Das Projekt "Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit (APUG) NRW" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe: Prävention und Gesundheitsförderung durchgeführt. Das Thema 'Environmental health' erfordert die enge Zusammenarbeit zwischen Verantwortlichen des Gesundheits- und des Umweltsektors. Um diesen Querschnittsbereich auch mit begrenzten Ressourcen erfolgreich zu bearbeiten, besteht - wie inzwischen weithin anerkannt - ein hoher Bedarf an neuen Formen des Informationsaustausches, der Abstimmung und Kooperation. Die sich entwickelnden Strukturen und Abläufe müssen evaluiert und optimiert werden. Vor diesem Hintergrund entstand auf europäischer Ebene eine Serie ministerieller Konferenzen 'Umwelt und Gesundheit'. Zur zweiten Europäischen Ministerkonferenz in Helsinki (1994) legte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den europäischen Aktionsplan Umwelt und Gesundheit (EHAPE) vor. Auf der Konferenz verpflichteten sich die teilnehmenden Mitgliedsstaaten, bis 1997 sogenannte Nationale Aktionspläne Umwelt und Gesundheit (National Environmental Health Action Plans, NEHAPs) zu erarbeiten. Im Jahre 1999 waren 40 der 51 Staaten dieser Verpflichtung nachgekommen. Das deutsche Aktionsprogramm - zu dem auch eine umfangreiche Dokumentation gehört - wurde unmittelbar vor der dritten Europakonferenz in London (1999) vom Bundesministerium für Umwelt und vom Bundesministerium für Gesundheit veröffentlicht. Gemäß NRW-Koalitionsvereinbarung 'Eine Allianz für Nordrhein-Westfalen' (Abschnitt I.3.11) vom Sommer 2000 wird nunmehr auch für NRW ein Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit entwickelt. Zur Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung des Programms auf Landesebene fördert das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) des Landes Nordrhein-Westfalen seit dem 1.10.2000 das Kooperationsprojekt 'Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit NRW', an dem die Universität Bielefeld und das Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst beteiligt sind. Projektaufgabe ist es, bei der Vorbereitung und Betreuung des Aktionsprogramms mitzuwirken und als wissenschaftliche Geschäftsstelle für das Aktionsprogramm zu fungieren. Das 'Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit NRW' soll sich an den WHO-Vorgaben, an bereits vorliegenden NEHAPs und am bundesdeutschen Aktionsprogramm orientieren. In Anlehnung an Modalitäten der Gesundheitsberichterstattung ist geplant, Teilaufträge vergeben werden, die der Erstellung schriftlicher Beiträge für das Aktionsprogramm dienen oder auf andere Weise die Erarbeitung der Aktionsprogrammes unterstützen. Es ist vorgesehen, daß das 'Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit NRW' in einem breit angelegten Informations- und Diskussionsprozeß - z.B. in einem zu schaffenden Forum - erarbeitet und unter den Beteiligten mit dem Ziel weitgehender Konsensbildung abgestimmt wird. Eine Evaluation des Vorhabens ist ebenfalls geplant.
Das Projekt "Globalansatz Umsetzung Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' TV 4: Untersuchungen zur PCB-Belastung der Luft in Innenräumen unter Einschluss der Verbindungen, für die toxisch besonders bedeutsamen TEQ-Werte ermittelt worden sind" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Schadstoffuntersuchung und Sanierungsbegleitung mbH durchgeführt. A) Problemstellung: Vor über zehn Jahren wurden in öffentlichen Gebäuden, die in den 60er Jahren errichtet worden sind, hohe PCB-Innenraumluftkonzentrationen festgestellt. Als Schadstoffquelle wurde meist dauerelastisches, Chlophen A40-haltiges Fugenmaterial sowie Deckenplatten mit Chlophen A60 ermittelt. Als Maßgabe wurde ein gesundheitsbezogener Eingriffswert von 3 myg PCB-Summe/m3 Raumluft festgelegt, bei dessen Überschreitung Gegenmaßnahmen durchgeführt werden müssen (Zielwert 0,3 myg PCB/m3). 1998 sind von der WHO für PCDD-ähnliche PCB-Einzelverbindungen Toxizitätsäquivalente (TEQ-Werte) festgelegt worden. Mit den wenigen vollständigen Untersuchungen auf alle PCB-Einzelverbindungen kann nicht sicher abgeleitet werden, ob - in Räumen mit einer Chlophen A40-Quelle bei Konzentrationen unter 3 myg PCB/m3 - ein TEQ-Summenwert ebenfalls eingehalten werden kann, der nach bisherigen Überlegungen zu tolerieren ist. Für andere PCB-Quellen ist die Datenlage noch ungünstiger. B) Handlungsbedarf/Projektdurchführung: Wegen dieser schlechten Datenlage ist deshalb die Beziehung zwischen der Konzentration von Gesamt- und Dioxin-ähnlichen PCB unter den verschiedenen Praxisbedingungen zu ermitteln. Die Analysen sollen auch Kenndaten zur Qualität der Messungen im unteren pg-Bereich TEQ/m3 liefern. Die Ergebnisse sollten der ad-hoc AG UBA-Innenraumkommission (IRK)/AOLG schnellstmöglich (bis spätestens Ende 2003) zur Verfügung stehen, damit etwa notwendige gesundheitsvorsorgende Maßnahmen unverzüglich vorgeschlagen werden können. C) Ziel: Schaffung der zur Ableitung von PCB-Richtwerten für die Innenraumluft notwendigen Grundlagen. Ermittlung von TEQ-Summenwerten für Dioxin-ähnliche PCB in Relation zur PCB-Gesamtkonzentration in der Raumluft von belasteten Gebäuden und der Art der PCB-Quelle.
