Brucellose01 Dengue-Fieber2518 Enterobacteriaceae192155 FSME60 Hantavirus-Erkrankung349 Legionellose6154 Leptospirose34 Listeriose2334 MRSA7290 Q-Fieber410 Tuberkulose237241 Tularämie33 Typhus abdominalis14 Übersicht über die Meldezahlen der häufigsten meldepflichtigen Infektionskrankheiten nach RKI-Referenzdefinition. 2 Infektionsbilanz 2018: Rekord-Grippewelle im LandBorreliose – im Jahr 2016 dagegen lag die Zahl mit 1.467 Infektionen bereits ähnlich hoch. So viele saisonale Grippe-Erkrankungen hat es hierzulande noch nie gegeben: Im Frühjahr 2018 meldeten die kommunalen Gesundheitsämter dem LUA landesweit fast 13.900 Infektionen – ein Rekordwert. Im Vergleich dazu verliefen frü- here Grippesaisons weniger drastisch: Im Frühjahr 2017 erkrankten rund 4.500 Menschen in Rhein- land-Pfalz, 2016 waren es circa 3.400 Menschen gewesen.Labordiagnostik und Meldewesen Erfasst werden nur die Fälle, in denen Influenzavi- ren im Labor nachgewiesen werden. Da nicht bei allen Grippepatienten ein Abstrich genommen wird und auch nicht alle Erkrankten überhaupt zum Arzt gehen, ist die tatsächliche Zahl der Grip- peerkrankungen in einer Saison um ein Vielfaches höher als die Zahl der gemeldeten Fälle. Die Grippe unterscheidet sich von harmloseren grippalen Infekten durch den plötzlichen und hef- tigen Krankheitsbeginn mit anhaltend hohem Fie- ber, starken Muskel- und/oder Kopfschmerzen sowie Schwäche. Diese treten zusätzlich zu den Symptomen der allgemeinen Erkältung wie lau- fender Nase, trockenem Reizhusten und Hals- schmerzen auf. Für Menschen mit Vorerkrankun- gen, ältere Menschen und Schwangere kann die Grippe besonders gefährlich sein: Bei ihnen treten häufiger schwere Krankheitsverläufe mit Lungen- oder Mittelohrentzündungen auf. Magen-Darm-Erkrankungen dagegen machen immer einen Großteil der landesweit registrier- ten Infektionskrankheiten aus. Meist waren im vergangenen Jahr Noroviren (4.044 Fälle) oder Campylobacter-Bakterien (4.100) die Auslöser, weniger häufig auch Rotaviren (633) oder Sal- monellen (932). Die Zahl der Borreliose-Infektionen, einer durch Zecken übertragenen bakteriellen Erkrankung, ist mit 1.579 Meldungen in etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Zwar erkrankten im Jahr 2017 nur 1.086 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer an Im Landesuntersuchungsamt (LUA) laufen die Da- ten zu allen meldepflichtigen Infektionskrank- heiten und Infektionserregern aus ganz Rhein- land-Pfalz zusammen. Sie werden von den rheinland-pfälzischen Gesundheitsämtern gemäß Infektionsschutzgesetz in anonymisierter Form übermittelt. Im LUA werden die Daten gesam- melt, von Infektionsepidemiologen analysiert und bewertet und an das Robert Koch-Institut in Ber- Magen-Darm-Erreger: Rotaviren unter dem Transmissi- ons-Elektronenmikroskop. © Hans R. Gelderblom/RKI lin übermittelt. Auf diese Weise können überregi- onale Krankheitsausbrüche frühzeitig erkannt und gemeinsam mit den zuständigen Gesundheitsäm- tern Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Zum Schutz der rheinland-pfälzischen Verbrau- cherinnen und Verbraucher vor Infektionsgefah- ren untersucht das LUA regelmäßig Proben auf Krankheitserreger und mikrobiologische Verunrei- nigungen. Darunter sind unter anderem Blut- oder Stuhlproben von Patienten, Wasserproben aus Hausinstallationen und Badeseen, Lebensmittel- proben oder auch solche, mit denen die Funktion von medizinischen Desinfektions- und Sterilisati- onsanlagen überprüft wird. 3 Antibiotikaresistenz konsequent die Stirn bieten Die Fortschritte der modernen Medizin sind eng verknüpft mit der Verfügbarkeit wirksamer Me- dikamente zur Behandlung schwerer, insbeson- dere bakterieller Infektionen. Seit Einführung der Antibiotika in die Medizin in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnten Infektionskrankheiten als Haupttodesursache verdrängt und in der Fol- ge die durchschnittliche Lebenserwartung in rei- chen Ländern von 47 Jahren auf nahezu 80 Jahre und mehr gesteigert werden. Doch diese oft le- bensrettenden Medikamente drohen ihre Wirkung zu verlieren. Woran liegt das? Antibiotika hindern Bakterien daran, sich zu ver- mehren, oder sie töten sie sogar ganz ab. Aller- dings haben Bakterien natürlicher Weise die Ei- genschaft, gegen Antibiotika unempfindlich zu werden. Resistenzen, zunächst eher ein selten an- zutreffendes Phänomen, haben sich aufgrund ei- ner sehr breiten Anwendung von Antibiotika auch außerhalb der Medizin (z.B. in