Maßnahmenempfehlung für Konflikte zwischen Mensch und Saatkrähe [Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] Erster Handlungsleitfaden Saatkrähe Rheinland-Pfalz Maßnahmenempfehlung für Konflikte zwischen Mensch und Saatkrähe Impressum Herausgeber Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz Staatliche Vogelschutzwarte Rheinland-Pfalz Kaiser-Friedrich-Straße 7 • 55116 Mainz Telefon: 06131/6033-0 www.lfu.rlp.de Auftraggeber: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Ernährung und Mobilität (MKUEM) Bearbeitung: Alexander Neu, Dr. Christian Dietzen, Thomas Isselbächer (alle LfU) 1. Auflage Mai 2024 © Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz 2024 Bildnachweis: Wirestock - stock.adobe.com Nachdruck und Wiedergabe nur mit Genehmigung des Herausgebers 2 Erster Handlungsleitfaden Saatkrähe Rheinland-Pfalz INHALTSVERZEICHNIS 1EINFÜHRUNG 7 2ZWECK UND ZIEL 8 3DIE SAATKRÄHE IN RHEINLAND-PFALZ 9 3.1Schutzstatus 9 3.2Historische Brutverbreitung und Brutnachweise 9 3.3Aktuelle Datengrundlage zum Brutbestand 10 3.4Brutverbreitung 2023 11 3.5Aktueller Brutbestand und Trend 12 3.6Aktuelle Datengrundlage zum Rast- und Zugvorkommen 13 3.7Rast- und Zugvorkommen 13 4BIOLOGIE 14 4.1Nahrung 14 4.2Fortpflanzung 14 5HANDLUNGSLEITFADEN ZUR SAATKRÄHE 15 5.1Öffentlichkeitsarbeit 15 5.2Präventivmaßnahmen 15 5.2.1 Sichere Abdeckung von Silage-Lagerflächen und Kompost von Nutztierhaltungen und Biomasse-, Kompostierungs- sowie Abfallverwertungsanlagen 15 5.2.2 Ausweisung von „sensiblen Gebieten“ im besiedelten Bereich 17 5.2.3 Keine Pflanzungen von bestimmten Baumarten in sensiblen Gebieten, die häufig zur Brut genutzt werden 18 5.2.4 Ersatz- und Neupflanzungen von Baumarten in der freien Landschaft, die häufig zur Brut genutzt werden 18 5.2.5 Sicherung und Förderung von Kolonien im in der freien Landschaft 19 5.3Ursachen für Konflikte im besiedelten Bereich 20 5.4Maßnahmen bei bestehenden Konflikten im besiedelten Bereich 5.4.1 Frühzeitiges Entfernen von Nestmaterial in der Nestbauphase 21 22 5.5Ursachen für Konflikte im in der freien Landschaft 22 5.6Präventivmaßnahmen im in der freien Landschaft 24 Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz 3 5.6.1 5.6.2 5.6.3 5.6.4 5.6.5 5.6.6 5.6.7 4 Chili-Eukalyptus-Beize für Saatgut zur Vergrämung von Saatkrähen In der Zeit der Aussaat Vergrämungsmaßnahmen in der Landwirtschaft Meldung von Schäden über das Portal von ISIP Letale Vergrämung von Saatkrähen (Vergrämungsabschüsse) Räumlich und zeitlich befristete Allgemeinverfügung I Räumlicher Geltungsbereich II Zeitlicher Geltungsbereich III Ausnahme vom artenschutzrechtlichen Tötungsverbot IV Sofortige Vollziehung V Wirksamwerden VI Nebenbestimmungen aus Sicht des Vogelschutzes VII Bedarfsbezogene Hinweise zur Allgemeinverfügung VIII Sachverhalte in Bezug auf die Begründung der Allgemeinverfügung IX Rechtliche Würdigung Akustische und pyroakustische Vergrämung Wirkung auf Vögel Sachliche Bewertung der Beeinträchtigungen und ihre Folgen Prüfung der Erteilung von Einzelgenehmigungen oder von Allgemeinverfügungen 24 24 25 25 25 26 27 27 27 27 27 27 28 28 29 30 30 31 32 6OFFENE FRAGEN32 6.1Wo finden die größten Kolonien in Rheinland-Pfalz ihre Nahrung?33 6.2Einfluss von bodenbewohnenden Insektenlarven auf die Saatkrähe33 6.3Kommt es nach der der Sicherung von Biomasse-Lagerstätten zu einer spürbaren Reduktion der Saatkrähenpopulation?33 6.4Wirkt sich die (pyro-)akustische Vergrämung nachteilig auf a) die Brutbiologie nicht schadensrelevanter Vogelarten und b) Vogelschutzgebiete aus? 33 7ZUSAMMENFASSUNG34 8QUELLEN36 9ABBILDUNGEN39 Erster Handlungsleitfaden Saatkrähe Rheinland-Pfalz Glossar Aktion GrünAktions- und Förderprogramm der Landesregierung für Projekte zur Förderung der biologischen Vielfalt in Rheinland-Pfalz BNatSchGBundesnaturschutzgesetz bzw.beziehungsweise DDADachverband Deutscher Avifaunisten e. V. DDTDichlordiphenyltrichlorethan, ein Insektizid, das seit den 1940er-Jah- ren als Kontakt- und Fraßgift bis zum Verbot 1977 in Deutschland ein- gesetzt wurde et al.und andere (et alii) EUEuropäische Union FFH-RLFauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG) GNORGesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz e. V. LANISLandschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung