In dieser Karte sind die Ergebnisse der Thermografiebefliegung des Osnabrücker Stadtgebietes in der Nacht vom 18. auf den 19. Februar 2015 dargestellt. Die aus etwa 2400 einzelnen Wärmebildern bestehende Karte kann Hinweise darauf geben, an welchen Gebäuden es Energiesparmöglichkeiten gibt. Dargestellt ist die Wärmeabstrahlung der Dächer, aber auch aller anderen aus der Luft sichtbaren Flächen. Bitte beachten Sie, dass eine Dachfläche, die in tiefem Blau erscheint, zweifellos eine geringe Wärmeabgabe und eine Dachfläche in intensivem Rot eine hohe Wärmeabgabe aufweist. Allerdings ist die Höhe der Wärmeabstrahlung von Dächern nicht nur von der Innentemperatur und der Qualität der Dämmung abhängig, sondern von einer Vielzahl weiterer Faktoren.
Seit März 2019 arbeiten über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den neuen Labor- und Bürogebäuden des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in Duisburg. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in den neuen Gebäuden auf dem Gewässerschutz - darüber hinaus werden hier aber auch Themen rund um den Verbraucherschutz, der Kreislaufwirtschaft und des Strahlenschutzes behandelt. Gemeinsam mit insgesamt 1.400 LANUV-Mitarbeitenden wird so ein Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen für 18 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner in NRW geleistet. „Ich freue mich daher sehr, das neue LANUV-Gebäude der Öffentlichkeit erstmals präsentieren zu können“, sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser heute (Sonntag, 29. September 2019) in ihrem Grußwort zum Tag der offenen Tür am neuen LANUV-Dienstgebäude in Duisburg. „Für die Überwachung unserer Gewässer haben wir ein neues Laborgebäude realisieren können. Damit können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LANUV die Überwachung unserer Gewässer nach höchsten Standards für die nächsten Jahre sicherstellen", erklärte Heinen-Esser. In über 30 Aktionen, Fachvorträgen und Laborrundgängen stellten die Mitarbeitenden und Auszubildenden den Neubau und ihre Arbeit beim ersten Tag der offenen Tür in Duisburg vor. Ein Schwerpunkt lag dabei auf Mitmach-Aktionen, bei denen die Besucherinnen und Besucher hautnah erleben konnten, wie die Überwachung und die Bewertung der nordrhein-westfälischen Gewässer von Duisburg aus organisiert und durchführt wird. LANUV-Präsident Dr. Thomas Delschen durfte mehrere tausend Besucherinnen und Besucher zum Tag der offenen Tür begrüßen. In seiner Begrüßungsrede hob er hervor, dass die Veranstaltung in mehrfacher Sicht eine besondere sei: So stelle sich das LANUV erstmals den Duisburgerinnen und Duisburgern vor, zudem sei es mit dem Umzug von Düsseldorf nach Duisburg ein neuer Standort mit besonderen inneren Werten. Denn das LANUV als Modellbehörde hat an seinem neuen Standort an der Wuhanstraße zukunftsfähige Laboratorien und eine nachhaltige Arbeitsumgebung geschaffen, in denen klimaneutrales Wirtschaften gelebt wird. Als Blaupause gibt das Landesamt anderen Behörden und öffentlichen Einrichtungen Ideen und Anstöße, wie die Verwaltung der Zukunft aussehen kann. „Unser neues Gebäude wurde von der Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen in Gold zertifiziert. Es erfüllt mich mit Stolz, dass wir unserer Vorbild-Rolle in Sachen Nachhaltigkeit damit näher kommen,“ erläuterte LANUV-Präsident Delschen. Eine Auszeichnung gab es auch: Der Umweltbus LUMBRICUS, mit dem Kinder und Jugendliche seit 27 Jahren die Natur erforschen, wurde als Projekt der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet. „Ein Vorzeigeprojekt mit Beispielcharakter“, erklärte Ministerin Heinen Esser. „Kinder und Jugendliche lernen den Umgang mit der Natur und erfahren in Experimenten wie spannend Themen aus dem Natur- und Umweltschutz sein können. Der LUMBRICUS ist eines der erfolgreichsten Projekte in der Umweltbildung in NRW der letzten Jahrzehnte. Die Glückwünsche gehen daher an das gesamte LUMBRICUS-Team.“ Die UN-Dekade zur biologischen Vielfalt läuft noch bis zum Ende des nächsten Jahres. Schwerpunktthema bis dahin ist die Insektenvielfalt. Experten erklären ihre Arbeit Das Programm beim Tag der offenen Tür war vielseitig und lud zum Mitmachen ein: Die Themen Wasser, Abfall, LANUV als Arbeitgeber, der Sondereinsatzwagen und die unterschiedlichen Informationsangebote wurden von den LANUV-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorgestellt. Besonders am Herzen liegt Delschen das Thema Informationsangebote. Dabei geht es um die Frage, wie das Landesamt die Öffentlichkeit über Erkenntnisse und Ergebnisse informiert. „In Zeiten von fake news kommt amtlicher Information eine ganz besondere, wichtige Rolle zu – die der Unabhängigkeit und Verlässlichkeit“, betonte Delschen. In Laborführungen erlebten die Besucherinnen und Besucher hautnah, wie Abwässer überwacht, pH-Werte gemessen und Tiere zur biologischen Bewertung von Gewässern herangezogen werden. Dabei hatten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, selbst durch das Mikroskop zu schauen und konnten ihr mitgebrachtes Trinkwasser auf Nitrat und Schwermetalle untersuchen lassen. Ein Besuch der Hochwasserzentrale zeigte, wie im LANUV die Daten