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Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft

Fleisch ist in den letzten Jahren zunehmend in die Kritik geraten. Fleischersatzprodukte werden in Deutschland immer beliebter und könnten eine Alternative sein. Das ⁠ UBA ⁠ hat in einer Studie „Fleisch der Zukunft“ nun untersucht, welche Auswirkungen die drei aufkommenden Fleischalternativen pflanzlicher Fleischersatz, essbare Insekten und Invitro-Fleisch auf Umwelt und Gesundheit haben und, welche Rolle sie zukünftig in der Ernährung spielen könnten. Pflanzlicher Fleischersatz schneidet laut der Studie aus Umweltsicht am besten ab. Im Vergleich zu Rindfleisch entstehen bei der Produktion mehr als 90% weniger Treibhausgase und ein Vielfaches geringerer Wasserverbrauch und Flächenverbrauch. Etwas schlechter schneidet Fleischersatz auf Insektenbasis ab. Die Umwelt- und Gesundheitswirkungen von In-Vitro-Fleisch sind bislang schwer abzuschätzen. Hier ist weitere Forschung nötig, um wirklich ein "clean meat" für den Massenmarkt produzieren zu können. Veröffentlicht in Broschüren.

Focus on the future: Meat of the future

Meat consumption has come under criticism in recent years. Meat substitutes are becoming increasingly popular in Germany and could be an alternative. In a study entitled "Meat of the Future", the ⁠ UBA ⁠ has now examined the effects of the three emerging meat alternatives - plant-based meat substitutes, edible insects and invitro meat - on the environment and health, and what role they could play in the diet of the future. According to the study, plant-based meat substitutes score best from an environmental perspective. Compared to beef, its production generates more than 90% less greenhouse gases and uses many times less water and land. Insect-based meat substitutes fare somewhat worse. The environmental and health impacts of in-vitro meat are difficult to assess so far. More research is needed here to really be able to produce a "clean meat" for the mass market. Veröffentlicht in Broschüren.

