In einem alten Gasthaus im Dorfkern entstehen Wohnungen und ein Nahversorger. Durch die klassische Bauweise bleibt gleichzeitig das Ortsbild erhalten. Die Erhaltung des Dorfkerns, Innenentwicklung und Bewahrung alter dörflicher und kultureller Bausubstanzen spielt auch in der Gemeinde Axams in Tirol eine große Rolle. Mitten im Dorfkern steht dort ein Traditionsgasthaus. Die Gaststube Weiss prägt das Ortsbild und ist für die Anwohner der Gemeinde nicht wegzudenken. Seit 2013 bildet genau dieser Gasthof ein Symbol für eine erfolgreiche Innenentwicklung in der Gemeinde Axams, und dafür, dass aus Altem Neues entstehen kann. Das Haus wurde in ein multifunktionales Gebäude umgebaut: Auf 3.000m² verteilen sich vier Geschäfts- und zwölf Wohneinheiten sowie zwei Tiefgaragen. Dabei wurde die Außenfassade des charakteristischen Tiroler Gasthauses nicht verändert, um die traditionelle Optik beizubehalten. Im Untergeschoss befindet sich ein Nahversorger, der den täglichen Bedarf der knapp 6.000 Einwohner großen Gemeinde deckt. Darüber wurden Wohnungen geschaffen mit schalldichten Fenstern und eigener Komfortlüftung, damit die darunter liegenden Betriebe und das Gastlokal die Wohnqualität nicht negativ beeinflussen. Weitere Informationen Innenentwicklung der Dörfer bringt leistbares Wohnen , Artikel in der „BauernZeitung“ vom 31.10.2013 Innenentwicklung hat unbestrittene Vorteile. Eine zu starke und den örtlichen Bedingungen nicht angemessene Verdichtung wäre allerdings kontraproduktiv. Um die Lebensqualität durch Innenentwicklung zu steigern, sind auch hier qualitative Vorstellungen nötig. Was macht man, wenn Innenstädte und Ortskerne veröden, immer mehr Geschäfte und Häuser leer stehen? Wie können Kommunen diese ‚Kern-Flucht' stoppen oder womöglich sogar eine Trendwende einleiten? Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt.
Das Projekt "Baukultur in ländlichen Räumen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durchgeführt. Perspektive statt Abgesang: Der ländliche Raum ist längst nicht mehr nur ein Raumtypus der Landwirtschaft, des Tourismus oder der Naherholung; ihm werden wichtige Funktionen wie die Bereitstellung von Ressourcen zugeordnet und er befindet sich in ständiger Dynamik. Er hat ein multifunktionales Potenzial und die Identifikation spezifischer Raumpotenziale und Entwicklungsoptionen ländlicher Räume, die für die Gesellschaft wichtig sind, stellt sich als eine wichtige Aufgabe dar. Und genau an diese gesamtgesellschaftliche Relevanz ländlicher Regionen versucht unser Verständnis von Baukultur anzuknüpfen. Denn in den zahlreichen Auseinandersetzungen zum ländlichen Raum spielt Baukultur als Qualitätskriterium, welches sich wiederum positiv auf das Leben auf dem Land auswirken kann, kaum eine Rolle. Ausgangslage: In Bezug auf Baukultur spielte der ländliche Raum in den letzten Jahrzehnten jedoch eher eine untergeordnete Rolle. Es gibt zwar zahlreiche Aktivitäten und Studien zum ländlichen Raum; Baukultur als Qualitätskriterium kommt darin aber nur selten vor. Inwieweit Entscheidungsträger in der kommunalen Verwaltung bzw. Akteure aus Architektur, Planung oder auch aus der Bürgerschaft in ländlichen Gemeinden die Gestaltung der gebauten Umwelt als Aufgabe wahrnehmen, wurde bislang nur wenig erforscht. Denn, auch wenn der ländliche Raum ein genauso komplexes Arbeitsfeld ist, widmen sich die Planungsdisziplinen vor allem den Städten und Ballungsräumen. Ungewöhnliche und vorbildhafte Entwicklungsprozesse in ländlichen Gemeinden werden hingegen nur selten publiziert und analysiert. Die Auseinandersetzung erschöpft sich oft darin, die Erhaltung der historischen Bausubstanz zu fordern, regionalistische Gestaltungsprogramme durchzusetzen oder die Banalität der aktuellen Bauproduktion zu kritisieren, ohne nach deren Hintergründen zu fragen. Ziel: Das Ziel war, das baukulturelle Potenzial in Deutschlands