der Nahrungsmit- telproduktion) ausgebreitet. Hierbei bedienen sich die Bakterien eines besonderen Tricks: Ohne sich selbst vermehren zu müssen, können sie ihre Re- sistenz durch Weitergabe eines kleinen Stücks an Erbinformation an andere Bakterien weitergeben. Auf diese Weise können sich Resistenzen schneller ausbreiten als die resistenten Bakterien selbst. dern und gleichzeitig die Entstehung und Weiter- verbreitung resistenter Bakterien einzudämmen. Konkret stehen hier Maßnahmen wie Personal- schulungen zur konsequenten Händedesinfektion, eine Optimierung der Instrumentensterilisation sowie Etablierung einer indikationsgerechten An- tiobitikaverschreibung (sog. „Antibiotic Steward- ship“) zur Verfügung, um nur einige wenige Bei- spiele zu nennen. Wie ist die Situation in Rheinland-Pfalz? Bereits seit mehreren Jahren besteht eine gesetz- liche Meldepflicht für invasive Infektionen durch methicillin-resistenten Staphylococcus aureus – einem überwiegend über Haut, Hände und Ober- flächenkontakte übertragenen Bakterium, das mehrfach resistent insbesondere bei vorerkrank- ten Menschen vorkommt und dann schwere In- fektionen wie Lungenentzündung oder eine Blut- strominfektion hervorrufen kann. Seit Beginn der Meldepflicht ist die Zahl dieser In- fektionen kontinuierlich zurückgegangen: Im Ver- gleich zum Jahr 2010 waren 2018 bereits 53 Pro- zent weniger Menschen an invasiven Infektionen durch MRSA erkrankt. 2018 wurden in Rhein- land-Pfalz 72 Fälle gemeldet. Bezogen auf die Be- völkerung erkranken derzeit statistisch gesehen jährlich 1.77 von 100.000 Rheinland-Pfälzern an einer MRSA-Infektion; 2010 waren es noch 3.95 von 100.000. Damit liegt Rheinland-Pfalz auch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 2.93 MRSA-Infektionen pro 100.000 Einwohnern. Was wird in Deutschland dagegen getan? Verschiedene Gesetzesinitiativen auf Bundes- und Landesebene der vergangenen Jahre zielen dar- auf ab, dieser Entwicklung entgegenzutreten. Zum einen wurden durch Änderungen des Infektions- schutzgesetzes Meldepflichten für antibiotikare- sistente Bakterien eingeführt bzw. erweitert. Zum anderen wurde durch Hygieneverordnungen der Länder verfügt, dass die Hygiene in medizinischen Einrichtungen gestärkt wird. Diese Maßnahmen verfolgen das Ziel, durch präventive Hygiene- maßnahmen Krankenhausinfektionen zu verhin- 4 Gefährlich für Patienten: Infektionen mit multiresistenen Keimen in Krankenhäusern. © GordonGrand / Fotolia liegt in etwa auf dem gleichen Niveau wie das durchschnittliche Meldeaufkommen in Gesamt- deutschland (4.58 / 100.000). Für Acinetobacter, einem in der Umwelt weit ver- breiteten Bakterium, das ebenfalls den gesun- den Menschen besiedeln kann und in Einzelfällen schwere Infektionen auslöst, waren 2018 in Rhein- land-Pfalz 27 Nachweise von Bakterien mit Un- empfindlichkeit gegenüber Carbapenem-Antibioti- ka gemeldet worden, was einer Häufigkeit von 0.68 pro100.000 Bürgern entspricht. Zum Vergleich: Im gesamten Bundesgebiet wurden hier im Durch- schnitt mit 0.92 Nachweisen pro 100.000 deutlich mehr solcher Infektionen gemeldet. Was tut das Land Rheinland-Pfalz? Seit Mai 2016 sind Infektionen und eine Besied- lung mit gram-negativen Bakterien mit Resis- tenz gegen Reserveantibiotika aus der Gruppe der Carbapeneme meldepflichtig. Aufgrund der bis- her kurzen Beobachtungszeit ist eine Trendana- lyse wenig aussagekräftig. Allerdings lohnt sich ein Blick im Vergleich zum Bundesdurchschnitt: Für die beim Menschen überwiegend im Ma- gen-Darm-Trakt vorkommenden Enterobacteria- ceae wurden im Jahr 2018 in Rheinland-Pfalz 192 Nachweise übermittelt. Das entspricht 4.71 Er- regernachweisen pro 100.000 Bürger. Der Wert Das Landesuntersuchungsamt (LUA) unter- stützt die 24 Gesundheitsämter des Landes bei der Überwachung der Hygienestandards in medi- zinischen Einrichtungen. LUA-Mitarbeiter unter- suchen amtliche Hygieneproben und nehmen an Begehungen der Gesundheitsämter in medizini- schen Einrichtungen teil. Daneben steht am LUA epidemiologische, mikrobiologische und mole- kularbiologische Kompetenz bereit, wenn sich Er- krankungen durch antibiotikaresistente Bakterien im Land häufen sollten. Was tun die Kommunen? Die Bekämpfung multiresistenter Erreger (MRE) wird durch die Bildung von grenzüberschreiten- den Netzwerken gezielt und interdisziplinär an- gegangen. Die 79. Gesundheitsministerkonferenz hat 2006 zur Bekämpfung nosokomialer (sprich: in Gesundheitseinrichtungen