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Seen Biologische Qualitätskomponenten Fischfauna Software

Die Berechnungsroutinen des DeLFI sind durch die unterschiedlichen Metrics, Klassengrenzen und Kombinationen vergleichsweise unübersichtlich. Im Site-Modul werden die Referenzfischgemeinschaften sowie die aktuellen Fischgemeinschaften als modellierte Artenlisten mit semiquanitativen Häufigkeiten eingegeben. Es gibt zwei Bewertungsvorlagen, DeLFI-Site für Seen des Norddeutschen Tieflands und DeLFI-Site für Alpine Seen. Im Type-Modul für norddeutsche Seen mit Flächen zwischen 50 und 1.000 ha werden die Werte der einzelnen Metrics eingegeben. Die Metrics müssen vorher aus den Fanglisten errechnetet werden. Für eine vereinfachte Nutzbarkeit stehen daher folgende drei Excel-Vorlagen zur Verfügung: Vorlage DeLFI-Site für das norddeutsche Tiefland Vorlage DeLFI-Site für Alpine Seen Vorlage DeLFI-Type für das norddeutsche Tiefland Die Excel-Vorlagen geben die Einzelbewertung der Metrics und die Gesamtbewertung des ökologischen Zustands aus. Es besteht die Möglichkeit, Metrics aus der Gesamtbewertung auszuschließen, was dann aber begründet werden sollte. Beispielsweise kommt es vor, dass nicht genug Individuen zur Berechnung von Größenmedianen gefangen werden. Die Excel-Vorlagen sollten mit „Speichern unter“ immer in einer Kopie der Vorlage bearbeitet werden. VORSICHT: Mit jeder Vorlage kann nur ein See bewertet werden. Eine Kopie des Eingabeblattes in der Arbeitsmappe führt zu Rechenfehlern. Das Site-Modul wird bei norddeutschen Seen mit Flächen über 1.000 ha und bei alpinen Seen angewandt. Zunächst wird der zu bewertende Seetyp festgelegt (im Anwendungsbeispiel der Typ TIEF). Darauf basiert eine Rahmenreferenz mit Arten und klassifizierten Häufigkeiten. Diese wird geprüft und ggf. modifiziert. Abb. 1 zeigt ein Beispiel. Im linken Bereich steht die Rahmenreferenz mit den Arten Blei (Häufigkeitsklasse 2), Ukelei (2), Güster (2) usw. In einigen Fällen wurden die Klassen für die Referenzhäufigkeit geändert, z. B. für die Arten Güster und Steinbeißer. Es erscheint ein „Nein“ in der Spalte [Rahmen?], d. h. Arten und/oder Häufigkeitsklassen entsprechen nicht der Rahmenreferenz. Auf der rechten Seite werden in der Spalte [Aktuell] die aktuellen Häufigkeitsklassen eingegeben. Im Beispiel fehlen aktuell Stint und Bitterling, die zur modellierten Referenz gehören. Nachfolgend wird die Anwendung der Excel-Vorlagen schrittweise dargestellt. Abb. 1: Excel-Vorlage für das Site-Modul, Bereich Arten der Rahmenreferenz. In Abhängigkeit vom Seetyp werden Fischarten und Referenzhäufigkeiten vorgegeben (Spalten [Art] und [Referenz]). Die Spalte [Rahmen] zeigt Arten mit „Nein“, für die die Referenz modifiziert wurde. Die aktuelle Häufigkeit wird in der Spalte [Aktuell] eingegeben. In einem zweiten Bereich werden die See-spezifische Arten eingegeben, d.h. die Arten des Sees, die nicht Teil der Rahmenreferenz sind. Abb. 2 zeigt ein Beispiel. Die meisten Arten haben die Referenz-Häufigkeitsklasse 1. Die häufigeren Arten waren in diesem Fall schon Teil der Rahmenreferenz und werden hier nicht erneut aufgeführt. Anhand der Angaben in der Spalte [Aktuell] lässt sich erkennen, dass im Beispiel aktuell einige der Referenzarten fehlen, z.B. Dreistachliger Stichling, Gründling und Hasel. Abb. 2: Excel-Vorlage für das Site -Modul, Bereich See-spezifische Arten. Die Fischarten sind nicht vorgegeben sondern werden in der Spalte [Weitere Arten] ausgewählt. Die Spalten [Referenz] und [Aktuell] beinhalten die jeweiligen Häufigkeitsklassen der Arten, [Kontrolle] zeigt doppelte Angaben. Im Site-Modul gibt es den Modifikator „Reproduktion besetzter Arten“. Hierbei