LfULandesamt für Umwelt RLP LKLandkreis LJVOLandesjagdverordnung Mio.Millionen MKUEMMinisterium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität RLP MonitoringÜberbegriff für alle Arten von standardisierten und systematischen Er- fassungen, Protokollierungen, Messungen oder Beobachtungen eines Vorgangs oder Prozesses, um dessen Verlauf zu ermitteln. MsBMonitoring seltener Brutvögel des DDA NABUNaturschutzbund Deutschland e. V. Nr.Nummer NSGNaturschutzgebiet RLPRheinland-Pfalz SGD NordStruktur- und Genehmigungsdirektion Nord, die Obere Naturschutzbe- hörde in RLP, zuständig im Gebiet der ehemaligen Regierungsbezirke Koblenz und Trier SGD SüdStruktur- und Genehmigungsdirektion Süd, die Obere Naturschutzbe- hörde in RLP, zuständig im Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Rheinhessen-Pfalz sog.Sogenannt(e) VS-RLEU-Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 2009/147/EG) Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz 5
Landkreis Diepholz/Dümmer. Ende Mai kamen Ornithologen aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und aus den Niederlanden ins Vogelschutzgebiet Dümmer, stülpten Regenhosen über Jeans und Gummistiefel und lauschten um fünf Uhr morgens der Einweisung Heinrich Beltings von der Naturschutzstation des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Dümmer. Die „Ornis“ waren gekommen, um an einer einzigartigen Aktion teilzunehmen: der Suche nach Bekassinen-Nestern. Bekassinen sind wie alle Wiesenvögel Bodenbrüter. Ihre Nester legen sie gerne in Bulten, horstartig wachsenden Grasinseln, oder in flachen selbst gedrehten Mulden an. Je nach Wiesenvogelart sind die Nester mehr oder weniger versteckt: Während Kiebitze sehr offen und sichtbar brüten, sind die Nester von Rotschenkel und Bekassine in höheren Pflanzenbeständen verborgen. Bekassinen suchen gezielt dichtere und oft gleichmäßig hoch aufgewachsene Vegetation für ihr Nest aus, um es besonders gut zu verstecken. Wenn die Vegetation es zulässt, verdreht der brütende Vogel die Grashalme über dem Nest so, dass ein blickdichtes „Dach“ entsteht und bahnt sich einen Seiteneingang. In Kombination damit, dass Bekassinen zur Brutzeit ohnehin ein vergleichsweise heimliches Leben führen, ist es praktisch unmöglich, Nester allein durch Beobachtung zu finden. Gemeinsam mit leider zu vielen anderen Arten muss die Bekassine in der aktuellen Roten Liste der Brutvögel in der Kategorie 1 geführt werden. Wie der Brachvogel oder der Kampfläufer gilt auch die Bekassine als „vom Aussterben bedroht“. Um zu verhindern, dass die Bekassine tatsächlich in Niedersachsen ausstirbt, ist es erforderlich, ihre Brutbiologie besser zu verstehen. „Das ist die Grundlage, um effektive Schutzmaßnahmen entwickeln und umsetzen zu können“, sagt Heinrich Belting, Projektleiter des EU-LIFE-Projekts „GrassBirdHabitats“. Dafür sei es unverzichtbar, einzelne Neststandorte zu kennen und zu analysieren. Und um die gut versteckten Nester zu finden, gibt es nur eine erfolgversprechende Möglichkeit: geeignete Flächen lückenlos absuchen. Zu diesem Zweck stiefelten jetzt bereits zum dritten Mal Menschenketten auf ausgewählten Teilflächen durch das Vogelschutzgebiet Dümmer. Die jeweils außen laufenden Personen der Kette überwachen mit GPS-Geräten, dass auch die ganze Fläche erfasst wird, während alle anderen ihren Blick ständig gen Boden gerichtet halten, um kein Nest zu verpassen. Brütende Bekassinen fliegen von ihrem Gelege, mit den üblicherweise vier dunkel gefleckten Eiern, erst dann auf, wenn ein Mensch sich auf ein oder zwei Meter angenähert hat. Dann gilt es, am Abflugort vorsichtig nach dem Nest zu suchen. Wenn das nicht sofort gelingt, ist das Gelege schnell mithilfe einer Wärmebilddrohne gefunden und wichtige Brutparameter können erhoben werden. Die Brutbiologie der Bekassine birgt noch viele Geheimnisse. So führen wohl beide Partner die Jungvögel, aber nur das Weibchen, so steht es jedenfalls in der Literatur, soll brüten. Nun wurde aber eine Bekassine vermessen, die demnach auf ein Männchen schließen ließ – und einen Brutfleck ausgebildet hatte. Den haben aber nur Vögel, die auch tatsächlich auf den Gelegen sitzen und brüten. Eine genetische Analyse wird demnächst Aufschluss über das Geschlecht geben – und der Wissenschaft vielleicht