über Pegelstände, Fließgeschwindigkeiten und Wetterprognosen zusammenlaufen und ausgewertet werden. Modernste Laboranalytik konnte besichtigt werden, mit der auch geringste Spuren etwa von Mikroschadstoffen oder Antibiotika im Wasser nachgewiesen werden können. Ein Blitz-Praktikum zum Chemielaboranten haben Jugendliche ab zwölf Jahren im Ausbildungslabor absolviert. Darüber hinaus referierten die Expertinnen und Experten über Gewässerthemen und erklärten, wie sich die Gewässerüberwachung im Laufe der Zeit gewandelt hat und wie trocken es tatsächlich in NRW ist. Zahlen und Daten LANUV-Neubau Duisburg: 66 Millionen Euro Investitionssumme : Anmietung durch das LANUV für 20 Jahre Grundsteinlegung am 7. April 2017 10.000 Quadratmeter Grundstücksfläche 6944 Quadratmeter Bürofläche Maße Bürogebäude: 52 Meter lang, 31-45 Meter breit, 5 Geschosse 9619 Quadratmeter Laborfläche Maße Laborgebäude: 90 Meter lang, 16 Meter breit, 7 Geschosse Etwa 3,5 Kilometer lange Gasleitungen für zehn Gastypen 28,5 Kilometer Rohrleitungen 11.000 Quadratmeter Lüftungskanäle, Lüftungsleistung: 135.000 Kubikmeter pro Stunde 7.200 Kubikmeter Stahlbeton, 900 Tonnen Bewehrungsstahl, 1.850 Quadratmeter Naturstein, 26.400 Quadratmeter Trockenbau-Wand- und Deckenflächen 2.950 Beleuchtungskörper Etwa 255 Kilometer Kabel wurden verlegt 850 Fensterelemente und 860 Türen wurden verbaut Rund 400 Handwerker aus 85 Gewerken waren am Bau beteiligt Strombedarf der Büro- und Laborgebäude wird zum Teil durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach gedeckt Auf eine gute Wärmedämmung wurde besonderen Wert gelegt, sodass der Primärenergiebedarf die Anforderungen der EnEV 2016 im Bürogebäude um 70 Prozent und im Laborgebäude um 50 Prozent unterschreitet Barrierefreies Gebäude für Menschen mit Behinderung Regenwassernutzung für Toilettenanlage im Bürogebäude Perfekte Anbindung an den Duisburger Bahnhof (und die BAB) Nachhaltige Kantinenbewirtschaftung Abfalltrennung Modernste Präsentationstechnik in den Konferenzräumen Zertifizierung in Gold durch die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) Downloads: Pressemitteilung Programmheft
66 Millionen Euro wurden in die neuen Labore zur Gewässerüberwachung und Büros für über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den neuen Standort des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) in Duisburg investiert. Nach zweijähriger Bauzeit konnten im Dezember letzten Jahres die Umzüge der Laborgerätschaften und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Düsseldorf nach Duisburg beginnen. Mit der offiziellen Eröffnung am heutigen Donnerstag (14. März 2019) durch Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, LANUV-Präsident Dr. Thomas Delschen, dem Duisburger Oberbürgermeister Sören Link und dem Leiter des Immobilienentwicklers Aurelis der Region West Olaf Geist, wird nun die Überwachung und die Bewertung der nordrhein-westfälischen Gewässer von Duisburg aus organisiert und durchgeführt. „Ich freue mich, heute das neue LANUV-Gebäude mit dem Gewässerzentrum in Duisburg eröffnen zu dürfen. Die Überwachung unserer Gewässer auf Mikroschadstoffe wie Antibiotikarückstände oder Mikroplastik ist eine zentrale Aufgabe des Umweltschutzes. Daher war es auch so wichtig, Labore und Büroräume aufzubauen, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LANUV in die Lage versetzen, die Überwachung unserer Gewässer nach höchsten Standards für die nächsten Jahre sicherzustellen", betonte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. Mit dem Gewässerzentrum erweitert die größte Umweltbehörde eines deutschen Bundeslandes ihre professionellen Arbeitsbedingungen. Heinen-Esser dankte allen Beteiligten, die dieses innovative Neubauprojekt in dem vorgesehenen Zeitplan und Kostenrahmen realisiert haben. „Den Beschäftigen wünsche ich viel Freude und Erfolg in ihrem neuen, modernen und nachhaltigen Arbeitsumfeld“, so die Ministerin. Für den Präsidenten des LANUV Dr. Thomas Delschen war wichtig, nicht nur zukunftsfähige Laboratorien auf dem neusten technischen Stand zu erhalten, sondern auch eine nachhaltige Arbeitsumgebung für den neuen Standort zu schaffen: „Das Heizen mit Fernwärme, Stromerzeugung durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, eine energieeffiziente Dämmung, die zentrale Lage am Bahnhof oder die Nutzung von Regenwasser sind Beispiele für nachhaltiges Bauen und Arbeiten. Mit unseren neuen Gebäuden zeigen wir damit einen Weg auf in Richtung klimaneutrale und nachhaltige Landesverwaltung.