In dem Bericht werden mögliche komplementäre Indikatoren zum Bruttoinlandsprodukt und zum Bruttonationaleinkommen (BIP/BNE) untersucht. Aufgrund einer Auswertung empirischer Ansätze aus verschiedenen Ländern wird dann auf Grundlage des Index for Sustainable Economic Welfare und des Genuine Progress Indicator ein erstes Variablenset zur Ergänzung des BIP/BNE erstellt. Es umfasst 21 Teilvariablen, die zum einen nicht über den Markt erzielte Wohlfahrtssteigerungen miteinbeziehen, zum anderen einige soziale Kosten und ökologische Schäden abziehen. Über ein Aggregationsverfahren wurde dann hieraus ein "Nationaler Wohlfahrtsindex" für Deutschland (NWI) in seinen Grundzügen berechnet. Zur Website Nationaler Wohlfahrtsindex (NWI) im Jahr 2012 Veröffentlicht in Texte | 02/2010.
Pflanzen könnten global bis zu 45 Prozent mehr Kohlenstoff aufnehmen als bisher angenommen. Das schließt ein internationales Wissenschaftlerteam aus Schwankungen schwerer Sauerstoffatome im Kohlendioxid in der Atmosphäre, die mit dem El-Niño-Effekt verbunden sind. Da die Sauerstoffatome im Kohlendioxid zwischen den El-Niño-Jahren schneller als erwartet umgesetzt wurden, seien die aktuellen Schätzungen der Aufnahme an Kohlenstoff durch die Pflanzen wahrscheinlich zu gering. Sie sollten nach oben korrigiert werden, schreiben die Forscher in der Ausgabe des Wissenschaftsmagazins NATURE vom 28 September 2011. Statt 120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff würde die gesamte Vegetation der Erde wahrscheinlich zwischen 150 und 175 Milliarden Tonnen Kohlenstoff pro Jahr aufnehmen. Dieser Wert ist eine Art Bruttosozialprodukt für die Vegetation und gibt an, wie produktiv die Biosphäre der Erde ist. Eine Überarbeitung dieser so genannten globalen Brutto-Primärproduktion hätte Auswirkungen auf die gekoppelten Klima-Kohlenstoff-Modelle, die in der Klimaforschung genutzt werden, um den künftigen Klimawandel vorherzusagen.
Das Projekt "Forschungsprojekt gruene Buchhaltung II (GARP II)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung durchgeführt. Die Natur wird auf vielfaeltige Weise von der Gesellschaft genutzt, sei es zur Entnahme von Rohstoffen, als Aufnahmemedium fuer Schadstoffe oder Anbieter von Bauflaechen. Durch die starke Nutzung wird die natuerliche Umwelt immer mehr in ihren Funktionen beeinflusst. Erst in den letzten Jahren ist diese Wechselwirkung zwischen Natur und Gesellschaft durch die globalen Umweltprobleme staerker in das Bewusstsein gerueckt. Aus diesem Grunde wurde als Ziel fuer eine wirtschaftliche Entwicklung der Begriff der 'nachhaltigen Entwicklung' gepraegt. Nach der Definition der Brundtland-Kommission im Jahre 1987 ist eine Entwicklung nachhaltig, wenn sie die Beduerfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne die Moeglichkeiten zukuenftiger Generationen einzuschraenken, ihre Beduerfnisse zu befriedigen. Obwohl das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung international anerkannt ist, ist es derzeit noch nicht moeglich, an Wirtschaftsdaten abzulesen, ob eine Entwicklung nachhaltig ist oder nicht. Nach wie vor wird als Eckgroesse der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes das Bruttosozialprodukt (BSP) bzw. das Bruttoinlandsprodukt (BIP) veroeffentlicht. In diesen werden lediglich Wirtschaftsaktivitaeten beruecksichtigt, die einen Marktwert besitzen. Die Nutzung von Guetern, die keinen Marktwert besitzen, jedoch trotzdem Wirkungen auf den Wirtschaftsprozess haben koennen (externe Effekte), wie z.B. die Nutzung der Natur, werden nicht betrachtet. Damit sind Wechselwirkungen zwischen der Wirtschaft und der Umwelt, soweit keine Kosten durch die Vermeidung oder Beseitigung von Umweltschaeden entstehen, nicht beruecksichtigt. Indikatoren, wie das BSP oder das BIP geben also keine Auskunft darueber, ob eine Wirtschaftsentwicklung nachhaltig ist. Aenderungen dieser Groessen werden aber dennoch von der Oeffentlichkeit als wirtschaftlicher Erfolg oder gar Wohlfahrtssteigerung angesehen. Um Einfluesse von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aktivitaeten auf die Umwelt beruecksichtigen zu koennen, muessen diese innerhalb einer sogenannten umweltoekonomischen Gesamtrechnung (UGR) quantifiziert werden, die an die VGR angebunden werden kann. Im Jahr 1993 wurden von der UN Leitlinien herausgegeben,in denen beschrieben ist, wie diese Anbindung in Form eines Satellitensystems erfolgen kann. Auf die Empfehlungen in diesem Handbuch wird bereits in einigen Laendern zurueckgegriffen. Das Projekt: GARP II befasst sich mit der Abschaetzung von monetaeren und physikalischen Umweltschaeden die durch wirtschaftliche und soziale Aktivitaeten entstanden sind, mit dem Ziel diese in ein europaweites umweltoekonomisches Rechnungssystem zu integrieren.
