Die Menschheit verbraucht jedes Jahr 60 Prozent mehr Ressourcen, als die Erde innerhalb dieses Zeitraums regenerieren und damit nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Setzt sich diese Entwicklung ungebremst fort, sind 2030 zwei komplette Planeten nötig, um den Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Das ist das Ergebnis des „Living Planet Reports 2016“, den die Naturschutzorganisation WWF am 27. Oktober 2016 in Berlin vorgelegt hat. Laut dem globalen Zustandsbericht nehmen die ökologischen Reserven der Erde immer weiter ab. So zeigt etwa der Living Planet Index (LPI) steil nach unten. Der LPI erfasst den Zustand der biologischen Vielfalt. Er basiert auf Daten zu 14.152 untersuchten Populationen von Wirbeltierarten auf der ganzen Erde. Für den Zeitraum von 1970 bis 2012 ermittelt der globale LPI einen Rückgang von 58 Prozent. Die Auswirkungen des Raubbaus sind laut WWF bereits heute spürbar: Dürre und extreme Wetterereignisse, Hungersnöte oder Artensterben nehmen immer dramatischere Ausmaße an. Insgesamt sind vier von neun ökologischen Belastungsgrenzen, die die Stabilität der planetaren Lebensräume definieren, überschritten: beim Klimawandel, dem Verlust der Biodiversität, der Landnutzung sowie den biogeochemischen Kreisläufen von Stickstoff und Phosphor. Der Living Planet Report misst die Veränderungen der weltweiten Biodiversität und des menschlichen Konsums. Die Studie wird alle zwei Jahre vom WWF gemeinsam mit der Zoologischen Gesellschaft London (ZSL) und dem Global Footprint Network (GFN) erstellt.
Das Bundeskabinett hat am 17. November 2010 den ersten Indikatorenbericht für die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt beschlossen. Der Bericht legt Rechenschaft ab über den Fortschritt beim Naturschutz in Deutschland. Die Bundesregierung hat im November 2007 die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt beschlossen. Sie beinhaltet rund 330 Ziele und rund 430 konkrete Maßnahmen, die staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren zugeordnet sind. Der Indikatorenbericht enthält 19 Indikatoren zur Erfolgskontrolle.
Der Living Planet Report der Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) wird alle zwei Jahre veröffentlicht und beschreibt den ökologischen Zustand der Erde. Der Bericht setzt zwei sich ergänzende Kennzahlen ein, um die Veränderungen der weltweiten Biodiversität und des menschlichen Konsums zu untersuchen. Der Living Planet Index spiegelt den Zustand der Ökosysteme wider, während der Ökologische Fußabdruck den Umfang und die Art der Beanspruchung dieser Systeme durch den Menschen anzeigt. Der Living Planet Index der weltweiten Biodiversität wird an den Beständen von 1.686 Wirbeltierarten in aller Welt gemessen und hat in den letzten 35 Jahre um fast 30 Prozent abgenommen. Die Nachfrage der Menschheit nach den Ressourcen des Planeten, ihr Ökologischer Fußabdruck, übersteigt die regenerativen Kapazitäten um rund 30 Prozent. Deutschland liegt im internationalen Vergleich der Größe seines Fußabdrucks auf Rang 30. Den größten Fußabdruck haben die USA und China.
Das Projekt "Nachhaltige Landnutzung und Artenvielfalt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, Institut für angewandte Forschung durchgeführt. In diesem Transferprojekt sollen praxisnahe Optionen für die Erhöhung der Artenvielfalt in Agrarlandschaften geprüft werden. Dabei wird der Fortschritt des abgeschlossenen SFB 299 für eine prototypische Anwendung im Naturschutz genutzt. Gemäß der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung gibt der Indikator 'Artenvielfalt' als einer von 21 Schlüsselindikatoren Auskunft über die Qualität und die Nachhaltigkeit der Landnutzung. Dieser Indikator stagniert jedoch seit 10 Jahren bei 74Prozent des für 2015 gesetzten Zielwertes. Ohne neue Impulse ist in der verbleibenden Zeit und darüber hinaus kein Fortschritt zu erwarten. Dieses Projekt setzt einen solchen Impuls: entsprechend der nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt sollen für eine Erhöhung der Artenvielfalt entscheidende Parameter mit Hilfe von Landnutzungsszenarien verändert und ihre Wirkung mit Hilfe moderner Modellierungstechniken und des Teilindikators 'Agrarland' bewertet werden. Die zu verändernden Parameter werden u.a. durch die Einbeziehung von Experten und unter Berücksichtigung der Bodenrente an regionale Gegebenheiten angepasst. In Kooperation mit dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) werden so innovative Verfahren zur räumlich expliziten Analyse und zur Modellierung der Artenvielfalt in die Praxis transferiert. Das Projekt beinhaltet (a) die Anpassung praxistauglicher Modellierungstools zur Erstellung von großräumigen Verbreitungsmodellen und (b) das Aufzeigen von nachhaltigen Nutzungsoptionen mit Hilfe von Landnutzungsszenarien.