werden Arten, die besetzt werden und nicht selbstständig reproduzieren als aktuell fehlend eingestuft. In diesen Fällen erlaubt der ökologische Zustand des Gewässers keinen natürlichen Bestandsaufbau. Allerdings ist diese Modifikation eher die Ausnahme, da in den meisten Fällen eine gewisse natürliche Reproduktion stattfindet. Auf Grundlage der Eingaben der Fischarten und ggf. der Modifikation erfolgt die Berechnung der Metrics (Abb. 3). Im Beispiel finden sich einige Metrics, die auf Defizite im ökologischen Zustand hinweisen; beispielsweise fehlt aktuell eine Art, die im Referenzzustand häufig war. Im Fallbeispiel wurde die Kleine Maräne als ausschließlich besatzabhängig charakterisiert, sodass ihr Vorkommen als aktuell fehlend bewertet wird. Abb. 3: Auswertung der Excel-Vorlage für das Site -Modul. In der Spalte [Metric] sind die Metrics aufgezeigt. Die Spalte [Referenz] zeigt den Referenzzustand, die Spalte [Aktuell] die aktuelle Ausprägung und die Spalte [Wert] die Einzelbewertung. Auf Grundlage der Einzelbewertung der Metrics wird der EQR-Wert berechnet und die zugeordnete ökologische Zustandsklasse angegeben (Abb. 5). Im fiktiven Fallbeispiel zeigen sich die zahlreichen Abweichungen der aktuellen Fischgemeinschaft von der Referenz in einer unbefriedigenden Bewertung des ökologischen Zustands des Sees. Für Details zu den Klassengrenzen sowie zu den Berechnungsroutinen wird auf die Verfahrensbeschreibung verwiesen. Abb. 4: Beispielhafte Bewertung des ökologischen Zustands in der Excel-Vorlage für das Site -Modul. Ausgegeben werden die Anzahl der insgesamt gewählten Metrics, die Summe der Metric-Bewertungen, ein EQR-Wert und die resultierende Zustandsklasse. Die Metrics des Type-Moduls lassen sich verschiedenen Kategorien zuordnen. Zunächst wird das Vorkommen bestimmter Arten anhand einer Artenliste bewertet. Der Einheitsfang wird als [kg/100m²Netzfläche] berechnet - der gesamte Fang in den benthischen Netzen wird in Bezug zur gesamten Fläche der benthischen Netze gesetzt. Für artspezifische Anteile von Masse oder Anzahl wird der gesamte Fang einer bestimmten Art in Bezug zum gesamten Fang aller Arten gesetzt. Für die Arten Barsch, Blei und Plötze werden die Mediane der Masse aller Individuen oberhalb einer artspezifischen Mindestmasse bewertet. Neben den quantitativen Metrics (Einheitsfänge und artspezifische Anteile) gibt es qualitative Metrics (obligatorische Arten, Vernetzung, Reproduktion besetzter Arten). Hierbei müssen einzelne Arten, Artengruppen oder die Reproduktion bestimmter Arten nachgewiesen werden. Dazu wird geprüft, ob die Metrics anhand der Fänge mit benthischen Netzen ausreichend zu bewerten sind (beispielsweise ob der Nachweis aller obligatorischen Arten gelungen ist). Sollte das nicht der Fall sein, ist das Vorkommen von Arten bzw. ihrer Reproduktion anderweitig zu prüfen (über Ergebnisse von Untersuchungen mit Elektrofischerei, Daten der Berufs- oder Angelfischerei bzw. über den Nachweis von Jungfischen). Die Bewertung des ökologischen Zustands von Seen mit dem Type-Modul wird anhand der Excel-Bewertungsvorlagen an einem fiktiven Beispiel erläutert. Details zu den Klassengrenzen sowie den mathematischen Verrechnungen sind der Verfahrensbeschreibung zu entnehmen und werden hier nicht dargestellt. Im Type-Modul wird der ökologische Zustand anhand von Fischfänge in Netzbeprobungen bewertet, die mit einem typspezifischen Referenzzustand verglichen werden. Daher muss zunächst der Typ des zu bewertenden Sees festgelegt werden (polymiktisch, geschichtet oder geschichtet und tiefer als 30 m). Das geschieht im Kopfbereich der Excel-Vorlage (Abb. 5). Abb. 5: Der Kopfbereich der Excel-Vorlage für das