ländlichen Räumen zu erforschen. Konkret bestand das Vorhaben darin, beispielhaft Baukulturgemeinden im gesamten Bundesgebiet zu identifizieren (die eine ganzheitliche Sicht von Baukultur teilen) und ihre konkreten Strategien aufzuzeigen. Gemeinden, in denen also nicht nur der Hauptplatz neu gepflastert und mit Blumenschmuck ausgestattet wurde, sondern die sich auch dafür interessieren, was an ihren Rändern passiert, wie mit ihren Baulandressourcen umgegangen wird, und die mit der erforderlichen Professionalität an Planungsprozesse und deren Beauftragung herangehen. Im Vordergrund der Analyse stand dabei nicht das einzelne Bauprojekt, sondern die Gesamtheit der Entwicklung der jeweiligen Dörfer und Kleinstädte und die Vermittlung des jeweiligen Kontexts, in dem sie operieren. Eine zentrale These war dabei, dass Baukultur einen wichtigen Baustein in der Entwicklung offener zukunftsfähiger Konzepte im Umgang mit den ländlichen Räumen darstellen kann, die auch den sozialen Zusammenhalt der Bevölkerung fördert. (Text gekürzt)
Das Projekt "Programme des Bundes für die nachhaltige Stadtentwicklung und Soziale Stadt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH durchgeführt. Ziel des Forschungsauftrags 'Programme des Bundes für die nachhaltige Stadtentwicklung und die Soziale Stadt' war es vor allem, Programme des Bundes aller Ressorts für die nachhaltige Stadtentwicklung und die Soziale Stadt zu recherchieren und Potenziale für eine bessere Bündelung dieser Programme zu identifizieren. Damit sollten die Ergebnisse des Forschungsprojektes einen Beitrag leisten, um die häufig aufwändige und schwierige Bündelung der verschiedenen Förderaktivitäten vor Ort zu erleichtern. Hintergrund des Projektes waren die Arbeiten des Bundes im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, die - neben anderen Zielen - anstreben, Politikbereiche, die Auswirkungen auf die Stadtentwicklung haben, zukünftig stärker miteinander zu verzahnen und zu integrieren. Betrachtet werden dabei sechs Handlungsfelder: - Bürger für ihre Stadt aktivieren - Zivilgesellschaft, - Chancen schaffen und Zusammenhalt bewahren - soziale Stadt, - Innovative Stadt - Motor der wirtschaftlichen Entwicklung, - Städte besser gestalten - Baukultur, - Die Zukunft der Stadt ist die Region. Die Ende 2009 abgeschlossene Studie 'Der Beitrag des Bundes zur nachhaltigen Stadtentwicklung' des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) im Auftrag des BBSR hatte erstmalig einen systematischen Überblick über die vielfältigen Aktivitäten der Bundesressorts erarbeitet. Sie zeigte zugleich, dass eine Vielzahl von Bundesprogrammen der unterschiedlichsten Ressorts bereits jetzt einen Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung leistet. Die verschiedenen Fördermaßnahmen des Bundes können teilweise vor Ort gebündelt und kombiniert eingesetzt werden. Die Möglichkeiten zur Kombination der Programme können allerdings noch verbessert werden. Dies gilt sowohl für die Abstimmung auf der Bundesebene zwischen den verschiedenen Ressorts als auch zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Vor diesem Hintergrund ergaben sich folgende zentrale Fragestellungen: - Welche verschiedenen Programme stehen derzeit für die Förderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung zur Verfügung? - Welche Synergiepotenziale resultieren hieraus? - Welche Ansatzpunkte gibt es auf der Ebene des jeweiligen Ressorts und bei der Gestaltung zentraler förderrechtlicher Vorgaben, um eine Bündelung der verschiedenen Förderaktivitäten vor Ort zu erleichtern? Diese Fragestellungen wurden mit einem besonderen Augenmerk auf das Handlungsfeld 'Chancen schaffen und Zusammenhalt bewahren - soziale Stadt' der Nationalen Stadtent-wicklungspolitik betrachtet, um so auch Synergieeffekte für die Programmgestaltung mit Blick auf die Entwicklung der Soziale Stadt-Gebiete zu identifizieren.