“ Neben über 600 unterschiedlichen chemischen Wasserinhaltsstoffen einschließlich der Mikroschadstoffe können in den Duisburger LANUV-Laboren auch wassergetragene Krankheitserreger, wie zum Beispiel Legionellen oder antibiotikaresistene Bakterien analysiert werden. Das Labor der Gewässerökologie befasst sich mit der (taxonomischen) Bestimmung der Kleinstlebewesen, die die biologische Qualität eines Gewässer anzeigen. Aus allen Gewässerinformationen leiten dann LANUV-Fachleute den Gewässerzustand ab, identifizieren nachteilige Einflussfaktoren und überprüfen Wirkungen von Maßnahmen. In Duisburg ist zudem die mit modernster Technik ausgestattete Hochwasserzentrale angesiedelt, die die Wasserstände der rund 300 nordrhein-westfälischen Gewässerpegel- und 240 LANUV-Messstationen zu Niederschlagsmengen online erfasst, im Internet bereitstellt und Lageberichte bei Hochwassersituationen veröffentlicht. „Für Duisburg ist die Ansiedlung von über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Innenstadtbereich eine deutliche wirtschaftliche Stärkung“, freute sich der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link. „Der Duisburger Hafen Homberg ist bereits Heimathafen des LANUV-Laborschiffs Max Prüß, das die NRW-Wasserstraßen überwacht. Mit den im Gewässerzentrum NRW vorhandenen Laborkapazitäten und gebündelten Fachkompetenzen ist Duisburg damit ein Schwerpunktstandort des Gewässerschutzes in NRW.“ Der Immobilienentwickler Aurelis hat den Neubau in Duisburg projektiert, gemeinsam mit der Firma Hochtief im gesetzten Kostenrahmen umgesetzt und pünktlich an den neuen Mieter LANUV übergeben. „Wir wünschen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Erfolg am neuen Standort in Duisburg“, erklärte Olaf Geist, Leiter der Aurelis Region West. „Wir werden jetzt weiter daran arbeiten, weitere Interessenten von der hervorragenden Qualität und Lagegunst der noch freien Baufelder im Quartier I zu überzeugen.“ Zahlen und Daten LANUV-Neubau Duisburg: 66 Millionen Euro Investitionssumme : Anmietung durch das LANUV für 20 Jahre Grundsteinlegung am 7. April 2017 10.000 Quadratmeter Grundstücksfläche 6944 Quadratmeter Bürofläche Maße Bürogebäude: 52 Meter lang, 31-45 Meter breit, 5 Geschosse 9619 Quadratmeter Laborfläche Maße Laborgebäude: 90 Meter lang, 16 Meter breit, 7 Geschosse Etwa 3,5 Kilometer lange Gasleitungen für zehn Gastypen 28,5 Kilometer Rohrleitungen 11.000 Quadratmeter Lüftungskanäle, Lüftungsleistung: 135.000 Kubikmeter pro Stunde 7.200 Kubikmeter Stahlbeton, 900 Tonnen Bewehrungsstahl, 1.850 Quadratmeter Naturstein, 26.400 Quadratmeter Trockenbau-Wand- und Deckenflächen 2.950 Beleuchtungskörper Etwa 255 Kilometer Kabel wurden verlegt 850 Fensterelemente und 860 Türen wurden verbaut Rund 400 Handwerker aus 85 Gewerken waren am Bau beteiligt Strombedarf der Büro- und Laborgebäude wird zum Teil durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach gedeckt Auf eine gute Wärmedämmung wurde besonderen Wert gelegt, sodass der Primärenergiebedarf die Anforderungen der EnEV 2016 im Bürogebäude um 70 Prozent und im Laborgebäude um 50 Prozent unterschreitet Barrierefreies Gebäude für Menschen mit Behinderung Regenwassernutzung für Toilettenanlage im Bürogebäude Perfekte Anbindung an den Duisburger Bahnhof (und die BAB) Nachhaltige Kantinenbewirtschaftung Abfalltrennung Modernste Präsentationstechnik in den Konferenzräumen Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) wird angestrebt Download: Pressemitteilung
Der Steinmarder ( Martes foina ) gehört zur Gruppe der „Marderartigen“. Er ist etwa so lang wie eine Katze, aber schlanker, flacher und leichtfüßiger. Mit Schwanz (Rute) misst er etwa 65 bis 70 cm und wiegt ca. 1,5 kg. Auffälligstes Merkmal ist sein weißer Kehlfleck, der bis auf die Vorderläufe hinab gegabelt ist. Das Fell des Steinmarders schimmert kakaofarben, die Rute ist lang und struppig. Der Steinmarder ist vor allem in Süd- und Mitteleuropa, auf den meisten Mittelmeerinseln und in Teilen Südasiens verbreitet. Bevorzugte Lebensräume sind neben Wald und Feld vor allem Dörfer und Städte. Da in besiedelten Gebieten Unterschlupfe wie Ställe, alte Gemäuer, Holzstöße und Steinhaufen kaum noch zu finden sind, sucht er bevorzugt auch Wohnhäuser auf. Bis zum zweiten Weltkrieg war der Steinmarder auf Grund des hohen Fellpreises fast ausgerottet. In den Nachtstunden, wenn er auf Nahrungssuche geht, wird der Steinmarder aktiv. Die nächtlichen Erkundungszüge sind sehr ausgedehnt. Der Steinmarder legt dabei im Durchschnitt mehr als 8 km zurück. Nur während der Paarungszeit (Ranz) und in der Zeit der Jungenaufzucht kann er auch am Tag außerhalb seines Unterschlupfes angetroffen werden. Bei seinen Streifgängen meidet er freies Gelände. Bei der Nahrungswahl ist der Steinmarder nicht wählerisch und anpassungsfähig. Neben Kleinsäugern, wie Wühlmausarten, Wald- und Gelbhalsmaus, Wanderratten, Hausmäusen und gelegentlich auch Spitzmäusen liebt er Früchte, wie Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen und Beeren. Allerdings sind auch Vögel und deren Gelege nicht vor ihm sicher. Verschiedene Singvogelarten wie Drossel, Amsel und Haussperling aber auch Tauben und vereinzelt Haushühner konnten als Nahrung nachgewiesen werden. Weitere Nahrungsbestandteile sind Regenwürmer, Insekten, Aas und menschliche Hausabfälle. Die Paarungszeit des Steinmarders fällt in den Zeitraum von Ende Juni bis Mitte August. Erst im März, seltener im April, werden zwei bis vier sehr unterentwickelte Junge geboren. Steinmarderwelpen sind Nesthocker, die nach ca. 5 Wochen die Augen öffnen und bis zu 8 Wochen gesäugt werden müssen. Das Nest verlassen sie frühestens nach 8 Wochen, um unter Anleitung der Mutter, die Umgebung zu erkunden und zu spielen. Erst im Spätsommer werden die Jungen selbstständig und teilen dann oft noch bis zum folgenden Frühjahr das