ein kleiner Baustein an neuem Wissen hinzugefügt werden können. Nun, am Ende des Tages hatten die Vogelkundler viele Kilometer Seggenried, Nassgrünland und Weidefläche abgelaufen und sage und schreibe zwei Gelege gefunden. Ein mühsames Geschäft, das aber immerhin von einer Besonderheit gekrönt war: ein Gelege hatte fünf Eier, was nur sehr selten zu finden ist. Information zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Information zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, optimale Brutgebiete zu schaffen und zu verbinden. Hierfür gilt es, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Um die Aktivitäten künftig stärker zu vernetzen und Maßnahmen für erfolgreichen Wiesenvogelschutz abzustimmen, wird ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa entwickelt. In 27 Projektgebieten in Niedersachsen werden wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin 12 Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Seit 2018 werden Uferschnepfen am Dümmer mit Satellitensendern ausgestattet, 2020 kamen Gebiete an der Unterelbe hinzu. Mit den Besenderungen wurde im LIFE+ „Wiesenvögel“ gestartet, seit 2021 erfolgt dies im Rahmen des LIFE IP Projektes „GrassBirdHabitats“. Von 2018-2021 wurden insgesamt 72 Uferschnepfen mit Satellitensendern ausgestattet. Die Zugrouten lassen sich über www.globalflywaynetwork.org nachverfolgten.
Vor dem Hintergrund der bereits punktuell beobachteten Bestandsveränderungen und Verschiebungen von Pinguinbrutplätzen im Zusammenhang mit dem globalen Klimawandel und der unterschiedlichen Verfügbarkeit von Nahrung erscheint ein möglichst flächendeckendes Monitoring der antarktischen Pinguine sinnvoll. Der vorliegende Bericht soll hierzu einen methodischen Beitrag leisten. Aufgrund der sehr großen Zahl von Kolonien und der in der Regel schwierigen Zugänglichkeit können Vor-Ort-Zählungen in Bezug auf die Größe der Brutpopulation stets nur Stichprobencharakter besitzen. Außerdem ist davon auszugehen, dass es eine nicht unbeträchtliche Anzahl bisher unbekannter Kolonien gibt. Ein weitestgehend umfassendes Monitoring erscheint daher nur auf der Basis von Fernerkundungsdaten möglich. Möglichst alle Pinguinkolonien der Antarktis detektieren zu können, werden Satellitendaten benötigt, die aufgrund der enormen Datenmengen sehr günstig zu akquirieren sind und zum anderen auch flächendeckend vorliegen. In dieser Untersuchung stellten sich die erst seit 2013 verfügbaren Landsat 8-Daten als die geeignetsten für diese Aufgabe heraus. Diese haben im Gegensatz zu dem Vorgänger Landsat 7, der seit Mai 2003 einen Fehler am sogenannten Scan-Line-Corrector aufweist, den großen Vorteil, dass die komplette Aufnahme ausgewertet werden kann, was eine höhere zeitliche Abdeckung der antarktischen Küstengebiete erlaubt. Wenn hingegen die Größe der Kolonien genau bestimmt und kleinräumige Veränderungen detektiert werden sollen, werden Satellitendaten benötigt, die eine sehr hohe räumliche und zeitliche Auflösung haben. In einem solchen Fall haben sich hochaufgelöste, multispektrale Satellitendaten mit Bodenauflösungen von unter 60 cm als am geeignetsten erwiesen. Erstmals wurden auch die hochaufgelösten VNIR-Daten des Worldview 3-Satelliten erfolgreich getestet. Zur Durchführung der Analysen wurden 12 hochaufgelöste und über 50 mittelaufgelöste multispektrale Satellitenaufnahmen der Testgebiete beschafft. Insbesondere gelang es trotz der häufigen Bewölkung in der Saison 2014/15 vier und in der Saison 2015/16 drei hochaufgelöste weitgehend wolkenfreie Aufnahmen von Ardley Island für intrasaisonale Untersuchungen zu akquirieren. Mit Hilfe dieser Daten wurde eine Reihe von Methoden auf ihre Eignung zur Detektion von hoch- und mittelaufgelösten Satellitenaufnahmen hin überprüft. Als schwierig stellte sich die Klassifikation des Guanos in den hochaufgelösten Aufnahmen heraus. Besonders der dunkel erscheinende Guano konnte kaum mit den getesteten Methoden detektiert werden. Im Gegensatz dazu ließ sich der hellere, orange-rötlichen Guano gut klassifizieren. Prinzipiell zeigte sich, dass die Klassifikationen bei der eher kontinental gelegen Cape Bird-Kolonie genauer waren als bei Adélie Land, was auf die relativ großen Flächen dunklen Guanos und der großen Variabilität der Geomorphologie und