Die EU-Kommission hat am 11. Juli 2012 ihren Verordnungsentwurf zu CO2-Grenzwerten für Neuwagen vorgestellt. Nach den Vorschlägen sollen die durchschnittlichen Emissionen neuer Pkws bis 2020 auf 95 g CO2/km gesenkt werden. 2011 betrug dieser Wert 135,7 g, die verbindliche Zielvorgabe für 2015 liegt bei 130 g. Die Emissionen von Kleintransportern sollen von 181,4 g im Jahr 2010 (aktuellste vorliegende Zahlen) auf 147 g CO2/km im Jahr 2020 verringert werden, wobei das verbindliche Ziel bei 175 g im Jahr 2017 liegt.
Seit dem 1. Januar 2010 dürfen Kieler Halter eines Kraftfahrzeuges mit einem CO2- Ausstoß von bis zu 120 g/ km auf öffentlich Parkplätzen im Bereich der Innenstadt für die Dauer von bis zu 2 Stunden gebührenfrei parken. Die Plakette erhalten die Bürger beim Kieler Ordnungsamt gegen eine Gebühr von 5 Euro und sie ist drei Jahre gültig. Mit dieser Maßnahme will die Stadt Kiel solche Autofahrer belohnen, die bei der Anschaffung ihres Autos umweltbewusster gedacht haben.
Im Auftrag der Siemens AG untersuchte das Wuppertal Institut am Modell der Stadt München, wie eine moderne Großstadt den CO2-Ausstoß drastisch senken kann. Am Beispiel eines Musterstadtteils zeigt die Analyse ganz konkret, wie die Wandlung der Stadt in eine fast CO2-freie Metropole infrastrukturell und technologisch gelingen könnte. Hebel zur CO2-Reduktion sind hocheffiziente Energieanwendungen - insbesondere bei Gebäuden -, Infrastrukturanpassungen bei Wärme, Strom und Verkehr sowie ein weitestgehender Umstieg auf erneuerbare Energien.
Eine Studie der Klimaforscher des Global Carbon Project (GCP) zeigt auf, dass im Jahr 2007 der Anteil von Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre auf ein Rekordniveau von 383 ppm angestiegen ist. Dabei hat die Geschwindigkeit, in der der Kohlenstoffgehalt in der Atmosphäre ansteigt, ebenfalls zugenommen. 2006 betrug der Anstieg noch 1,8 ppm, für das Jahr 2007 wurde eine Zunahme um 2,2 ppm registriert. Der Anteil von Kohlendioxid in der Atmosphäre lag 2007 um 37 Prozent über dem Bezugsjahr 1750, vor dem Beginn der industriellen Revolution. "Die derzeitige Konzentration ist die höchste in den vergangenen 650.000, wahrscheinlich sogar in den vergangenen 20 Millionen Jahren".
Am 3. September 2013 began der Schweriner Ökostromversorger WEMAG mit dem Bau des nach eigenen Angaben europaweit größten kommerziellen Batterieparks, zum Ausgleich kurzfristiger Netzschwankungen. Das Berliner Start-up Younicos hat den vollautomatisierten Batteriepark in den letzten Jahren technisch und wirtschaftlich entwickelt und wird ihn in Schwerin schlüsselfertig errichten. Die Lithium-Ionen-Zellen liefert das koreanische Unternehmen Samsung. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit 1,3 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm.