Das Projekt "Baukultur und Tourismus - Kooperation in der Region" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von BAUKULTOUR durchgeführt. 1. Aufbereitung des Themas und Darstellung der methodischen Vorgehensweise (5 /2016 - 6 /2016) Auf der Grundlage der Vorstudie 'Regionale Baukultur und Tourismus' und der in der Projektdarstellung beschriebenen Fragestellungen soll das Thema eingegrenzt und operationalisiert werden. Dabei ist anzustreben, die weiteren Aktivitäten zum Thema mit einem breiten Netzwerk von Akteuren voranzutreiben. Wichtige Partner sind Architektenkammern und die Baukulturinitiativen der Länder sowie u.a. die Bundesstiftung Baukultur, die für den künftigen Baukulturbericht 2016/17 Stadt und Land gleichermaßen in den Fokus nimmt. Auf touristischer Seite bieten sich als Kooperationspartner der Deutsche Tourismusverband (DTV), der Deutsche Reiseverband (DRV), die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) und der VDN - Verband Deutscher Naturparke an. Im Angebot wird ein Vorschlag zur methodischen Vorgehensweise erwartet. Zu Beginn des Forschungsprojektes ist ein Abstimmungsgespräch mit den Auftragnehmern des Vorläuferprojektes 'Regionale Baukultur und Tourismus' Heinz Jahnen Pflüger - Stadtplaner und Architekten Partnerschaft, Aachen, und COMPASS GmbH, Köln, und dem Auftraggeber vorgesehen, um Inhalte und Methodik zu diskutieren und zu schärfen. Die Kosten sind im Angebot zu kalkulieren. 2. Durchführung eines Projektaufrufs (05/2016 - 08/2016) Organisatorische und inhaltliche Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung eines Projektaufrufes zur Identifizierung von Modellvorhaben. Der Schwerpunkt liegt auf ländlichen Regionen, peripheren Lagen und Kleinstädten. Es sollen sowohl Kommunen als auch Landkreise und Regionen aufgerufen werden, sich zu beteiligen. Unabdingbar ist die Zusammenarbeit mit der Tourismuswirtschaft bzw. dem Destinationsmanagement. Kooperationen auf kommunaler, regionaler sowie Landesebene sollen einbezogen werden. - Erarbeitung eines Textes für den Projektaufruf. - Sichtung und Auswertung der eingehenden Interessenbekundungen nach Kriterien mit Aufbereitung (Text gekürzt)
Das Projekt "Grundlagenwissen Baukultur - Zweiter Bericht zur Lage der Baukultur in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Weeber und Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung durchgeführt. Im Projekt werden Kernfragen der Baukultur untersucht und der künftige Handlungsbedarf im Politikfeld dargelegt. Aufbauend auf dem ersten Statusbericht zur Lage der Baukultur von 2001 werden durch ein Forschungsteam vertiefende Aussagen zu Hindernissen und Chancen für die Baukultur dargestellt. Baukultur hat sich in den vergangenen Jahren als neues querschnittsorientiertes Politikfeld etabliert. Im Rahmen der 'Initiative Architektur und Baukultur' wurde das Thema auf vielfältigen Plattformen diskutiert und zu einer neuen Qualitätsbestimmung für die gebaute Umwelt aufgerufen. Vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen für das Bau- und Planungswesen bestehen allerdings noch keine gesicherten Wissensgrundlagen. Wie verändert die Globalisierung die Baukultur in Deutschland? Welche neuen Akteure betreten die Arena und welche Interessen bestimmen ihr Handeln? Welche Bauaufgaben werden in Zukunft dominieren und damit auch die Qualifikation der Fachleute bestimmen? Diese Fragen müssen beantwortet werden, um zielgenaue baukulturpolitische Instrumente konzipieren zu können. Ziel der Forschungsarbeit war es deshalb, die wesentlichen Aktionsbereiche der Baukultur im 21. Jahrhundert zu ermitteln, zu analysieren und vorbildliche Handlungsansätze vorzustellen. Die Systembedingungen und -funktionsweisen des Bauens und Gestaltens in den wichtigen verschiedenen Marktsegmenten sollten näher aufgearbeitet werden und mit baukulturellen Anforderungen konfrontiert werden. Hieraus sollten Handlungsbedarfe und für Akteure im Planungs- und Bauwesen zugängliche Aktionsbereiche für baukulturelle Interventionen entwickelt werden. Die Erstellung des Berichts wurde von einem Beirat begleitet, dem Mitglieder der Lenkungsrunde der Initiative Architektur und Baukultur (IAB) und des Präsidiums des Konvents der Baukultur angehörten.
