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Ressourcenpolitik auf kommunaler und regionaler Ebene (kommRess)

Städte und Stadtgesellschaften sind verantwortlich für den überwiegenden Teil aller weltweiten Ressourcenverbräuche und Treibhausgasemissionen (WBGU 2016). Eine wesentliche Herausforderung für eine zukunftsfähige Gesellschaft liegt in der Reduzierung der Ressourcenverbräuche und der Treibhausgasemissionen. Hier kommen die Kommunen ins Spiel, denn diese sind ein wichtiger Akteur der lokalen und regionalen Ebene. Kommunen besitzen in verschiedensten Handlungsfeldern Anknüpfungspunkte zur Optimierung der Ressourceneffizienz, dies sind u.a. die Wirtschaftsförderung, Abfallwirtschaft, Stadtplanung und -entwicklung, Mobilität, Abwasser- und Wasserwirtschaft, Beschaffung. Im Rahmen von kommRess wurden deshalb in einem ersten Schritt verschiedenste kommunale Ansätze zur Stärkung der Ressourceneffizienz identifiziert. Um die Ressourceneffizienz in den Kommunen insgesamt zu verbessern, sind übergreifende und konkrete Informations- und Vernetzungsangebote sowie Unterstützung bei der Umsetzung von Projekten gefragt. Dies soll durch die Etablierung einer Servicestelle für kommunale Ressourceneffizienz geleistet werden. Zur Konzeption eines solchen Angebots wurde im Rahmen von kommRess ein intensiver Dialog zwischen Kommunen und weiteren Akteuren wie dem Bund umgesetzt. Verschiedenste Workshops wurden durchgeführt und Vorschläge für die Entwicklung einer solchen Servicestelle abgeleitet. Des Weiteren wurde im Rahmen von kommRess die Webseite https://ressourceneffizientekommune.de/ entwickelt und darüber Informationen zur Ressourceneffizienz für Kommunen bereitgestellt. Zudem wurde mit dem Projekt das Umweltbundesamt (UBA) und Bundesumweltministerium (BMU) bei der Weiterentwicklung des Ressourceneffizienzprogramms der Bundesregierung (ProgRess) unterstützt. Informationen für die Weiterentwicklung von ProgRess wurden aufbereitet und in den Entwicklungsprozess eingepeist. Quelle: Forschungsbericht

Erfolgsbedingungen und Prozessbegleitung für eine nachhaltige Umgestaltung von Infrastrukturkopplungen

Infrastrukturkopplungen zwischen verschiedenen Sektoren sowie zwischen Teilsektoren, wie z.B. Strom- und Gaserzeugung, bieten das Potential, die Daseinsvorsorge der Menschen auf kommunaler und regionaler Ebene langfristig nachhaltiger zu gestalten sowie das Klima und natürliche Ressourcen zu schonen. Als komplexe sozio-technische Systeme unterliegen Infrastruktursysteme einer Vielzahl von Einflüssen, die sich förderlich oder hinderlich darauf auswirken können, ob und wie sich Transformationen hin zu nachhaltigen, gekoppelten Infrastrukturen realisieren lassen. Vor diesem Hintergrund untersuchte das Projekt TRAFIS "Transformation hin zu nachhaltigen, gekoppelten Infrastrukturen" aktuelle Entwicklungen im Infrastrukturbereich, die damit einhergehenden Transformationsprozesse einschließlich möglicher unterstützender und hindernder Einflussfaktoren sowie potentielle Nachhaltigkeitswirkungen dieser neuartig gekoppelten Infrastrukturlösungen. Im Fokus standen innovative, d. h. nicht etablierte, Kopplungen (verstanden als Nischeninnovationen) in den Sektoren Verkehr, Energie, Wasser, Abwasser, Abfallwirtschaft sowie IKT. Mittels transformativer Forschung wurde untersucht, welche Einflussfaktoren und Akteure die Transformationsprozesse wie unterstützen oder hemmen. Weiterhin wurden gemeinsam mit den Praktiker*innen konkrete ingenieurs-und sozialwissenschaftliche Unterstützungsleistungen konzipiert und umgesetzt, um die Fallbeispiele in ihren Kopplungsprozessen zu unterstützen. In der Zusammenschau der Einflüsse werden vielfältige technische, organisatorische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte sowie die Bedeutung politischer und regulatorischer Rahmenbedingungen deutlich. Dazu gehören z.B. gut verfügbare und anwendbare technische Potentiale, Unterstützungswille und gut ausgebildete Mitarbeiter*innen in den eigenen Institutionen, finanzielle Mittel für hohe Investitionskosten und fehlende Vergütung für Energiespeicherung, gesellschaftliche Akzeptanz von Technologien sowie rechtliche Urteile und politische Beschlüsse. Viele dieser Einflüsse wirken sich auch darauf aus, ob die Kopplungen über kommunale Kontexte hinausgedacht oder in andere Kommunen übertragen werden können. Hier erscheint politische Unterstützung auf Bundesebene nötig, nicht zuletzt um Investitionsanschubfinanzierungen für Pilotumsetzungen von Infrastrukturkopplungen bereitzustellen. Quelle: Forschungsbericht