Das Projekt "Umsetzung des Aktionsprogramms 'Umwelt und Gesundheit': Untersuchungen zur raumlufthygienischen Situation in aufwändig gedämmten und abgedichteten Gebäuden des Altbaubestandes - Ableitung von Empfehlungen zum Sanierungs- und zum Nutzerverhalten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Holzforschung - Wilhelm-Klauditz-Institut durchgeführt. A) Problemstellung: Etwa 80-90 Prozent des Tages hält sich der erwachsene Mensch in Mitteleuropa in Innenräumen auf. Daher kommt der Raumluftqualität eine zentrale Bedeutung für Wohlbefinden und Gesundheit zu. Mit Inkrafttreten der Energieeinsparverordnung zum 1.2.2002 wird beim Neubau und bei der Sanierung bestehender Gebäude zur Reduktion des Primärenergieverbrauches beim Beheizen auch eine aufwändige Dämmung und verstärkte Abdichtung der Gebäudehülle die Folge sein. Eine Anpassung des Altbaubestandes birgt ein besonders hohes Energieeinsparpotential. Erste Untersuchungen in neu errichteten Niedrigenergie- und Passivhäusern über die Konsequenzen der zunehmenden Gebäudeabdichtung auf die Raumluftqualität sind bekannt. Es existieren jedoch keine aussagekräftigen Daten aus Langzeitstudien und Studien an Altbauten, die entsprechend den aktuellen Wärmeschutzvorschriften saniert worden sind. Dabei mehren sich in letzter Zeit die Anzeichen einer Verschlechterung der Raumluftqualität in aufwändig gedämmten und abgedichteten, sanierten Gebäuden. So nimmt im Umweltbundesamt die Zahl der Anfragen z.B. zu Schimmelpilzbelastungen in solchen Gebäuden seit einiger Zeit deutlich zu. B) Handlungsbedarf/Projektdurchführung: In mehreren Gebäuden bzw. Wohnungen in alten und neuen Bundesländern soll die Raumluftqualität (physikalisch, chemisch und biologisch) vor und nach der Sanierung über 1 Jahr messtechnisch erfasst werden. Folgende Parameter sollen untersucht werden: Lufttemperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Luftwechsel, Kohlendioxid, Stickstoffdioxid, flüchtige und schwerflüchtige organische Verbindungen, Staubkonzentration (PM10 und PM 2,5), Luftkeimgehalt, Schimmelpilzmessung. C) Ziel des Vorhabens ist die Ermittlung der Raumluftqualität in dichten Gebäuden des Altbaus und die Erstellung eines Leitfadens mit Sanierungs- und Nutzerempfehlungen.
