Das Projekt "Graduiertenkolleg: Gegenwartsbezogene Landschaftsgenese" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie, Professur für Physische Geographie durchgeführt. Das Forschungs- und Lehrprogramm des Graduiertenkollegs beschäftigt sich mit der gegenwartsbezogenen Landschaftsgenese am Beispiel der Regio TriRhena (Oberrheinisches Tiefland und angrenzende Mittelgebirge). Ausgegangen wird von der Hypothese, daß diese Landschaft wesentlich stärker durch den Menschen überprägt worden ist als bisher bekannt. Das heutige Nebeneinander von Landschaftsformen und -prozessen und ihre Entstehungszeiten können mit naturwissenschaftlichen sowie mit geisteswissenschaftlichen (z.B. historischen und archäologischen) Methoden und Verfahrensweisen aufgelöst werden. Die Analyse der naturbedingten und anthropogenen Umweltveränderungen vom Neolithikum bis zum heutigen Erscheinungsbild erfordert somit das vernetzte Arbeiten verschiedener Disziplinen. Entsprechend stammen die Betreuer des Graduiertenkollegs aus drei Fakultäten der Universität Freiburg, der Philosophischen Fakultät, der Biologie und den Forst- und Umweltwissenschaften. Die inhaltliche, regionale und methodische Verknüpfung verschiedener Arbeitsrichtungen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Forschungs- und Lehrprogramm des Graduiertenkollegs wird über das Sphärenkonzept hergestellt. Die Forschungsprojekte und Dissertationsthemen werden von drei Forschungsgruppen betreut, und zwar der Forschungsgruppe der abiotischen Sphären (Atmosphäre, Hydrosphäre, Litho-/Reliefsphäre), der biotischen Sphären (Bio- und Pedosphäre) sowie der Anthroposphäre.
Das Projekt "Oekonomie und Umwelt jungsteinzeitlicher und bronzezeitlicher Seeufersiedlungen im Raum Zuerich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Basel, Departement Integrative Biologie, Botanisches Institut durchgeführt. Mit Beginn der Besiedlung der Seeufer durch baeuerliche Gemeinschaften ab 4300 vor Christus begann im schweizerischen Mittelland erstmals eine intensivere menschliche Beeinflussung der Landschaft. Die Schaffung offener Flaechen im ehemals voellig bewaldeten Gebiet trug waehrend der Zeit der Ufersiedlungen (bis in die spaete Bronzezeit) zur Bereicherung der Landschaft bei: Allmaehlich entstanden die Pflanzen- und Tiergemeinschaften der heute die Landschaft dominierenden offenen Flaechen. Hauptziel des Projekts ist es, in einer begrenzten Region moeglichst genau den Einfluss des Menschen auf die Landschaft zu rekonstruieren. Gleichzeitig sollen die oekonomischen Grundlagen der fruehen Bauernkulturen rekonstruiert werden. Die fruehe Geschichte von Pflanzen- und Tiergemeinschaften soll dargelegt und ein wesentlicher Beitrag zur Geschichte der Biodiversitaet geleistet werden.