Vegetation auf Ardley Island zurückzuführen ist. Bei den untersuchten Methoden zeigte sich, dass die Maximum-Likelihood- und die ACE-Klassifikation die besten Ergebnisse für die Detektion von Guano in hochaufgelösten Aufnahmen lieferten. Beim Vergleich der Satellitenaufnahmen mit den Bodenkartierungen wurde auch festgestellt, dass es auf Ardley Island nicht möglich ist, alle Nestgruppen in Satellitenaufnahmen zu identifizieren, auch nicht manuell. Gute Ergebnisse wurden mit der ACE- und SAM-Klassifizierung bei den mittelaufgelösten Landsat 8-Aufnahmen der kontinentalen und maritimen Antarktis erreicht. Beiden Methoden scheinen für eine automatisierte Klassifizierung der gesamten Antarktis geeignet. Das eine automatische Detektion von Adéliepinguinkolonien der kontinentalen und auch der maritimen Antarktis mit Landsat 7-Aufnamen möglich ist, wurde bereits von Schwaller et al. (2013b) und Lynch & Schwaller (2014) eindrucksvoll bewiesen. Um die Aussagekraft bzw. die Genauigkeit der aus den Satellitenbildern gewonnenen Informationen beurteilen zu können, werden möglichst genaue Bodenkontrolldaten benötig. Vier verschiedene Methoden zur Schaffung solcher Referenzdaten wurden in diesem Projekt untersucht und miteinander verglichen. Die Panoramafotografie ist die schnellste Methode, liefert aber nur relativ ungenaue Ergebnisse, ähnlich wie die GPS-basierte Teilkartierung. Mit der GPS-basierten Vollkartierung erfolgt hingegen die genauste Bestimmung der Brutpaarzahlen aller untersuchten Methoden. Diese benötigt aber auch die meiste Zeit und hat den Nachteil, dass die brütenden Pinguine am stärksten gestört werden. Einen Mittelweg bietet die Kartierung mit sehr hochaufgelösten UAV-Orthophotomosaiken, mit der in kurzer Zeit große Gebiete untersucht werden können. Es wurde gezeigt, dass RGB-Orthophotomosaike am geeignetsten sind um die Brutpaare zu identifizieren, während sich NIR-Orthophotomosaike besonders für die Detektion des Guanos und der Vegetation eignen. Thermalinfrarot-Orthophotomosaike haben ein großes Potenzial bei der Identifizierung von Pinguinen, wenn diese sich auf oder neben einem Nest befinden. Die Methode ist aufgrund der geringen Auflösung der Thermalsensoren jedoch noch nicht praxistauglich. Erstmalig fand eine detaillierte Untersuchung des Störungspotenzials der UAV-gestützten Kartierung statt. Das Ergebnis zeigt, dass Überflughöhen von mehr als 50 m über Grund (entspricht der minimalen Flughöhe der UAV-Kartierungsflüge) nur geringe Verhaltensreaktionen der Pinguine im Vergleich zu niedrigeren Flughöhen hervorrufen. Weiterhin wurde untersucht, ob es Unterschiede bei der Guanofärbung einer Kolonie im Saisonverlauf oder zwischen den einzelnen Arten gibt, die mittels fernerkundlichen Methoden erkannt werden können. Die Ergebnisse der Versuche mit Munsell-Farbtafeln, Fotografien am Boden sowie UAV- und Satellitenaufnahmen aus zwei Saisons zeigen, dass sich die Probeflächen mit den Adéliepinguinen am Anfang der Saison von denen mit den Eselspinguinen unterscheiden. Der Unterschied äußert sich darin, dass zu Beginn der Brutsaison der relative Rot- und Grünanteil des Guanos sehr nahe beieinander liegt, das heißt die Guanofarbe erscheint grünlich. In der restlichen Saison hingegen dominiert bei allen Arten der Rotanteil. Aufgrund dieses Farbunterschiedes war es möglich, in einer hochaufgelösten Satellitenaufnahme die Adéliepinguinnestgruppen von den Eselspinguinnestgruppen zu unterscheiden. Neben der Guanofarbe wurde auch der Habitus sowie die Brutbiologie und -phänologie der Pinguine als mögliches Unterscheidungsmerkmal zwischen den Pygoscelis-Arten mit Hilfe der Fernerkundungsdaten untersucht. So ist es in UAV-Aufnahmen mit Bodenauflösungen von mindestens 1 cm unter optimalen Aufnahmebedingungen möglich, die Küken der drei Arten voneinander zu unterscheiden. Bei den Adulten hingegen konnte als einziges zuverlässiges Bestimmungsmerkmal der sanduhrförmige weiße Fleck auf dem Scheitel von Eselspinguinen ausgemacht werden, aber nur bei aufrecht gehaltenem Kopf. Auch anhand der unterschiedlichen Brutbiologie konnten Zügelpinguinnestgruppen mit noch brütenden Adulten von Eselspinguinnestgruppen mit bereits geschlüpften Küken mit Hilfe eines UAV-Orthophotomosaiks von Narebski Point zweifelsfrei voneinander