Infrastrukturkopplungen als Beiträge zur Nachhaltigkeitstransformation: Einflussfaktoren und Handlungsmöglichkeiten

Innovationen im Bereich der Kopplung von Infrastruktur können Transformationsprozesse hin zu einer nachhaltigen und klimaresilienten Gesellschaft unterstützen. Die Kopplung von Infrastrukturen bietet Möglichkeiten für neue Dienstleistungen und mehr Effizienz in der Sicherung der Daseinsvorsorge. So kann die Kopplung von Wärmenetzen an Abwärmequellen (zum Beispiel Abwasserabwärme, Serverabwärme) die regionale Unabhängigkeit von Rohstoffen befördern, Treibhausgasemissionen senken und den Preis der Wärmebereitstellung stabilisieren. Die Umsetzung dieser Kopplungen stellt jedoch große Herausforderungen dar, weil die vorherrschende Art und Weise der Produktion, Verbreitung und Nutzung von Infrastrukturen tief in gesellschaftlichen Strukturen wie in Regulierungen, Erwartungshaltungen und Marktstrukturen verankert ist. Diese Studie untersucht, welche Faktoren und Handlungen die Umsetzung und Verbreitung innovativer Infrastrukturkopplungsprojekte beeinflussen. Das Ziel war die Identifizierung effektiver Handlungsoptionen für den Bund sowie für kommunale und regionale Infrastrukturverantwortliche, um innovative Infrastrukturkopplungen zu unterstützen. Hierzu wurden die Entwicklungspfade von neun Beispielen innovativer Infrastrukturkopplungen aus den Bereichen Energie, Mobilität, Wasser und IKT aus einer Transitionsperspektive untersucht. Ein Entwicklungspfad beschreibt die Entwicklung einer gekoppelten Infrastruktur von der Idee bis zum heutigen Stand. Es wurde untersucht und verglichen, welche Umsetzungsschritte erfolgten, welche Einflussfaktoren und Handlungen zum Tragen kamen sowie welcher Beitrag zu Nachhaltigkeitstransformationen geleistet wurde. Hierdurch konnten die Entwicklung und Umsetzung von Infrastrukturinnovationen weitestgehend in der Gesamtheit ihrer Umstände, Einflussfaktoren und Zeitabläufen verstanden werden. Wir benennen Handlungsmöglichkeiten um Innovationsräume zu öffnen, die innovativen Kopplungen mehr zu verankern und verbreiten, sowie um die Prozesse der Innovation mit der Transformation in Richtung Nachhaltigkeit zu verknüpfen. Quelle: Forschungsbericht

Teilprojekt 1A: (Alte) Dualismen und (neue) Bezogenheiten? Sozial-ökologische Transformationen von Tätigkeiten im Raum in ökonomischer und polit(olog)ischer Perspektive