Streifgebiet der Mutter. Ist zu vermuten, dass sich ein Steinmarder als Untermieter in ein Haus eingeschlichen hat, sollte zunächst einmal feststellt werden, ob es sich wirklich um einen Marder oder um andere Tiere, wie Mäuse, Waschbären oder Katzen handelt. Dabei können die verschiedenen Spuren verglichen werden. Der Marder hinterlässt wurstartigen Kot (Losung), der etwa 8–10 cm lang, und 1–2 cm dick ist und in einer gedrehten Spitze endet. Oft ist er mit Beuteresten versetzt und besteht aus dicht zusammengedrehten Haaren, Federn oder Obstkernen. Findige Fährtenleser können bisweilen in trockenem Sand oder Staub auch Pfotenabdrücke des Steinmarders finden. Diese haben in etwa die Größe von Katzenpfoten, unterscheiden sich jedoch sehr deutlich darin, dass im Pfotenabdruck des Steinmarders 5 Zehen und Nägel zu erkennen sind. Etwas ausgestreutes Mehl auf dem Dachboden erleichtert dabei die Spurenerkennung. Gab es früher vor allem das Problem mit Einbrüchen des Marders in Hühnerställe, sind heute nächtlich polternde „Dachmarder“ oder kabelbeißende „Automarder“ ein Ärgernis. Der Steinmarder richtet sich gerne direkt über unseren Köpfen auf den Dachböden von Wohnhäusern ein. Meistens bleibt die Anwesenheit des Steinmarders unbemerkt, es sei denn, er macht mit Geräuschen auf sich aufmerksam. Besonders während der Aufzucht des Nachwuchses und später zur Paarungszeit, im Zeitraum von April bis September, können Lärmstörungen durch die nachtaktiven Tiere auftreten. Auch kann der von Kot, Urin oder Beuteresten ausgehende Geruch stören. Richtet der Steinmarder keine Schäden an, kann man sich mit ihm arrangieren. Dabei muss man allerdings die Verhaltensweisen des Marders beachten: Steinmarder sind wie Katzen sehr reinliche Tiere, die neben einem Schlafplatz auch eine separate Speisekammer und Toilette einrichten. Da sie immer wieder die gleiche Stelle als Toilette benutzen, empfiehlt es sich, an den Kotplätzen eine wasserdichte Auflage auszubreiten, die verhindert, dass Urin in den Boden eindringt. Das Auslegen von Zeitungspapier hilft, den Kot rasch zu beseitigen. Hierbei ist zu beachten, dass auf der neuen Zeitungsunterlage etwas Kot zurückgelassen wird, damit der Steinmarder seine Toilette wiederfindet. Auch herumliegende Beutereste können hin und wieder entfernt werden. Probleme können auch auftreten, wenn sich Steinmarder an der Dachisolierung zu schaffen machen. Schäden an Isolationsmaterialien lassen sich durch reißfeste Auflagen oder Abdeckungen vermeiden. Antennenkabel sollten vorsichtshalber an der Wand entlang verlegt oder mit festem Material ummantelt werden, damit der Steinmarder nicht hineinbeißen kann. Um den Steinmarder aus dem Haus zu bekommen, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Aussperren oder Vergrämen. Der Wegfang des Tieres nützt in der Regel nichts, da das Revier von einem anderen Marder besetzt wird. Auch die Jagd wirkt sich nicht wirklich regulierend auf die Steinmarderpopulation aus. Zuverlässig und dauerhaft lässt sich der Steinmarder vom Dachboden nur fernhalten wenn es gelingt ihn auszusperren. Hierzu müssen alle Einstiegsmöglichkeiten gefunden und z. B. mit einem stabilen Brett, Maschendraht oder ähnlichem verschlossen werden. Als Einschlupfmöglichkeiten dienen Mauerlöcher, Belüftungsschlitze, defekte Dachfenster, lockere Dachziegel oder ähnliches. Um herauszufinden, wie der Marder ins Gebäude kommt, sollten um das Haus und um die in der Nähe stehenden Bäume geharkte Sandflächen angelegt werden. Die nun sichtbaren Spuren zeigen den Weg des Tieres. Klettert das Tier an der Wand hoch, um aufs Dach zu gelangen, kann der Aufstieg mit Verblendungen aus glattem Material verhindert werden. Springt der Steinmarder vom Nachbarhaus oder von einem Baum aus aufs Dach, bleibt nur das Verschließen der Löcher. Mögliche Eingänge sind bereits handgroße Öffnungen oder Dachziegel, die der Marder hochdrücken kann. Um den Marder auf dem Dachboden nicht einzuschließen, darf der Zugang nur nachts, wenn der Marder auf der Jagd ist, versperrt werden. Etwas Lärm vorher sollte dem Tier Gelegenheit zur Flucht geben, denn sperrt man den Marder ein statt aus, kann bei seinen Befreiungsversuchen allerlei zu Bruch gehen. Im Frühjahr, von März bis Juni, dürfen Aussperrungen grundsätzlich nicht erfolgen. In dieser Zeit besteht die Gefahr, dass man eine Mutter von ihren Jungen trennt. Ein qualvoller Hungertod der Jungtiere und unangenehmer Verwesungsgeruch wären die Folge. Beim Vergrämen von Steinmardern wird der Aufenthalt für das Tier so unangenehm wie möglich gestaltet. Da Steinmarder keinen Lärm mögen, kann lautes Herumpoltern oder ein laufendes Radio in den Morgenstunden bewirken, dass er lieber ein ruhigeres Tagesversteck aufsucht. Außerdem fühlt sich der Marder durch Umräumaktionen auf dem Dachboden gestört. Der Erfolg der Vergrämung hängt dabei in erster Linie vom Überraschungseffekt ab. Steinmarder nutzen auf deckungsarmen Straßen Motorräume von Kraftfahrzeugen als Unterschlupf. Die PKW dienen als Rastplatz, als Versteck für Nahrung oder als Spielplatz für Jungtiere. Das bleibt oft unbemerkt, da die meisten Marderbesuche glimpflich verlaufen und keine Schäden zur Folge haben. Das Zerbeißen