Die Europäische Kommission begrüßte die formelle Annahme des Klima- und Energiepakets und der damit verbundenen Rechtsvorschriften, die auf eine Verringerung der CO2-Emissionen aus neuen Kraftfahrzeugen und Verkehrskraftstoffen abzielen. Das Klima- und Energiepaket umfasst vier Rechtstexte: eine Richtlinie zur Überarbeitung des EU-Emissionshandelssystems (EU-EHS), das rund 40% der Treibhausgasemissionen in der EU abdeckt; eine Entscheidung über die „Lastenverteilung“, die verbindliche einzelstaatliche Zielvorgaben für nicht unter das EU-EHS fallende Emissionen vorgibt; eine Richtlinie mit verbindlichen einzelstaatlichen Zielvorgaben für die Erhöhung des Anteils von erneuerbaren Energiequellen am Energiemix; eine Richtlinie zur Schaffung eines Rechtsrahmens für den sicheren und umweltverträglichen Einsatz von Technologien für die CO2-Abscheidung und -Speicherung. Das Paket wird durch zwei weitere gleichzeitig beschlossene Rechtsakte ergänzt: eine Verordnung, nach der die CO2-Emissionen aus neuen Personenkraftwagen von 2012 bis 2015 schrittweise auf durchschnittlich 120 g/km und bis 2020 weiter auf 95 g/km gesenkt werden müssen. Diese Maßnahme allein wird mehr als ein Drittel der Emissionsreduktionen bewirken, die in den nicht unter das EU-EHS fallenden Sektoren erforderlich sind; eine Überarbeitung der Kraftstoffqualitätsrichtlinie, nach der die Kraftstofflieferanten die Treibhausgasemissionen aus der Produktionskette bis 2020 um 6 % reduzieren müssen. Die sechs Rechtsakte treten 20 Tage nach der für Mai erwarteten Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft.
Das Projekt "Learning rates of low carbon technologies" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. durchgeführt.
Das Projekt "Global Climate Network (GCN)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH durchgeführt. Das Global Climate Network (GCN) ist eine Kooperation führender, unabhängiger und richtungsweisender Forschungseinrichtungen aus Ländern, die Schlüsselpositionen in der Bekämpfung des Klimawandels einnehmen. Das Netzwerk und seine Mitglieder untersuchen die Rahmenbedingungen, denen sich Regierungen bei der Aushandlung internationaler Maßnahmen verpflichtet sehen. Das GCN veröffentlicht seine Berichte und Discussion Paper auf seiner Homepage. Das Wuppertal Institut hat mit eigenen Studien beigetragen zu den Berichten. Breaking Through on Technology - Overcoming the Barriers to the Development and Wide Deployment of Low-Carbon Technology (Juli 2009). Rechtzeitig zum G8-Gipfel Juli 2009 in Italien veröffentlichte das Global Climate Network (GCN) die Studie 'Breaking Through on Technology'. Sie fordert einen technologischen Durchbruch und hebt dabei die Bedeutung von Schlüsselländern bei der Umsetzung nationaler CO2-Minderungsstrategien hervor. Um die Nutzung vorhandener Effizienztechniken weiter zu verbreiten und Neuentwicklungen schneller zu realisieren, sollten Regulierungspakete, steuerliche Anreize und staatliche Investitionen eingesetzt werden. Gleichzeitig werden die Verhandlungsführer in Vorbereitung des Klimagipfels in Kopenhagen aufgefordert, an einer neuen internationalen Vereinbarung zu arbeiten, die Anreize für robuste, umfassende nationale Strategien schafft, über die im Dezember Einigung erzielt werden kann. Für das Wuppertal Institut haben Florian Mersmann, Tilman Santarius und Julia Schultz den Deutschland Report 'Technology and the Bali Action Plan: what could Germany do?' beigetragen. - Low-Carbon Jobs in an Inter-Connected World (Dez. 2009). Grundlage für die zusammenfassende Darstellung im letzten Bericht war der Länderbericht Deutschland: 'Economic Opportunities and Climate Change - Analysis of Employment Impacts of Solar Thermal Energy Use Promotion Policies in Germany'. Darin wird analysiert ob und - wenn ja - inwieweit die Gesetzgebungen der Klima- und erneuerbare Energien-Politik zur Förderung des solarthermischen Energiemarktes positive Auswirkungen auf die Beschäftigung haben. Drei Aspekte werden in Beziehung gebracht: der Absatz solarthermischer Technologien, die Anzahl der Arbeitsplätze im solarthermischen Sektor und das Jahr, in welchem die einzelnen Unternehmen in den Solarthermiemarkt eingetreten sind. Die Analyse konnte keinen klaren Beweis für einen positiven Beschäftigungseffekt liefern, obwohl der Bruttoeffekt eines Beschäftigungsanstiegs in dieser Branche offensichtlich ist. Festzuhalten bleibt allerdings, dass ohne gut konzipierte Klima- oder erneuerbare Energien-Richtlinien und Maßnahmen durch die Förderung regenerativer Energien und Klimaschutz keine Arbeitsplatzschaffung zu erwarten ist.
