Das Projekt "Genetische und ökophyisologische Untersuchungen zur Überflutungstoleranz der Esche (Fraxinus excelsior L.) in der Rheinaue" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Durch die Maßnahmen des Integrierten Rheinprogrammes kommen in Zukunft neue Standortsänderungen auf die Wälder in der Aue am Oberrhein zu. Nach bisherigen Überflutungsereignissen hat sich gezeigt, dass dort vor allem Eschen sehr unterschiedlich auf diese Standortsänderungen, insbesondere auf Überflutungen, reagieren. Da diese Art von großer Bedeutung für die Waldwirtschaft ist, soll abgeklärt werden, ob diverse überflutungstolerante Ökotypen vorhanden sind, um später auf standortgerechtes Saatgut zugreifen zu können. Frühere Isoenzymanalysen haben ergeben, dass sich Eschenpopulationen in der Rheinaue von denen trockener Standorte vor allem bezüglich des Enzyms Alkohol-Dehydrogenase unterscheiden. Dieses Enzym spielt eine wichtige Rolle bei der alkoholischen Gärung, die unter Sauerstoffmangel in der Wurzel der Pflanzen stattfindet. Hiermit stellt sich die Frage, ob bei der Esche in der Rheinaue eine Selektion überflutungstoleranter Ökotypen stattgefunden hat. Anhand einer Verknüpfung von weiteren genetischen Untersuchungen mit ökophysiologischen Experimenten wurde im Projekt überprüft, in wie weit die Unterschiede in der Überflutungstoleranz genetisch bedingt sind und ob sich genetische Marker (Isoenzymund DNA-Marker) dazu eignen, die Herkünfte der in der Rheinaue gepflanzten Eschen zu bestimmen um überflutungstolerante Eschenvorkommen für die Gewinnung von angepasstem Vermehrungsgut zu identifizieren. Ferner wurden geographisch-genetische Variationsmuster zwischen Eschenvorkommen aus verschiedenen Herkunftsgebieten untersucht, um Vorschläge für Maßnahmen zur Erhaltung der genetischen Vielfalt bei der Esche formulieren zu können. Die Esche hat sich bei den unterschiedlichen Untersuchungen als eine hoch anpassungsfähige Art gezeigt. Dennoch konnte die Existenz von Eschen-Ökotypen nicht sicher belegt werden. Aus diesem Grund wird empfohlen, sich weiter nach dem Forstvermehrungsgutgesetz und den Herkunftsempfehlungen für die Auswahl von qualifiziertem und genetisch geprüftem Vermehrungsgut zu richten.
Das Projekt "Biochemie des Abbaus von Aliphaten und Phenol durch Acinetobacter" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Leipzig, Institut für Biochemie durchgeführt. A. calcoaceticus BD413 kann Ethanol, Dodekan oder Hexadekan, und A. calcoaceticus NCIB 8250 kann Phenol als jeweils einzige Kohlenstoffquelle verwerten. Die initialen Enzyme/Proteinsysteme des Abbaus dieser Verbindungen, die Alkan- und Phenolhydroxylase, sollen hinsichtlich Lokalisation, Coenzymabhaengikeit, ihren kinetischen und molekularen Parametern sowie der Regulation charakterisiert werden. In entsprechender Weise sollen die nachfolgenden Enzyme des n-Alkanabbaus, Alkohol- und Aldehyddehydrogenasen/-oxidasen, mit dem Schwerpunkt membrangebundener, Pyridinnucleotid-unabhaengiger Dehydrogenasen/Oxidasen mit aussergewoehnlichen Substratspezifitaeten untersucht werden. Darueber hinaus sollen die den Phenolabbau limitierenden Reaktionsschritte ermittelt werden. In die Untersuchungen einbezogen wird die biochemische Charakterisierung der in der AG Hillen (Erlangen) hergestellten Verwertungsmutanten und Komplementationsgruppen. Insgesamt wird erwartet, dass das Forschungsprogramm einen Beitrag zum besseren Verstaendnis des Alkan- und Phenol-Stoffwechsels in dem ubiquitaer verbreiteten Bakterium A. calcoaceticus leistet.
Das Projekt "Praktikable asymmetrische Reaktionen durch Biokatalyse: integrierte Prozesse mit ionischen Flüssigkeiten zur Gewinnung chiraler Alkohole (Praktibiokat)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julich Chiral Solutions GmbH durchgeführt. Gesamtziel ist die Entwicklung generischer integrierter Prozesse (Reaktion und Aufarbeitung) zur effizienten biokatalytischen Gewinnung chiraler Alkohole über asymmetrische Reaktionen unter Verwendung ionischer Flüssigkeiten (IL) als Lösemittel. Hierbei steht die Wiederverwendung der IL's im Produktionsprozess im Mittelpunkt. Im einzelnen sollen die Produktion der für das Vorhaben benötigten Oxidoreduktasen, die Herstellung rekombinanter E. coli Stämmen mit verschiedenen Alkoholdehydrogenasen und neuer Kombinationsstämme mit Cofaktorregenerierenden Oxidoreduktasen, die reaktionstechnische Untersuchungen verschiedener asymmetrischer Synthesen in Gegenwart ionischer Flüssigkeiten als zweite Phase, die Maßstabsvergrößerung dieser Prozesse in den 50 L-Maßstab und die Integration eines geeigneten Verfahrens zur Aufbereitung der produktbeladenen ionischen Flüssigkeit erarbeitet werden. Ziel ist die interne Produktion von chiralen Intermediaten, Lizensierung von Prozessen an Kunden in Deutschland, Europa und Weltweit. Außerdem wird die interne Nutzung des erarbeiteten Know-Hows und der IL's für neue biokatalytische Produktionsprozesse angestrebt.