erworbener) Infekti- onen mit resistenten Keimen die Einrichtung von MRE-Netzwerken empfohlen. In Rheinland-Pfalz hat der MRE-Netzwerkgedanke mittlerweile deut- liche Zustimmung gefunden: Seit dem Jahr 2009 sind neun regionale MRSA-/ MRE-Netzwerke (re- gionale und auch überregionale Kooperationen) quer durchs Land gebildet worden. Nahezu alle Kreise und Kommune nehmen teil. Der öffentliche Gesundheitsdienst bzw. die kommunalen Gesund- heitsämter haben in Rheinland-Pfalz - entspre- chend der Landeshygieneverordnung - die Funkti- on, den Netzwerkprozess zu moderieren. Zuletzt ist das MRE-Netzwerk Westerwald-Rhein- Lahn entstanden, in welchem der Landkreis Altenkir- chen, der Westerwaldkreis und der Landkreis Rhein- Lahn verbunden sind. Die Arbeit dieses Netzwerkes ist auch im bundesweiten Vergleich als hervorragend zu bewerten: Es wurde im Herbst 2017 mit dem In- novationspreis der Akademie für öffentliches Ge- sundheitswesen in Düsseldorf ausgezeichnet. 5 bei der Versorgung von Patienten, auch beim Übergang zwischen einzelnen Institutionen, und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Kontrol- le der Antibiotikaresistenz. Ein Akut-Krankenhaus, das ein Qualitätssiegel vorweisen will, muss bei- spielsweise ein konsequentes Screening auf multi- resistente Erreger bei der Neuaufnahme bestimm- ter Patientengruppen durchführen. Ausblick Es werden immer mehr: MRSA-/MRE-Netzwerke in Rheinland-Pfalz. © LUA Das LUA hat beim MRE-Netzwerkthema die Funk- tion einer koordinierenden Stelle der Netzwerk- arbeit in Rheinland-Pfalz. Bei Fortbildungen, epi- demiologischen Untersuchungen, runden Tischen und Foren entwickeln die verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen zur jeweiligen Region pas- sende Strategien zur Bekämpfung von Kranken- haus-Infektionen. Ein Baustein für eine erfolgreiche Netzwerk-Tätig- keit sind MRE-Qualitätssiegegel. Sie schaffen ei- nen Anreiz, hygienische Standards in Krankenhäu- sern und anderen Gemeinschaftseinrichtungen einzuhalten und nach außen sichtbar darzustellen. Sie sorgen für einheitlich hohe Hygienestandards 6 Bakterielle Resistenzen gegen Antibiotika bedro- hen die Gesundheit von Patienten und sind eine ernstzunehmende Herausforderung für die mo- derne Medizin. Die Weltgesundheitsorganisati- on hat einen weltweiten Aktionsplan gegen die Entstehung und Ausbreitung antimikrobieller Re- sistenzen ins Leben gerufen. Dieser sieht in der Verbesserung von Hygienemaßnahmen einen zentralen Ansatzpunkt zur Bekämpfung antimik- robieller Resistenz. Rheinland-Pfalz ist bereits auf einem guten Weg: Die MRSA-Infektionen gehen zurück, die Nach- weise carbapenemresistenter Bakterien liegen im oder unter dem Bundesdurchschnitt. Die Arbeit der MRE-Netzwerke und die Überwachung me- dizinischer Einrichtungen durch Behörden sind die Grundlagen dieser positiven Bilanz. In Anbe- tracht des medizinischen Fortschritts und einer immer breiteren Anwendung infektionsbegüns- tigender Therapieformen bedarf es einer konse- quenten Fortsetzung dieser Bemühungen. Nur so wird es gelingen, der Ausbreitung resistenter Er- reger in Rheinland-Pfalz weiterhin erfolgreich die Stirn zu bieten. Herausgeber: Landesuntersuchungsamt Mainzer Straße 112 56068 Koblenz poststelle@lua.rlp.de www.lua.rlp.de

LUA-Bilanz Infektionsprävention 2017

[Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] LUA-Bilanz InfektionsPrävention Zahlen, Daten und Fakten für das Jahr 2017 Hantaviren, Quelle: Hans R. Gelderblom, Freya Kaulbars/RKI KategorieDiagnose/Erreger20172016 Gastroenteritische Infektionen (Durchfallerkrankungen)Campylobakter Enteritis3.8273.995 Clostridium difficile10586 EHEC-Erkrankung (außer HUS)122126 Giardiasis126135 HUS22 Kryptosporidiose3443 Norovirus-Erkrankung4.4764.342 Rotavirus-Erkrankung1.228710 Salmonellose683729 Hepatitiden (Leberentzündungen) Impfpräventable Infektionskrankheiten (s. STIKO-Empfehlungen)    Weitere Infektionen Shigellose2031 Yersiniose127165 Hepatitis A4837 Hepatitis B25158 Hepatitis C194257 Hepatitis D01 Hepatitis E186118 Diphtherie00 Haemophilus influenzae3928 Meningokokken (invasiv)1826 Masern2114 Mumps4132 Röteln52 Pertussis (Keuchhusten)801570 Varizellen675809 Influenza4.6052.908 Adenovirus (Konjunktivalabstrich)2426 Borreliose1.0831.453 Brucellose11 Dengue-Fieber1751 Enterobacteriaceae*1547* FSME05 Hantavirus-Erkrankung497 Legionellose5453 Leptospirose45 Listeriose3422 MRSA90102 Q-Fieber1015 Tuberkulose240314 Tularämie36 Typhus abdominalis42 Übersicht über