Type -Modul. Im Beispiel wird das Gewässer Testsee bewertet, das dem Seetyp TIEF zugeordnet wurde. Im Anschluss werden Informationen zum Fischbestand eingegeben, die im Wesentlichen auf den Fängen mit benthischen Netzen aus einer Standardbefischung resultieren (Abb. 6). Der Masse-Einheitsfang (EF Masse) berechnet als Gesamtfang in kg pro Gesamtfläche der Netze in m². Es werden immer alle benthischen Netze einer Kampagne einbezogen, auch solche unterhalb der Sprungschicht oder ohne Fänge. Arteninventare mit der Angabe, ob eine Art vorhanden ist, ob sie natürlicherweise fehlt oder ob sie durch anthropogene Einflüsse verschollen ist. Zur Ermittlung der Arteninventare werden neben der Netzbefischung auch zusätzliche Daten (z.B. Elektrofischerei) und Informationen aus Fischereistatistiken oder von Anglern berücksichtigt. Für ausgewählte Arten werden Masseanteile und je nach Gewässertyp auch zahlenmäßige Anteile eingegeben. Grundlage sind die zusammengefassten Fänge aller benthischen Netze einer Standardbefischungskampagne. Für die Arten Barsch, Blei und Plötze werden die Mediane der Masse aller Individuen oberhalb einer artspezifischen Mindestmasse berechnet und angegeben. Ausgewertet werden ebenfalls die Fänge aller benthischen Netze nach EN 14757. Im Beispiel wurden einige Arten der vorgegebenen Liste nicht in den benthischen Netzen nachgewiesen. Für Abramis ballerus (Zope) und Carassius gibelio (Giebel) entspricht das dem fiktiven Referenzzustand des Gewässers, diese Arten kommen nicht vor und kamen auch nie vor. Carassius carassius (Karausche) und Tinca tinca (Schleie) hingegen sind im Gewässer vorhanden; wurden aber nicht in den benthischen Netzen gefangen. Sie können beispielswiese durch Elektrobefischungen nachgewiesen sein. Im unteren Bereich der Liste finden sich Fischarten, die in Seen mit passierbaren Zu- und Abläufen häufiger sind. Einige dieser Arten kamen historisch im Gewässer vor, sind aber aktuell nicht mehr nachweisbar. Hiermit wird im Beispiel ein deutlicher Einfluss eines Querbauwerkes simuliert. Ganz unten im Eingabefeld wird der Median der Masse für drei Fischarten eingegeben. Abb. 6: Bereich der Dateneingabe in der Excel-Vorlage für das Type -Modul. Oben wird der Einheitsfang WPUE eingegeben, im mittleren Bereich sind Angaben zu ausgewählten Arten sowie masse- bzw. zahlenmäßige Anteile erforderlich, im unteren Bereich wird der Median der Masse abgefragt. Im Type-Modul gibt es einen Modifikator „Reproduktion besetzter Arte“ (ohne Abb.). Hiermit wird bei Arten, deren Vorkommen ausschließlich von Besatz abhängig ist, die aktuelle Häufigkeit auf „0“ gesetzt und die Art zählt als nicht vorhanden. Populationen ohne eigenständige Reproduktion sind nicht geeignet um Aussagen über den ökologischen Zustand des Sees zu treffen. Auf der Basis der Eingaben wird eine Bewertung des ökologischen Zustands des Sees durchgeführt. Dabei werden die Metrics einzeln bewertet und zu einer Gesamtbewertung verrechnet (Abb. 7). Im Beispiel ergibt sich eine mäßige Bewertung, die insbesondere durch für den gewählten Seetyp hohe Anteile von Abramis brama (Blei) und anderen benthischen und benthivoren Arten zustande kommt. In der Excel-Vorlage wird auch der optionale Metric Vernetzung dargestellt, der das Vorkommen der Fließgewässer-affinen Arten bewertet. Dieser Metric ist jedoch in der Erprobungsphase und sollte vorerst nicht in die Bewertung einfließen. Abb. 7: Beispiel für den Ausgabebereich der Excel-Vorlage für das Type -Modul mit der Einzelbewertung der Metrics und der Möglichkeit zur Abwahl (oben) sowie Gesamtbewertung mit Anzahl der gewählten Metrics, Summe der Metric-Bewertungen und der daraus resultierenden Zustandsklasse.