unterschieden werden. Auch die intrasaisonal Variation in der Kolonieausdehnung und Nbesetzung wurde ausführlich anhand von GPS-basierten Teilkartierungen und der Brutphänologie auf Ardley Island untersucht. So zeigte sich, dass die Größe der Nestgruppenflächen über den Untersuchungszeitraum (Anfang Dezember bis Anfang Januar) weitestgehend konstant blieb, im Gegenzug die Anzahl der Nester und somit auch die Dichte der Nestgruppen aber stark abnahm. Auch wurde beobachtet, dass Nestgruppen mit 1-10 Nestern am deutlichsten innerhalb des Untersuchungszeitraumes vom Rückgang betroffen waren, was möglichweise an deren Kolonierandlage und dem damit einher gehenden größeren Prädationsdruck liegt. Die Untersuchungen von Cape Bird mit Landsat 8-Aufnahmen ergaben, dass dort keine intrasaisonalen Veränderungen in der Kolonieausdehnung festgestellt werden konnten. Lediglich die Wahrscheinlichkeit, dass die Kolonie mit Schnee bedeckt ist und somit nur teilweise oder nicht detektiert werden kann, steigt am Anfang und am Ende der Saison. Mit hochaufgelösten Satellitenaufnahmen konnte bei Ardley Island hingegen eine deutliche intrasaisonale Variation der Guanoflächen festgestellt werden. So nimmt die Guanofläche der Kolonie zum Saisonende hin stark zu, bis sie unter dem Einfluss von nachlassenden Guanoeintrag bei weiterhin vorhandener Erosion wieder abnimmt. Eine weitere Analyse zeigte, dass eine Korrelation (R?= 0,84) zwischen dem Aufnahmezeitpunkt der Satellitenaufnahme und der durchschnittlichen Nestdichte der Guanobedeckten Flächen besteht. Die Detektierbarkeit intersaisonaler Variationen in der Kolonieausdehnung und Nbesetzung wurde mit hoch- und mittelaufgelösten Satellitenaufnahmen anhand der Kolonien von Ardley Island und Cape Bird untersucht. Für Ardley Island konnte kein Zusammenhang (R? = 0,05) zwischen der Anzahl der Nester und der mit Hilfe der Bodenkartierung ermittelten Nestgruppenfläche festgestellt werden. Ähnliches zeigte sich für die Adéliepinguinkolonie Cape Bird Nord anhand hoch- und mittelaufgelösten Satellitenaufnahmen. Weiterhin konnten mit Landsat-Aufnahmen keine Veränderungen der Brutpaarzahlen anhand der Guanofläche detektiert werden, selbst dann nicht, wenn sich die Brutpaarzahlen mehr als verdreifachten. Dies ergaben Analysen an der Kolonie Cape Bird Nord im Zeitraum zwischen 1985 und 2016. Die Ursache dafür liegt wahrscheinlich in der Dichteänderung innerhalb der Nestgruppen. Quelle: Forschungsbericht
Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Geburtshelferkröte Alytes obstetricans (Laurenti, 1768) Als einzige heimische Amphibienart betreibt die Geburtshelfer- kröte eine besondere Brutpflege, bei der das Männchen Laich- schnüre um die Hinterbeine gewickelt mit sich herumträgt. Seine nächtlichen Rufe klingen wie „üh..üh..üh“ und erinnern im Chor an Glockengeläut, was der Art den Beinamen Glo- ckenfrosch einbrachte. Der graubraune Körper der Tiere wirkt gedrungen, die Augen sind dunkel marmoriert mit goldfarbener Iris. Die Pupille steht nicht waagerecht wie bei Fröschen und Kröten, sondern senkrecht. Schnecken. Bei der Paarung an Land umklammert das Männ- chen die Lenden des Weibchens, so dass beide Tiere mit ihren Hinterbeinen ein „Körbchen“ bilden, in das die Eier abgegeben und besamt werden. Nach einer Brutfürsorge von zwei bis sechs Wochen trägt das Männchen die Laichschnüre zum Gewässer und entlässt dort die Larven. Dieses Brutpflegeverhalten bietet den Eiern Schutz vor Verdriftung in Fließgewässern und Fress- feinden wie Fischen. Als eine weitere Besonderheit können die Larven der Geburtshelferkröte in kalten Gewässern wachsen oder im Bodenschlamm überwintern, wozu die Larven der mei- sten anderen Froschlurche nicht in der Lage sind. LEBENSRAUM Die Geburtshelferkröte liebt hügelige bis bergige Landschaften mit warmen, lockeren Sandböden zum Graben. Früher traf man sie an vegetationsarmen, sandig-kiesigen Uferbereichen naturna- her Bäche und Flüsse an. Da diese Lebensräume heute immer seltener werden, weicht die Geburtshelferkröte auf Kiesgruben und Steinbrüche oder Geröll-, Erd- und Steinhaufen an Ortsrän- dern und Bauernhöfen aus. Das funktioniert aber nur dort, wo die Tiere auch genügend Tümpel, Löschteiche oder strömungs- arme Gewässer für die Entwicklung der Larve vorfinden. LEBENSWEISE Geburtshelferkröten ruhen tagsüber verborgen in Mauerspalten, Steinhaufen oder selbst gegrabenen Erdhöhlen. In der Nacht erwachen sie jedoch zu neuem Leben und suchen auf wenig bewachsenen Flächen ihre Nahrung. Auf dem Speiseplan ste- hen neben zahlreichen Insekten, Spinnen, Asseln, Würmer und MASSE UND ZAHLEN Gesamtlänge: 3 bis 5 cm Gewicht: ca. 8 g VERBREITUNG Die Geburtshelferkröte ist eine Charakterart bewaldeter Mit- telgebirgslagen. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Nordhälfte der Iberischen Halbinsel über fast ganz Frankreich in zwei Ausläufern bis nach Mitteleuropa. Der östliche Aus- läufer umfasst den Norden der Schweiz sowie den Südteil des Schwarzwaldes, über den nordöstlichen Ausläufer besiedelt die Art Wallonien, Luxemburg, das Saarland und Rheinland- Pfalz und erreicht über die Mittelgebirge Nordrhein-Westfa- lens und Nordhessens das südliche Weserbergland, den Harz, den Thüringer Wald sowie die Rhön. VERBREITUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG In Baden-Württemberg besiedelt die Geburtshelferkröte den südlichen Schwarzwald sowie einige benachbarte Gebiete wie das untere Wutachtal, den Klettgau, das Hochrheintal und die Markgräfler Rheinebene. BESTANDSENTWICKLUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG Trotz regelmäßiger Schutzmaßnahmen sind deutliche Popu- lationsrückgänge zu verzeichnen. Besonders das Markgräfler Land ist von starken Rückgängen in den letzten Jahren betrof- fen. Durch mehrere Schutzprojekte hat sich die Situation dort in den letzten Jahren gebessert. Lokal sind im Südschwarz- wald gravierende Bestandsrückgänge durch intensive Schutz- maßnahmen verhindert worden. GEFÄHRDUNG UND SCHUTZ ROTE LISTE BW SCHUTZSTATUS D BNATSCHG 23BESONDERSSTRENG STARK GEFÄHRDETGEFÄHRDETGESCHÜTZTGESCHÜTZT GEFÄHRDUNGSURSACHEN VERORDNUNGEN UND RICHTLINIEN EG-VO 338/97FFH-RICHTLINIE ANHANGANHANG - - IV - BARTSCHV - - SCHUTZMASSNAHMEN seit Jahrhunderten Zerstörung der ursprünglichen Lar- ven- und Landhabitate durch Eingriffe in die Dynamik von Bächen und kleinen Flüssen (z.B. Begradigungen und Einengungen des Bachbetts, die das natürliche Strö- mungsmosaik zerstören und die Ausbildung natürlicher Uferstrukturen wie Abbruchkanten, Kies- und Sandbänke verhindern) Zerstörung von sekundären Larven- und Landhabitaten in der Kulturlandschaft (z.B. Verfüllen von Löschteichen und Bewässerungsgräben, Beseitigung von Lesesteinhau- fen und Trockenmauern) Verfüllung oder sonstige Rekultivierung von Abbaugebie- ten wie Kiesgruben und Steinbrüchen bzw. deren natürli- che Wiederbewaldung Entfernen des Fischbesatzes aus Kleinteichen Verhinderung von Ablassen von Löschbecken zu Reini- gungszwecken ohne vorherige Bergung von Larven Neuanlage und Wiederherstellung von Larvengewässern In Landlebensräumen: Anlage sandiger Bereiche und Steinhaufen, Rückschnitt von Gehölzen SCHUTZPROJEKTE Umsetzung FFH-Richtline Art des Zielartenkonzepts Baden-Württemberg FFH-RICHTLINIE Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Aus- weisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht. FFH-GEBIETE Für die Geburtshelferkröte, als Art des Anhangs IV, werden im Rahmen der FFH-Richtlinie keine Schutzgebiete ausgewie- sen. ERHALTUNGSZUSTAND IN BADEN-WÜRTTEMBERG EINZELBEWERTUNG GESAMTBEWERTUNG VERBREITUNGSGEBIETPOPULATIONHABITATZUKUNFTSAUSSICHTEN UNGÜNSTIG-UNGÜNSTIG-UNGÜNSTIG-UNGÜNSTIG- UNZUREICHENDSCHLECHTSCHLECHTSCHLECHT UNGÜNSTIG- SCHLECHT
Es gibt grundsätzlich zwei Hauptlebensweisen der Wespen: Einige Arten leben in Völkern ( sozial ), andere dagegen einzeln ( solitär ). Die sozialen Wespen bauen teilweise große Nester und teilen die Arbeit der Brutpflege und Nahrungsbeschaffung unter sich auf. Soziale Faltenwesen Soziale Faltenwesen Ein Wespenvolk wird immer von einer Königin (begattetes Weibchen) gegründet, die anfängt ein Nest zu bauen. Bei Feldwespen schließen sich auch manchmal mehrere Königinnen zu einer Nestgemeinschaft zusammen, wobei sie in einer gewissen Rangordnung leben. Die Nester werden aus Holzfasern hergestellt, aus denen, in Kombination mit Speichel, die Zellen für den Nachwuchs gebaut werden. Diese nach unten geöffneten Zellen sind meist sechseckig wie Bienenwaben. Im Spätsommer legt die Königin unbefruchtete Eier, aus denen dann männliche Wespen (Drohnen) entstehen. Diese verpaaren sich mit den zukünftigen Königinnen. Danach stirbt die alte Königin und nach und nach das gesamte Volk, bis auf die zukünftigen Königinnen. Es überwintern also nur die zukünftigen Königinnen, z. B. im Erdreich (u. a. in leeren Mäusenestern) oder in morschem Holz. Ihre Körperzellen frieren auch bei hohen Minusgraden dank spezieller chemischer Prozesse nicht ein. Trotzdem überleben viele Königinnen den Winter nicht. Parasitierende Faltenwespen Aus wohl ehemals sozialen Arten sind parasitierende Arten hervorgegangen, die selbst kein Nest mehr bauen, sondern sich bei sozialen Arten einnisten. Sie werden daher Kuckuckswespen genannt. Bei der Wahl der Nester sind sie sehr spezifisch, d. h. sie benutzen jeweils nur eine oder zwei andere Arten als Wirte. Ein Kuckuckswespen-Weibchen dringt in ein Nest dieser spezifischen Wirtsart ein und tötet oder vertreibt die Nestgründerin (Königin). Das geschieht jedoch erst, wenn schon Arbeiterinnen im Nest vorhanden sind. Diese kümmern sich dann um den Nachwuchs der parasitierenden Art. Eine eigene Arbeiterinnen-Kaste gibt es daher bei diesen Kuckuckswespen nicht. Solitäre Faltenwes pen Solitäre Faltenwes pen Bei den solitären, also einzeln lebenden Faltenwespen gibt es ebenfalls keine Arbeiterinnen. Jedes Weibchen kümmert sich um ihren eigenen Nachwuchs. So baut sie alleine das Nest und versorgt den Nachwuchs. In ihren Nestern befinden sich die Zellen meist hintereinander, wobei die Larven in den hinteren Zellen später reifen und zuletzt das Nest verlassen. Meistens überwintern die Tiere auch in diesen Zellen. Ernährt werden die Larven von Insekten, die das Weibchen mit ihrem Stich betäubt und in der Zelle abgelegt hat.
Das Projekt "Brutbiologie der Gelbkopfamazonen Stuttgarts" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Staatliches Museum für Naturkunde, Forschungsmuseum Am Löwentor und Schloss Rosenstein, Abteilungen Botanik, Zoologie, Entomologie und Paläontologie durchgeführt.
Das Projekt "Experimentelle Untersuchungen Populationsdynamik und Reproduktionsbiologie von Aculeaten Hymenopteren und ihren Brutparasiten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Tierökologie I durchgeführt. Über Markierungs-Wiederfangmethoden werden Populationsstruktur und - dynamik insbesondere oligolektischer Bienenarten untersucht. Künstliche Nisthilfen werden eingesetzt, um Nestbau- und Brutpflegeverhalten von verschiedenen Wespen und Bienen direkt zu beobachten und zu analysieren. Von besonderem Interesse sind hierbei Wechselbeziehungen zu ihren jeweiligen Brutparasiten.
Das Projekt "Der Einfluß verletzungsinduzierter Emissionen der Kartoffelpflanze auf die geruchliche Wirtspflanzenfindung und -auswahl durch den Kartoffelkäfer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Büsgen-Institut, Abteilung Forstzoologie und Waldschutz durchgeführt. Kartoffelpflanze und Kartoffelkäfer dienen in dieser Arbeit als Modellsystem für die chemische Ökologie der Nutzpflanzen - Insekten - Wechselwirkung mit ihrerseits weitreichenden Anwendungsmöglichkeiten für den praktischen Pflanzenschutz. Die Belastung von Kartoffelpflanzen hat großen Einfluß auf Zusammensetzung sowie Intensität der pflanzlichen Emissionen ('Volatilenmuster'). Das Differenzierungsvermögen der Kartoffelpflanzen zeigt eine deutliche Gruppierung in Reaktionen auf mechanisch/thermische Belastung, Käferfraß und oxidative Belastung/Infektion durch Mikroorganismen. Die elektrophysiologische Untersuchung der olfaktorischen Wahrnehmbarkeit von Komponenten unterschiedlicher Volatilenmuster durch den Kartoffelkäfer erlaubt es, ein hohes Differenzierungsvermögen des Kartoffelkäfers für Belastungzustände der Wirtspflanze festzustellen. Das beobachtete Wirtspflanzenfindungs- und Auswahlverhalten von Kartoffelkäfern läßt sich mit einem auf drei verschiedenen 'Distanzregimen' basierenden Modell befriedigend beschreiben. Sowohl die Auswahl der Wirtspflanze als auch Ovipositions- und 'Brutpflege'-Verhalten können entscheidenden Einfluß auf die Entwicklung der Kartoffelkäfer nehmen, insbesondere unter ansonsten suboptimalen Bedingungen. Die technische Nutzung des Geruchssinns von Kartoffelkäfern in Form eines Biosensors zwecks räumlicher und zeitlicher Optimierung von Pflanzenschutzmaßnahmen wurde demonstriert.