die Meldezahlen der häufigsten meldepflichtigen Infektionskrankheiten nach RKI-Referenzdefinition. * Beginn der Meldepflicht Ende 2016 2 Bilanz Infektionsprävention 2017: Seltene Erkrankungen im Blick Grippe oder Salmonellen kennt jeder. Diese Er- reger plagen Jahr für Jahr hunderte, oft tausende Menschen in Rheinland-Pfalz, lösen teils schwe- re Erkrankungen mit Fieber oder Durchfall aus. Kaum bekannt dagegen sind einige seltene Zoo- nosen, also Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Ihre Bekämpfung ist Aufgabe des öffentlichen Gesundheitsdienstes und damit auch des Landesuntersuchungsamtes (LUA). Die gute Nachricht: Jeder kann sich vor sel- tenen Infektionen schützen wenn er in der Freizeit und rund um sein Heim einige Regeln befolgt. In den Industrieländern konnten seltene Zoono- sen durch Überwachung der Schlacht- und Le- bensmittelhygiene sowie der Trinkwasserqualität weitgehend zurückgedrängt werden. In Weltregi- onen mit niedrigen Hygienestandards und schwa- chen Gesundheitssystemen treten durch Tiere übertragene Infektionen wie die Hasenpest oder das Q-Fieber deutlich häufiger auf. Dennoch: Einige Zoonosen sind weiterhin in Rheinland-Pfalz heimisch. Nicht Lebensmittel, sondern der direkte Kontakt mit Wild- und Nutz- tieren, deren Kadavern oder Ausscheidungen sind für diese Infektionen der typische Übertragungs- weg auf den Menschen. Da sie sehr selten auftre- ten, sind sie den meisten Bürgern gar nicht be- kannt. Auch Ärzte beziehen seltene Zoonosen bei unklaren Beschwerden häufig nicht in ihre diag- nostischen Erwägungen ein, wodurch sich die Dia- gnose mitunter verzögert. Deshalb ist die Überwachung solcher Erkrankun- gen mithilfe des im Landesuntersuchungsamt an- gesiedelten landesweiten Meldesystems für In- fektionskrankheiten ein sehr wichtiger Beitrag zur Information medizinischer Fachkreise und der Öf- fentlichkeit. In den letzten Jahren haben die Epi- demiologen des LUA mehrere Ausbrüche von sel- tenen Zoonosen in Rheinland-Pfalz erkannt und gemeinsam mit den zuständigen Gesundheits- und Veterinärämtern eingedämmt. Zu den seltenen Zoonosen, die dem LUA im Jahr 2017 gemeldet worden sind, gehören Q-Fieber (10 Fälle), Hasenpest (3 Fälle) und Infektionen mit Hantaviren (49 Fälle). Q-Fieber Q-Fieber kommt hauptsächlich bei Schafen, aber auch anderen Paarhufern wie Rindern und Ziegen vor. Der Erreger, das Bakterium Coxiella burnetii, ist sehr widerstandsfähig und kann lange in feuch- tem Boden, Staub, Heu oder Wolle überdauern. Insbesondere während des Ablammens von Mut- terschafen werden große Mengen dieses Bakteri- um freigesetzt. Durch Windverwehungen können sich zum Beispiel in den an Weiden angrenzen- den Wohngebieten über das Einatmen von Ae- rosolen (Gemisch aus winzigsten Tröpfchen und Schwebeteilchen) mehrere Menschen gleichzei- tig infizieren. Q-Fieber äußert sich mit Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen. In schweren Fällen tritt eine Lungen- und Leberentzündung auf. Eine besonders gefährdete Gruppe sind Schwangere, bei denen Q-Fieber mit einem erhöhten Risiko für Fehl- und Frühgeburten verbunden ist. Eine gefürchtete Komplikation des Q-Fiebers ist die chronische Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis). Menschen mit Veränderungen an den Herzklappen oder künstlichem Herzklappen- ersatz sind hier besonders gefährdet. Zur Behand- lung der Erkrankung stehen aber Antibiotika zur Verfügung. Im Jahr 2017 traten in Rheinland-Pfalz 10 Mel- defälle von Q-Fieber über das Jahr und die Krei- se sporadisch verteilt auf. Im Jahr 2014 waren in einer kleinen Gemeinde in der Südpfalz 13 Be- wohnerdurch eine Q-Fieber-positive Schafher- de infiziert worden. 16 weitere Personen infizier- ten sich durch Schafprodukte. Mit Unterstützung des Landesuntersuchungsamtes konnte der Aus- bruch durch die örtlichen Behörden rasch einge- dämmt werden. 3 TularämieHantavirus Die Tularämie, auch Hasenpest genannt, wird durch das Bakterium Francisella tularensis ver- ursacht und zirkuliert in Nagetieren, Hasen und Kaninchen. Der Erreger ist sehr widerstandsfä- hig und kann lange Zeit auch außerhalb seiner Wirtstiere überleben.Beim Menschen führt die Infektion zu einer star- ken Schwellung der Lymphknoten begleitet von Fieber und allgemeinen Krankheitssymptomen wie Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit.Hantaviren kommen weltweit vor. Die Erreger in- fizieren Nagetiere, die selbst zwar nicht erkranken, die Viren aber über ihre Ausscheidungen in der Umwelt verbreiten. Die Infektion des Menschen erfolgt oft über mit Urin und Kot kontaminierten Staub. Das Hauptreservoir in Deutschland ist die Rötelmaus, so dass die Erkrankung häufig Waldar- beiter und Menschen mit Kontakt zum Wald be- trifft. