API src

Found 46 results.

Pilzfressende Amöben als Bio-Fungizid, Teilprojekt B

Das Projekt "Pilzfressende Amöben als Bio-Fungizid, Teilprojekt B" wird/wurde ausgeführt durch: e-nema Gesellschaft für Biotechnologie und biologischen Pflanzenschutz mbH.

Ausschluss mobiler grundberührender Fischerei in marinen Schutzgebieten der Ostsee, Vorhaben: Bedeutung heterotropher Protisten im Sediment der Ostsee

Das Projekt "Ausschluss mobiler grundberührender Fischerei in marinen Schutzgebieten der Ostsee, Vorhaben: Bedeutung heterotropher Protisten im Sediment der Ostsee" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Köln, Institut für Zoologie, Biozentrum Köln, Arbeitsgruppe Allgemeine Ökologie.

Schwerpunktprogramm (SPP) 1704: Flexibilität entscheidet: Zusammenspiel von funktioneller Diversität und ökologischen Dynamiken in aquatischen Lebensgemeinschaften; Flexibility Matters: Interplay Between Trait Diversity and Ecological Dynamics Using Aquatic Communities as Model Systems (DynaTrait), Teilprojekt: Merkmalsvariabilität und Verteidigungskosten in gekoppelten bi-trophischen Plankton-Biofilm-Systemen: Effekte auf Räuber-Beute Dynamiken und Koexistenz

Das Projekt "Schwerpunktprogramm (SPP) 1704: Flexibilität entscheidet: Zusammenspiel von funktioneller Diversität und ökologischen Dynamiken in aquatischen Lebensgemeinschaften; Flexibility Matters: Interplay Between Trait Diversity and Ecological Dynamics Using Aquatic Communities as Model Systems (DynaTrait), Teilprojekt: Merkmalsvariabilität und Verteidigungskosten in gekoppelten bi-trophischen Plankton-Biofilm-Systemen: Effekte auf Räuber-Beute Dynamiken und Koexistenz" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie, Professur für Limnologie (Gewässerökologie).Im Fokus unseres Teilprojektes steht die Untersuchung der Effekte von Merkmalsvariabilität auf die Dynamiken innerhalb von Räuber-Beute-Systemen. Hierfür wird die Merkmalsvariabilität in der Beutegilde durch die phänotypische Plastizität des Beutebakteriums Pseudomoas putida abgebildet, welches in der Lage ist, sowohl Biofilme als auch Plankton zu bilden. Die Merkmalsvariabilität der Räubergilde ergibt sich aus den verschiedenen Nahrungspräferenzen der Räuberorganismen; Paramecium tetraurelia (ein Ciliat) ernährt sich ausschließlich von planktischen Bakterien, während die Amöbe Acanthamoebae castellanii ausschließlich Biofilm konsumiert. Es wurde ein neuartiges Chemostatensystem entwickelt, welches die separate Manipulation der Plankton- und der Biofilmphase erlaubt. Diese System ermöglicht es uns erstmalig, die Verteidigungskosten der Beutephänotypen gegenüber des jeweilig spezialisierten Räubers gezielt zu manipulieren. In der zweiten Förderperiode möchten wir das etablierte System nutzen und folgende vier Hypothesen testen, welche bereits durch erste Modelsimulationen unterstützt wurden:1) Merkmalsvariabilität in der Räubergilde erhöht den Kohlenstofffluss durch das System, weil die Akkumulation von Biomasse im fraßgeschützten Beutephänotyp verhindert wird.2) Phänotypische Plastizität der Beute kann indirekt die Koexistenz der Räuber fördern. Modellsimulationen weisen darauf hin, dass der Biofilmräuber im Ein-Räuber-System ausstirbt, da die Beute in den geschützten Phänotypen wechselt.3) In Weiteren werden wir uns auf die Systemdynamiken fokussieren und die Hypothese testen, dass ausgeglichene Verteidigungskosten innerhalb der Beutegilde zu zyklischen Systemdynamiken führen. Um das zu testen, werden wir die Wachstumsraten von beiden Beutephänotypen manipulieren. Das Planktonwachstum wird mit Antibiotika reduziert und das Biofilmwachstum durch erhöhte Kohlenstoffverfügbarkeit im Substrat erhöht.4) Abschließend erhöhen wir die Komplexität des Systems und fügen einen weiteren Beuteorganismus zu, welcher über eine höhere Biofilm- und eine geringere Planktonwachstumsrate verfügt. Die dadurch entstehende genotypische Variation und phänotypische Plastizität erhöhen die Merkmalsvariabilität in der Beutegilde. Mit diesem System testen wir die Hypothese, dass Merkmalsvariabilität in der Räubergilde die Koexistenz zweier sich konkurrierenden, phänotypisch plastischen Beutearten fördert.Diese Hypothesen werden in enger Vernetzung von Chemostatexperimenten und mathematischer Modellierung getestet. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der DynaTrait-Gemeinschaft durchgeführt, insbesondere mit Gruppen welche ebenfalls bi-trophische Systeme untersuchen.

