Das Projekt "CO2-Fußabdrücke im Alltagsverkehr - Datenauswertung auf Basis der Studie Mobilität in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH durchgeführt. Die dieser Studie zugrundeliegende Sekundärauswertung erfolgt auf Basis der Ergebnisse aus 'Mobilität in Deutschland' und zielt darauf ab, im alltäglichen Personenverkehr Faktoren und Zusammenhänge aufzuzeigen, die besonders stark zu den CO2-Emissionen beitragen, um Ansatz-punkte zu identifizieren, politische Maßnahmen zielgerichteter und dabei den Mitteleinsatz effizienter zu gestalten. Dazu werden zum einen das Emissionsberechnungsmodell TREMOD (Transport Emission Model) in der Version 6.03 (01/2020) verwendet und zum anderen die Datensätze der Verkehrserhebung Mobilität in Deutschland (MiD) der Erhebungsjahre 2002, 2008 und 2017. In dieser Studie werden ausschließlich CO2-Emissionen betrachtet.
Unter Berücksichtigung dieser Festlegungen und Definitionen wurde auf Grundlage von TREMOD 6.03 eine Liste spezifischer Emissionswerte inklusive Vorkette nach Fahrzeugtyp und Verkehrsmittel in Gramm pro Personenkilometer bzw. pro Kilometer bereitgestellt. Jedem berichteten Weg innerhalb der MiD wird anhand dieser Liste ein CO2-Wert zugeordnet, der sich aus den verkehrsmittelspezifischen Emissionswerten multipliziert mit der Länge des Weges ergibt. Hierzu werden die Angaben für die Bezugsjahre 2002, 2008 und 2017 ausschließlich nach TREMOD 6.03 verwendet. Auf dieser Grundlage lassen sich anhand des Verkehrsaufkommens genaue Emissionsberechnungen durchführen, da in den CO2-Emissionswerten pro Weg die zugehörigen Distanzen und durchschnittliche Auslastungen als Information enthalten sind.
Mit den beschriebenen Verfahren lassen sich nun differenzierte Analysen der Emissionsmengen durchführen, um die Emissionsquellen und -ursachen zu benennen. Dabei werden drei analytische Perspektiven unterschieden: Längsschnittanalyse zum Vergleich der Erhebungsjahre und damit der zeitlichen Entwicklung, eine Betrachtung der Wegeebene und nach Personen im Querschnitt.
Das Projekt "Teilvorhaben: Entwicklung eines Produktionsprozesses zur Herstellung von CO2-freiem Glas" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von International Partners in Glass Research (IPGR) e.V. durchgeführt. Im Rahmen des Projektes ZeroCO2-Glas soll in einem allumfassenden Ansatz ein revolutionärer Glasschmelzprozess in Verbindung mit einer neuartigen Glasschmelzwanne entwickelt werden, mit dem sich Glas für die Behälterproduktion CO2-neutral erschmelzen lässt. In einer Glasschmelzwanne erfolgt die eigentliche Glasherstellung, nämlich das Erschmelzen des Glases aus dem Rohstoffgemenge und aus dem Aufschmelzen von Recycling-Scherben. Das Schmelzen ist der energieintensivste Schritt des Glasherstellungsprozesses. Zur Erreichung der CO2-Neutralität müssen FuE-Arbeiten zu folgenden Punkten durchgeführt werden: a) Carbonatfreie Rohstoffe und deren Konditionierung zum Gemenge b) Betrieb der Glasschmelzwanne als hochflexible Hybrid-Wanne mit Strom und Wasserstoff H2 c) Technisches Design der Glasschmelzwanne auf Basis eines revolutionären Submerged-Feeding-Ansatzes Als Ziel des Projektes soll der Prototyp (Mini Melter) einer Glasschmelzwanne mit einer Verarbeitungskapazität von ca. 2,4 t/Tag entstehen. Dieser soll nach erfolgreichem Abschluss des zur Förderung beantragten Projektes durch Kombination physikalischer und computerbasierter Modellierungsergebnisse auf industriellen Maßstab hochskaliert werden. Das Herausragende am Projekt ZeroCO2-Glas ist, dass sowohl auf der Seite des Energieeintrags, als auch auf der Rohstoffseite CO2 vollständig vermieden wird. Andere Projekte zielen im Vergleich dazu ausschließlich auf die CO2-Vermeidung auf der Seite des Energieeintrags ab.