Das Projekt "Ziel des Projektes ist es, den Bruterfolg von Meeresenten in den Brutgebieten zu ermitteln und mit Hilfe von Datenloggern mit exakter Positionsbestimmung die Habitatwahl auf dem Zug und in den Überwinterungs- und Rastgebieten besser zu bestimmen." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 08 - Biologie und Chemie, Arbeitsgruppe Verhaltensökologie und Ökophysiologie durchgeführt. Über Gefährdungen und Rückgangsursachen in den Brutgebieten in der Arktis bestehen erhebliche Kenntnislücken wegen der geringen Zugänglichkeit der Gebiete. Ein wesentlicher Grund für den Bestandsrückgang der Eisente ist nach aktuellem Kenntnisstand eine seit 1994 deutlich reduzierte Reproduktionsrate. Zur Identifizierung der Ursachen und ggf. Gegenmaßnahmen ist herauszufinden, - welchen Anteil daran Veränderungen im arktischen Brutgebiet (u. a. durch Klimawandel) einerseits sowie Gefährdungen in den Winterquartieren (v. a. Individuenverluste und Lebensraumbeeinträchtigungen) andererseits haben - in welchem Umfang Verluste von Individuen sowie von Lebensräumen im Winterquartier der deutschen AWZ der Ostsee von der Population kompensiert werden können, ohne deren Erhaltungszustand zu beeinträchtigen. Für das Vorhaben ist eine Gesamt-Projektlaufzeit von 3,5 Jahren vorgesehen. Innerhalb der Projektlaufzeit ist geplant, in drei Brutsaisons Eisenten in 2 Untersuchungsgebieten der Russischen Arktis zu fangen und mit Datenloggern auszurüsten. Auf Basis der Daten werden verschiedene Analysen durchgeführt: 1. Ermittlung der räumlichen und zeitlichen Verbreitung von Eisenten in den Brut- und Überwinterungsgebieten, insbesondere von Habitatwahl und Austausch zwischen Rastgebieten in der Ostsee 2. Erfassung von Brutbiologie und Bruterfolg von Eisenten (und ggf. Samtenten) sowie Habitatqualität in zwei arktischen Untersuchungsgebieten 3. Abschätzung der Bedeutung von Nahrungsressourcen im Winterquartier (Ostsee) für die folgende Brutperiode ergänzender Erkenntnisse zur Habitatnutzung über Stabilisotopen- und genetische Nahrungsanalysen. 4. Weiterentwicklung eines Bruterfolgsmonitorings durch Erfassung der Altersstruktur bei Eisentenbeständen in der deutschen Ostsee (Kooperation mit FTZ-Seevogelmonitoring) 5. Ermittlung populationsbiologischer Belastungsschwellen anhand der erzielten Ergebnisse sowie Literaturangaben.
Das Projekt "Mantelvorhaben: Evaluation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V. durchgeführt. Im DDA-Teilprojekt sollen die vom DVL durchgeführten Maßnahmen dahingehend evaluiert werden, ob sie geeignet sind, den Bruterfolg zu erhöhen und in welchem Ausmaß sie die regionale Bestandssituation und den Erhaltungszustand des Rotmilans verbessern können. Weiterhin soll prognostiziert werden, ob und wie sich die in den vom DVL bearbeiteten Projektgebieten bewährten Maßnahmen auf die nationale Bestandssituation auswirken können. Dafür sind die Maßnahmen vor dem Hintergrund der bundesweiten Bestandssituation und den jeweiligen naturräumlichen Gegebenheiten zu bewerten. Für diese Analysen ist es notwendig, die Faktoren zu kennen, die die Brutverbreitung und den Bruterfolg steuern, welche aus der aktuellen bundesweiten Rotmilankartierung 2011/2012 und anderen vorhandenen Datenquellen gewonnen werden sollen. 2013-2016: Analyse populationsökologischer und brutbiologischer Parameter, 2013-2017: Evaluation durchgeführter Maßnahmen, 2017: Wirkprognosen geeigneter Maßnahmen auf den Erhaltungszustand, 2013-2017: Fachliche Beratung und Unterstützung bei Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit.
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