Das Projekt "Globalansatz Umsetzung Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' - Teilvorhaben: Aufbau eines moderierten elektronischen Diskurses fuer Nicht-Regierungorganisationen zur inhaltlichen Umsetzung des Aktionsprogramms" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Robert-Koch-Institut durchgeführt. In einem mehrjaehrigen Prozess wurde unter der Federfuehrung des Umwelt- und des Gesundheitsministeriums das deutsche Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' konzipiert, zu dem eine umfangreiche Dokumentation in Form eines Sachstandsberichtes erstellt wurde, die beide vor der Europaeischen Ministerkonferenz im Juni 1999 veroeffentlicht wurden. Die umzusetzenden Massnahmen sind notwendigerweise in sehr komplexen Zusammenhaengen und uebergeordneten Perspektiven thematisiert worden. In dem bisherigen Prozess wurde die Einbindung der Nicht-Regierungsorganisationen (NROs) nicht im noetigen Umfang realisiert. Dies fuehrte u.a. dazu, dass aus den Reihen der NROs ein eigenes Diskussionspapier zum Aktionsprogramm publiziert wurde. Um in Zukunft eine weitere parallele Entwicklung zu vermeiden, soll der nun beginnende Prozess der Realisierung/Umsetzung des Aktionsprogramms unter verbindlicher Beteiligung der NGOs erfolgen. Durch die Nutzung moderner elektronischer Informations- und Kommunikationswege soll die Auseinandersetzung mit dem Aktionsprogramm bzw. dessen Umsetzung intensiviert und effektiver gestaltet werden. Dazu ist ein Instrument zur Durchfuehrung eines moderierten elektronischen Diskurses zu Umsetzungsmoeglichkeiten aufzubauen. Die Einbindung interessierter Kreise der Oeffentlichkeit bzw. gesellschaftlich relevanter Gruppen in die Umsetzung des Aktionsprogramms erfolgt im Sinne des auch seitens der WHO propagierten 'PIPP-Prinzips' (public information and public participation). Neben der integrierenden Funktion einer gemeinsamen inhaltlichen Auseinandersetzung (= Verbesserung der Risikokommunikation) mit dem Aktionsprogramm sollen hierbei u.a. auch konsensuale Vorgehensweisen entwickelt und konkrete Detailaktivitaeten konzipiert werden. Unter dieser Perspektive hat sich bereits aus den Reihen der Nicht-Regierungsorganisationen ein Buendnis zur Unterstuetzung der Umsetzung des Aktionsprogramms gebildet. Im Vorfeld konnte bereits die Nutzung der FCIS-Technologie (Hard- und Softwarebasis des UmInfo) als gemeinsame elektronische Arbeitsebene abgestimmt werden.
Das Projekt "Aktualisierung der Datenbank Dioxina anhand neuester Laenderdaten (Erweiterung um das Kompartiment Lebensmittel) Arbeitsbereich 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von debis Systemhaus durchgeführt. Die Erarbeitung von Beitraegen fuer das Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' basiert auf der Analyse von Informationen des Umwelt-und Gesundheitsmonitorings. Fuer den Bereich der Belastung der Umwelt einschliesslich des Menschen mit Organochlorverbindungen wird gemeinsam mit dem Bundesinstitut fuer gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinaermedizin (BgVV) ein Informationspool aufgebaut (Dioxin-Datenbank des Bundes). Ziel des Vorhabens ist es, die im UBA vorliegende Informationsgrundlage mit dem zu entwickelden Baustein zielorientiert und medienubergreifend aufzubereiten und fuer die Integration in das Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit zur Verfuegung zu stellen. Es soll die Verknuepfung der Daten und Informationen der Umweltkompartimente Boden, Wasser, Luft, Biota etc. mit den Informationen zur menschlichen Belastung gewaehrleistet sein, so dass die Ergebnisse fuer die umwelt- und gesundheitsbezogene Berichterstattung genutzt werden koennen. Beruecksichtigung sollen dabei auch die im BgVV laufenden Aktivitaeten fuer die Gesundheitsberichterstattung (BBE) des Bundes und der Laender finden, wo Informationen zu den Gehalten an Organochlorverbindungen in Frauenmilch als geeignete Indikatoren fuer die interne Belastung des Menschen mit persistenten, ubiquitaeren Rueckstaenden vorgesehen sind. Mit diesem Baustein traegt der Bund dazu bei, die aus der Umweltbeobachtung umfassenden vorliegenden Datenbestaende fuer die Oeffentlichkeit zugaenglich zu machen und in einer verstaendlichen und atttraktiven Form Informationen ueber den Zustand der Umwelt und des Menschen anzubieten.