Das Projekt "Möglichkeiten und Grenzen des Ersatzneubaus als Beitrag zu Energieeinsparung und Klimaschutz bei Wohngebäuden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RegioKontext GmbH durchgeführt. Im Forschungsprojekt wurden der aktuelle Diskussionsstand um den so genannten Ersatzneubau aufgearbeitet sowie immobilienwirtschaftliche und energetische Modellrechnungen durchgeführt. Ziel war die Beurteilung von Einflussfaktoren bei der Entscheidung zwischen Ersatzneubau und energetischer Sanierung im Wohnungsbau und die Darstellung der erzielbaren energetischen Einsparmöglichkeiten. Ausgangslage: Für die notwendige Senkung der CO2-Emissionen zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung spielt die Reduzierung des Heizenergieverbrauchs im Gebäudebestand eine zentrale Rolle. Allerdings ist es bei einem Teil des Wohnungsbestandes - aus technischen und vor allem aus wirtschaftlichen Gründen - kaum möglich, entsprechende energetische Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Diese Wohngebäude werden in letzter Zeit verstärkt unter dem Aspekt des Ersatzneubaus betrachtet. Anstelle aufwändiger Sanierungsmaßnahmen wird erwogen, das alte Gebäude abzureißen und durch einen energieeffizienten Neubau zu ersetzen. Mit dem Argument des Klimaschutzes wird auch eine Ersatzneubauförderung diskutiert. Bei der zielgenauen Ausgestaltung eines entsprechenden Förderprogramms wären eine Vielzahl unterschiedlichster ökonomischer, ökologischer, sozialer sowie städtebaulicher Aspekte zu berücksichtigen. Zielsetzung: Ziel des Forschungsprojekts war die Erstellung einer Fachexpertise, die gleichermaßen den aktuellen Stand der Forschung abbildet und diesen anhand eigener Modellrechnungen und exemplarischer Erfahrungen aus der Praxis anreichert. Hinsichtlich einer nachhaltigen Stadtentwicklung wirft das die Frage auf, welche Effekte sich aus dem Ersatzneubau ergeben - neben der Abwägung von umfassender energetischer Sanierung oder Abriss und Neubau beispielsweise auch aus ökologischer, sozialer oder städtebaulicher Perspektive. In ökologischer Hinsicht bedeutet das insbesondere eine umfassende Prüfung des Ressourcenverbrauchs für Baustoffe und Energie über den gesamten Lebenszyklus. In sozialer Hinsicht ist unter anderem die Frage der Versorgung einkommensschwacher Haushalte von besonderer Relevanz. Ökonomisch gesehen sind vor allem Wertschöpfungseffekte zu prüfen. Darüber hinaus sind für die Stadtentwicklung auch baukulturelle Aspekte von Bedeutung. Auf dieser Grundlage wurden Aspekte einer möglichen Förderung des Ersatzneubaus dargestellt.