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung wur- de für den in Deutschland vorkommenden Typ des Hantavirus bisher nicht beschrieben. 2017 wurden dem Landesuntersuchungsamt drei sporadische Fälle von Tularämie gemeldet. Alle Personen hatten sich in der Nähe des Waldes infi- ziert. Bei einer Person hatte das Einatmen des Er- regers beim Reinigen einer Hütte zu einer Infekti- on der Lunge geführt.Viele Infektionen verlaufen ohne oder nur mit leichten grippalen Symptomen. Schwerere Ver- läufe sind durch abrupt einsetzendes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein vorübergehendes Nierenversagen gekennzeichnet, das im Einzelfall eine Dialyse notwendig macht. 2016 hatten sich im Rahmen eines Ausbruchs sechs Personen in Rheinhessen infiziert, wahr- scheinlich durch den Verzehr von kontaminier- tem frisch gepresstem Most. In dem Most wurden später genetische Spuren sowohl von Tularämie- bakterien als auch von einer Waldmaus gefunden. Man vermutet, dass eine an Tularämie erkrankte Maus mit den Trauben gepresst worden war.Grundsätzlich gilt: Je größer die Populationen der Rötelmäuse, desto mehr Hantavirus-Infektionen treten auf. Darüber hinaus bestimmt die Witte- rung maßgeblich das Auftreten dieser Infektion: Je wärmer und trockener es ist, desto mehr Men- schen sind im Freien unterwegs. Aus diesen Grün- den treten die meisten Hantavirus-Infektionen zwischen Frühling und Herbst und in Jahren mit Kann Tularämie und Hantaviren übertragen: die Rötelmaus. © Bernd Wolter / Fotolia 4 Wie kann man sich vor Zoonosen schützen? ■ Das häusliche Umfeld und für Freizeitaktivitä- ten genutzte Gelände und Liegenschaften von Nagern (Mäuse, Ratten, etc.) freihalten. Hier- zu sollten Abfälle, vor allem Essensreste, nicht ungeschützt im Freien stehen, auch nicht auf dem Kompost. ■ Bei der Reinigung von mit Nagerausschei- Jährliche Hantavirus-Inzidenz pro 100.000 Einwohner 2008 - 2017 in Rheinland-Pfalz. großem Nahrungsangebot für Rötelmäuse (die sogenannte Buchenmast) auf. Mit 49 gemeldeten Fällen im Jahr 2017 verzeichne- te das LUA 42 Fälle mehr als im Vorjahr. Es ist da- mit das zweitstärkste Hantaviren-Jahr (nach 2012 mit 79 Fällen) seit Beginn der Meldepflicht im Jahr 2001. Am häufigsten wurden Hantaviren-Infektio- nen in Bad Dürkheim (7), Ahrweiler (6), Mayen-Ko- blenz, Bad Kreuznach und im Westerwaldkreis (je 5) gemeldet. Im Vergleich zu Baden-Württemberg (807 Fälle im Jahr 2017) ist das Hantavirus-Risiko in Rheinland-Pfalz jedoch gering. dungen und/oder Nagerkadavern potentiell kontaminierten Räumen (Keller, Dachböden, Scheunen, Hütten) persönliche Schutzaus- rüstung tragen, dazu gehören Atemschutz, Handschuhe und Schutzbrille. Während der Arbeit nicht essen, trinken oder rauchen und nach getaner Arbeit die Hände gründlich reinigen. Bei starker Verschmutzung der Räume mit Nagerkot sollte die professi- onelle Reinigung durch einen Desinfektor er- wogen werden. ■ Kontakt zu Kadavern und Exkrementen von Wild- oder Nutztieren vermeiden. Zustän- diges Forst- oder Veterinäramt umgehend über den Fundort verendeter Tiere wie zum Beispiel tote Feldhasen informieren. Kada- ver von toten Mäusen im häuslichen Bereich sollten nicht angefasst beziehungsweise nur mit Handschuhen angefasst und in einer ver- schlossenen Plastiktüte mit dem Hausmüll entsorgt werden. ■ Rohe Lebensmittel vor dem Verzehr schälen oder kochen. 5

Pilotversuche mit neuen Virenersatzstoffen (DNA-markierte, proteinbeschichtete Kugeln) zur Beurteilung der Entfernung von pathogenen Stoffen bei der Wasserfiltration in porösen Medien