Pilzfressende Amöben als Bio-Fungizid, Teilprojekt A

Das Projekt "Pilzfressende Amöben als Bio-Fungizid, Teilprojekt A" wird/wurde ausgeführt durch: Hochschule Wismar University of Applied Sciences Technology, Business and Design, Fakultät für Ingenieur­wissen­schaften, Bereich Maschinenbau/Verfahrens- und Umwelttechnik, Labor für Biochemie und Biotechnologie.

Pilzfressende Amöben als Bio-Fungizid

Das Projekt "Pilzfressende Amöben als Bio-Fungizid" wird/wurde ausgeführt durch: Hochschule Wismar University of Applied Sciences Technology, Business and Design, Fakultät für Ingenieur­wissen­schaften, Bereich Maschinenbau/Verfahrens- und Umwelttechnik, Labor für Biochemie und Biotechnologie.

Erdwärmenutzung und Bau von Erdsonden

In Berlin wird nicht nur die gesamte öffentliche Trinkwasserversorgung aus dem eigenen Grundwasser gedeckt, sondern auch die private Versorgung über eine Vielzahl von Eigenwasserversorgungsanlagen. Aus diesem Grund muss dem dauerhaften Erhalt einer guten Grundwasserqualität ein besonderer Stellenwert zugemessen werden. Durch das menschliche Einwirken bestehen im Grundwasser bereits erhöhte Temperaturen, so dass die Wasserbehörde in der Regel weitere Wärmeeinträge in das Grundwasser nicht zulassen wird. Dagegen ist der Wärmentzug aus dem Grundwasser durch Wasser/Wasser-Wärmepumpenanlagen mit Förderung und Wiedereinleitung von Grundwasser oder aber auch durch Erdsonden/-kollektor grundsätzlich möglich. Zur Vermeidung hoher Bohrkosten, Verockerungen von Brunnenanlagen und wiederkehrender Untersuchungen der Grundwasserqualität sollte der Errichtung einer Erdsondenanlage der Vorzug gegeben werden. Für die weitere Planung und Information über die bei Bau und Betrieb der Anlage einzuhaltenden Bedingungen kann der “Leitfaden für Erdwärmesonden und Erdwärmekollektoren mit einer Heizleistung bis 30 kW” Hilfestellung geben. Bei Erdwärmeanlagen > 30 kW Heizleistung ist zunächst immer ein Geothermal Response Test bei der Wasserbehörde zu beantragen und durchzuführen. Danach erfolgt die Antragsstellung für die Grundwasserbenutzung einer Erdwärmeanlage > 30 kW Heizleistung. Im Rahmen des wasserrechtlichen Antragsverfahrens ist grundsätzlich eine thermohydrodynamische Modellierung durchzuführen. Die diesbezügliche Verfahrensweise ist in dem Pflichtenheft zur Methodik und Dokumentation thermohydrodynamischer Modellierungen im Rahmen des wasserrechtlichen Erlaubnisverfahrens zum Betrieb von Erdwärmesondenanlagen mit einer Heizleistung von >30 kW dargestellt. Antrag für Erdwärmeanlagen In Berlin wird nicht nur die gesamte öffentliche Trinkwasserversorgung aus dem eigenen Grundwasser gedeckt, sondern auch die private Versorgung über eine Vielzahl von Eigenwasserversorgungsanlagen. Aus diesem Grund muss dem dauerhaften Erhalt einer guten Grundwasserqualität ein besonderer Stellenwert zugemessen werden. Durch das menschliche Einwirken bestehen im Grundwasser bereits erhöhte Temperaturen, so dass die Wasserbehörde