Fischfauna 2002

Die vorliegende Karte zeigt den Wissensstand der Fischbesiedelung Berliner Gewässer bis einschließlich Dezember 2002 im Überblick. Nach 1993 (siehe 02.08 Ausgabe 1993) wurde die Fischbestandserfassung in den Berliner Gewässern konsequent fortgeführt. Zwischen 1994 und 2002 wurden zahlreiche Erfassungsdaten aktualisiert und neue Gewässer untersucht (Carstensen & Kropf 1994, Wolter & Vilcinskas 1996, 1997, 2000, Minow 1999, Wolter 1999, Doetinchem 2000, Wolter et al. 2000, 2002, 2003, Doetinchem & Wolter 2003, Fredrich & Wolter unveröffentlicht, Minow unveröffentlicht, Vilcinskas unveröffentlicht). Für die Darstellung der aktuellen Bestandssituation der Berliner Fischfauna wurden Fangdaten von 170 Gewässern ausgewertet. Die Bestandsaufnahme ist repräsentativ , da sie alle größeren Fließgewässer und Seen Berlins sowie mehr als fünfzig der verschiedensten Kleingewässer umfasst. Im Erfassungszeitraum bis Dezember 2002 wurde jedes Kleingewässer mindestens einmal befischt, alle größeren mehrfach, z.T. jährlich, zu verschiedenen Jahreszeiten. Alle Gewässer wurden elektrisch befischt. In den größeren Gewässern wurden zusätzlich Stellnetze, Reusen, Zug- und Schleppnetze eingesetzt. Durch die kombinierte Verwendung verschiedener Gerätetypen wird die Fangselektivität des einzelnen kompensiert, was die Genauigkeit der Fischbestandserfassung steigert. Bewährt haben sich insbesondere die Kombinationen der Elektrobefischung mit Stellnetzen in Kanälen und bei künstlichen Uferbefestigungen sowie mit Schleppnetzen in den seenartigen Erweiterungen und bei naturbelassenen Uferstrukturen (Doetinchem & Wolter 2003). Zusätzlich stellte das Fischereiamt Berlin seine Fischereistatistik für die Auswertung zur Verfügung. Die Fischereidurchführung erfolgte entsprechend der üblichen, guten fachlichen Praxis. Bewatbare Gräben und Kleinstgewässer wurden mit einem tragbaren Impulsgleichstromgerät befischt, größere und tiefere Gewässer vom Boot aus mit einem Gleichstromaggregat. Dabei wurden jeweils 300-800 m Uferlinie beprobt, je nach Gewässerbreite, Strukturvielfalt und Fangerfolg, mit dem Ziel, das Artenspektrum möglichst vollständig zu erfassen. Die Elektrofischerei ist speziell bei rauen Bodensubstraten, wie Blocksteinwurf, Steinschüttungen oder Pflanzenbeständen, die effizienteste aller Fangmethoden. Bei qualifizierter Anwendung ist sie auch das schonendste Verfahren zur Fischbestandserfassung, da die Fische vergleichsweise wenig mit Netzmaterial u.ä. in Berührung kommen, weshalb sie kaum Schuppen- oder Schleimhautverletzungen aufweisen. Mit Hilfe eines Gleichstrom-Aggregates wird im Wasser ein elektrisches Feld erzeugt. In diesem befindliche Fische greifen, entsprechend ihrer Länge und Stellung zu den Feldlinien unterschiedliche Spannungen ab. Je nach Stärke derselben reichen die Reaktionen der Fische von Flucht über positive Galvanotaxis (gerichtetes Schwimmen zur Anode) bis hin zur Galvanonarkose. Der Wirkungsradius der Fangelektrode beträgt ca. 2 m, weshalb pelagisch (im Freiwasser) lebende, bzw. große, scheue Individuen aller Fischarten im Fang unterrepräsentiert sind, aufgrund ihrer größeren Fluchtdistanz. Insgesamt ist die Selektivität der Elektrofischerei allerdings weitaus geringer als die anderer Methoden, bei vergleichbarem Arbeits- und Zeitaufwand. Zur Fangauswertung wurden die Arten bestimmt sowie die Individuen gezählt und gemessen, stichprobenartig auch gewogen. Fischlarven und Jungfische des gleichen Jahres blieben bei Beurteilungen der Artenhäufigkeiten weitgehend unberücksichtigt, da sie mit den gewählten Befischungsmethoden und dem Stichprobenumfang nicht repräsentativ erfasst wurden. Sie wurden allerdings als Arten- und Reproduktionsnachweis registriert.