Das Projekt "Grünes BIP - Grüne Wirtschaftspolitik für Schleswig-Holstein" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) GmbH durchgeführt. Die Diskussion um gesellschaftliche Wohlfahrt ist in den letzten Monaten international und national in eine neue Phase gekommen. Es gibt verstärkt Indizien dafür, dass die Kosten von Umweltveränderungen und zur Aufrechterhaltung des sozialen Zusammenhaltes nicht angemessen über ökonomische Kenngrößen wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) oder das Bruttonationaleinkommen (BNE) erkennbar werden. Wenn diese These zutrifft, müsste sie zu neuen Ansätzen einer zukunftsfähigen (Wirtschafts-)politik führen. Außerdem gibt es eine neue Debatte zur Frage, welche Gestalt 'Wachstum' in Zukunft überhaupt noch annehmen kann: Wird der ökologisch orientierte Umbau in Richtung auf eine zukunftsfähige Wirtschaft neue Wachstumspotenziale erschließen, aus denen sich die künftigen Wachstumsziffern der Volkswirtschaft speisen? Oder wird der Umbau auch dazu führen, dass andere, nicht zukunftsfähige Segmente der Wirtschaft derart schrumpfen, dass 'netto' eine zukunftsfähige Wirtschaft ohne Wachstum auskommen wird? Oder besteht eine zukunftsfähige Wirtschaft sogar in einer bewusst herbeigeführten Rücknahme des Niveaus wirtschaftlicher Aktivitäten? Die Studie entfaltet diese Kernthesen am Beispiel des Bundeslandes Schleswig-Holstein und versucht, vor dem Hintergrund diese Debatte und im Rahmen einer Analyse wichtiger Entwicklungen des Bundeslandes einige Anstöße zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Wirtschaft zu geben.
Das Projekt "Analyse des Energieverbrauchs und der Luftemissionen in der EU auf der Grundlage von Ergebnissen der UGR nach Branchen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Statistisches Bundesamt durchgeführt. Das Projekt unterzieht den Energieverbrauch sowie verschiedene Luftemissionen für die EU insgesamt und für die einzelnen EU-Mitgliedsländer einer standardisierten Analyse nach NAMEA-Differenzierung. Die Analyse umfasst einen gesamt-wirtschaftlichen Vergleich der Entwicklung ausgesuchter Luftemissionen sowie des Bruttoinlandproduktes, einen Vergleich der Branchenstruktur der zu untersuchenden Variablen, die Berechnung von Umweltintensitäten sowie Dekompositionsanalysen.
Das Projekt "Unterstuetzung des Umweltforums 'Mit der Natur rechnen - Vom Brutto- zum Oekosozialprodukt'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Haus Rissen Internationales Institut für Politik und Wirtschaft durchgeführt.
Das Projekt "Nachhaltiges Wirtschaften bei kleineren und mittleren Unternehmen - Eine Chance für die Entwicklung und den Wettbewerb von Regionen?" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung, Fachgebiet Volkswirtschaftslehre insbesondere Raumwirtschaftspolitik durchgeführt. Die hemmungslose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen auf der Erde und die damit einhergehende Zunahme der Umweltverschmutzung haben seit den achtziger Jahren dazu geführt, dass innerhalb der Gesellschaften ein Umdenken stattgefunden hat. Der Schutz der Umwelt ist bei vielen Menschen stärker in das Bewusstsein getreten. Die Vereinten Nationen haben diese Bestrebungen aufgegriffen und im Abschlussdokument der Konferenz für Umwelt und Entwicklung in (Rio de Janeiro im Jahr 1992) der Agenda 21 gebündelt. Die Bewahrung der natürlichen Lebensbedingungen ist von allen Gesellschaften der Welt mit Hilfe der Agenda 21 zu den vordringlichsten Zielen erklärt worden. Ziel muss es sein, das menschliche Handeln in eine nachhaltige Entwicklung zu überführen, um den nachfolgenden Generationen eine Befriedigung der Lebensbedürfnisse auf gleichem Niveau wie den gegenwärtigen Generationen zu ermöglichen. Mit der Agenda 21 soll die Integration der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit vorangetrieben werden. Aus den Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung kann das nachhaltige Wirtschaften abgeleitet werden. Die Agenda 21 fordert, dass die Privatwirtschaft einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten soll. In diesem Promotionsverfahren soll untersucht werden inwieweit das nachhaltige Wirtschaften bei kleineren und mittleren Unternehmen die wirtschaftliche Situation in Kommunen verbessert und als Mittel der Standortförderung eingesetzt werden kann. Nachhaltiges Wirtschaften kann zu Arbeitsplatzgewinnen, verbesserter Marktpositionen und steigenden Umsätzen bzw. Gewinnen bei den Unternehmen führen. Gleichzeitig erhöhen sich damit auch die Kaufkraft und das Steueraufkommen in den Kommunen, so dass die Kommunen einen größeren Spielraum bei den öffentlichen Infrastrukturinvestitionen bekommen. Darüber hinaus wird die Untersuchung die Frage beantworten, ob Förderprogramme zur Initiierung des nachhaltigen Wirtschaftens bei kleineren und mittleren Unternehmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in Kommunen beitragen.