in der Regel weitere Wärmeeinträge in das Grundwasser nicht zulassen wird. Dagegen ist der Wärmentzug aus dem Grundwasser durch Wasser/Wasser-Wärmepumpenanlagen mit Förderung und Wiedereinleitung von Grundwasser oder aber auch durch Erdsonden/-kollektor grundsätzlich möglich. Zur Vermeidung hoher Bohrkosten, Verockerungen von Brunnenanlagen und wiederkehrender Untersuchungen der Grundwasserqualität sollte der Errichtung einer Erdsondenanlage der Vorzug gegeben werden. Bei der Errichtung von Erdwärmesonden sind insbesondere die Bohrtätigkeit und die ggf. erforderliche Verbindung verschiedener Grundwasserstockwerke sowie die Verwendung von Spülungszusätzen geeignet, schädliche Veränderungen des Grundwassers herbeizuführen. Auch mit dem Betrieb der Erdwärmeanlage kann eine schädliche Veränderung der Beschaffenheit des Grundwassers durch den Wärmeentzug über die Sonden bzw. die Kollektoren oder das Auslaufen eines wassergefährdenden Wärmeträgermittels verbunden sein. Durch den Wärmeentzug werden der Boden und das Grundwasser abgekühlt, wodurch sich die physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften des Wassers verändern. Diese Veränderungen der Grundwasserqualität stellt eine Gewässerbenutzung nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) dar. Gewässerbenutzungen bedürfen nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) einer wasserbehördlichen Erlaubnis. Diese ist bei der Wasserbehörde der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt zu beantragen. Für die Antragstellung ist ein Antragsformular zu verwenden. Antragsformular Für die Errichtung von Erdwärmekollektoren, die dem Erdreich Wärme entziehen und bei denen die Kollektoren mindestens 1 Meter über dem höchsten Grundwasserstand (HGW) liegen und damit keine Auswirkungen auf das Grundwasser haben, ist keine wasserbehördliche Erlaubnis erforderlich. Die Nutzung von Erdwärme ist in den ausgewiesenen Trinkwasserschutzgebieten des Landes Berlin grundsätzlich verboten. Die Temperatur des Bodens und Grundwassers hat einen entscheidenden Einfluss auf alle Stoffwechselvorgänge von Organismen und auf chemische und physikalische Vorgänge. Bei Temperaturabsenkungen verlangsamt sich die biologische Aktivität im Boden, so dass ein positiv zu wertender Abbau im Boden nicht mehr in der zur Verfügung stehenden Zeit ablaufen kann. Da Bakterien, Amöben und andere Kleinstlebewesen an eine bestimmte Temperatur angepasst sind, kann die Abkühlung im Boden und Grundwasser die Lebensgemeinschaft von Mikroorganismen maßgeblich verändern. Trinkwasser soll frei von Krankheitserregern und anderen Schadstoffen, genusstauglich und geschmacklich einwandfrei sein. Es soll mit minimalem Aufwand in den Wasserwerken aufbereitet werden und in bester Qualität den Haushalten zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund hat die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser uneingeschränkten Vorrang vor thermischen Grundwasserbenutzungen.

