Die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung sind enorm. Deshalb setzt ihre Bewältigung die Beteiligung aller gesellschaftlichen Akteure voraus. Vor diesem Hintergrund wird in den vergangenen Jahren verstärkt die Rolle sozial-ökologischer Formen von Zusammenleben und Gemeinwohlorientierung für die Umwelt- und Gesellschaftspolitik der Gegenwart und Zukunft betont. Diese Initiativen - wie Mehrgenerationenwohnen, Co-housing und Co-working, offene Werkstätten und kreative Nachbarschaftszentren, Gemeinschaftsgärten und Online-Plattformen für Tausch, Verleih und Co-creation - entstehen häufig "aus der Gesellschaft heraus" und in den Lebenswelten der Bürger/innen. Diese innovativen und am Gemeinwohl orientierten Initiativen waren Gegenstand des vom Umweltbundesamt und dem Bundesumweltministerium geförderten Forschungsvorhabens "Umweltpolitische Unterstützungs- und Förderstrategien zur Stärkung sozial-ökologischer Formen von Zusammenleben und Gemeinwohlorientierung". Der vorliegende Bericht präsentiert die Ergebnisse der qualitativen Interviews, die mit insgesamt 27 Vertreter/innen gemeinwohlorientierter Initiativen (15) und mit sogenannten Intermediären (12), das heißt Personen, die an der Schnittstelle zwischen Initiativen und Verwaltung, Politik und Förderern agieren, durchgeführt wurden. Im vorliegenden Bericht orientiert sich die Analyse der Befunde an folgender übergreifender Frage: Welchen Beitrag können innovative gemeinwohlorientierte Initiativen zur sozial-ökologischen Transformation leisten und welches Potenzial besitzen die Initiativen, gesellschaftliche Transformationsprozesse anzustoßen oder zu beeinflussen? Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Mobile2020 - Mehr Radfahren in kleinen und mittleren Städten Mittel- und Osteuropas bis 2020; Fahrradförderung in Mittel- und Osteuropa" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH durchgeführt. In den meisten Städten Zentral- und Osteuropas ist der Anteil des Radverkehrs sehr niedrig. Die Infrastruktur ist oftmals kaum vorhanden. Aber auch der planerische und politische Wille ist niedrig, das Fahrrad als umweltfreundliches Verkehrsmittel in der Stadt zu fördern. Daher ist es wichtig, den Anteil der Fahrradmobilität in Zukunft deutlich zu steigern, nicht zuletzt um die Energieeinsparziele der EU bis zum Jahr 2020 zu erreichen. In vielen westeuropäischen Kommunen gibt es bereits zahlreiche gute Beispiele, wie sich der Anteil des Radverkehrs steigern lässt. Im Projekt mobile2020 soll der Fahrradverkehr in kleinen und mittleren Städten bis 350.000 Einwohner gefördert werden. Über ein zweistufiges Vorgehen sollen bis zu 350 Kommunen in der Projektlaufzeit erreicht werden. Das im Programm 'Intelligent Energy Europe' geförderte Projekt wird vom Baltic Environmental Forum Deutschland geleitet. In einem ersten Schritt werden die Multiplikatoren aus elf Ländern in mehrtägigen Weiterbildungsseminaren mit Vorträgen, Workshops, Filmen und Exkursionen zum Thema Fahrradmobilität geschult. Dazu zählt auch die Entwicklung von maßgeschneiderten Schulungsmaterialien, eine Sammlung von passenden Positivbeispielen und der regelmäßige Wissenstransfer und -austausch. Die Förderstrategien und Wissensgrundlagen müssen auf Übertragbarkeit geprüft und auf die lokalen Bedürfnisse in den elf Partnerländern angepasst werden. Dieser Arbeitsschritt geschieht unter Leitung des ISOE, zusammen mit der TU Hamburg-Harburg und den beiden niederländischen Partnern. In einem zweiten Schritt werden die ausgebildeten Multiplikatoren dann in ihren Ländern aktiv. Durch die Gründung von nationalen Arbeitsgruppen zum Fahrradverkehr erfolgt dort wiederum die Weiterbildung von Planern. Wesentlicher Bestandteil ist die Bildung von neuen Netzwerken als Grundstein für eine Einflussnahme auf Planungs- und Förderstrategien.