Das Projekt "Urban Biodiversity and Ecosystem Services" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Salzburg, Fachbereich Geographie und Geologie durchgeführt.
Das Projekt "Biodiversitätsmonitoring Georgien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hintermann und Weber AG - Ökologische Beratung, Planung und Forschung durchgeführt. Georgien plant mit Unterstützung durch die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) Deutschland den Aufbau eines Biodiversitätsmonitoringsystems. Dieses lehnt sich stark an das Schweizerische Modell an (BDM-CH). Wir haben den Auftrag, das Umweltministerium bei der Konzeption des BDM, der Operationalisierung der Indikatoren, dem Aufbau des Stichprobennetzes, der Schulung der MitarbeiterInnen und bei der Inbetriebnahme zu beraten und zu unterstützen.
Das Projekt "Biodiversitätsbewertung am landwirtschaftlichen Betrieb: Konzepte, Modelle und Anwendung in der Ökobilanzierung (FarmlifeBD)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein (HBLA) durchgeführt. Rewiewphase: Wirkungen unterschiedlicher landwirtschaftlicher Nutzung auf Biodiversität - Vorhandene Konzepte und Ansätze aus anderen Ländern (z. B. Schweiz) - Management- und Bewirtschaftungssysteme, Kulturarten - Welche Organismengruppen, welche Indikatoren - Maßstabsebenen - Biodiversität und Landnutzungsintensität - Schaffung einer wissenschaftlichen Begleitgruppe. Rahmenbedingungen - EU: HNVF, EUNIS, CORINE - National: ÖPUL. Naturräumliche Gliederung Österreichs, unter besonderer Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Nutzung - Landwirtschaftliche Produktionsgebiete - Ökologisch: Arten und Lebensraumvielfalt in Österreich. Implementierungsphase - Festlegung der Organismengruppen und Parameter - Datenerhebungen - Algorithmen und Berechnungen - Programmierung als Modul für FARMLIFE. Test bzw. Evaluierungsphase auf Betrieben in unterschiedlichen Regionen Österreichs - Testregionen sind so zu wählen, dass sowohl die geographische Variabilität als auch die wichtigsten Kulturarten und Bewirtschaftungssysteme abgedeckt werden! - Für Grünland/Milchwirtschaft: Kooperation mit den ebenfalls aktuell beantragten Projekt 'Reine Lungau B'.
Das Projekt "Teilvorhaben: KIT" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Geographie und Geoökologie durchgeführt. Landnutzungsänderungen, Klimawandel und andere Stressoren führen zu drastischen Veränderungen im Zustand und in der Zusammensetzung der Vegetation. Um diese Prozesse in der Vegetation zu verstehen und mögliche zukünftige Entwicklungen zu antizipieren, besteht dringender Bedarf an einer 1) Erfassung des aktuellen Zustands der Vegetation, 2) ihrer Veränderung über längere Zeiträume bis hin zu 3) Information zu akuten Entwicklungen in beinahe Echtzeit. Ein Einsatz von Methoden der Erdbeobachtung verspricht hier eine effiziente und flächendeckende Erfassungsmöglichkeit. Ein möglicher Weg ist hierbei, Vegetationseigenschaften zu identifizieren, die einerseits robust und einfach aus Erdbeobachtungsdaten zu erfassen sind und andererseits als Indikatoren für schwerer zu erfassende Parameter der Biodiversität dienen können. Hierbei besteht insbesondere zum Einsatz von Verfahren der künstlichen Intelligenz zur Generierung eines vielseitig anwendbaren und genauen Erfassungsansatz noch Forschungsbedarf für die praktische Umsetzung. Das Vorhaben zielt daher darauf ab, mit Hilfe von Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) und der Fusion hyperspektraler und räumlich hochauflösender Bilddaten neuartige Fernerkundungsprodukte zu entwickeln. Diese Produkte sind darauf optimiert, verschiedene Pflanzen- und Bestandsmerkmale der typischen Vegetation Mitteleuropas zu beschreiben und besitzen dadurch eine hohe indikative Wirkung. Sie sollen im Vergleich zu herkömmlichen Fernerkundungsdaten eine verbesserte Genauigkeit und Interpretierbarkeit sowie eine hohe räumliche Auflösung für eine ökologisch-naturschutzfachliche Vegetationskartierung bieten.