Seen Biologische Qualitätskomponenten Fischfauna Probennahme und Aufbereitung

Bei der Probenahme sind immer fischereirechtliche, tier- und naturschutzrechtliche sowie arbeitsschutzrechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Die ökologische Zustandsbewertung im Site-Modul beruht auf einem Vergleich der aktuellen Fischgemeinschaft mit einem Referenzzustand. Die Fischgemeinschaften werden dabei in Form von Arteninventaren mit semiquantitativen Häufigkeiten beschrieben (fehlt, selten, regelmäßig, häufig). Die Informationsgrundlage können Fachliteratur, historische Veröffentlichungen, aktuelle und ältere Fang- und Besatzstatistiken oder Expertisen sein. Falls die Datenbasis nicht ausreicht, sind gezielte Befischungen erforderlich. Das kann beispielsweise vorkommen, wenn Informationen ausschließlich für einzelne Fanggeräte vorliegen, sodass kein vollständiges Bild der Fischgemeinschaft zu erhalten ist. Zur Modellierung der Referenzfischgemeinschaft wird auf Daten und Fachliteratur bis zum Jahr 1940 zurückgegriffen. Das geschieht vor dem Hintergrund, dass erhebliche anthropogene Beeinträchtigungen großer Seen (z. B. Nährstoffeinträge oder Uferverbauungen) erst in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts massiv zunahmen. Neben der datenbasierten Zuordnung von Arten und Häufigkeiten zur Referenzfischgemeinschaft kann diese durch Analogieschluss und Experteneinschätzung ergänzt werden. Beispielsweise können Arten aufgenommen werden, deren Vorkommen für das Einzugsgebiet belegt ist. Zur Modellierung der aktuellen Fischgemeinschaft werden Daten und Angaben aus dem jeweiligen WRRL-Bewirtschaftungszeitraum von sechs Jahren genutzt. Für die umfassende Einschätzung von Artenvorkommen und -häufigkeiten sind Informationen zu allen Haupt-Habitaten des Sees erforderlich. Es werden folgende Fanggeräte für die Beprobung der einzelnen Habitate empfohlen, wobei mindestens eins der Geräte je Habitat zum Einsatz kommen sollte: Litoral: Reuse, Strandwade, Elektrofischerei Benthal/Profundal: Stellnetz, Zugnetz, Großreuse Pelagial: Stellnetz, Schleppnetz (vorzugsweise nachts), Ringwade Im Site-Modul werden die Informationen aus unterschiedlichen Fanggeräten in Häufigkeitsklassen überführt (Tab. 1). Bei Befischungsdaten werden dazu Anteile genutzt, bei Fangstatistiken flächenbezogene Erträge und bei Literaturquellen beschreibende Angaben. So ist die Kombination verschiedener Datenquellen möglich. Dabei ist immer die Informationsquelle mit dem höchsten artspezifischen Anteil zu verwenden. Für ufergebundene Arten (Aal, Hecht, Schleie) ist das in der Regel die Reusen- oder Elektrofischerei, bei Arten des Freiwassers (Kleine Maräne, Ukelei, Stint) entsprechend Stell- oder Schleppnetze. Die Häufigkeitsklassen im Site-Modul beziehen sich auf die einzelnen Habitate bzw. Fangmethoden und entsprechen somit nicht immer der intuitiven Benutzung der Begriffe häufig, regelmäßig oder selten im Hinblick auf die gesamte Fischgemeinschaft. Tab. 1: Zuordnung der Häufigkeitsklasse auf Basis verschiedener Datenquellen im Site-Modul. Häufigkeits-klasse Befischungen % Anzahl Fangstatistik kg/ha Semiquantitative Informationen 3 > 5 % > 1,0 häufig 2 1 - 5 % 0,1 - 1,0 regelmäßig 1 < 1 % < 0,1 oder < 10 Ind./100 ha selten, sporadisch, ggf. längere Abstände 0 fehlt fehlt fehlt Im Type-Modul sind die Referenzzustände für die einzelnen Typen vorgegeben; sie wurden auf Basis umfangreicher Befischungen ermittelt. Für die Referenz ist keine Datenerhebung erforderlich. Die aktuelle Fischgemeinschaft wird durch eine wissenschaftliche Befischung nach einem normierten europäischen Verfahren vergleichbar beprobt (dem sog. CEN-Standard oder EN 14757). Die Befischungen erfolgen mit benthischen Multimaschen-Stellnetzen, die in vorgegebenen Tiefenbereichen zufällig im See verteilt werden. Die verwendeten Multimaschennetze haben eine Länge von 30 m und eine Höhe von 1,5 m. Sie sind aus 12 Netztüchern der Maschenweiten 43/19,5/6,25/10/55/8/12,5/24/15,5/5/35/29 mm zusammengesetzt. Größere Maschenweiten können zusätzlich zum Einsatz kommen, dann muss der Fang aber gesondert aufgenommen werden. Die Netze werden bei Wassertemperaturen über 15°C ausgebracht. Der Fangzeitraum liegt damit für das Norddeutsche Tiefland üblicherweise zwischen Anfang Mai und Ende Oktober. Vor den Befischungen müssen alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt werden (Zusagen der Fischereirechtsinhaber, Gewässereigentümer, naturschutzfachliche Ausnahmegenehmigung, Genehmigung der Elektrofischerei). Die Netze sollen zufällig in den Tiefenschichten verteilt werden, es sind also eine Tiefenkarte oder ein Echolot notwendig. Die Anzahl der Netze in den einzelnen Tiefenschichten ist abhängig von Fläche und Tiefe des beprobten Gewässers, für Details wird auf die Originalbeschreibung verwiesen (EN 14757). Die Netze werden 2 - 3 h vor der Abenddämmerung ausgebracht und 2 - 3 h nach der Morgendämmerung eingeholt. Somit sind die zwei Phasen größter Aktivität der Fische eingeschlossen. Der einheitliche Zeitbezug ist eine „Netznacht einschließlich zweier Dämmerungsphasen“. Nach dem Heben der Netze werden die gefangenen Fische untersucht. In der Regel ist eine Bestimmung der Art möglich, Ausnahmen sind Jungfische von Karpfenartigen oder gelegentlich vorkommende Hybriden (ebenfalls Karpfenartige). Von allen Individuen wird die Art aufgenommen, die Länge gemessen und die Exemplare werden gewogen. Gemäß den EN-Vorgaben ist die Länge auf den [mm] und die Masse auf das [g] genau zu bestimmen. Ein Feldprotokoll der Netzfänge sollte folgende Angaben enthalten: Formularkopf: Gewässer, Datum, Netzart, Netz-Code, Tiefenbereich, Koordinaten Fang: Maschenweite, Fischart, Länge, Anzahl, Masse Für die Anwendung des DeLFI sind weniger genaue Messungen erforderlich (Art, Länge in [cm], artspezifische Gesamtmasse) und Sammelmessungen sind möglich. Zudem werden immer die Fänge in allen benthischen Netzen ausgewertet, unabhängig von Stelltiefe oder eventueller Sauerstoffsprungschicht. Es wird jedoch dringend empfohlen, die Datenerhebung nach den Anforderungen des EN-Standards durchzuführen, um neben der DeLFI-Bewertung andere vergleichende Analysemöglichkeiten zu gewährleisten. Elektrobefischungen und Befragungen der Fischereirechtsinhaber vervollständigen das Fischartenspektrum, sind aber nicht immer zwingend erforderlich.