Das Projekt "Teilprojekt 1A: (Alte) Dualismen und (neue) Bezogenheiten? Sozial-ökologische Transformationen von Tätigkeiten im Raum in ökonomischer und polit(olog)ischer Perspektive" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IISO, Institut für Institutionelle und Sozial-Ökonomie durchgeführt. Die Arbeit bezieht sich auf den geografischen Raum 'Mulde-Mündung' mit den Städten Dessau und Bitterfeld-Wolfen. Dabei werden beachtet: Biosphärenreservat 'Flusslandschaft Mittlere Elbe' und Dessau Wörlitzer Gartenreich (Unesco-Weltkulturerbe). Ausgangspunkt des Vorhabens sind drei Hypothesen: 1. Dichotomisierungsprozesse blockieren die sozial-ökologische Transformation von Räumen. Sie verdrängen Akteur/innen, Handlungsmuster und Institutionen, die für die sozial-ökologische Transformation notwendig sind, grenzen sie aus und werten sie ab. 2. Die im geplanten Projekt zentrale analytische Kategorie 'Gender' vermag den Blick für Dichotomisierungsprozesse, die grundsätzlich mit Hierarchisierungsprozessen verbunden sind, zu schärfen. 3. Die sozial-ökologische Transformation von Räumen kann über die Entdeckung und Entwicklung von Zwischenräumen und neuen Bezogenheiten in Bewegung gebracht werden. Ein Ziel ist die Erkundung eines Brückenkonzepts zur sozial-ökologischen Transformation von Räumen. Mit Hilfe dieses theoretisch zu entwickelnden Brückenkonzeptes kann es gelingen, das disziplinäre und das Alltagswissen sowie die unterschiedlichen Handlungsmuster nicht mehr in dichotomen Schemata zu erfassen, sondern dialektisch zu vermitteln und damit die Hierarchien und Herrschaftsverhältnisse demokratischer Gestaltung zugänglich zu machen. Zweites Arbeitsziel ist die Entwicklung akteurszentrierter Aushandlungsformen, mit denen die Neugestaltung der von uns als dichotom und deshalb blockierend erkannten Beziehungen in und zwischen den Räumen ausgehandelt werden kann. Bei dem Projekt handelt es sich um einen Forschungsverbund mit folgenden Teilprojekten: TP 1: Tätigkeitsräume sind Räume, die aus Wechselverhältnissen von Tätigkeiten wie z.B. Erwerbsarbeit, sorgenden Arbeiten, Gemeinwesenarbeit entstehen. Die Möglichkeiten ihrer Umgestaltung zu nachhaltigen Tätigkeitsnetzen werden untersucht. TP 2: Umwelträume sind Räume, in denen die dynamischen Mensch-Natur-Beziehungen am Versorgungssystem Wasser sichtbar gemacht und für Strategien einer regionalen Wasserwirtschaft konstruktiv aufgegriffen werden. TP 3: LernHandlungsRäume sind Räume, in denen zwischen Wissen und Handeln, Verstand und Gefühl, innerer und äußerer Natur raumverbindendes und -verbindliches reflektiert und erprobt wird. TP 4: NaturKulturräume sind Räume, in denen sich die Verbindung von Natur und Gesellschaft materialisiert. Entlang der trennenden Kategorien 'Schützen' und 'Nutzen' von Naturraum wird diese Verbindung im Biosphärenreservat Mittlere Elbe untersucht. TP 5: Normative Räume sind Räume, in denen die Rationalitäts- und Handlungsmuster in den Raumnutzungen der Akteure der nachhaltigen Regionalentwicklung untersucht werden. TP 6: Umsetzungsräume sind Räume, in denen mit neuen Erkenntnissen experimentiert wird, in denen sich Wissenschaft und Alltagswissen treffen und in denen Aushandlungsprozesse um die Ziele regionaler Entwicklung stattfinden.