Das Projekt "Pilotversuche mit neuen Virenersatzstoffen (DNA-markierte, proteinbeschichtete Kugeln) zur Beurteilung der Entfernung von pathogenen Stoffen bei der Wasserfiltration in porösen Medien" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Umweltbundesamt.Der Konsum von durch Viren belastetem Trinkwasser kann beim Menschen Krankheiten verursachen. Trotz zahlreicher Krankheitsausbrüche werden Viren im Wasser nicht routinemäßig überwacht. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Kosten und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken. Die Gruppe von Dr Pang hat neue Surrogate für Viren (Rota- und Adenoviren) entwickelt, die zur Beurteilung der Entfernung dieser Viren im Sediment genutzt werden können. Die Viren-Surrogate bestehen aus unbedenklichen und kostengünstigen Latex- oder Quarzkügelchen, die mit einem spezifischen Protein beschichtet sind, um die physikalisch-chemischen Bedingungen des jeweiligen Virus nachzustellen. Studien haben belegt, dass diese Stoffe deutlich besser als bisherige Modelle geeignet sind, das Verhalten von Viren in der Umwelt zu untersuchen. Ziel des beantragten Projektes ist es, durch Pilotversuche mit diesen Viren-Surrogaten an den Anlagen zur Simulation von Ufer- und Langsamsandfiltration (Umweltbundesamt, UBA) als auch am Grundwasserversuchsfeld (ESR) Ihre Eignung für einen breiteren Einsatz zu prüfen. Dabei kommen die fachliche Expertise beider Einrichtungen als auch die einzigartigen experimentellen Anlagen des UBAs zum Einsatz. Sollte sich der Einsatz der Surrogate bewähren stellen diese eine kostengünstige Möglichkeit zur Risikobeurteilung von Trinkwasserressourcen dar. Erarbeitung eines Forschungsvorhaben mit folgenden Schritten: - Auswahl und Charakterisierung der zu untersuchenden Substrate hinsichtlich ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften (UBA) - Aufreinigung und Charakterisierung von Pathogenen, Entwicklung einer qPCR-Methode (ESR) - Herstellung und Charakterisierung der Virensurrogate (ESR) - Filtrationsversuche mit inaktivierten Viren und Surrogaten an a) Laborsäulen (ESR) und b) der Simulationsanlage für Ufer- und Langsamsandfiltration mit (UBA) - Testung der Surrogate in einem Grundwassertracerversuch (ESR) - Gemeinsame Publikation.

LUA-Bilanz Infektionsprävention 2016

[Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] LUA-Bilanz InfektionsPrävention Zahlen, Daten und Fakten für das Jahr 2016 © Yantra / Fotolia KategorieDiagnose/Erreger20162015 Gastroenteritische Infektionen (Durchfallerkrankungen)Campylobakter Enteritis3.9933.819 EHEC-Erkrankung (außer HUS)126124 Clostridium difficile8665 Giardiasis135136 HUS22 Kryptosporidiose4358 Norovirus-Erkrankung4.3425.204 Rotavirus-Erkrankung7101.189 Salmonellose729732 Shigellose3124 Yersiniose165170 Hepatitis A3736 Hepatitis B5948 Hepatitis C256257 Hepatitis D00 Hepatitis E11786 Diphtherie01 Haemophilus influenzae2828 Meningokokken (invasiv)2624 Masern146 Mumps3240 Röteln20 Pertussis (Keuchhusten)570337 Varizellen865605 Influenza2.9093.460 Adenovirus (Konjunktivalabstrich)2652 Borreliose8611.076 Brucellose11 Dengue-Fieber5125 FSME53 Hantavirus-Erkrankung711 Legionellose5341 Leptospirose54 Listeriose2215 MRSA10293 Q-Fieber159 Tuberkulose308273 Tularämie63 Typhus abdominalis25 Hepatitiden (Leberentzündungen) Impfpräventable Infektionen gemäß den Empfehlung der Ständigen Impfkommission am Robert Koch- Institut (STIKO) Weitere Infektionen    Infektionsbilanz 2016: Impflücken im Fokus Eine Bilanz mit Licht und Schatten: In Rheinland- Pfalz gibt es immer noch vermeidbare Infektionen mit den Krankheitserregern von Masern, Keuch- husten oder Windpocken. Das zeigt der Blick in die Daten des Landesuntersuchungsamtes (LUA) für das Jahr 2016. Der Grund: Gerade bei Erwach- senen klaffen immer wieder Impflücken, die eine Ausbreitung von ansteckenden Erkrankungen be- günstigen. Dagegen ist der Impfschutz bei Kindern zum Teil sehr gut, wie die jährlichen Schulein- gangsuntersuchungen zeigen. So bestätigte die Untersuchung der rheinland- pfälzischen ABC-Schützen aus dem Jahr 2015 die anhaltend hohe Immunisierungsrate gegen Ma- sern: Über 97 Prozent der Kinder waren mindes- tens einmal und über 93 Prozent mindestens zweimal gegen Masern geimpft. Damit liegt der Impfschutz in Rheinland-Pfalz in dieser Alters- gruppe nur knapp unter der von der Weltgesund- heitsorganisation (WHO) für die Ausrottung der Masern geforderten 95-prozentigen Impfquote. Auch die Impfquoten der Schulanfänger für Po- lio, Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ B lagen zwischen 94 Prozent und 97 Prozent. Trotz dieser erfreulichen Nachrichten wurden in Rheinland-Pfalz 2016 immer noch 14 Masernfäl- le gemeldet - acht davon waren über 20 Jahre alt und sieben Personen mussten sogar im Kranken- haus behandelt werden. Das macht deutlich: Ma- sern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Das hat auch der Ausbruch in Berlin 2014/15 deutlich ge- macht: Dort waren über 40 Prozent aller Erkrank- ten 20 Jahre und älter. Ältere sind genauso wie Säuglinge häufiger von den schweren Komplika- tionen einer