Legionellen in landwirtschaftlichen Abluftreinigungsanlagen

Das Projekt "Legionellen in landwirtschaftlichen Abluftreinigungsanlagen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Agrartechnologie.

Legionellen in landwirtschaftlichen Abluftreinigungsanlagen, Teilprojekt 1

Das Projekt "Legionellen in landwirtschaftlichen Abluftreinigungsanlagen, Teilprojekt 1" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Agrartechnologie.

DAM Pilotmission: Auswirkungen des Ausschlusses mobiler grundberührender Fischerei in marinen Schutzgebieten, Vorhaben: Heterotrophe Protisten

Das Projekt "DAM Pilotmission: Auswirkungen des Ausschlusses mobiler grundberührender Fischerei in marinen Schutzgebieten, Vorhaben: Heterotrophe Protisten" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Köln, Institut für Zoologie, Biozentrum Köln, Arbeitsgruppe Allgemeine Ökologie.

Kapitel 10 Schleimpilze Rote Listen Sachsen-Anhalt 2020

Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Halle, Heft 1/2020: 287–292 10 Bearbeitet von Ulla Täglich (1. Fassung, Stand: August 2019) Einleitung und Datenlagen Schleimpilze sind eukaryotische Lebewesen, die nicht, wie der Name denken lässt, mit den Pilzen verwandt sind. In frühen Werken wurden sie aufgrund ihrer Lebensweise, bei denen sie Fruchtkörper mit pilzähn- lichen Sporen und auch manchmal mit Capillitium bilden zunächst zu den Bauchpilzen (Gasteromycetes) gestellt. Erst durch De Bary (1862, 1864) wurde ihr Entwicklungszyklus entdeckt und ihre Zugehörigkeit zu den Protozoen festgestellt. Myxomyceten ernähren sich von Bakterien, Algen oder anderen Mikroorganismen. Aus den Sporen bilden sich zunächst Amöben oder biflagellate be- geißelte Myxoflagellate. Später verschmelzen diese miteinander, wachsen weiter und entwickeln eine vielkernige Riesenzelle, das Plasmodium. Dieses kriecht auf der Suche nach Nahrung mittels Plasma- strömung über das Substrat. Dem schleimigen Zu- stand des Plasmodiums verdanken die Schleimpilze ihren Namen. Wenn das Plasmodium durch günstige Bedingungen der Ernährung bzw. des Mikroklimas eine optimale Größe erreicht hat, formieren sich daraus dann Sporen enthaltende Fruchtkörper. Die Plasmamasse teilt sich in kleine Portionen, die dann als Fruchtkörper ausreifen. Es können sich einzelne gestielte oder ungestielte Sporocarpien, Plasmodio- carpien, Aethalien oder Pseudoaethalien bilden. Im Innern reifen dann die Sporen aus, die unter güns- tigen Bedingungen wieder den Entwicklungszyklus zum Auskeimen der Myxamöben starten. Plasmodien sind gegenüber Störungen meist unempfindlich. Im Reifeprozess befindliche Fruktifikationen reagieren schnell gestört und reifen dadurch nicht vollständig oder mit morphologischen Veränderungen aus. Die Sporen der Myxomyceten sind meist rund oder oval im Umriss mit artspezifischer Skulptur. Häufig fin- det sich im Innern der Fruchtkörper ein Fadengeflecht, das Capillitium, das die äußere Form aufrechterhält. Das Leben der Myxomyceten spielt sich über- wiegend im Verborgenen ab. Erst bei Fruktifikation bilden sie teils auffällige Erscheinungsformen. So sind die gelben Plasmodien oder Aethalien der Gelben Lohblüte (Fuligo septica) oder die noch unreifen roten Fruchtkörper des Blutmilchpilzes (Lycogala epiden- drum) gut sichtbar und werden bei floristischen oder mykologischen Erfassungen oft mit aufgenommen. Die überwiegende Artenzahl ist aber wesentlich Schleimpilze (Myxomycetes) kleiner und meist nur unter der Stereolupe erkennbar und deshalb im Freiland nur durch Zufall zu finden. Um solche Arten nachweisen zu können, kann man sogenannte Feuchtkammerkulturen (Gilbert & Martin 1933) anlegen. Dafür wird geeignetes Substrat, wie Borkenstücke, Erlenzapfen, Stängel von Hochstauden oder auch Dung von Pflanzenfressern auf feuchtes Filterpapier in Schalen ausgelegt, abgedeckt und in zeitlichen Abständen mit der Stereolupe nach Frucht- körpern abgesucht. Die meisten der Myxomyceten-Arten kommen weltweit verbreitet vor, besiedeln aber oft spezielle Ha- bitate. Bei geeigneten Bedingungen wie entsprechen- der Feuchtigkeit, Temperatur und Substratangebot sind Myxomyceten ganzjährig außer in Frostperioden zu finden. Die überwiegende Zahl der Arten fruktifi- ziert im Sommer bzw. Herbst. Als Substrat kommt Tot- holz oder Borke lebender Bäume in Frage. Andere Arten findet man in der Laubstreu, an Moosen, Flechten und krautigen Pflanzen. Häufig