Die Mitglieder der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild haben den Wisent (Bison bonasus) zum Tier des Jahres 2014 gewählt. Damit ist der Wisent zum zweiten Mal zum Tier des Jahres ernannt worden. Die Wahl fiel auf den Wisent aus einem besonderen Grund. Diese größten Landsäugetiere Europas waren in Deutschland seit Jahrhunderten ausgestorben. Nach rund zehnjährigen Vorarbeiten war Anfang 2013 eine Gruppe von Wisenten im Rothaargebirge ausgewildert worden. Mit der Wiederwahl des Wisents soll auch die Fortführung dieses Projekts unterstützt werden.
Am 23. Juni 2016 wilderte Dänemark fünf junge Elche in einem Naturpark in Jütland aus. Drei Kühe und zwei Bullen wurden im Naturschutzgebiet Lille Vildmose auf rund 21 Quadratkilometern frei gelassen. Die Elche sollen dabei helfen, die natürliche Hochmoorlandschaft durch das Abgrasen von Büschen und Bäumen wieder herzustellen. Die fünf Kälber stammen aus einem südschwedischen Elchpark und leben seit November 2015 in Dänenmark in einem kleineren eingezäunten Gebiet. Der Aage V. Jensen Naturfond, dem ein großer Teil des Naturparks gehört, und die Gemeinde Aalborg in Zusammenarbeit mit dänischen Universitäten begleiten das Naturaufbauprojekt. Wenn die Ansiedlung erfolgt verläuft, sollen weitere Elche ausgewildert werden.
Das Amtsgericht Schmallenberg untersagte am 2. Oktober 2014 dem Trägerverein der Wisentwelt Wittgenstein Wisente frei herumlaufen zu lassen. Ein Waldbauer hatte gegen Schälschäden auf seinem Waldgrundstück geklagt. Die Herde war im April 2013 in Wittgenstein freigelassenen worden. Seitdem streifen erstmals seit Jahrhunderten wieder zwölf Wisente frei durch das Rothaargebirge. Das Artenschutzprojekt zur Auswilderung der Wisente fand europaweite Aufmerksamkeit. Es wird vom Bundesamt für Naturschutz und dem NRW-Umweltministerium gefördert.
Am 30. Juli 2016 sind im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen drei Luchse ausgewildert worden. Die Luchse wurden in der Slowakei aufgegriffen. Bei den Tieren aus den Karpaten handelt es sich um drei Luchswaisen: ein Männchen und zwei Weibchen. Die drei Luchse waren nach Auskunft der Stiftung "Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz" seit Mai in einer Quarantänestation, wurden ausführlich untersucht und geimpft. Nun wurden sie in den Pfälzerwald transportiert und südlich von Hochspeyer freigelassen, um dort angesiedelt zu werden. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren 20 Tiere in die Gegend umziehen. Der letzte Luchs wurde vor mehr als 200 Jahren aus dem Pfälzerwald vertrieben. Die Wiederansiedlung der Tiere kostet nach Angaben des Landes rund drei Millionen Euro. Das LIFE Projekt zur „Wiederansiedlung von Luchsen im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen“ der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz wird von den Interessensgruppen Jagd, Tierhaltung und Naturschutz sowie den neun Kreisen und kreisfreien Städte des Pfälzerwaldes unterstützt. Die Luchse werden mit einem GPS Halsband ausgestattet. Damit soll beobachtet werden, welche Lebensräume sich die Tiere erschließen.
Am 27. Juni 2015 wilderte Ecuador 201 Riesenschildkröten auf den Galapagos- Inseln aus. Die aus einer Zucht stammenden Tiere wurden auf der Insel Santa Fe ausgesetzt, auf der vor über 150 Jahren das letzte Exemplar einer verwandten Unterart der Landschildkröte Chelonoidis hoodensis gestorben war, nachdem das Ökosystem der Insel schweren Schaden durch menschlichen Einfluss genommen hat. Nach Aussagen der Mitarbeiter des Galapagos-Nationalparks ,haben die freigelassenen Tiere morphologische und genetische Ähnlichkeiten mit Chelonoidis sp. Wissenschaftler wollen unter anderem den Einfluss der Schildkröten auf das einzigartige Ökosystem der Galapagos-Inseln untersuchen. Deshalb wurden 30 der freigelassenen Schildkröten mit einem Peilsender ausgestattet, um den Forschern Auskunft über ihre Wanderbewegungen zu geben.
Das Projekt "Die Wisente kehren zurück" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bunde Wischen durchgeführt.