Das Projekt "Globalansatz Umsetzung Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit - Teilvorhaben: OCED-Workshop zur Risikokommunikation in der Chemikalienbewertung - Beteiligung von Nichtregierungsorganisationen (Umwelt- und Verbraucherverbaende)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin durchgeführt. Im Rahmen des Chemikalienprogramms der OECD vertritt das Bundesinstitut fuer gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinaermedizin (BgVV) die deutschen Belange des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in der 'Advisory Group on Risk Management' der OECD (Untergruppe des sogenannten 'Joint Meeting of the Chemicals Committee). Im Januar 1998 konstituierte sich eine 'Task force on Risk Communication' der Advisory Group in London. Es wurde Uebereinstimmung erzielt, dass die Risikokommunikation im Verfahren des Risikomanagements (Risikocharakterisierung und Erarbeitung von Strategien zur Risikominderung) eine zentrale Rolle einnimmt. Dabei ist der Schutz der menschlichen Gesundheit administrativ und ordnungsrechtlich dann effektiv durchfuehrbar, wenn aus der Bewertung von Chemikalien durch unabhaengige Experten Vorschlaege fuer warnende Kennzeichnungen, Anwendungsbeschraenkungen oder Grenzwerte abgeleitet werden, die zu einer Belastungsminderung oder Gefahrenabwehr fuehren. Zur Umsetzung dieser Massnahmen muessen unterschiedliche Interessen der gesellschaftlichen Gruppierungen gegeneinander abgewogen werden, wobei bewusst ein Restrisiko akzeptiert wird, wenn der Nutzen aus der Chemikalienanwendung ueberwiegt. Dieses Risiko wird jedoch nur bei allgemeiner Akzeptanz in und von der Gesellschaft verlaesslich getragen. Hierzu ist eine ausreichende Risikokommunikation zwischen industriellem Produzent/staatlicher Administration und Konsumenten/Bevoelkerung erforderlich. Das 29. Joint Meeting der OECD beschloss 1999, einen Workshop zur Risikokommunikation in der Chemikalienbewertung am 18.-20.9.2000 in Berlin durchzufuehren. Teilnehmen werden Vertreter/-innen aus der Verwaltung, der Industrie, der Wissenschaft und der Verbraucher-/Umweltverbaende. Die Finanzierung wird von der Bundesrepublik Deutschland (BMG/BMU), der Schweiz, Oesterreich und Kanada uebernommen. Als Arbeitsgrundlage wird ein Background Dokument vorgelegt, das derzeit unter Federfuehrung von 0. Renn (Akademie fuer Technikfolgenabschaetzung) mit finanziellen Mitteln aus Oesterreich, der Schweiz und Deutschland erstellt wird. Zur Beteiligung gesellschaftlich relevanter Gruppen an der Diskussion sollen Vertreter-/innen aus Umwelt- und Verbraucherverbaenden eingeladen werden. Als Ergebnis des Workshops wird die Erstellung eines Dokumentes 'Guidance Document on Risk Communication in the Framework of Chemical Risk Management' erfolgen.
Das Projekt "Globalansatz Umsetzung Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' - Teilvorhaben: Konzeption zur Erschliessung und oeffentlichkeitsverstaendlichen Darstellung von Informationen zu umwelt- und gesundheitsrelevanten Chemikalien und Produkten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin durchgeführt. Das Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' sieht als wichtige Teilaufgabe vor, dem wachsenden Informationsbeduerfnis der Bevoelkerung und der Fachoeffentlichkeit nach zuverlaessiger und verstaendlicher Information ueber die Wirkung von Umweltbelastungen und Produkten auf die Gesundheit nachzukommen. Auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse wurden in der Vergangenheit fuer die Schutzbereiche Umwelt und/oder Gesundheit zahlreiche Regelungen und Verbote erlassen. Fuer die unterschiedliche Vollzugsaufgaben wurden spezifische Datensammlungen auf elektronischer Plattform erstellt, die aufgrund der Art und Darstellung der fachlichen Inhalte aber eher die Fachoeffentlichkeit ansprechen als die allgemeine Oeffentlichkeit. Zur Foerderung der Transparenz gegenueber der Oeffentlichkeit ist es notwendig, fuer definierte Chemikalien und Produkte eine allgemein verstaendliche Zusammenfassung des zur Beurteilung notwendigen Kenntnisstandes zusammen zu tragen und auf elektronischem Weg verfuegbar zu machen. Ein erster Teilschritt in diese Richtung wurde 1999 im BMG durch die Einrichtung des 'Chemikalieninformationssystem fuer verbraucherrelevante Stoffe (CIVS)', das im Internet verfuegbar ist, vollzogen. CIVS geht dabei von den Regelungen des Chemikaliengesetzes fuer den gesundheitlichen Verbraucherschutz aus. Eine Erweiterung auf die Belange des Umweltschutzes und auf andere Gesetze und Verordnungen ist dringend erforderlich. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie sind die konzeptionellen Grundlagen fuer die Schaffung eines auf die Informationsbeduerfnisse der allgemeinen Oeffentlichkeit zugeschnittenen Umwelt- und Gesundheitsinformationssystems zu erarbeiten, die Wege fuer die geeignete Umsetzung und Einbindung vorhandener Informationen aus Datenbestaenden anderer Institutionen (UBA, RKI, BfS, Laender u.a. ) aufzuzeigen und Vorschlaege fuer die Darstellung im Internet zu machen. In Abstimmung mit Verbraucherschutz- und Umweltschutzverbaenden ist ein Anforderungskatalog auszuarbeiten, der die erforderlichen Informationen aus dem Bereich Umwelt und Gesundheit aus der Sicht der Oeffentlichkeit beruecksichtigt.