von Kühlschläuchen, Kabeln und ähnlichem lässt sich auf drei für den Marder typische Verhaltensweisen zurückführen: auf das „Erkundungsverhalten“, das „Spielverhalten“ und das so genannte „aggressive Beißen“. Wie wir Menschen interessieren sich Marder für alles Unbekannte und erkunden interessant erscheinende Gegenstände durch Beschnuppern und Zerbeißen. Auch durch das „Spielverhalten“, das besonders bei Jungtieren sehr ausgeprägt ist, wird der eine oder andere Schaden verursacht. Die Hauptursache für gravierende Schäden im Motorraum stellt jedoch das „aggressive Beißen“ dar, was als Folge der Verteidigung seines Reviers gewertet werden kann. Durch den Geruch eines vermeintlichen Rivalen provoziert, lenkt der Marder sein aggressives Verhalten auf Zündkabel und Kühlschläuche um. Deswegen treten diese Probleme oft dann auf, wenn Fahrzeuge an Reviergrenzen geparkt werden oder bei Parkplatzwechseln zwischen verschiedenen Marderrevieren. Die meisten Marderschäden treten im Frühjahr vor der Paarungszeit auf, weil zu dieser Zeit die Revierkämpfe zwischen den Männchen ausgetragen werden und die Tiere sehr aggressiv auf die Duftspur eines Rivalen reagieren. Als wirksamstes Abwehrmittel von Marderschäden gelten Sicherungssysteme nach dem Weidezaunprinzip. Elektroden können im Motorraum verteilt werden, wobei zu beachten ist, dass der Marder diese bei seinem Besuch auch berührt. Er bekommt dann einen leichten Schlag und flüchtet. Im Handel erhältlich sind auch Geräte, die für den Menschen nicht hörbare Ultraschalltöne erzeugen, um Marder dauerhaft fernzuhalten. Diese Geräte sind jedoch nur bedingt zu empfehlen, da sie sich auch auf Haustiere, wie Hunde und Katzen negativ auswirken. Mechanische Schutzvorrichtungen sind preisgünstiger aber aufwendiger im Einbau. Gefährdete Kabel können dadurch geschützt werden, dass man im Autozubehörhandel erhältliche Wellrohr-Schutzschläuche aus hartem Kunststoff über sie streift. Um den Steinmarder am Eindringen in den Motorraum zu hindern kann man auch ein ca. 1 m² großes Stück Maschendraht auf den Boden unter den Motorraum legen. Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass der nächtliche Besucher sich daran gewöhnt und trotz Maschendraht in den Motorraum eindringt. Als weitere Abwehrmethoden gelten Antimardersprays, Mottenkugeln, Hunde- und Menschenhaare oder Urin. Der Steinmarder kann auch Hühner erbeuten. Normalerweise bevorzugt er deutlich kleinere Tiere. Die Eier der Hühner stellen jedoch eine beliebte Beute dar, die sich auch hervorragend zur Vorratshaltung eignet. In Verstecken werden sie oft für „schlechte Zeiten“ aufbewahrt. Geraten Hühner in Panik, löst das aufgeregte Geflatter den Beutetrieb beim Marder aus, so dass dieser so lange reflexartig zubeißt, bis alle Hühner tot sind. Sind die Hühner an den Marder gewöhnt und bleiben ruhig auf ihrer Stange sitzen, passiert ihnen nichts. Vorsichtshalber sollten Hühnerbesitzer darauf achten, dass ihre Hühnerställe marderdicht sind und abends verschlossen werden, denn ein gut gesicherter Hühnerstall bietet den besten Marderschutz. Immer wieder werden Jungtiere in ihren Verstecken entdeckt. Häufig nehmen Unwissende solche anscheinend mutterlosen Findelkinder an sich. Für die betroffenen Jungtiere ist das kein guter Start ins Leben, da sie in der menschlichen Obhut keine natürliche Entwicklung durchlaufen können. Es fehlt ihnen das Vorbild der Mutter. Junge Steinmarder sollen unbedingt an Ort und Stelle bleiben, auch wenn Sie bereits angefasst oder sogar hochgenommen wurden. Das Muttertier hat dann die Möglichkeit, sie abzuholen und umzusiedeln. Am nächsten Morgen sind die Tiere im Allgemeinen verschwunden. Aus ökologischen Erwägungen und aus Sicht des Naturschutzes ist die Aufzucht junger Steinmarder nicht sinnvoll. Die Steinmarder-Dichte in Deutschland ist hoch, alle geeigneten Reviere dürften bereits besetzt sein. Jungtiere haben es da grundsätzlich schwer, Fuß zu fassen. Eine misslungene Aufzucht muss unbedingt vermieden werden. In der Stadt verursacht neben der natürlichen Jungensterblichkeit der Straßenverkehr die meisten Steinmarderverluste. Jungmarder werden auch von Füchsen gefangen. Außerdem verenden in urbanen Bereichen viele Marder durch gezielte Vergiftungsaktionen oder durch die Aufnahme vergifteter Mäuse und Ratten. Bei ernsthaften Problemen, wenn nur noch der Fallenfang in Frage kommt, ist ein Antrag an die Jagdbehörde zu stellen, die für die Ausnahmegenehmigungen zuständig ist. Steinmarder haben Schonzeiten und ihnen darf nur von Jagdscheininhabern nachgestellt werden. Bei eventuellen Schäden durch Wildtiere außerhalb der Jagdbezirke besteht kein Anspruch auf Ersatz. Die Sicherung von Grundstücken oder Gebäuden liegt in der Verantwortung der Eigentümer selbst. Das Füttern der Wildtiere ist generell verboten; nach dem Landesjagdgesetz können dafür bis zu 5.000 Euro Geldbuße erhoben werden (§§ 34 / 50 LJagdGBln). Stiftung Unternehmen Wald Deutschland: Baum- und Steinmarder
