Das Projekt "Beruecksichtigung von Umweltbelangen im Rahmen von Raumentwicklungsstrategien auf europaeischer Ebene" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. durchgeführt. Aktuelle Entwicklungstrends, wie Verstaedterungstendenzen, eine Globalisierung des Warenaustausches und eine zunehmende Inanspruchnahme der natuerlichen Ressourcen, sind in besonderem Masse mit Auswirkungen auf die Raum- und Siedlungsstruktur verbunden. Aufgrund fortschreitender Verflechtungen koennen die dabei entstehenden Aufgaben und Probleme nicht mehr allein auf nationaler Ebene geloest werden, vielmehr bedarf es auch einer europaeischen, laenderuebergreifenden Vorgehensweise. Dabei geht es vorrangig darum, die sozialen und wirtschaftlichen Ansprueche an den Raum mit seinen oekologischen Funktionen in Einklang zu bringen und eine grossraeumig ausgewogene Ordnung herbeizufuehren (siehe Paragraph 1, Abs. 2 Raumordnungsgesetz des Bundes). Schwerpunkte des Umweltschutzes sind in diesem Zusammenhang eine Trendwende bei der Flaecheninanspruchnahme zu erreichen sowie naturnahe Flaechen zu sichern und zu entwickeln. Ziel des FuE-Vorhabens ist es, aktuelle Strategien zur europaeischen, grenzueberschreitenden Raumentwicklung (EUREK, Initiativen des Europarates zur gesamteuropaeischen Raumentwicklung u.a.) auf der Grundlage eines Anforderungsprofils 'Umwelt' und unter Einbeziehung vorliegender Programme des Umweltschutzes auf europaeischer Ebene zu analysieren und zu bewerten. Darauf aufbauend sollen Qualifizierungsvorschlaege gegeben werden. Zu beruecksichtigen sind dabei auch die regionalen und kommunalen Planungskompetenzen, insbesondere vor dem Hintergrund des Leitbildes einer nachhaltigen Entwicklung in den Staedten und Regionen. Ausgangspunkt ist die anlaufende Diskussion des vorliegenden Entwurfs eines Europaeischen Raumentwicklungskonzeptes der EU (EUREK). So sollen die Zielvorstellungen und Optionen fuer eine europaeische Raumentwicklung in mehreren transnationalen Seminaren bis zum Fruehjahr 1999 weiter praezisiert werden, ehe die abschliessenden Beratungen stattfinden. Den Auftakt bildete die Konferenz 'Die Zukunft gestalten: Das Europaeische Raumentwicklungskonzept - Auf dem Weg zu einer gesamteuropaeischen Politikstrategie' am 27./28.4.1998 in Berlin. Weitere Themen beziehen sich u.a. auf das europaeische Staedtesystem, das Verhaeltnis zwischen Stadt und Land, die Gebiete mit besonderen Umweltanforderungen. Das EUREK bildet wiederum einen 'Baustein' fuer die geplante Erarbeitung einer gesamteuropaeischen Raumentwicklungsstrategie.
Das Projekt "Der Beitrag sektoraler Institutionensysteme zur Konstituierung von Kulturlandschaft und die Koordination der Interaktionsprozesse (KULAKon Institutionen der Kulturlandschaft)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung e.V. durchgeführt. Kulturlandschaften gewinnen als Basis identitätsstiftender Handlungs- und Kooperationsräume zunehmende Relevanz im Mehrebenensystem des Staates und sind dabei Objekt neuer politischer Zielaussagen und Steuerungsversuche. Die Entstehung kulturlandschaftlicher Handlungsräume und regionaler Politik- und Planungsansätze zur Steuerung des Umgangs mit Kulturlandschaft erfolgt aber nicht in einheitlicher Weise, sondern durch eine Vielzahl sektoraler Institutionensysteme (z.B. Naturschutz, Denkmalpflege, Agrarpolitik, Tourismus, Raumordnung). Diese beeinflussen mit ihren jeweils spezifischen Ausprägungen von Verhaltensmustern und Regeln - in sozialwissenschaftlicher Perspektive verstanden als Institutionen - die Prozesse und Prinzipien der Konstituierung kulturlandschaftlicher Handlungsräume. Das Vorhaben ist innerhalb des Bündelantrags 'KULAKon - Konstituierung von Kulturlandschaft' angesiedelt und fokussiert auf die sektoralen Institutionensysteme sowie auf Formen einer kulturlandschaftsbezogenen Governance, die Beiträge zu deren Koordination und Interaktion leisten. Es werden Forschungsstränge der sozialwissenschaftlichen Institutionen- sowie der Governanceforschung mit empirischen Untersuchungen zur Konstituierung von Kulturlandschaften als Handlungsräumen verbunden. Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht die Gewinnung grundlegender Erkenntnisse zur inneren Systemlogik ausgewählter sektoraler Institutionensysteme sowie zu ihrem Beitrag für die Konstituierung einzelner Kulturlandschaften und für Formen kulturlandschaftsbezogener Governance. Dem Thema 'Kulturlandschaft' wird seit einigen Jahren eine beachtliche Aufmerksamkeit in raumpolitischen und raumwissenschaftlichen Debatten gewidmet. Die Aufgabe des Erhalts historischer bzw. gewachsener Kulturlandschaften hat bereits seit längerem formelle Gesetzeskraft erlangt. Anders als die bundesdeutschen gesetzlichen Regelungen thematisieren Dokumente wie das Europäische Raumentwicklungskonzept und die Europäische Landschaftskonvention nicht nur Aspekte des Schutzes der Kulturlandschaften, sondern auch deutlich Aspekte ihrer Nutzung und kooperativen Entwicklung. Auch die Leitbilder und Handlungsstrategien für die Raumentwicklung in Deutschland folgen dieser inhaltlichen Neuausrichtung. Die neueren politisch-programmatischen Ziele zur integrativen Kulturlandschaftsentwicklung, zur Integration kulturlandschaftlicher Belange in sektorale und raumbezogene Politikfelder sowie zur umfassenden Beteiligung der Bevölkerung verweisen auf einen anderen Bedarf an grundlagenorientierten Wissen zum Umgang mit Kulturlandschaft als im traditionellen Kontext schutzorientierter und elementaristischer Ansätze. usw.
Das Projekt "Kooperation in der Europäischen Raumentwicklungspolitik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. durchgeführt. Der auf der Gemeinschaftsebene informal geregelten Kooperation der Organisationen und Arenen in der Europäischen Raumentwicklungspolitik fehlt eine ausreichende Entscheidungsfähigkeit, um eine nachhaltige Entwicklung der Europäischen Union wirksam unterstützen zu können. Der auf Grund heterogener Interessen formulierte Formelkompromiss einer gemeinsamen, aber auf der Gemeinschaftsebene dennoch nur informalen Zusammenarbeit führt in eine Entflechtungsfalle und hat in der Implementierung keinen Bestand. An seine Stelle tritt dort eine vorwiegend gemeinschaftliche Kooperation. Deren institutioneller Kontext ermöglicht eine Intensivierung der Raumentwicklungszusammenarbeit, konfrontiert deren Akteure jedoch auch mit den etablierten Gemeinschaftspolitiken und insbesondere mit den formalen Regeln der Strukturfonds. Statt der Entflechtungsfalle droht nun eine Instrumentalisierung der Raumentwicklungspolitik durch die Strukturfondspolitik. Um die Umsetzung der im EUREK formulierten Raumentwicklungsziele nicht zu gefährden, ist die Entwicklung geeigneter formaler Regeln der Interaktion für die Europäische Raumentwicklungspolitik auch auf der Gemeinschaftsebene notwendig.