Die Gemeinde Blaibach entwickelt mit Hilfe eines Architekten, einem Modellvorhaben und einer großen Portion an Entschlossenheit einen neuen Dorfkern. Dabei wird die traditionelle Funktion der Gebäude mit moderner Architektur vereint. Acht Gebäude im Ortskern der Gemeinde Blaibach in der Operpfalz standen bis zum Jahr 2010 leer oder waren unternutzt. Gemeinsam mit Immobilieneigentümern, Gewerbetreibenden und Bewohnern wurden Konzepte erstellt, um diese Flächen und Gebäude neu in Wert zu setzen und zu gestalten. Unterstützung fand man auch in der Interessengemeinschaft „HAUS.PATEN“ und durch das bayerische Städtbau-Modellprojekt „Ort schafft Mitte“. Im Fokus der Zusammenarbeit lag, ein neues Bürgerhauses zu schaffen, ein altes Bauernhaus zu restaurieren und umzugestalten und ein Konzerthaus zu bauen. Dabei spielte der Münchner Architekt Peter Haimerl eine tragende Rolle. Als Initiator für die Gemeinde und Hauptplaner schuf er durch das neue Konzerthaus im Ortskern einen „Leuchtturm des Ortes“. Dem modernen Konzerthaus musste das alte Bäckerhaus mitten im Ortskern weichen. Wo früher eine alte, verlassene Hausruine stand, thront heute ein futuristisch anmutendes Bauwerk aus Granitstein, das Platz für 200 Besucher bietet. Die etwas untypische Architektur fügt sich in den Ortskern ein und schafft eine neue Mitte. Ein leerstehendes Bauernhaus gegenüber der Kirche wurde ebenfalls umgestaltet, diesmal ohne vorherigen Abriss der alten Hausstruktur. Der Abriss des Gebäudes hätte mehr an Kosten verschlungen als eine „Um“- und „Neunutzung“ als Bürgerhaus. Das Bauernhaus wurde wärmedämmend ummantelt und das Dach mit umweltbewussten Dachschindeln saniert. Auch weitere Häuser, z. B. das Haus Späth und das Waldlerhaus wurden umgebaut. Aber nicht nur für die Einheimischen ist die Gestaltung des neuen Dorfkernes ein Gewinn, auch für den Tourismus entsteht ein großer Pluspunkt. Durch die verschiedenen kulturellen und musikalischen Angebote werden wieder mehr Gäste in den Ort gelockt und die Ortsmitte mit Leben erfüllt. Weitere Informationen Ort schafft Mitte – Zwischenbilanz Blaibach Interview mit Peter Haimerl über das Konzerthaus in Blaibach Eine Studie zeigt: In Deutschland gibt es 120.000 bis 165.000 ha ungenutzte Innenentwicklungspotenziale. Wie viele Hektar davon liegen in Ihrer Kommune? Ein genauer Blick auf den Bestand könnte sich lohnen. Was macht man, wenn Innenstädte und Ortskerne veröden, immer mehr Geschäfte und Häuser leer stehen? Wie können Kommunen diese ‚Kern-Flucht' stoppen oder womöglich sogar eine Trendwende einleiten? Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Stadtentwickler und lokale Bürgergruppen erproben einen „Bürgerfonds“ als Finanzierungsmodell, um historische Bausubstanz in zentraler Lage von Fachwerkstädten zu sanieren und neu zu nutzen.