Das Projekt "heygrün(vormals groof)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität zu Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Innovationsmanagement und Entrepreneurship durchgeführt. Dachbegrünung ist eine effektive und notwendige Maßnahme, um die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern und Städte auch zukünftig lebenswert zu gestalten. Sie bietet herkömmlichen Dächern gegenüber einige Vorteile, dazu zählen und a. Wasserspeicherung bei Starkregenereignissen, natürliche Abkühlung der Innenstädte, Energieeinsparungen (Kühlung im Sommer und Dämmung im Winter), Verdopplung der Lebensdauer der Dächer, Steigerung der Biodiversität, Effizienzsteigerung von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) und Verringerung der CO2- und Feinstaubbelastung. Daher subventioniert ein Großteil der deutschen Städte begrünte Dächer mit direkter Förderung und einer Reduzierung der Abwassergebühr. Für Hausbesitzer ist es aktuell noch sehr schwierig und mit viel Eigeninitiative verbunden, ihr Dach zu begrünen. Die dafür benötigten Handwerker sind noch vornehmlich analog aufgestellt und aufgrund des Fachkräftemangels ausgelastet. Für den Hausbesitzer scheitert es dadurch bereits zu Beginn, verlässliche digitale Informationsquellen zur Dachbegrünung zu finden, die Fördermöglichkeiten zu prüfen, Experten zu finden und eine ungefähre Preisvorstellung zu bekommen. Die Plattform 'groof' (green roof) setzt bei dieser Problemstellung an und digitalisiert den gesamten Prozess. Kunden können sich auf groof einfach und digital zu einer potenziellen Begrünung informieren. Mit Hilfe eines Konfigurators erhalten Kunden schnell und einfach eine erste Einschätzung sowie einen Orientierungspreis für ihr Dach. Zudem wird die bisher notwendige analoge Erstbesichtigung digitalisiert. Anschließend unterstützt groof bei der Beantragung der Fördermittel, vermittelt an qualifizierte Handwerker, begleitet die Umsetzung und hilft bei der Pflege der Dachbegrünung. Der Kunde erhält ein ganzheitliches Rundum-sorglos-Angebot. Auf der anderen Seite sparen Handwerker Prozesskosten ein, denn in gleicher Zeit können mehr Dächer begrünt werden. groof erhebt eine Provision für jedes begrünte Dach.
Das Projekt "Demonstration umweltgerechter Ver- und Entsorgungssysteme für ausgewählte Berg- und Schutzhütten am Beispiel der Guben-Schweinfurter Hütte auf 2.034 m ü. NN in den Stubaier Alpen/ Österreich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Alpenverein e. V., Sektion Schweinfurt durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Nachdem bis 2003 für die Hütte die behördlichen Vorschriften und Auflagen für das Trinkwasser, der Hygieneeinhaltung und der Abwasserbeseitigung einschließlich der öffentlichen Stromversorgung erfüllt worden waren, stand im Anschluss die Umsetzung eines thermischen Energiekonzeptes mit Einsatz von Biomasse einschließlich erforderlicher Baumaßnahmen an. Mit der Umsetzung eines thermischen Energiekonzeptes sollte erreicht werden, dass die Hütte künftig technisch ganzheitlich nach umweltrelevanten Bedingungen eingerichtet war und dementsprechend auch genutzt werden konnte. Es sollte auch gleichzeitig hinsichtlich der gesetzlichen Bedingungen für den Brand - und Personenschutz eine Verbesserung in allen Stockwerken erreicht werden. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden. Das thermische Energiekonzept, ausgearbeitet von einem beauftragten Ingenieurbüro aus Innsbruck in Zusammenarbeit mit der Sektion Schweinfurt, sah folgende Maßnahmen vor: Beseitigung der mit unterschiedlichen Brennmaterialien (Holz, Kohle, Öl) befeuerten Einzelöfen; Errichtung einer zentralen Heizanlage, Befeuerung mit Pellets; Beschickung des Brennkessels mit Pellets durch automatische, nach Bedarf gesteuerte Förderschnecke; für die Heizzentrale und das Pelletlager werden vorhandene Untergeschoßräume im separaten Winterhausgebäude genutzt. Heizmedium Wasser frostsicher bis -30° C; Fassadendämmung an der Hütte, gepresste Mineralfaserplatten d=12 cm, incl. Fenstererneuerung mit ISO-Glas; Wetterschutz-Stülpschalung in Lärche natur; Dämmung der Decken unter dem Dach d=20cm. Dadurch Verbesserung des Jahresheizwärmebedarfs von 45,26 kWh/a*m3 auf 22,86 kWh/a*m3. Ausführungstermine: Mai/Juni 2004 für Heizanlage und Fenster von Fachfirmen, Dachdämmung/Bauarbeiten in Eigenleistung; Mai/Juni 2005 für Fassadendämmung und Schalung in Eigenleistung. Für eine nachhaltige Umweltentlastung standen bei diesem Projekt die Pellets als nachwachsender Rohstoff, ein um 50 % verbesserter Jahresheizwärmebedarf mittels guter Dämmung sowie die ohne Konservierungsbehandlung naturbelassene Lärchenholz-Fassadenschalung. Fazit: Die Sektion Schweinfurt hat durch engagierte Planung, hohen Anteil an Eigenleistung und guten Teamgeist das Projektziel erreicht, eine zukunftssichere, umweltfreundlich nutzbare Schutzhütte zu bewerkstelligen. Durch maßgebliche finanzielle Unterstützungen konnte die Sektion das geplante Energiekonzept aufnehmen und verwirklichen. Mit Holz als nachwachsender Rohstoff für Pellets kann, wie es der Heizbetrieb zeigt, Wärmeenergie gut umweltfreundlich erzeugt werden. Die installierte Anlage funktioniert einwandfrei. Mit dem erstellten guten thermischen Gebäudeschutz zeigt sich gegenüber dem ursprünglichen Gebäudezustand, bei dem mit ÖL und Kohle geheizt wurde, eine saubere, praktikable und wirtschaftliche Heiztechnik.