Untersuchung der Blankaalabwanderung in der niedersächsischen Mittelelbe bei Gorleben

Das Projekt "Untersuchung der Blankaalabwanderung in der niedersächsischen Mittelelbe bei Gorleben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Für die Einschätzung der Bestandsdynamik des Aalbestandes im Elbeeinzugsgebiet, die Erfolgskontrolle der im Aalmanagementplan Elbe formulierten Maßnahmen sowie zur Validierung der mittels des Aalbestandsmodells GEM II bislang nur theoretisch abgeschätzten Blankaalabwanderung ist ein direktes Monitoring der Menge abwandernder Blankaale unerlässlich. Darüber hinaus sollten durch Analysen von Hamenfängen bei Gorleben Erkenntnisse zu den Hauptwanderzeiten und die Zusammensetzung der Blankaale im Hinblick auf die Längen-Häufigkeits-Verteilung und das Geschlechterverhältnis gewonnen werden. Material und Methoden: In Anlehnung an das Lincoln-Petersen-Schätzverfahren wurde im Zeitraum August 2011 - Juli 2012 ein Markierung-Wiederfang-Versuch zur Abschätzung der abwandernden Blankaalmenge durchgeführt. Die Markierung der zufällig aus Hamenfängen ausgewählten Blankaale erfolgte mittels Elastomer-Farbstoffen (VIE) und Coded Wire Tags (CWT). Über den Rückfang der markierten Aale und die sich daraus ergebende Fängigkeit der am Standort befindlichen Aalhamen sowie unter Nutzung ganzjähriger, tagesgenau geführter Fangstatistiken wurde die Blankaalabwanderung am betreffenden Standort hochgerechnet. Ergebnisse: Im Herbst 2011 wurden insgesamt 1.012 Blankaale im Längenspektrum von 37 bis 100 cm (Abb. 1) markiert und 4 km oberhalb einer Hamenstelle ausgesetzt. Von den visuell als blank eingeordneten, markierten Aalen befanden sich nach dem Bewertungsschlüssel 'Silver Index' (DURIF et al. 2005) 60 % im beginnenden und 40 % im fortgeschrittenen Blankaalstadium. Bei rund 10 % der markierten Tiere handelte es sich offensichtlich um blanke Männchen. Im Untersuchungszeitraum wurden insgesamt 87 Tiere (= 8,6 %) wiedergefangen. Die Zahl der aktuell aus dem oberhalb gelegenen Elbegebiet abgewanderten Blankaale kann nach den vorliegenden Ergebnissen des Blankaalmonitorings auf 150.000 - 200.000 Stück geschätzt werden. Theoretische Modellierungen der Blankaalabwanderung für das Elbegebiet mit dem GEM II stimmten mit Werten von 280.000 (2010) bzw. 215.000 (2011) abwandernden Blankaalen größenordnungsmäßig gut mit diesen Ergebnissen überein. Mit Bruttoenergiegehalten von 9,6 - 17,3 MJ/kg (Mittel 13,0 MJ/kg) verfügte die große Mehrzahl der aus der Mittelelbe abwandernden Blankaale über ausreichende Energiereserven für die Laichwanderung zur Sargassosee. Der hohe Anteil von Aalen mit Schädigungen der Schwimmblase, die aus Infektionen mit A. crassus herrühren, könnte jedoch ein Problem für das Erreichen der Sargassosee darstellen.

Pilotzertifizierung einer Binnenfischerei als nachhaltig am Beispiel des Schaalsees

Das Projekt "Pilotzertifizierung einer Binnenfischerei als nachhaltig am Beispiel des Schaalsees" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Im Rahmen eines Pilotvorhabens sollte die Zertifizierung einer nachhaltigen Fischerei im Schaalsee auf der Basis der Naturland-Wildfisch-Richtlinie praktisch erprobt werden, wobei die Nutzung der Projektergebnisse über den Modellfall hinaus angestrebt wurde. Ziel der Arbeiten des IfB war die Entwicklung eines Bewirtschaftungsplanes, der fischereiliche und naturschutzfachlich Belange berücksichtigen und insbesondere Indikatoren für eine nachhaltige Bestandsbewirtschaftung bei den fischereilichen Zielarten umfassen sollte. Material und Methoden: Im Juni 2013 wurde im Schaalsee eine Fischbestandserhebung (Multimaschennetze nach EU-Norm EN 14757) durchgeführt. Darüber hinaus wurden vorliegende Fischereistatistiken ausgewertet und der fischereiliche Ertrags-Erwartungswert des Gewässers unter Nutzung der P-PP-F-Bonitierungsmethodik geschätzt. Die dabei erzielten Ergebnisse und daraus abgeleiteten Vorschläge und Indikatoren wurden mit der projektbegleitenden Arbeitsgruppe, den Fischereibetrieben, den Fischerei- und Naturschutzverbänden und -behörden sowie der Stiftung Naturland diskutiert und in einem Dokument fixiert. Ergebnisse: Der Bewirtschaftungsplan enthält allgemeine und konkrete Festlegungen u. a. zu Schongebieten, zur Durchführung der Fangfischerei, zu Besatzmaßnahmen, zur Bewirtschaftung des Aals und zur Erstellung von Fangstatistiken. Ferner wurde ein aus vier Indikatoren bestehendes Modell zur Bewertung der Nachhaltigkeit der fischereilichen Bewirtschaftung entwickelt, das folgende Parameter umfasst: 1. Vergleich von realisierter Fischentnahme und Ertragserwartung, 2. Ermittlung von Einheitsfängen (CPUE) sowohl hinsichtlich der Gesamtfischbiomasse als auch der einzelnen Arten, 3. Bestimmung des maximalen nachhaltigen Ertrages (MSY) sowie 4. Analyse der Größen- und Altersstruktur der Hauptwirtschaftsfischarten. Der Bewirtschaftungsplan bildete die Grundlage für die Zertifizierung der Schaalseefischerei durch 'Naturland' im Mai 2014.