Maserninfektion wie Lungen- und Hirnentzündung betroffen. Alle nach 1970 geborenen sollten deshalb laut der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Insti- tut (RKI) ihren Masern-Impfschutz überprüfen las- sen. Zwei Dosen eines Lebendimpfstoffes schüt- zen lebenslang gegen diese Infektion. Vor 1970 wurde in Deutschland so gut wie nicht gegen Ma- sern geimpft. Für alle vor diesem Zeitpunkt Ge- borenen kann somit eine natürlich erworbene Im- munität angenommen werden. Die Keuchhustenfälle nahmen von 337 im Jahr 2015 auf 570 im Jahr 2016 zu, das entspricht ei- nem Anstieg um 79 Prozent. Fünf von sechs Er- krankten litten länger als zwei Wochen unter an- fallsweisem Husten. Vor allem für Säuglinge kann die ansteckende Krankheit lebensbedrohlich sein. Sie können bis zu ihrer eigenen Impfung nur da- durch vor einer Erkrankung geschützt werden, wenn sich die Kontaktpersonen in ihrem Umfeld impfen lassen. Die Impfquote unter Schulanfängern war mit über 96 Prozent erfreulich hoch. Für Erwachse- ne gilt: Der Impfschutz gegen Keuchhusten sollte alle zehn Jahre aufgefrischt werden. Das geht am besten zusammen mit dem Impfschutz gegen Te- tanus und Diphterie, da der Keuchhusten-Impf- stoff meist in entsprechenden Kombinationsprä- paraten im Handel ist. Insbesondere Menschen mit Kontakt zu Säuglingen wie werdende Eltern und Großeltern sollten darauf besonders achten. Wenn Keuchhusten nämlich auftritt, dann bleibt es oft nicht bei einem einzelnen Fall: Von den 570 in Rheinland-Pfalz registrierten Keuchhustenfällen wurden etwa 30 Prozent in sogenannten Herden von zwei bis sechs Personen gemeldet, was das hohe Ansteckungsrisiko und die Bedeutung regel- mäßiger Auffrischungsimpfungen unterstreicht. Auch eine Zunahme der Windpockenfälle konn- te im vergangenen Jahr registriert werden, und zwar um 43 Prozent. Windpocken werden durch das Varizella-Zoster-Virus in Tröpfchen der Atem- luft übertragen, sind hochansteckend und verlau- fen keineswegs immer harmlos: Studien aus den USA haben gezeigt, dass 31 von 100.000 Erwach- senen an einer Windpockeninfektion versterben; bei Säuglingen und Kindern ist der Anteil deutlich niedriger. Eine Varizelleninfektion während der Schwangerschaft kann aber zu neurologischen Er- krankungen und Fehlbildungen des Kindes führen. Übersicht über die Meldezahlen der häufigsten meldepflichtigen Infektionskrankheiten nach RKI-Referenzdefinition. 2 3 Im Jahr 2015 lag die Varizellen-Impfquote un- ter Erstklässlern in Rheinland-Pfalz bei 89 Pro- zent. Diese Quote ist noch zu niedrig, weshalb es immer wieder zu kleineren Ausbrüchen kommt. 2016 wurden 91 solche Infektionsherde von min- destens zwei oder mehr zusammenhängenden Windpockenfällen durch die Gesundheitsämter in Rheinland-Pfalz registriert. Solche Ausbrüche könnten erst ab einem Anteil von deutlich über 90 Prozent immunen Personen in der Bevölkerung si- cher verhindert werden. Ein solcher „Schutzwall“ verhindert beim Auftreten von Einzelfällen eine weitere Ausbreitung – Experten sprechen von der sogenannten Herdenimmunität. Einmal mit dem Windpockenvirus infiziert, über- lebt das Virus - kontrolliert durch das Immunsys- tem - in Zellen des peripheren Nervensystems. Bei einer vorübergehenden oder anhaltenden Schwächung des Immunsystems kann es reakti- viert werden und einen Herpes zoster auslösen, der landläufig wegen der streifenförmig auftre- tenden Bläschen auch als Gürtelrose bezeichnet wird. Ein wichtiger Vorteil der Windpocken-Imp- fung: Der dafür verwendete Virusstamm verur- sacht wesentlich seltener eine Gürtelrose als das natürlich vorkommende Virus. Viele Magen-Darm-Erkrankungen Im LUA laufen die Daten zu allen meldepflichti- gen Infektionskrankheiten und Infektionserregern aus ganz Rheinland Pfalz zusammen. Sie werden von den rheinland-pfälzischen Gesundheitsäm- tern in anonymisierter Form übermittelt. Im LUA werden die Daten gesammelt, von Infektionsepi- demiologen analysiert und bewertet und an das Robert Koch-Institut in Berlin übermittelt. Auf diese Weise können überregionale Krankheitsaus- brüche frühzeitig erkannt und gemeinsam mit den zuständigen Gesundheitsämtern Gegenmaßnah- men eingeleitet werden. Im Jahr 2016 hat das LUA 23.280 Meldungen von den 24 Gesundheitsämtern des Landes entge- gengenommen (2015: 22.915). Bei 16.820 dieser Meldungen lagen alle notwendigen Kriterien ei- 4 Magen-Darm-Erkrankungen machen einen Großteil der Infektionskrankheiten aus. (© Andrey Popov / Fotolia) nes