Das Projekt "Teilvorhaben: Universität Leipzig" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Leipzig, Institut für Geophysik und Geologie durchgeführt. Landnutzungsänderungen, Klimawandel und andere Stressoren führen zu drastischen Veränderungen im Zustand und in der Zusammensetzung der Vegetation. Um diese Prozesse in der Vegetation zu verstehen und mögliche zukünftige Entwicklungen zu antizipieren, besteht dringender Bedarf an einer 1) Erfassung des aktuellen Zustands der Vegetation, 2) ihrer Veränderung über längere Zeiträume bis hin zu 3) Information zu akuten Entwicklungen in beinahe Echtzeit. Ein Einsatz von Methoden der Erdbeobachtung verspricht hier eine effiziente und flächendeckende Erfassungsmöglichkeit. Ein möglicher Weg ist hierbei, Vegetationseigenschaften zu identifizieren, die einerseits robust und einfach aus Erdbeobachtungsdaten zu erfassen sind und andererseits als Indikatoren für schwerer zu erfassende Parameter der Biodiversität dienen können. Hierbei besteht insbesondere zum Einsatz von Verfahren der künstlichen Intelligenz zur Generierung eines vielseitig anwendbaren und genauen Erfassungsansatz noch Forschungsbedarf für die praktische Umsetzung. Das Vorhaben zielt daher darauf ab, mit Hilfe von Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) und der Fusion hyperspektraler und räumlich hochauflösender Bilddaten neuartige Fernerkundungsprodukte zu entwickeln. Diese Produkte sind darauf optimiert, verschiedene Pflanzen- und Bestandsmerkmale der typischen Vegetation Mitteleuropas zu beschreiben und besitzen dadurch eine hohe indikative Wirkung. Sie sollen im Vergleich zu herkömmlichen Fernerkundungsdaten eine verbesserte Genauigkeit und Interpretierbarkeit sowie eine hohe räumliche Auflösung für eine ökologisch-naturschutzfachliche Vegetationskartierung bieten.
Das Projekt "Entwicklung innovativer Handlungsoptionen für Unternehmen der Wasserwirtschaft zum Erhalt von Biodiversität und Ökosystemen (BioWaWi)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Angewandte Geowissenschaften, Abteilung Geochemie und Lagerstättenkunde durchgeführt. Biodiversität und Ökosystemleistungen werden bisher, wenn überhaupt, von Unternehmen der Wasserwirtschaft nur in uneinheitlicher Weise in ihrem Umweltmanagement berücksichtigt. Gerade für Trinkwasserwerke sind die Wassereinzugsgebiete aber essentielle Bestandteile der Wertschöpfung. Nur funktionierende, vitale und nachhaltig sich entwickelnde Ökosysteme garantieren ein möglichst unbelastetes Rohwasser zur Trinkwasserproduktion. Biodiversität und Ökosystemfunktionalität müssen stärker als bisher als immanente Bestandteile in ein umfassendes, nachhaltiges und klima-angepasstes Betriebsmanagement integriert werden. In Anbetracht der Herausforderungen des gegenwärtigen Klimawandels und Biodiversitätsverlusts streben die Stadtwerke Bühl (SWB) an, zum Erhalt der biologischen Vielfalt und von Ökosystemleistungen beizutragen und hierfür ein Umweltmanagementsystem einzuführen. Dies kann und soll dazu dienen, exemplarisch auch auf andere Wasserversorgungsunternehmen übertragbar zu sein. Dabei wird beabsichtigt, die Chancen und Risiken der Wassergewinnung unter Berücksichtigung der lokalen Herausforderungen (z.B. Boden- und Grundwasserbelastungen, Nutzung von Prozesswasser, Landnutzungskonflikte, die durch den Klimawandel bedingten längeren Trockenperioden und häufigeren Starkregenereignisse) zu betrachten, wobei auch Rückkopplungseffekte zwischen dem Geschäftsbetrieb der SWB und der betreffenden Ökosystemleistungen einbezogen wer-den sollen. Das Projekt BioWaWi zielt darauf ab, den Wert von Biodiversität und Ökosystemleistungen zu erfassen und anhand geeigneter Indikatoren in ein IT-gestütztes permanentes Monitoringsystem zu überführen und so über ein Umweltmanagementsystem in die Entscheidungsprozesse von wasserwirtschaftlich operierenden, kommunalen Unternehmen zu integrieren. Erst so werden Rückkopplungsprozesse zwischen Wasserförderung und Biotopen erkennbar und ein nachhaltiges Management der Trinkwassereinzugsgebiete möglich.