Entwicklung von Handlungskompetenzen und Fachkenntnissen für Agenda 21 - Prozesse im Themenfeld 'Arbeit und Umwelt'

Das Projekt "Entwicklung von Handlungskompetenzen und Fachkenntnissen für Agenda 21 - Prozesse im Themenfeld 'Arbeit und Umwelt'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH durchgeführt. Das Projekt hat zum Ziel, für die Akteure der Lokalen Agenda 21 ein berufsbegleitendes Lernmodell im Themenfeld 'Arbeit und Umwelt' zu entwickeln. Die soziale Dimension der Nachhaltigkeit soll vor dem Hintergrund der Diskussionen um 'Zukunft der Arbeit' und 'zukunftsfähige Arbeits- und Lebensformen' konkretisiert werden. Auf der Basis des Diskussions- und Sachstandes in vier europäischen Ländern (Italien, Deutschland, Schweden, Spanien) wird der Qualifikationsbedarf ermittelt. Diese Bedarfsanalyse bildet die Grundlage für die Konzeption praxisnaher Lerneinheiten, die auf die Entwicklung von Handlungsfähigkeit und fachlicher Kompetenz der lokalen Agenda-Akteure zielen. Das Projekt wird in einem ersten Arbeitsschritt ermitteln, welche Agenda-Aktivitäten im Themenfeld Arbeit und Umwelt bereits durchgeführt worden sind. Hierbei soll in Deutschland vor allem auf die Erfahrungen in den Kommunen von Nordrhein-Westfalen und Bayern zurückgegriffen werden. Weitere Informationen unter: 'http://www.ambiente-lavoro.it'.

Akzeptanz innovativer Konzepte fuer Bahn und Bus bei professionellen Akteuren - Fallstudie im Grossraum Trier

Das Projekt "Akzeptanz innovativer Konzepte fuer Bahn und Bus bei professionellen Akteuren - Fallstudie im Grossraum Trier" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Trier, Fachbereich VI - Raum- und Umweltwissenschaften, Fach Raumentwicklung und Landesplanung durchgeführt. Nach der Bahnreform haben lokale und regionale professionelle Akteure ein grosses Gewicht erhalten, das fuer den OEPNV noch nicht optimal eingesetzt wird. Ziel unseres Projektes ist deshalb, ein Akteursmodell im Verkehrsbereich zu entwickeln und fuer eine exemplarische Region zu testen, um zu klaeren, wie mehr Akzeptanz, bessere Produktivitaet und Marktfaehigkeit im OEPNV erreicht werden kann. Mit verschiedenen empirischen Methoden und einer 'Planspielsimulation' wird ein umfassendes Meinungsbild professioneller Akteure zum OEPNV (z.B. zu potenziellen Verkehrsnachfragen bei innovativer Angebotsgestaltung von Bahn und Bus) erfasst. Die Analyse regionaler Kooperationsbeziehungen (Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Verkehrsunternehmen...) sowie der dafuer relevanten Informations- und Kommunikations-'Werkzeuge' bildet die Grundlage fuer systematische Massnahmenvorschlaege. Die Verwertung erfolgt als nichtkommerzieller Innovationstransfer durch Einbindung professioneller Akteure und Publikation ueber Fach- und Medienbeitraege. So soll durch bessere Informations-, Kommunikations- und Meditationsstrategien im politischen Marketing des OEPNV die bessere Erschliessung potenzieller Maerkte erreicht werden.