Das Projekt "Teilvorhaben 11: Baudämmstoffe aus Schilf und Rohrkolben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hanf-Faser-Fabrik Uckermark - RainerNowotny durchgeführt. 1. VorhabenzielIn diesem Arbeitspaket erfolgt die Entwicklung von Dämm- und Baustoffen mit Schilf (Phragmites australis) und breitblättrigem Rohrkolben (Typha lattifolia). Es sollen neue Baustoffe entwickelt werden bzw. bestehende Produkte mit neuen Rohstoffen verbessert werden. Bei der Nutzung von Schilf oder Rohrkolben können deren positive Stoffeigenschaften die Eigenschaften bestehender Hanffaserprodukte verbessern und/oder ergänzen. Die entwickelten Baustoffe sollen schließlich nach eingehender baustofftechnischer Prüfung nach EU Standards und im Rahmen des Verbundprojekts mit einem Gütesiegel zertifiziert und für die Vermarktung bereit gestellt werden. 2. Arbeitsplanung- Entwicklung einer Schilf-Lehm-Dämmplatte zur innenseitigen Montage vor Dach und Innenwanddämmungen, eventuell einschließlich der Europäisch Technischen Zertifizierung unter dem Gesichtspunkt einer Dämm-Platte mit Lambda größer als 0,1 W/mK.- Entwicklung einer Einblasdämmung aus oder mit breitblättrigem Rohrkolben zur Verwendung als Dachdämmung, einschließlich der Anpassung der Einblastechnologie, der labormäßigen Entwicklung einer Herstellungstechnologie, der Erprobung des Einsatzes in der Praxis.- fachliche Beratung und Unterstützung der Entwicklung von Lehmputzen aus Blauton und Schilf unter Nutzung unserer Erfahrungen in der Entwicklung unserer Dämmputze aus Hanf und Blauton, sowie der Entwicklung der Innenwand-Bauplatte (Projektinhalt der MRG-Blauton).
Das Projekt "Kostenminderung und Ressourcenschutz im Sport - Aufbau eines Netzwerkes nachhaltiger Sportstättenbau durch Beratung sowie Aus- und Fortbildung (Programm Sport und Umwelt; DSB - DBU)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landessportbund Hessen e.V., Geschäftsbereich Sportinfrastruktur durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Bei Sportanlagen und Vereinsheimen der Vereine und Kommunen besteht ein hoher Sanierungs- und Investitionsbedarf in den Bereichen Wasser, Energie und Wärmedämmung (Fenster, Dach und Fassade sowie Anpassungsdruck an die veränderten Sport-, Spiel-, Freizeit- und Erholungsbedürfnisse), den es mit intelligenten Modernisierungsansätzen sowie deren Finanzierung und Umsetzung von innovativen, nachhaltigen Konzepten zu bewältigen gilt. Die Sportorganisationen und die Kommunen, die für die Sportstättenförderung und den -bau zuständig sind, verfügen i. d. R. nicht über speziell für den nachhaltigen Sportstättenbau aus- bzw. fortgebildete Mitarbeiter, auch fehlen vielfältig sportstättenspezifische Kenntnisse bei Planern und Handwerkern. Grundlage für ein langfristiges Angebot der Umwelt- und Sportstättenberatung war der Aufbau einer Beratungsstruktur in Kooperation mit weiteren Sportverbänden, Wirtschaft, Versorgern und bestehenden Beratungsinstitutionen. Die Ausbildung von vorqualifizierten Beratern, deren Betreuung und Fortbildung sowie darüber hinausgehende Schulungsmaßnahmen für die Umwelt- und Sportstätten-Beauftragten der Sportverbände, der Kommunen sowie Planungsbüros war zu konzipieren und durchzuführen. Zur Unterstützung und Information der Verantwortlichen in Vereinen, Verbänden und Kommunen wurde eine Internet-Informationsplattform zum Gedanken-, Informationsaustausch i. S. von best-practice-Beispielen aufgebaut und Angebote/Leistungen der mittelständigen Wirtschaft zur Lösung der umwelt- sowie bedarfsrelevanten Bau- und Sanierungserfordernisse dokumentiert. Da in den Kommunen sowie Vereinen in Umwelt- und Sportstättenfragen kompetente Mitarbeiter, Handwerker sowie Interessierte für Umweltfragen im Sport zu motivieren waren, wurde ein auf die entsprechenden Vorqualifikationen aufbauendes, modulares Beratungsangebot via Internet aufgebaut und steht ab November auf www.sportstaetten.info zur Verfügung. Fazit: Die geplanten Aktivitäten wurden im Projektzeitrahmen weitgehend bzw. die personelle Ausstattung des Projektes wurde durch den Antragsteller von 1 Ì auf 2 Ì Stellen aufgestockt, es wurden im Projektzeitraum 386 Beratungen und 138 Projektumsetzungen durchgeführt sowie eine Sportstättenmesse zum nachhaltigen Sportstättenbau realisiert.