Das Projekt "Teilvorhaben: Schutz- und Erhalt der Flussperlmuschel in der Eifel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Station StädteRegion Aachen e.V. durchgeführt. Die letzte Flussperlmuschelpopulation in NRW stand 2003 kurz vor dem Aussterben. Durch eine halbnatürliche Nachzucht konnten Jungmuscheln gewonnen und erfolgreich bis zur Geschlechtsreife aufgezogen werden. Haupt-Ziel des Projektes ist die Bedingungen für eine Auswilderung der seit diesem Sommer geschlechtsreifen Tiere zu schaffen. Hierfür ist eine Verbesserung von Substratstruktur und Abflussregime notwendig. So sollen neben stabilen Muschelhabitaten auch zusätzliche Laichhabitate für die Bachforelle entstehen. Hierfür erfolgen eine genaue Bestandsaufnahme und Maßnahmen-Planung auf deutscher und belgischer Seite. Zur weiteren Stabilisierung der autochthonen Perlenbachpopulation soll die halbnatürliche Nachzucht fortgeführt werden. Durch weitere Maßnahmen im Zuchtgraben sollen die Aufzuchtbedingungen für die gekäfigten Muscheln verbessert werden. Aufgrund von Besatzmaßnahmen mit nicht-regionalen Bachforellen nach dem Bau der Perlenbachtalsperre, ist die Eignung der aktuellen Bachforellenpopulation als Wirtsfisch nicht sichergestellt. Dies soll durch Glochidieninfektion von Wildforellen und Wiederfang im Folgejahr überprüft werden. Ganzjähriges Wassergütemonitoring soll Nährstoffeinträge erfassen und Maßnahmen ableiten um Einträge zu reduzieren. Für die (Grund-)Schulen sollen Materialpakete zur Flussperlmuschel zusammengestellt werden die die Thematisierung im Unterricht einfacher und anschaulicher machen. Zusätzlich wird ein 'Muschelkoffer' an zentraler Stelle zur Ausleihe auch für andere interessierte Gruppe bereitgestellt. Ein Lehrpfad am Perlenbach soll die Wanderer auf das letzte Vorkommen der Flussperlmuschel aufmerksam machen. Es sollen die wichtigsten Aspekte zur Flussperlmuschel beleuchtet und neben ihrer Biologie und Historie auch die Maßnahmen die zum Erhalt der Flussperlmuschel geführt haben dargestellt werden. Weitere Veranstaltungen und Aktionen sollen die Flussperlmuschel wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen.
Das Projekt "Verbreitung, Oekologie und Schutz der Rauhfusshuehnerarten im Freistaat Sachsen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Waldbau und Forstschutz durchgeführt. Pruefung des Vorkommens von Auer-, Birk- und Haselwild und Aufnahme der oekologischen Verhaeltnisse in den Habitaten. Im Vergleich mit frueheren Verbreitungsgebieten sollen Ursachen des Rueckganges ermittelt und Vorschlaege zur Sicherung der Vorkommen unterbreitet werden. Die Erfolgsaussichten von Auswilderungsaktionen werden geprueft. Schwerpunkt: Forschung zu den Birkwildvorkommen im Erzgebirge.
Das Projekt "Stand, Moeglichkeiten und Grenzen der Zoozucht und Auswilderung bedrohter Tierarten als Beitrag zum Artenschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Aktiengesellschaft Zoologischer Garten Köln durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist es, einen Ueberblick ueber den gegenwaertigen Stand von Auswilderungsprojekten zu gewinnen. Das Vorhaben soll sich jedoch nicht auf die reine Erfassung beschraenken, sondern es soll versucht werden, die Projekte zu bewerten, was Erfolge, Misserfolge und Probleme bei der Durchfuehrung betrifft. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass es fuer Auswilderungsprojekte kein Patentrezept gibt. In jedem einzelnen Fall muss vielmehr geprueft werden, ob und wie eine Auswilderung erfolgen kann. Dennoch wird es moeglich sein, einige allgemeingueltige Richtlinien herauszuarbeiten, die bei zukuenftigen Projekten beruecksichtigt werden sollten.
Das Projekt "Untersuchungen zu genetischen Ursachen des Aussterbens von Tierarten und ihre Verwendung fuer den Artenschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung durchgeführt. Es ist zu klaeren, wieviel genetische Vielfalt noetig ist, um Populationen zu erhalten. Dazu ist eine Schaetzung der genotypischen Vielfalt sowie der populationsdynamisch wichtigsten Groessen erforderlich. Das Vorhaben soll Beitraege zur Klaerung der Naturschutzstrategie des Aussetzens und Auswilderung von Tierarten sowie zur Weiterentwicklung der Bestandsbeobachtung und -auswertung (Rote Liste) leisten. Als Modellpopulation dient der UHU (Bubo bubo).