Die Bedeutung von Wohngruppen fuer die Bildung nachhaltiger Konsummuster

Das Projekt "Die Bedeutung von Wohngruppen fuer die Bildung nachhaltiger Konsummuster" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Fachbereich 07 Umwelt und Gesellschaft, Institut für Sozialwissenschaften durchgeführt. Wohngruppen praegen in doppelter Weise nachhaltige Konsummuster. Zum einen haben sie eine motivierende bzw. kontrollierende Funktion. Zum anderen entstehen in ihnen Strukturen, die unter guenstigen Bedingungen nachhaltige Konsummuster foerdern. Das Forschungsvorhaben dient dem Zweck zu untersuchen, (1) ob und wie Nachhaltigkeit des Konsums ueber die Beeinflussung von Gruppenprozessen im Wohnbereich gefoerdert werden kann und (2) wie insbesondere Wohngruppen und Siedlungen baulich und sozial konfiguriert sein muessen, damit sie die genannte motivierende Funktion ausueben koennen und (3) welche nachhaltigen Konsummuster sich in bestehenden und neuen Strukturen entwickeln koennen. Ziel ist die Ableitung von Handlungsempfehlungen fuer die Akteure aus Konsumvereinigungen, Verbaenden, staatlichen Institutionen, vor allem aber fuer Architekten und Wohnungsbauunternehmen. Es werden Einflußfaktoren auf der Ebene der Baustruktur, der Gruppenprozesse sowie der Individuen untersucht, die eine hindernde oder fördernde Wirkung auf eine nachhaltige Entwicklung von Konsummustern haben.

Effizienzgewinne durch Kooperation bei der Optimierung von Stoffstroemen in der Region Hamburg

Das Projekt "Effizienzgewinne durch Kooperation bei der Optimierung von Stoffstroemen in der Region Hamburg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Maschinenbau und Produktion,Labor für Kolbenmaschinen durchgeführt. Wie koennen die wirtschaftlichen Akteure in der Region Hamburg ihre zwischen- und ueberbetrieblichen Stoffstroeme so gestalten, dass sie dem Leitbild eines nachhaltigen Wirtschaftens naeher kommen. Im Zentrum des Projektes stehen die metallischen sowie die metallbegleitenden Stoffstroeme (z.B. Beschichtungen, Kuehlschmierstoffe, Schleifschlaemme usw.). Bearbeitet werden: - Die Metallstroeme (z.B. Staehle) im Hinblick auf hochwertiges Recycling, die Vermeidung von Verunreinigungen durch Begleitmetalle (z.B. Kupfer, Zinn) und unerwuenschte Legierungsbestandteile. - Die Nebenstoffstroeme im Hinblick auf Kreislauffuehrung und Abfallvermeidung. - Die Produkte und Maschinen im Hinblick auf eine hohe Gebrauchsdauer sowie recyclinggerechte Konstruktion und Gestaltung (incl. Maschinen und Komponentenrecycling). Der Feldzugang erfolgt ueber Partner aus den Bereichen Luftfahrt, Foerdertechnik, Maschinenbau, Metallhandwerk und Stahlherstellung. Ausgehend von ihren Problemloesungsbedarfen und Optimierungsmoeglichkeiten werden Netze der kooperierenden Unternehmen aufgebaut.

Zivilgesellschaft und Protest. Zur Geschichte der Umweltbewegung in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1945 und 1980 am Beispiel Bayerns