Das Projekt "Plattform Klimaschutz und Industrie NRW" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH durchgeführt. Das Wuppertal Institut führt zusammen mit CleanTechNRW einen Klimaschutzdialog mit der energieintensiven Industrie in NRW über Innovationsstrategien im Bereich von Low Carbon-Technologien durch. Der Beteiligungsfokus liegt auf der Stahlindustrie, der chemischen Industrie, der Aluminiumindustrie, der Zementindustrie, der Glasindustrie und der Papierherstellung. Neben Gesprächen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft werden auch Räume für den Dialog zwischen den Unternehmen und der Zivilgesellschaft (z. B. den Umweltverbänden) geschaffen, um an den gesamtgesellschaftlich angelegten Beteiligungsprozess zur Entwicklung des Klimaschutzplans NRW anzuknüpfen. Im Dialog sollen das Wissen über potenzielle Low Carbon-Technologien in der energieintensiven Industrie vertieft werden, mögliche Pfade einer Anwendung dieser Technologien in den Unternehmen in NRW entwickelt, die notwendigen Voraussetzungen für ihre Umsetzung aufgezeigt und die Motivation für mehr FuE-Initiativen und Investitionen in CO2-mindernde Technologien und Verfahren in den Unternehmen gestärkt werden. Ziel ist es, branchenspezifische Low Carbon-Strategien zu skizzieren und branchenübergreifende Handlungsfelder zu diskutieren. Die Ergebnisse stellen Vorarbeiten zu einer konsistenten Low Carbon-Roadmap für die gesamte nordrhein-westfälische Industrie dar. Das Projekt stellt die Fortsetzung des im Rahmen der Arbeitsgruppe 'Produzierendes Gewerbe/Industrie' des Klimaschutzplans NRW begonnenen Dialogs dar. Der Klimaschutzplan wurde 2011 von der Landesregierung auf den Weg gebracht, um auf der Grundlage eines breit angelegten Dialog- und Beteiligungsverfahrens Strategien und Maßnahmen zur Erreichung der gesetzlich verankerten Klimaschutzziele des Landes zu entwickeln.
Das Projekt "Prüfung der Pfade für die Verringerung des Klimawandels und Bewertung der Belastbarkeit von Schätzungen der Kosten dieser Verringerung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. durchgeführt. Die Kosten von Klimaschutz sollen besser abschätzbar werden. Zu diesem Zweck lassen Forscherteams aus zwölf Ländern ihre Computermodelle von Energie-Wirtschaft-Klima gegeneinander antreten. Deren Prognosen sollen tauglicher gemacht werden für Entscheidungen der Politik über Emissionsreduktionen oder Technologieförderung; sie fließen auch in den nächsten Report des Weltklimarats IPCC ein. Vier Herausforderungen für die Klimapolitik soll das Projekt angehen. (1.) Rückkopplungseffekte in der Reaktion des Klimas auf die Treibhausgasemissionen - beispielsweise durch das Entweichen von Methan beim Tauen des sibirischen Permafrostbodens - können erhebliche Auswirkungen auf den Klimaschutz haben. Das soll genauer untersucht werden. Analysiert wird (2.) die Bedeutung der Verfügbarkeit von Technologien zur Emissionsvermeidung und die Bedeutung des Planungshorizonts in Politik und Energiewirtschaft. Hier geht es um die Schwierigkeit, langfristige Klimaschutzziele mit begrenzten Mitteln und Planungshorizonten zu erreichen. Geklärt werden soll (3.) die Relevanz von fragmentierter Klimapolitik, wenn etwa nicht alle Regionen oder Wirtschaftszweige mitmachen. Bislang ist genau das die Realität - die Entscheider befürchten lässt, dass in den einen Ländern oder Branchen eine sinkende Nachfrage nach fossilen Brennstoffen deren Preis drückt, wodurch in anderen Ländern oder Branchen die Nachfrage steigt. Dieser Effekt soll in dem Forschungsprojekt nun quantifiziert werden. Und schließlich (4.) geht es um die Konsequenzen hieraus für die Klimapolitik in der EU. Projektpartner sind: 21 Partner aus China, Indien, Japan und neun europäischen Ländern von Griechenland bis Großbritannien.