Das Projekt "Innovation, Integration und Kommunikation durch Baukultur zur Weiterentwicklung des Wohnungs- und Städtebaus" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung durchgeführt. Baukultur für Architektur, Ingenieursbau und Verkehrsbauten, für Stadtplanung und Landschaftsarchitektur muss eine wachsende Vielfalt von Interessen und Bedürfnissen berücksichtigen. Die Expertise zeigt Ansätze wie dieses erreicht werden kann. Der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen hat im Jahr 2000 in Zusammenarbeit mit Kammern und Verbänden die Initiative 'Architektur und Baukultur' ins Leben gerufen. Ziel dieser Initiative ist die Intensivierung der Beschäftigung mit Themen der Baukultur in Politik und Verwaltung, bei Bürgern und Wirtschaftsunternehmen. Dabei geht es nicht nur um die Qualität von Architektur, sondern ebenso um Ingenieurbau und Verkehrsbauten, um Stadtplanung und Landschaftsarchitektur. Doch was ist mit Baukultur gemeint? Welche Kriterien muss ein Projekt erfüllen, damit ihm baukultureller Wert beigemessen werden kann? Diese Fragen können in unserer pluralistischen Gesellschaft nicht mehr kategorial durch einen verbindlichen Formenkanon oder durch eine 'Gestaltungs-Elite' beantwortet werden. Die Entstehung von Baukultur erfordert heute eine kontinuierliche Kommunikation der Gesellschaft über ihre räumliche Umwelt und deren Qualitäten. In der Studie werden als Grundlage dieser Kommunikation Nachhaltigkeit, Geschichtlichkeit, Regionalität und Identität als baukulturelle Grundwerte eingeführt. Anhand von Projektbeispielen wird dargestellt, wie diese allgemeinen Werte in positiver Weise vor Ort konkretisiert werden können und vorbildliche Prozesse entstehen, bei denen eine Integration der unterschiedlichen Disziplinen Regionalplanung, Stadtplanung, Städtebau, Landschaftsplanung, Denkmalpflege und Ingenieurbau stattfindet. Die Kommunikation von Qualitätsmaßstäben für Baukultur wird als wichtige Rahmenbedingung dafür angesehen, um eine wachsende Vielfalt von Initiativen aus der Bürgerschaft, aus den Fachverbänden, in den Städten und Gemeinden, in den Bundesländern und vor allem bei den kleinen und großen privaten Bauherren anzuregen und diesen Orientierung zu geben. Um die Kommunikation zu verstetigen, wird im Ergebnis der Studie die Gründung einer 'Stiftung für Baukultur' vorgeschlagen, die sich zu einer bundesweit beachteten Stimme für Anliegen und Maßstäbe in der Baukultur entwickeln soll. Diese Stiftung soll nicht als Förderstiftung agieren, die Projekte und Vorhaben finanziell unterstützt, sondern Kommunikation organisieren und sich dabei auf wenige herausragende Instrumente konzentrieren: - einen Bericht zur Lage der Baukultur, erstellt durch einen kleinen Kreis von unabhängigen Sachverständigen - ein Schwarz-Weiß-Buch zur Baukultur, das die Glücks- und Sündenfälle der Baukultur veröffentlicht - die Auszeichnung einer 'Nationalen Hauptstadt der Baukultur', ähnlich dem Konzept der Europäischen Kulturhauptstadt - ein nationales Experiment der Baukultur, ein Projekt, das sich durch soziale, technologische und gestalterische Innovationen hervorhebt.
Stadtentwickler und lokale Bürgergruppen erproben einen „Bürgerfonds“ als Finanzierungsmodell, um historische Bausubstanz in zentraler Lage von Fachwerkstädten zu sanieren und neu zu nutzen. In den vier Städten Hannoversch Münden, Bleicherode, Felsberg und Homberg (Efze) initiiert die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte und die Stiftung trias einen „Bürgerfonds“ als Träger- und Finanzierungsmodell, das Bürgergruppen beim Erhalt, bei der Sanierung und bei der Neunutzung historischer Bausubstanz unterstützt. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“. Mit Hilfe des „Bürgerfonds“ sollen der Grunderwerb und der Kauf historischer Immobilien durch Bürgergruppen möglich gemacht werden. Der Fonds nimmt ihnen das Risiko eines Eigenerwerbs von Immobilien. Die Gruppen entwickeln dann Nutzungskonzepte, die Einnahmen durch die Immobilien durch Erbbaurechte ermöglichen. Diese fließen schließlich wieder in den Fonds, so dass dieser sich „revolvierend“ teilweise selbst finanzieren kann. Die Finanzierung der anschließenden Sanierung erfolgt, indem Kredite vermittelt werden. Der Bürgerfonds stellt zugleich ein komplementäres Finanzierungsmodell dar. Auf diese Weise unterstützt der Fonds das ehrenamtliche Engagement der Initiativen, verbessert die Lebensqualität in den Altstadtzentren und kann Impulse für historische Stadtkerne setzen. Weitere Informationen „Bürgerfonds“ auf www.kommunen-innovativ.de Informationen von der Stiftung Trias Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte In Deutschland wurden in den Jahren 2012 bis 2015 täglich 66 ha unbebaute Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Das sind etwa 100 (!) Fußballfelder, die wir an nur einem Tag einfach "verbauen". Künftige Bedarfe in den Bereichen Bildung, Infrastruktur, Soziales, Finanzen, Arbeit und Wohnen sind Parameter einer zukunftsfähigen Ortsentwicklung. Häufig führen hohe Kosten für Abbruch, Sanierung oder Umbau dazu, dass Gebäude im Ortskern nicht mehr genutzt werden. Abhilfe können Kommunen mit eigenen kommunalen Förderprogrammen schaffen. Unter dem Leitgedanken „Kooperation statt Standortwettbewerb“ soll ein freiwilliger und selbstverwalteter Innenentwicklungsfonds in den Landkreisen Nienburg/Weser und Gifhorn finanzielle Spielräume schaffen, um Ortszentren zu stärken. Flächennutzung, Siedlungsentwicklung, Landmanagement, die damit verknüpften Instrumente und Wechselwirkungen sowie die handelnden Akteure sind ein zentraler Gegenstand des Rahmenprogramms FONA „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ des Bundesministeriums für Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet.