Erkrankungsfalls vor (2015: 18.188) und konn- ten von Meldungen mit reinem Erregernachweis ohne Symptome bzw. klinischen Verdachtsfällen ohne Laborbestätigung abgegrenzt werden. Ma- gen-Darm-Erkrankungen machten einen Groß- teil der landesweit registrierten Infektionskrank- heiten aus. Meist waren Noroviren (4.342 Fälle) oder Campylobacter (3.992) die Auslöser, weni- ger häufig auch Rotaviren (710) oder Salmonel- len (729). Die Influenzawelle 2016 war mit 2.909 gemelde- ten Fällen deutlich schwächer als im Vorjahr 2015. Die zirkulierenden Virentypen schwanken von Sai- son zu Saison: 2016 dominierte der Typ H1N1, der im Allgemeinen mit milderen Verläufen in Ver- bindung gebracht wird, im Jahr 2015 dagegen der Typ H3N2. Letzterer führt zu schwereren Erkran- kungen, besonders bei Menschen über 60 Jahren. Weit übertrumpft wurde die Influenzawelle 2016 von der des laufenden Jahres: In den ersten vier Monaten des Jahres 2017 verzeichnete das LUA landesweit über 4.500 bestätigte Grippefälle. Hintergrund Zum Schutz der rheinland-pfälzischen Verbrau- cher vor Infektionsgefahren untersucht das LUA pro Jahr rund 158.000 Proben auf Krankheitserre- ger und mikrobiologische Verunreinigungen. Dar- unter sind unter anderem Blut- oder Stuhlproben von Patienten, Wasserproben aus Hausinstallati- onen und Badeseen oder auch Proben, mit denen die Funktion von medizinischen Desinfektions- und Sterilisationsanlagen überprüft wird. Herausgeber: Landesuntersuchungsamt Mainzer Straße 112 56068 Koblenz poststelle@lua.rlp.de www.lua.rlp.de

Teilprojekt 2^RiSKWa - Sichere Ruhr: Badegewässer und Trinkwasser für das Ruhrgebiet, Teilprojekt 5

Das Projekt "Teilprojekt 2^RiSKWa - Sichere Ruhr: Badegewässer und Trinkwasser für das Ruhrgebiet, Teilprojekt 5" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Bochum, Abteilung für Hygiene, Sozial- und Umweltmedizin.Entwicklung der Ruhr als Badegewässer für die Region. Verbesserung der Sicherheit der Trinkwassergewinnung aus der Ruhr hinsichtlich der Verminderung von Krankheitserregern. AP 1: Bestandsaufnahme und Gefährdungsanalyse der Ruhr- und Trinkwasserqualität. Dies umfasst den Virennachweis (Adenoviren, Polyomaviren, Rotaviren, Noroviren GI/GII, Enteroviren) aus ca. 24 Gewässerproben an je 8 Stellen sowie aus der Trinkwasseraufbereitung. Hinzu kommen zusätzliche Probenahmen bei besonderen hydrologischen oder meteorologischen Gegebenheiten. Die Probenahmestellen sind am Baldeney-See, im Oberlauf der Ruhr, an potentiellen Einleitequellen (Kläranlagenablauf, Regenwasserüberläufe) und im Wasserwerk lokalisiert. Ca. 50 pos. Proben werden sequenziert, um die Ergebnisse der Real-Time PCR zu bestätigen. AP 2: Hygienische Bewertung der Daten aus AP 1. Die Risikobewertung erfolgt dabei zum einen aus den mikrobiologischen Daten aus AP1, aber auch mit Hilfe chemischer Daten aus anderen Projekten des Landes NRW. Abschließendes Ziel ist es ein Priorisierungsschema für Maßnahmen im Einzugsgebiet zu erstellen, um eine sichere Trinkwasser- und Badegewässernutzung zu gewährleisten. AP4a: Untersuchung von Abwasser nach der Installation von innovativen Behandlungsmaßnahmen. An 2 Probenahmestellen sind insgesamt 30 zu analysierende Proben geplant. AP4b:Begleitung des Online Monitorings im Hinblick auf Viren. Geplant sind 2x24 Proben auf oben gen. Viren zu untersuchen.

Hygienisch-mikrobiologische Untersuchungen eines Fließgewässers (Weiße Elster) im Einzugsgebiet eines Badegewässers (Talsperre Pirk)

Über einen Zeitraum von ca. zwei Jahren wurde die mikrobiologische Belastung eines Flusses im Einzugsgebiet einer Talsperre, die als Badegewässer genutzt wird, untersucht. Dieser Flussbereich ist Vorfluter für drei Kläranlagen. Untersucht wurden die Parameter E. coli, coliforme Bakterien, intestinale Enterokokken, Clostridium perfringens (C. perfringens), somatische Coliphagen, Campylobacter, Adenoviren, Cryptosporidium-Oocysten und Giardia-Cysten. Durch die Abflüsse der Kläranlagen und auch andere diffuse Einleitungen sowie Abschwemmungen von landwirtschaftlichen Nutzflächen ist die Belastung des Flusses mit Krankheitserregern hoch. Die Wasserqualität an der Badestelle der Talsperre hingegen ist gut, lediglich Adenovirus- DNA kommt manchmal in höheren Konzentrationen vor. Die Befunde sprechen für ein hohes Selbstreinigungspotenzial der Talsperre, insbesondere in ihrer vergleichsweise flachen Vorsperre.<BR>Quelle: http://www.dwa.de

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