Naturschutz und Binnenfischerei: Ausmass und Folgen klassischen Fischereimanagements fuer natuerliche und naturnahe Biozoenosen

Das Projekt "Naturschutz und Binnenfischerei: Ausmass und Folgen klassischen Fischereimanagements fuer natuerliche und naturnahe Biozoenosen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Naturschutz und Landschaftsökologie (GNL) e.V. durchgeführt. Im Rahmen des Projektes erfolgte eine intensive Analyse der aktuellen deutschsprachigen und ausländischen wissenschaftlichen Literatur, von zur Verfügung gestellten oder selbst recherchierten Fischerei- und Naturschutzstatistiken und -unterlagen sowie von Internetadressen. Insgesamt wurden über 1000 Literaturstellen ausgewertet und von 637 relevanten Publikationen im Rahmen einer Datenbank eine Zusammenfassung zu den wichtigsten im Projekt bearbeiteten Fragen erstellt. Die Analyse der nationalen und internationalen Regelungen zum Besatz zeigte den notwendigen Regelungsbedarf in verschiedenen deutschen Fischereigesetzen oder -verordnungen. Dies betrifft notwendige Begriffsbestimmungen ( heimisch; gebietsfremd), die Aktualisierung der Artenschutzregelungen in den Fischereiverordnungen, die Gewährung von Ausnahmen in geschlossenen oder ihnen entsprechenden Gewässern und die Konsequenzen aus der künftig nachhaltigeren Bewirtschaftung der Gewässer. Auch in Naturschutzgebieten und in Gewässern mit anderen Schutzkategorien wird in der Regel eine fischereiliche Bewirtschaftung durchgeführt. Dabei werden spezielle Schutzziele für Fische kaum und Einschränkungen des Besatzes nach unserer Analyse in zwei Bundesländern nur unzureichend durchgesetzt. Vorschläge zur Änderung der Situation werden abgeleitet. Der fischereiliche Besatz zur Aufrechterhaltung oder Steigerung der Produktion ist gegenwärtig und vermutlich auch in der Zukunft die bedeutendste Form des Aussetzens von Fischen in unseren natürlichen Gewässern. Das wird sowohl aus dem Umfang des gezielten fischereilichen Besatzes als auch aus den Recherchen zur lokalen Verfrachtung in Deutschland heimischer Arten außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes, zum Besatz mit allochthonen Arten und zum Besatz mit dem Ziel der Wiederbesiedlung ersichtlich. Im Rahmen der guten fachlichen Praxis muss der oft auch ökonomisch nicht sinnvolle Besatz in Frage gestellt werden. Auf der Grundlage einer Auswertung von Fischereistatistiken und der wissenschaftlichen Literatur wurde deutlich, dass in vielen Fällen auf Besatz verzichtet werden kann. Das muss künftig in den Festlegungen zur guten fachlichen Praxis berücksichtigt werden. Ein Großteil unserer heimischen Arten wird durch gezielte fischereiliche Aktivitäten und andere Ausbreitungswege außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes in anderen Gewässereinzugsgebieten in Deutschland verbreitet. Dies wird weder durch die bestehenden Regelungen noch durch die Überwachung durch Fischerei- und Naturschutzbehörden wirkungsvoll eingedämmt. Daher sollte das Aussetzen heimischer Arten außerhalb ihres natürlichen Einzugsgebietes durch gesetzliche Festlegungen im Naturschutz- und Fischereirecht besser verhindert werden.