Das Projekt "Modellhafte energetische Sanierungsplanung einer typischen Nachkriegskirche" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Kath. Pfarramt Gräfendorf durchgeführt. Das Kirchengebäude wurde 1966 errichtet, ist als moderne Kirche zu sehen und verfügt über ca. 300 Sitzplätze. Aus Kostengründen werden an kalten Wintertagen die Gottesdienste in einem Gemeinderaum abgehalten, da die klimatischen Verhältnisse in der Kirche schlecht und die Heizkosten zu hoch sind. Die am weitesten gehenden Überlegungen schlugen den Abbruch der gesamten Kirche und als Ersatz eine neue Kapelle vor. Die Kirchengemeinde will ihre Kirche in der jetzigen Form jedoch behalten und die derzeitigen Probleme lösen: - Die massiven Wände fungieren als Kältespeicher. In der kalten Jahreszeit ist das Gebäude zu ca. 90% unbeheizt. Die restlichen 10% der Nutzung wird mit hohen Spitzenlasten gegen die dann ausgekühlten Wände geheizt. - Die sehr uneffizienten Luftheizung (Luftleistung 12.000 m3/h) hat einen hohen Energieverbrauch, große Wärmeverluste im Transport und Verstaubungsprobleme bis hin zu Verschwärzung. - kalte Fallwinde, die die Orgel verstimmt und ein unangenehmes Raumklima abgibt. - Das Dach ist derzeit mit 2cm Wärmedämmung versehen, die Lichtbänder sind einfach verglast. - Derzeit wird die Wärme mit einem 200 kW Ölkessel bereitgestellt (Jahresverbrauch ca. 7.000-12.000 Liter, je nach Nutzungsgrad) Die Kirche soll außen (Wand, Dach, Fenster) gedämmt werden, dadurch kann die Wand verstärkt Wärme speichern. Als Wärmequelle soll weitgehend regenerative, bzw. solare Energie verwendet werden. Die Luftheizung soll durch eine schnell reagierende Kapillarwandheizung ersetzt werden. Über eine Lüftung soll die relative Luftfeuchte im Kirchengebäude beeinflusst werden. Die hohen Energieverbrauchskosten müssen soweit abgesenkt werden, dass Betriebskosten einer Kirche kein Abbruchsargument mehr sind und Kirchengemeinde langfristig den Unterhalt sichern kann. Des weiteren sollen Instandsetzungsintervalle so weit möglich verlängert werden. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit ca. 400 m3 Leistung pro Stunde wird zur Luftwechsel- und zur Luftfeuchtigkeitssteuerung eingesetzt. Fazit: Ziel ist, für die temporäre Nutzung von Versammlungsräumen und Kirchen eine möglichst hohe Einbindung solarer Energien zu entwickeln, die bei zeitweisen Nutzungen durch gespeicherte Energiemengen bereitgestellt werden, mit dem Ziel, interne Wärmegewinne zu nutzen und in Einzelfällen evtl. über Wandheizflächen Kühlleistungen erbringen zu können. Dies mit bauphysikalisch ausgeglichener Gebäudehülle und Nutzung des Gebäudes als Energiespeicher. Die o.g. vorbildliche Umrüstung einer Nachkriegskirche zu einer zukunftsfähigen Solarkirche ist wegweisend und aus wirtschaftlichen und umweltrelevanten Überlegungen geboten. Die Kirche in Gräfendorf soll dazu als Pilotobjekt dienen und gangbare Wege aufzeigen.
Das Projekt "Solarthermische Demonstrationsanlage Evangelisches Pfarramt Großtöpfer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Evangelische Kirchengemeinde Großtöpfer durchgeführt. Gebäudecharakteristik und Konzeption der Anlagentechnik: Das Evangelische Pfarrhaus Großtöpfer ist ein Fachwerkhaus (Baujahr 1854) mit Satteldach. Die Nettogrundrissfläche beträgt 250 m2; im Erdgeschoss (Gemeinderaum, Amtszimmer, Gemeindeküche und -toilette) und Pfarrwohnung (erste Etage und ausgebautes Dachgeschoss). Die Solarkollektoren wurden am südlichen Giebel auf dem Schuppenanbau mit Pultdach installiert: solarthermische Anlage (ST) bei 40 Grad Dachneigung, 10 Grad Abweichung zur Südrichtung, Kollektorfläche: 7,17 m2 Nettoabsorberfläche, 3 In-dach- Kollektoren EURO C20, (Wagner und Co Solartechnik). Die WW-Anlage mit Speicher wurde im Erdgeschoss installiert: Wagner und Co Solartechnik ECO plus 400 l (Isolationsstärke 100 - 150 mm) mit Glattrohrwärmetauscher 1,7 m2 und 8m Zirkulationsleitung. Die Inbetriebnahme der Anlage erfolgte am 03.12.2001. Die Visualisierungstafel konnte infolge von Lieferschwierigkeiten der Herstellerfirma erst am 09.03.2002 installiert werden. Geplante Maßnahmen zur Verbreitung: Die Visualisierungseinheit ist und e. ein sehr gutes Instrument, um sich (auch selbständig) über längere Zeit ein Bild zu machen. In anschließenden Gesprächen, zu denen ein Mitglied des Gemeindekirchenrates gern bereit ist, können Details erfragt und erläutert werden. Die Visualisierungseinheit wird direkt am Pfarrhaus im Zentrum des Dorfes installiert. Hier kann sie von Fußgängern als auch von der Strasse aus wahrgenommen werden. Eine weitere Durchgangsstrasse befindet sich am Rande des Dorfes. Hier wird an einem Parkplatz mit Blick auf das Dorf eine Schautafel aufgestellt. Diese soll immer aktualisiert werden, sowohl auf die Solaranlage als auch auf die näheren Informationsmöglichkeiten hinweisen. Interessenten werden Informationsmaterial in Form einer kleinen Broschüre weitergegeben. Weiterhin wird mindestens ein Themenabend für alle Interessenten angeboten. Ein Mitarbeiter aus dem Kirchlichen Forschungsheim Wittenberg hat sich bereit erklärt zu referieren. Am häufigsten wird aber das Thema im Zusammenhang mit unserer Verkündigung zur Bewahrung der Schöpfung zur Sprache kommen. Sowohl im Unterricht als auch in den Gemeindeveranstaltungen und Gottesdiensten (z.B. am Erntedanktag) wird dieses konkrete Projekt unseres Handelns in der Nachfolge Jesu Christi thematisiert werden. Fazit: Vor der Installation der Solaranlage wurde das evangelische Pfarrhaus Großtöpfer grundlegend saniert. Wärmedämmende Maßnahmen wie Thermofenster, Wand- und Dachdämmung wurden dabei ausgeführt. Ähnliche energiesparende Baumaßnahmen stehen an vielen Gebäuden unserer Region noch aus. Diese Problematik begegnete uns in den Gesprächen immer wieder. Wir führten diese - meist durch die Visualisierungstafel angeregt - auch mit potentiell Interessierten an einer eigenen Solaranlagen durch. Im 'Für oder Wider' spielt der finanzielle Aspekt oft die entscheidende Rolle. Vorrangig werden verständlicherweise o.g. Grundsanierungen geplant und durchgeführt. ...