Das Projekt "Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen - Visitenkarte und Problemzone für die Wohnungsmarkt- und Stadtentwicklung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von empirica Aktiengesellschaft - Zweigniederlassung Bonn durchgeführt. Dieses Projekt liefert einen systematischen bundesweiten Überblick über die städtebaulichen und immobilienwirtschaftlichen Problemlagen und Lösungsansätze im Zusammenhang mit dem Handlungsraum 'Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen'. Hierzu wurden relevante Problem- und Handlungsfelder, strategische Ansätze sowie einzelne gute Beispiele aufbereitet. Einführung: Der Handlungsraum 'Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen' (nachfolgend: HVS) wird seit längerem unter dem Blickwinkel verkehrlicher und städtebaulicher Planungen mit unterschiedlichen Konzepten in Wissenschaft und Praxis behandelt. Wichtig erscheint, nun auch die immobilienwirtschaftlichen Dimensionen dieses Handlungsraums in den Blick zu nehmen. Wie wichtig die Einbeziehung der immobilienwirtschaftlichen Perspektive und der städtebaulichen Situation als Folge von Schrumpfungs- und Umstrukturierungsprozessen am Wohnungsmarkt und im Einzelhandel sind, zeigen die offensichtlichen massiven Leerstände und städtebaulichen Probleme in einigen Stadtumbaustädten der alten und neuen Länder. Ziele: Folgende allgemeine und übergreifende Forschungsleitfragen waren bedeutsam (Auswahl): - Welchen Stand haben gegenwärtige Erkenntnisse und Forschungen zu Hauptverkehrsstraßen allgemein und in Bezug auf Einzelthemen wie ÖPNV, Umwelt- und Lebenssituation (Lärm, Schadstoffe usw.), Städtebau, Leerstand, Immobilienmarkt, Baukultur? - Welche Relevanz hat die Entwicklung an den Hauptverkehrsstraßen für die aktuelle Stadtentwicklung in der bundesweiten Diskussion und in einzelnen Städten, Märkten und Regionen? - Welche Herausforderungen bestehen an städtebaulich bedeutsamen Hauptverkehrsstraßen unter den Rahmenbedingungen schwacher Immobilienmärkte und im Kontext des Stadtumbaus? - Welche Strategien werden typischerweise von der Immobilienwirtschaft an Hauptverkehrsstraßen verfolgt? - Welche Rolle spielen Schrottimmobilien an Hauptverkehrsstraßen? Wie und in welchem Maß wird die Entwicklung von wichtigen Schlüsselimmobilien an Hauptstraßen vorangetrieben? - Welche besonderen baukulturellen Aspekte müssen beim Umgang mit Hauptstraßen berücksichtigt werden? - Wie kann eine soziale Segregation entlang von innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen vermieden werden? - Welche (kommunalen) Herangehensweisen können die entstandenen Wertverluste kompensieren und eine langfristig wirtschaftliche Nutzung der Immobilien an Hauptverkehrsstraßen unterstützen?