Molekulargenetische Untersuchungen an Flussbarschen des Bodensees

Das Projekt "Molekulargenetische Untersuchungen an Flussbarschen des Bodensees" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, Fachbereich Biologie, Sonderforschungsbereich 248 'Stoffhaushalt des Bodensees' durchgeführt. Der Flussbarsch ist nach den Felchen die wirtschaftlich wichtigste Fischart im Bodensee. Für die zahlreichen Angelfischer am See steht der Flussbarsch in der Fangstatistik sogar an erster Stelle. Durch eine Reihe von Faktoren sind die Erträge der Flussbarschfischerei in den letzten Jahren allerdings zurückgegangen. Seit 1987 ist der Kaulbarsch im Bodensee vertreten, der ein potenzieller Nahrungskonkurrent des Flussbarschs ist. Weiterhin wurde in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme der Parasitierung des Flussbarschs mit dem Hechtbandwurm beobachtet. Außerdem ist eine Tendenz zu beobachten, dass durch die zunehmende Reoligotrophierung des Bodensees die Nahrungsgrundlage der Flussbarsche zurückgeht. Diese drei Gründe könnten jeder für sich oder gemeinsam für den Rückgang des Wachstums der Flussbarsche und die geringeren Fangerträge in den letzten Jahren verantwortlich sein. In einer solchen Situation ist es dringend erforderlich, die bisherigen Bewirtschaftungsrichtlinien zu überdenken und gegebenenfalls durch neue, angepasste Richtlinien dem weiteren Rückgang der Fangerträge entgegenzuwirken. Für die Ausarbeitung derart angepasster Bewirtschaftungsrichtlinien ist eine noch bessere Kenntnis der Populationsstruktur und -dynamik der Flussbarsche im Bodensee erforderlich. An genau dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt ein, das sich mit der genetischen Struktur der Barschbestände im Bodensee beschäftigt.

Kormoran und Fische

Das Projekt "Kormoran und Fische" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Schweizerische Vogelwarte, Forschungsinstitut für Vogelkunde und Vogelschutz durchgeführt. 1.) Zielsetzung: a) Einfluss der verfuegbaren Fischarten, ihrer raeumlichen Verteilung und Dichte auf Verteilungsmuster und Jagdverhalten des Kormorans; b) Veraenderungen im erreichbaren Fischangebot und dessen Einfluss auf die Wahl des Nahrungsgewaessers (Ursachen fuer Wechsel von Seen auf Fluesse); c) Einfluss des Kormorans auf die Aeschen-Bestaende am Hochrhein. 2.) Projektplan und Methoden: a) Nahrungsanalyse anhand von Speiballen; b) Kartierung der Verteilungsmuster der Kormorane bei der Nahrungssuche; c) Zeit- und Aktivitaetsbudget, Radiotelemetrie; d) Erfassung der Fischverteilung mit Echolot; e) Auswertung der Fangstatistik Aeschen Hochrhein; f) Ermitteln der Verletzungsrate der Aeschen beim Laichfischfang.

Kormoran und Fische

Das Projekt "Kormoran und Fische" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Schweizerische Vogelwarte, Forschungsinstitut für Vogelkunde und Vogelschutz durchgeführt. 1.) Zielsetzung: a) Einfluss der verfuegbaren Fischarten, ihrer raeumlichen Verteilung und Dichte auf Verteilungsmuster und Jagdverhalten des Kormorans b) Veraenderungen im erreichbaren Fischangebot und dessen Einfluss auf die Wahl des Nahrungsgewaessers (Ursachen fuer Wechsel von Seen auf Fluesse) c) Einfluss des Kormorans auf die Aeschen-Bestaende am Hochrhein. 2.)Projektplan und Methoden: Untersuchungsgebiet: Untersee, Seerhein, Hochrhein, angrenzender Bodensee, Zuerichsee, Greifensee, Pfaeffikersee, Linthkanal Methoden: a) Nahrungsanalyse anhand von Speiballen b) Kartierung Verteilungsmuster der Kormorane bei der Nahrungssuche c) Zeit- und Aktivitaetsbudget, Radiotelemetrie d) Erfassung Fischverteilung mit Echolot e) Auswertung Fangstatistik Aeschen Hochrhein f) Ermitteln der Verletzungsrate der Aeschen beim Laichfischfang.

Untersuchung zur fischereiwirtschaftlichen Nutzung von Baggerseen

Das Projekt "Untersuchung zur fischereiwirtschaftlichen Nutzung von Baggerseen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Fischereiwirtschaft durchgeführt. Die fischereiliche Nutzung ist eine der wesentlichsten und haeufigsten Nutzungen von Baggerseen. Die Studie soll u.a. dazu dienen, Richtlinien fuer die fischereiwirtschaftliche Bewirtschaftung dieses Gewaessertyps zu erarbeiten. 1992 wurden die Untersuchungen am ' Schwarzl-See ' am suedwestlichen Stadtrand von Graz mit einer Beprobung von 15 bis 17 Juni fortgesetzt. Die Fangstatistik fuer Multimaschennetze ergab ein klares Dominieren des Lauben- und Barschbestandes. Bei den Faengen mit dem Monomaschennetz wiesen Karpfen und Rotaugen die hoechsten Haeufigkeiten auf. Bezueglich der Biomasse fuer die einzelnen Fischarten der Karpfen den groessten Wert vor Barsch, Rotauge, Laube und Aitel. Das Fehlen von Salmoniden (mit Ausnahme eines Bachsaiblings) laesst auf einen hoeheren Eutrophierungsgrad des Schwarzl-Baggersees schliessen. Der Barsch zeigt sich als einer der erfolgreichsten Fische, es ist aber eine Verbuttungstendenz zu bemerken.

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