Das Projekt "Zivilgesellschaft und Protest. Zur Geschichte der Umweltbewegung in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1945 und 1980 am Beispiel Bayerns" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH durchgeführt. Die Doktorarbeit beschäftigt sich mit Zivilgesellschaft und Protest anhand der Geschichte der Naturschutz- und Umweltbewegung in Bayern zwischen 1945 und 1980. Vor dem Hintergrund gesamtgesellschaftlicher und -politischer Veränderungen werden zentrale Konfliktfelder und Akteure untersucht. Es handelt sich dabei um die Bereiche Wasserkraft, Atomkraft und Tourismus sowie den Bund Naturschutz in Bayern, den Touristenverein 'Die Naturfreunde', den Deutschen Alpenverein sowie Bürgerinitiativen, v.a. aus dem Bereich der Anti-AKW-Bewegung. Fragestellung: Es wird eruiert, unter welchen Gegebenheiten Umweltfragen zu zentralen gesellschaftlich-politischen Anliegen wurden. Im Mittelpunkt steht die Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen bei der Etablierung von Themen in der öffentlichen Diskussion und bei deren politischer Umsetzung. Zentral ist dabei das Handeln der Naturschutz- und Umweltbewegung in Konfliktsituationen. Schwerpunkte liegen auf Beweggründen und Handlungsstrategien der verschiedenen Akteure, ihren Interaktionen, den strukturellen Rahmenbedingungen sowie auf Ergebnissen und Auswirkungen ihres Handelns. Erste Ergebnisse: Umwelt als gesellschaftlich-politisches Problem ist ein Konstrukt, das erst dann mobilisierende Kräfte entfalten kann, wenn neben materiellen Zerstörungen die Wahrnehmung tritt, dass ein Problem einen nicht mehr hinzunehmenden Zustand erreicht hat. Die steigende Relevanz des Umweltthemas sowie der Wandel der primären Trägergruppen des Natur- und Umweltschutzes von eher konservativen zu alternativ-linken Kreisen beruht daher neben Veränderungen der politischen Gelegenheitsstruktur auf dem gesellschaftlichen Wertewandel bei öffentlicher Meinung und Eliten. Die Beschäftigung mit Umweltthemen erreichte dabei zwar Anfang der 1970er Jahre einen Höhepunkt, doch wird gezeigt, dass auch der Naturschutz der 1950er Jahre in Einzelfällen ein hohes Mobilisierungspotential entfaltete, vor allem bei Konflikten um den Bau von Wasserkraftwerken.

Die Natur in und die Natur der multi-kriteriellen Entscheidungshilfe

Das Projekt "Die Natur in und die Natur der multi-kriteriellen Entscheidungshilfe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle, Sektion Ökonomie, Soziologie und Recht durchgeführt. Die multi-kriterielle Entscheidungshilfe soll Entscheidern bei Entscheidungen besonders in komplexen Situationen dienen. In einem gemeinsamen Entscheidungsprozess erarbeiten sich der Entscheidungsträger und die Entscheidungsanalytikerin die genaue Problemdefinition, die relevanten Handlungsoptionen und die wichtigen Entscheidungskriterien. Bei der folgenden multi-kriteriellen Bewertung der Optionen, sowie nötigenfalls auch bei den ersten 3 Schritten werden die Akteure von Experten unterstützt. Die Aggregation der Bewertungen wird von der Analytikerin unter Berücksichtigung der erarbeiteten Präferenzen des Entscheidungsträgers vorgenommen, wobei das Ergebnis, das durchaus Unvergleichbarkeiten der Optionen beinhalten kann, dem Entscheidungsträger als Entscheidungsgrundlage oder als Grundlage für weitere Überlegungen dienen soll. Ziel der multi-kriteriellen Entscheidungshilfe ist weniger, die eindeutig beste Entscheidung zu finden, sondern vielmehr, den Entscheidungsträger bei der Strukturierung des Problemfeldes sowie seiner eigenen Präferenzen zu unterstützen. Wissenschaftliche Stringenz wird zugunsten einer annahmenärmeren und realitätsnäheren Entscheidungshilfe zurückgestellt. Bei Entscheidungen, die den Umgang mit der natürlichen Umwelt zum Problem haben, stellen sich besondere Probleme, welche die Natur der multikriteriellen Entscheidungshilfe verändern. Interessen zukünftiger Generationen sowie Interessen von Tieren werden betroffen, ohne dass diese Entscheidungsakteure sein können. Ökologische Bewertungen (z.B. der Wichtigkeit von Arten) sind selbst nicht unbedingt eindeutig und stehen auch im Widerspruch zu sozialen oder ökonomischen Bewertungen. Zu diesen Problematiken muss die Analytikerin Stellung beziehen, und gegebenenfalls die Präferenzen des Entscheidungsträgers argumentativ beeinflussen können. Dadurch verändert sich die Rolle der Entscheidungsanalytikerin. Höhepunkt des Projektes wird ein Treffen der europäischen Arbeitsgruppe Multikriterielle Entscheidungshilfe zu diesem Thema im März 2002 in Leipzig sein. Erwartet werden 50-70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

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