Das Projekt "Diversifizierung und außerlandwirtschaftliche Einkommensmöglichkeiten in ländlichen Räumen Brandenburgs" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Institut für Sozioökonomie durchgeführt. Diversifizierung ist ein Ansatz in der Regionalentwicklung, um in den ländlichen Räumen Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen und zu sichern. Im Rahmen des Projektes sollen die allgemeinen und regionalen Bedingungen der landwirtschaftlichen und außerlandwirtschaftlichen Diversifizierung in den ländlichen Räumen Brandenburgs identifiziert werden. Dazu werden die aktuellen förderpolitischen Rahmenbedingungen auf europäischer, nationaler und Landesebene betrachtet sowie die Wirkung sowie mögliche Hemmnisse der vorhandenen Förderinstrumente untersucht. Darüber hinaus ist es erforderlich, die Stärken und Schwächen einer weiteren Diversifizierung der ländlichen Ökonomie, vor allem die vorhandene regionale Ressourcenausstattung, zu bewerten. Ergebnisse des Projektes sind u. a. Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger und eine Informationsbroschüre zur Diversifizierung in Brandenburg.
Das Projekt "Innovationsnetzwerk Erneuerbare Energieträger: Stärken, Schwächen und Entwicklungspotentiale in der Steiermark" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Klagenfurt, Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung (STS) durchgeführt. Bereits in den vergangenen Jahren konnten sich steirische Unternehmen erfolgreich als innovative Impulsgeber im Umwelttechnikbereich profilieren und international Beachtung finden. Insbesondere im Bereich erneuerbarer Energieträger, einem Sektor der sowohl nach wirtschaftlichen als auch nach ökologischen Kriterien zunehmend an Bedeutung gewinnt, kann die Steiermark auf ein besonderes Stärkefeld in der Entwicklung und Anwendung neuer Technologien verweisen. Um diese Vorreiterrolle weiter auszubauen und die Steiermark als attraktiven Wirtschaftsstandort im Bereich nachhaltiger Energiesysteme weiter zu fördern, wurden in den letzten Jahren zudem Schnittstellenorganisationen geschaffen, die sowohl dem internen Austausch innerhalb des Sektors als auch einer aktiven Positionierung nach außen dienen. Dabei wird vielfach explizit auf die Bedeutung der Förderung der Vernetzung und Bündelung von Kräften Bezug genommen. Was aber bedeutet es nun, gut vernetzt zu sein? Was macht ein Unternehmen, eine Organisation oder eine ganze Region in einem Technologiefeld wie 'erneuerbare Energieträger' zu einem erfolgreichen innovativen Impulsgeber? Neben technischem Know-how und dem nötigen Kapital sind es vor allem auch die Kanäle, über die sich Akteure auf formellem oder informellem Weg Zugang zu Kapital, Wissen, Informationen oder sozialen Beziehungen verschaffen. Damit sind soziale Netzwerke eine wesentliche Grundlage für die Innovationsleistung und Wertschöpfung einzelner Akteure. Das vorliegende Projekt wendet quantitative und qualitative Methoden der Netzwerkanalyse an, um strukturelle Stärken und Schwächen des steirischen Innovationsnetzwerkes im Bereich erneuerbarer Energieträger auszuwerten. Ziel ist die Erarbeitung konkreter Handlungsoptionen für verschiedene Akteure (KMUs, 'Netzwerkmanager'), um das gegebene Potential in diesem zukunftsweisenden Innovationsfeld noch besser auszunützen zu können.