Das Projekt "Begutachtung der Positionierung verkehrsnaher Probenahmestellen zur Messung der NO2-Konzentrationen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von TÜV Rheinland Energy GmbH durchgeführt. Die Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissionshöchstmengen (39. BImSchV) legt in 1:1-Umsetzung der Richtlinie über Luftqualität und saubere Luft für Europa (Luftqualitätsrichtlinie) unter anderem Luftqualitätsgrenzwerte für die Außenluft fest. Definiert werden auch die Kriterien im Hinblick auf die Ermittlung der Luftqualität. Hierzu zählen Anforderungen an die Positionierung verkehrsnaher Probenahmestellen zur Messung der Luftschadstoffkonzentrationen. Ausgewählt wurden alle Probenahmestellen in Deutschland, die im Jahr 2017 oder - soweit Stand 15. Februar 2019 Messwerte verfügbar - im Jahr 2018 eine Überschreitung des Jahresgrenzwertes für NO2 auswiesen. Ausgenommen von der Untersuchung waren Probenahmestellen in NRW, da diese bereits vorab separat betrachtet wurden. Es wurden somit 65 Messstellen, zuzüglich 5 Sondermesspunkte in Baden-Württemberg, in Summe also 70 Probenahmestellen betrachtet. Damit wurden Messstellen in folgenden Bundesländern untersucht: Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein Es galt die Kriterien der 39. BImSchV Anlage 3 Abschnitt C zu überprüfen.
Darüber hinaus sollten auch Aussagen zur Repräsentativität ausgewählter Probenahmestellen im Hinblick auf die Luftqualität für den Straßenabschnitt nach Anlage 3 Abschnitt B Punkt 1b aufgenommen werden.
Von den 70 Messstellendokumentationen zu den kleinräumigen Aufstellungsbedingungen nach Anlage 3, Abschnitt C der 39. BImSchV zeigten 66 von 70 Stationen keine Auffälligkeiten, da alle Kriterien erfüllt werden.
Bei vier Stationen, bei denen der Mindestabstand zur nächsten Kreuzung nicht erfüllt war, erfolgten eingehende Überprüfungen der Unterlagen zur Repräsentativität der jeweiligen Messstelle für einen mindestens 100 m langen Straßenabschnitt. In drei Fällen konnte die Repräsentativität der Messstelle von den Landesämtern gezeigt werden, bei einer Messstelle sind vor einer endgültigen Entscheidung weitere Untersuchungen notwendig. Die Vorgaben der 39. BImSchV hinsichtlich der Bestimmung der Repräsentativität verkehrsbezogener Messstellen sind wenig konkret. Im Gutachten wird ein dreistufiger Ansatz dargestellt, mittels dessen die Beurteilung der Repräsentativität von verkehrsnahen Probenahmestellen gemäß Abschnitt B, Punkt 1b der Anlage 3 der 39. BImSchV erfolgen kann. Dazu sind erforderlich: 1. Analyse der Bebauungsstruktur über einen mind. 100 m langen Straßenabschnitt und die Berücksichtigung aktueller DTV-Zahlen (durchschnittliche tägliche Verkehrsstärken), 2. Mikroskalige Ausbreitungsrechnungen für die Umgebung der Station (z.B. mit MISKAM), 3. NO2-Messungen durch Passivsammler in der Umgebung der Messstelle unter Berücksichtigung des gesamten zu untersuchenden Straßenabschnitts.