Das Projekt "Vergleichbarkeit der Ergebnisse von Staubkanzerogenitätsuntersuchungen bei Ratten mit Befunden beim Menschen (Pathogenetische und immunbiologische Untersuchungen, Teil II: Histologie)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) durchgeführt. A) Problemstellung: Atembare Stäube sind Vehikel für kanzerogen wirkende Substanzen. Besonders bei der Diskussion um Maßnahmen zur Reduzierung von Dieselrußpartikeln wurde deutlich, dass die Bewertung der Exposition gegenüber Partikeln auf einer fundierten Datenbasis erfolgen muss. Bei der Bewertung kanzerogener Luftverunreinigungen tragen Dieselmotor-Emissionen (DME) den überwiegenden Anteil zum errechneten Gesamtrisiko bei. B) Handlungsbedarf: Im Anschluss an den beim Fraunhofer Institut für Toxikologie und Aerosolforschung durchgeführten und abgeschlossenen Kanzerogenitätsversuch an Ratten mit verschiedenen Stäuben in niedriger Dosierung (UFOPLAN-FKZ 29861273) sind die histologischen Präparate als unmittelbar notwendiger weiterer Schritt noch nach einem heute erkannten wesentlichen Sachverhalt auszuwerten. Die Frage, ob bei der Entstehung von Lungentumoren bei der Ratte vergleichbare Entwicklungsschritte wie bei Lungentumoren des Menschen vorliegen, ist noch nicht geklärt. Wenn die bei der Ratte ablaufenden Prozesse rattenspezifisch wären, ließen diese tierexperimentellen Ergebnisse keine Rückschlüsse auf die Gefährdung des Menschen zu. Von der Auswertung der aus dem ersten Teil des Kanzerogenitätsversuchs vorhandenen Präparate hängt die Aussagekraft der Versuche maßgeblich ab, da nur mit einer eingehenden histologischen Untersuchung auch kleinere Gewebeveränderungen und Tumoren erfasst werden können. Wenn bei späteren Versuchen derartige Präparate neu gewonnen werden müssten, entstünde ein beträchtlicher finanzieller Zusatz-Aufwand, was im Prinzip auf eine partielle Doppelförderung hinausliefe. C) Ziel des Vorhabens ist die histologische Aufarbeitung der Präparate und die Auswertung im Hinblick auf kleine Tumore oder Tumor-Vorstadien sowie der Vergleich der Rattenbefunde mit entsprechenden Präparaten von untersuchten Tumoren beim Menschen. Damit wird zudem die Aussagekraft der Studie entscheidend vergrößert.