Das Projekt "Mobilität mit menschlichem Maß - Feinmobilität für Umwelt- und Klimaschutz, Stadt- und Lebensqualität" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel durchgeführt.
Das Projekt "Teilprojekt C: Bildung für nachhaltigen Konsum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Lüneburg, Institut für Umweltkommunikation durchgeführt. Das von der Leuphana Universität Lüneburg durchgeführte Teilprojekt hat zum Ziel, den Zusammenhang zwischen Zeit und Konsum im Kontext Schule zu erforschen. Konkret wurde ein Lehrangebot im Gesamtumfang von rund 30 Stunden konzipiert, dessen primäres Ziel die Förderung von Zeitkompetenz bei Schülerinnen und Schülern darstellt. Im Sinne des erfahrungsbasierten und forschenden Lernens sollen die Schüler/innen darin lernen ihre Zeitkompetenz zu steigern, indem sie durch (Selbst-)beobachtungen eigene Gewohnheiten und Muster im Umgang mit ihrer Zeit und in Bezug auf ihr Konsumverhalten aufdecken und kritisch reflektieren. Auf dieser Grundlage sollen sie befähigt werden, ein Bewusstsein für ihren persönlichen Umgang mit Zeit zu erlangen, eigene Bedürfnisse und angewandte Befriedigungsstrategien zu verstehen sowie gegebenenfalls selbst gewählte, alternative Strategien zu erproben und zu etablieren. Das Lehrangebot wird in den regulären Fachunterricht integriert und wird begleitend evaluiert. Die Evaluierung erfolgt analog zur Durchführung in zwei Durchgängen, einmal im 1. Halbjahr 2019/20 und, mit angepassten Erhebungsinstrumenten, im 2. Halbjahr 2019/20. Die Ergebnisse sollen dokumentiert und über Fachnetzwerke aus den Bereichen Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Schulentwicklung verbreitet werden.
Das Projekt "CO2 Fussabdruck von Produkten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Fachgebiet Technik Gestaltung , Technologische Entwicklung durchgeführt. In diesem Projekt werden methodische Aspekte der CO2-Bilanzierung von Produkten (Product Carbon Footprint - PCF) bearbeitet. Die Arbeit konzentriert sich dabei insbesondere auf die Methodik der Bestimmung von Treibhausgasemissionen während der Herstellung und Nutzung von ausgewählten Tiefkühlkostprodukten, ist aber auch auf andere Produktbereiche anwendbar. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen Fragen zu den Standardisierungsmöglichkeiten für PCF, welche insbesondere Allokationsregeln, Systemgrenzen, Abschneidekriterien und vernachlässigte Umweltwirkungen betreffen. Wie kann eine verbindliche methodische Basis bereitgestellt werden, so dass Hersteller unterschiedlicher oder konkurrierender Produkte zu vergleichsfähigen Ergebissen kommen? Ferner wird untersucht, inwieweit CO2 Bilanzierung, als vereinfachte Ökobilanz, überhaupt dazu geeignet ist, ökologische Handlungsempfehlungen abzuleiten. Hierzu werden Vergleiche mit vollen Ökobilanzen und anderen Technikbewertungsverfahren angestellt. Die Ergebnisse sollen letztendlich in eine Empfehlung für die beschlussfassenden Standardisierungs-Gremien münden. Die methodische Diskussion, Modellerstellung und Datengewinnung geschieht in Zusammenarbeit mit der Frosta AG (Bremerhaven). Das Fachgebiet Technikgestaltung & Technologieentwicklung tritt hierbei als wissenschaftlicher Partner im PCF Pilotprojekt Deutschland auf.