Durch dieses gestufte, nur in schwierigen Fällen im vollem Umfang erforderliche Vorgehen, kann ein Standort bezüglich seiner Eignung auch bei komplexen Ortsverhältnissen abschließend beurteilt
Das Projekt "Teilvorhaben: Konstruktion und Bau einer neuartigen, mit Wasserstoff befeuerten, Glasschmelzwanne." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Horn Glass Industries AG durchgeführt. Gesamtziel des Projektes ZeroCO2-Glas ist es, in einem allumfassenden Ansatz einen revolutionären Glasschmelzprozess in Verbindung mit einer neuartigen Glasschmelzwanne und einer neuen Glaszusammensetzung zu entwickeln, mit dem sich Glas für die Behälterproduktion CO2-neutral und mit deutlicher Energieeinsparung erschmelzen lässt. Dadurch, dass ZeroCO2-Glas auf den energieintensivsten Teil des Glasherstellungsprozesses abzielt, nämlich das Erschmelzen des Glases, eröffnet das Projekt die Möglichkeit, besonders viel Energie und Treibhausgase einzusparen. Das Vorhaben umfasst die Entwicklung einer neuen Glasschmelzwanne mit besonderes effizienter Schmelzvolumennutzung, einer Wasserstoff-Sauerstoff-Befeuerung und einer Glaszusammensetzung, die ohne CO2-haltige Rohstoffe auskommt. Zur Erreichung der CO2-Neutralität müssen Horn-spezifisch FuE-Arbeiten zu folgenden Punkten durchgeführt werden: a) Carbonatfreie Rohstoffe und deren Konditionierung zum Gemenge b) Betrieb der Glasschmelzwanne als hochflexible Hybrid-Wanne mit Strom und Wasserstoff H2 c) Technisches Design der Glasschmelzwanne auf Basis eines revolutionären Submerged-Feeding-Ansatzes HORN verfolgt das Ziel, einen Prototyp (Mini Melter) einer Glasschmelzwanne mit einer Verarbeitungskapazität von ca. 2,4 t/Tag zu bauen.
Das Projekt "Ökologische Landwirtschafts- und Lebensmittelsysteme als Modelle für nachhaltige Ernährungssysteme in Europa und Nordafrika" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Münster, Fachbereich Oecotrophologie und Facility Management durchgeführt. SysOrg hat zum Ziel, Interventions- und Eingangspunkte zu identifizieren, die einen Transformationsprozess zu resilienten, nachhaltigen Ernährungssystemen ermöglichen und zu untersuchen, wie Pfade erfolgreich entwickelt werden können, um eine/n nachhaltige/n Konsum und Lebensmittelproduktion zu fördern. Dafür ist es notwendig, Ernährungssysteme mit beteiligten Akteuren besser zu verstehen und die dafür kritischen Punkte des Systems zu ermitteln. Hypothese: Ernährungssysteme haben Interventions- und Eingangspunkte um Transformationsprozesse zu ermöglichen gemein; diese sind übertragbar müssen aber regional angepasst werden. Folglich wird den Fragen nachgegangen: --Welche sind den Ernährungssystemen gemeinen Punkte, die einen Transformationsprozess zu resilienten und nachhaltigen Ernährungssystemen hin ermöglichen? - Wie können Pfade im System erfolgreich gestaltet werden, um nachhaltige/n Konsum und Produktion zu fördern? - Welche sind die Gründe, Motivationen oder Treiber für die Akteure, um die nachhaltigere Lösung zu wählen? - Welche sind die Interventions- und Eingangspunkte für die Entwicklung, Stärkung und Verbreitung von Biolebensmittel- und -landwirtschaft, Abfallreduktion und nachhaltige Ernährung? Welche sind die kritischen Punkte, wenn diese Perspektiven in einem System-Ansatz zusammengebracht werden? Dafür werden fünf territoriale Fälle (Kopenhagen, Cilento, Nordhessen, Warschau, Kenitra) von vier Perspektiven transdisziplinar analysiert: Systemübergang, der Wandel hin zur nachhaltigen Ernährung, die Ausbreitung von Biolebensmitteln- und -landwirtschaft, und Abfallreduktion. Diese transnationale mehrfache Fallstudie wird ein Multi-Stakeholder-Ansatz beinhalten. SysOrg wird optimierte und lokal angepasste Strategien für die Transformation von Ernährungssystemen in Europa und Nordafrika erarbeiten, hin zu nachhaltigen, resilienten und ressourceneffizienten Ernährungssystemen mit weniger Umweltauswirkungen und hoher sozio-kultureller Akzeptanz.