Das Projekt "Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit - Teilvorhaben: Studie zum Verlauf und zur Prognose des MCS-Syndroms (Multiple Chemische Sensitivität) - Erweiterung der 'Basisstichprobe' und Nachuntersuchungen (Folgevorhaben)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Robert-Koch-Institut durchgeführt. Über den Langzeitverlauf von umweltassoziierten Gesundheitsstörungen, insbesondere MCS, liegen weltweit (incl. Deutschland) keine verlässlichen Daten zu klinisch-medizinischen, sozialmedizinischen sowie psychosozialen Belangen vor. Valide Daten fehlen insbesondere zur Entwicklung der Symptomatik (Chronifizierung/Prognose) in Relation zu Expositionsbedingungen (attributierten Umweltfaktoren), zur Inanspruchnahme von therapeutischen Interventionen und sekundärpräventiven Maßnahmen, zu Lebensumständen bzgl. Arbeitsunfähigkeit, Begutachtungsverfahren, Berentung etc. Im Anschluss an das multizentrische MCS-Verbundvorhaben ('Basisprojekt'; FKZ 29862274) soll in dem Folgevorhaben eine Kohorte nach 1 Jahr, eine 2. Kohorte nach 2 Jahren und eine 3. Kohorte nach knapp 4 Jahren nachuntersucht werden (Follow up). Weitere Probanden sollen zudem für die Erweiterung der 'Basisstichprobe' (= Erstuntersuchung) gewonnen werden, da die Probandenzahlen im 'Basisprojekt' geringer als erwartet ausgefallen sind. Für das Follow up werden ca. 100 Probanden zur Verfügung stehen (Erstuntersuchung 1999, 2000, 2001 rekrutiert ca. 150 Patienten; erwartete Response von 65 Prozent). Als Kontrollgruppe werden sowohl bei den Erstuntersuchungen, als auch bei den Nachuntersuchungen 'Nicht-MCS-Patienten' herangezogen. Das Instrumentarium des Basisprojektes (Medizinischer Dokumentationsbogen, Gesundheits- (= Psychometrischer) sowie Umweltmedizinischer Fragebogen, Datenbank) wird weiterentwickelt und an die Bedingungen des Follow up angepasst. An einer Unterstichprobe sind eine 'Wohnungsbegehung' und olfaktometrische Untersuchungen mit der Ableitung evozierter Potenziale vorgesehen. Die Paten werden multifaktoriell hypothesengeleitet mathematisch-statistisch ausgewertet. Der Abschlussbericht wird die Ergebnisse aller erstuntersuchten (auch aus dem Vorläufervorhaben) und der nachuntersuchten Patienten enthalten.
Das Projekt "Umsetzung Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' Teilvorhaben: Untersuchung der Bedeutung luftgetragener Kontaktallergene (Typ IV-Allergene) bei der Entstehung von Kontaktekzemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Informationsverbund Dermatologischer Kliniken durchgeführt. A) Problemstellung: Das allergische Kontaktekzem ist eine sehr häufige Erkrankung. Eine einmal erworbene Sensibilität gegenüber chemischen Stoffen ist nicht heilbar und mindert die Lebensqualität erheblich. Deshalb werden Erhebungsdaten der Diagnostik von Kontaktallergien aus 40 Hautkliniken im Informations-Verbund Dermatologischer Kliniken (IVDK) zentral erfasst und nach verschiedenen Aspekten ausgewertet. Die vom UBA geförderten 'Untersuchungen zur Verbreitung von umweltbedingten Kontaktallergien mit Schwerpunkt im privaten Bereich' (FKZ 29961219) konzentrierten sich auf direkten Hautkontakt mit allergieauslösenden Stoffe. Vorliegende Ergebnisse legen dar, dass auch Expositionen über den Luftpfad zu Ekzemausbrüchen führen können. Von Bedeutung sind hier insbesondere Substanzen, wie immer öfter eingesetzte Duftstoffe (ca. 8 Prozent der getesteten Kinder reagieren mit Exzemen), Terpene, Kolophonium, Epoxidharze, Biozide. B) Handlungsbedarf: Wichtige Ziele des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit sind die Schaffung einer gesunden Umweltqualität in Innenräumen sowie weiterführende Kenntnisse zum Allergiegeschehen und geeignete Prävention, insbesondere auch für Kinder. Die Zusammenhänge zwischen dem Eintrag bestimmter Stoffe in die (auch häusliche) Umwelt und resultierenden Krankheitsbilder müssen geklärt werden, um präventive Maßnahmen (Verwendungseinschränkungen oder -verbote) einzuleiten. C) Ziel des Vorhabens: Mit dem etablierten epidemiologischen Instrument des IVDK soll die Bedeutung von Kontaktallergenen via Luftkontakt für die Auslösung von Kontaktallergien ermittelt werden (wichtige Emittenten sind dabei Farben, Kleber, Textilien, Pflanzen, Biozide, Lösemittel). Das beim IVDK bereits etablierte Diagnostikset soll hierfür ergänzt werden. Die Auswertung der Sensibilisierungen soll schwerpunktmäßig solche Allergene betreffen, die im Verdacht stehen, luftgetragene Kontaktallergien auszulösen und bei denen eine inhalative Exposition über den Innenraum gegeben ist.
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