klettert das Plasmodium an den krautigen Teilen hoch um Fruchtkörper zu bilden. Auch dungbewohnende Arten gibt es. Eine besondere Artengruppe bilden die sogenann- ten „nivicolen“ Schleimpilze. Diese Arten findet man im zeitigen Frühjahr ausschließlich im Gebirge am Ran- de des abschmelzenden Schnees. Dort besiedeln sie krautige Pflanzenreste oder Sträucher, die wochenlang unter dem Schnee lagen und nun durch Tauwetter frei- gelegt werden. Bekannt sind diese Arten vor allem aus den Hochgebirgen, aber auch im Harz über 500m Höhe konnten einige Arten nachgewiesen werden. Traditionell werden Schleimpilze durch ihre Er- scheinungsweise mit sporentragenden Fruchtkörpern heute meist von Mykologen bearbeitet und erfasst. Größere und auffälligere Fruktifikationen sind auch oft in Kartierungslisten von Großpilzen zu finden. Leider gibt es nur wenige Mykologen in Sachsen-An- halt die sich speziell mit den Myxomyceten befassen, deshalb wurde diese Organismengruppe in den Roten Listen von Sachsen-Anhalt bisher nicht betrachtet. Für Deutschland wurde 1996 die erste Rote Liste und Gesamtartenliste erstellt (Schnittler et al. 1996). Die 2. Fassung mit 375 Arten wurde von Schnittler et al. (2011) vorgelegt. Weitere Rote Listen der Myxo- myceten gibt es für Sachsen (Hardtke & Otto 1999, Hardtke et al. 2015) und Thüringen (Schnittler et al. 2001, Müller & Riemay 2010). 2016 wurde durch die Autorin eine Gesamtliste mit 198 Arten und einer Ein- schätzung zur Bestandssituation erarbeitet (Täglich 2016). Seitdem konnte die Artenliste auf 216 Arten erweitert werden. 287 Schleimpilze Tab. 1: Übersicht zum Gefährdungsgrad der Myxomyceten Sachsen-Anhalts. Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Gefährdungskategorie R 1 2 44 2 - 20,4 0,9 - 0 - - 3 7 3,2 Rote ListeGesamt 53 24,5216 Tab. 2: Übersicht zu den sonstigen Kategorien. Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) G 6 2,8 Kategorien D 43 19,9 Gefährdungsursachen und erforderliche Schutzmaßnahmen Aufgrund der Datenlage ist eine Zuordnung zu Ge- fährdungskategorien schwierig. Eine Einstufung in die Kategorie „R“ erfolgte bei Arten, die gut kenntlich, relativ auffällig und auch bei entsprechender Nachsu- che in den entsprechenden Mikrohabitaten nur selten nachgewiesen wurden. Eine ganze Anzahl an Arten wurde nur mit einem Fund nachgewiesen, sodass das Verbreitungsspektrum, die eventuelle Seltenheit oder Gefährdung schwerlich einzuschätzen ist. Diese Arten wurden in die Kategorie „D“ eingestuft. Zu den Gefährdungsursachen für das Vorkommen von Schleimpilzen kann man folgendes zählen: V 12 5,5 Sonstige GesamtGesamt 61 28,2216 − Substratentfernung durch naturferne Waldbewirt- schaftung oder Flurbereinigung entzieht holz- und rindenbewohnenden sowie streubesiedelnden Arten die Existenzgrundlage (fehlende Althölzer), − Luftverschmutzung und saurer Regen kann durch pH-Senkung rindenbewohnende Arten schädigen, − durch weitere Klimaerwärmung wird den nivicol wachsenden Myxomyceten-Arten die Existenz- grundlage entzogen, da die notwendige Schneebe- deckung der Mittelgebirge nicht mehr gegeben ist. Abb. 1: Craterium muscorum ist auch deutschlandweit eine sehr selten gefundene Art. Sie bevorzugt Standorte mit anhaltend hoher Luft- feuchtigkeit. Die beiden Fundorte im Bundesland befinden sich in Erlenbrüchen. Elend, am Kunkelbach, 23.08.2009 (Foto: G. Hensel). Abb. 2 Lamproderma echinosporum gehört zu den nivicolen (schneeliebenden) Arten, die eine länger andauernde Schneebedeckung ihres Biotops benötigen um zu fruktifizieren. In der Gattung Lamproderma gibt eine größere Anzahl von Arten, die sich auf diese Lebensweise spezialisiert haben. Durch die Klimaerwärmung sind diese Arten in ihrem Vorkommen potenziell gefährdet. Lamproderma echinosporum findet man auf verholzenden Stängeln krautiger Pflanzen, die im Frühjahr vom abtauenden Schnee freigelegt werden. Elend, Grenzweg, 11.04.2010 U. Täglich (Foto: G. Hensel). Abb. 3: Trichia alpina als nivicole Art wurde im Harz an mehreren Fundstellen u. a. bei ca. 500 m Höhe (niedrigster Fundort) gefunden. Sie besiedelt vor allem dünne Ästchen, die länger im Winter unterm Schnee lagen und durch Tauwetter freigelegt werden. Durch veränderte klimatische Bedingungen verschlechtern sich die Voraussetzungen für das Vorkommen dieser Art. Benneckenstein, 04.04.2010 U. Täglich (Foto: G. Hensel). 288 Schleimpilze 1 2 3 289

1 2 3 4 5