Fleischersatz auf Pflanzenbasis mit bester Umweltbilanz

UBA-Studie untersucht Zukunftsperspektiven von Fleischersatz aus Pflanzen, Insekten und aus dem Labor Fleischersatzprodukte wie vegetarische Wurst, Schnitzel oder Frikadellen werden in Deutschland immer beliebter. Das Umweltbundesamt hat in einer Studie „Fleisch der Zukunft“ nun untersucht, welche Auswirkungen Fleischersatzprodukte auf Umwelt und Gesundheit haben und welche Rolle sie in einer zukünftigen Ernährung spielen könnten. Fleischersatz auf pflanzlicher Basis, zum Beispiel aus Soja, Weizen, oder Erbsen, schneidet laut der Studie aus Umweltsicht am besten ab. Im Vergleich zu Rindfleisch entstehen dabei bis zu weniger als ein Zehntel der Treibhausgase und ein Vielfaches geringerer Wasserverbrauch und Flächenverbrauch. Etwas schlechter schneidet Fleischersatz auf Insektenbasis ab. In-Vitro-Fleisch ist noch nicht am Markt verfügbar, so dass die Umweltauswirkungen schwer abzuschätzen sind. Die Studie attestiert Fleischersatz grundsätzlich ein hohes Potential, sieht aber große Hemmnisse bei den politischen Rahmenbedingungen und der Akzeptanz. Dirk Messner, Präsident des ⁠ UBA ⁠: „Fleischproduktion schadet nachweislich der Umwelt und trägt zur Erderhitzung bei. Unsere Studie zeigt: Fleischersatz könnte eine große Rolle bei einer umweltschonenderen und auch gesünderen Ernährung spielen. Solange der Preis der Lebensmittel aber nicht auch die Umweltschäden widerspiegelt, wird das billige Nackensteak noch länger den Vorzug vor einem Sojaschnitzel bekommen. Hier ist die Politik gefragt, diese Rahmenbedingungen zu verändern.“ Pflanzliche Fleischersatzprodukte schneiden im Vergleich zum konventionell erzeugten Fleisch am besten ab. Dies liegt unter anderem daran, dass Pflanzen wie Weizen und Soja auf direktem Weg der menschlichen Ernährung dienen können. Werden Pflanzen erst als Tierfutter genutzt, werden deutlich mehr pflanzliche Kalorien und auch deutlich mehr Ackerfläche, Wasser und Energie benötigt, bis die Kalorien beim Menschen ankommen. Ein Beispiel: Für die Produktion eines Kilos Fleischersatz auf Sojabasis werden 2,8 kg Treibhausgase ausgestoßen. Für Schweinefleisch beträgt der Ausstoß 4,1 kg, für Geflügel 4,3 kg und für Rindfleisch sogar 30,5 kg. Erzeugnisse aus essbaren Insekten liegen aus Umweltsicht auf Platz zwei. Ihre Ökobilanz ist gegenüber pflanzlichen Fleischersatzprodukten schlechter, aber gegenüber Rind, Schwein und Huhn positiver, da Insekten Futtermittel effizienter verwerten können. Den Treibhausgasausstoß für die Produktion eines Kilos Fleischersatz auf Insektenbasis berechnet die Studie mit drei Kilogramm. Zu den Gesundheitswirkungen dieser Erzeugnisse ist noch wenig bekannt – oft enthalten sie mehr Eiweiß als Fleisch, tragen aber auch ein Risiko für bestimmte Allergiker. Aussagen zu Umwelt- und Gesundheitswirkungen von In-Vitro-Fleisch sind derzeit schwer zu treffen, da bislang nur theoretische Annahmen zu Ökobilanzenvorliegen. Diesen ersten Prognosen zufolge könnte In-Vitro-Fleisch beim Wasser- und Landverbrauch besser als konventionell produziertes Fleisch abschneiden, beim Energieverbrauch schlechter. Aktuell erfolgt die Produktion des In-vitro-Fleisches zu Forschungszwecken zudem in Nährmedien, die fetales Kälberserum enthalten, also das Blut ungeborener Kälber. Die Nutzung eines tierfreien Nährmediums ist jedoch entscheidend für die Frage, ob in-vitro-Fleisch zukünftig ökologisch sowie in ethischer und gesundheitlicher Hinsicht vorteilhaft ist. Aus Gesundheitssicht bieten pflanzliche Proteine und pflanzliche Fleischersatzprodukte eine Möglichkeit, den in Deutschland mit ca. 60 kg pro Kopf und Jahr zu hohen Fleischkonsum zu reduzieren. Gesund und nachhaltig wären nach der EAT Lancet Kommission maximal 15 kg Fleisch. Am günstigsten schneiden pflanzenbasierte Fleischersatzprodukte ab, wenn sie wenig verarbeitet und wenig verpackt sind. Denn ein hoher Verarbeitungsgrad und Zusatzstoffe in Fleischersatzprodukten sind kritisch zu bewerten. Aus Umweltsicht bieten Fleischersatzprodukte eine echte Alternative zu Fleisch. Der weltweit wachsende Konsum von Fleisch und tierischen Produkten sowie das Gros der derzeitigen Herstellungsprozesse verursachen erhebliche Probleme für die Umwelt, die Tiere und die menschliche Gesundheit: Das ⁠ Klima ⁠ wird belastet wegen der hohen Treibhausgasemissionen aus der Viehhaltung und der Regenwaldabholzung für den Anbau von Soja als Futtermittel, es werden zu viele Antibiotika in den Stallanlagen eingesetzt und die Haltungsbedingungen sind eine Tierquälerei. Dirk Messner: „Aus Umweltsicht ist es unverzichtbar, den Fleischkonsum zu reduzieren.“ Der Marktanteil von Fleischersatzprodukten am weltweiten Gesamtfleischmarkt ist bislang sehr gering mit einem geschätzten Anteil von 0,5 bis 0,6 % im Jahr 2017. In Deutschland liegt der Anteil etwa bei 6%. Während in Deutschland der Umsatz der Fleischindustrie relativ stabil ist, zeigen Prognosen, dass weltweit die Umsätze in den nächsten Jahren stark steigen werden; viel stärker als die Umsätze der Hersteller für Fleischersatzprodukte. Nur wenn Fleischalternativen, und hier insbesondere die auf Pflanzenbasis, stärker gefördert werden und ihr Marktanteil weltweit wächst, werden sie zu einer fleischärmeren Ernährung beitragen können.

Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft

Fleisch ist in den letzten Jahren zunehmend in die Kritik geraten. Fleischersatzprodukte werden in Deutschland immer beliebter und könnten eine Alternative sein. Das UBA hat in einer Studie "Fleisch der Zukunft" nun untersucht, welche Auswirkungen die drei aufkommenden Fleischalternativen pflanzlicher Fleischersatz, essbare Insekten und Invitro-Fleisch auf Umwelt und Gesundheit haben und, welche Rolle sie zukünftig in der Ernährung spielen könnten. Pflanzlicher Fleischersatz schneidet laut der Studie aus Umweltsicht am besten ab. Im Vergleich zu Rindfleisch entstehen bei der Produktion bis zu einem Zehntel weniger Treibhausgase, Wasser- und Flächenverbrauch. Etwas schlechter schneidet Fleischersatz auf Insektenbasis ab. Die Umwelt- und Gesundheitswirkungen von In-Vitro-Fleisch sind bislang schwer abzuschätzen. Hier ist weitere Forschung nötig, um wirklich ein "clean meat" für den Massenmarkt produzieren zu können. Quelle: http://www.umweltbundesamt.de

Focus on the future: Meat of the future

Meat consumption has come under criticism in recent years. Meat substitutes are becoming increasingly popular in Germany and could be an alternative. In a study entitled "Meat of the Future", the UBA has now examined the effects of the three emerging meat alternatives - plant-based meat substitutes, edible insects and invitro meat - on the environment and health, and what role they could play in the diet of the future. According to the study, plant-based meat substitutes score best from an environmental perspective. Compared to beef, its production generates more than 90% less greenhouse gases and uses many times less water and land. Insect-based meat substitutes fare somewhat worse. The environmental and health impacts of in-vitro meat are difficult to assess so far. More research is needed here to really be able to produce a "clean meat" for the mass market. Quelle: http://www.umweltbundesamt.de

UBA aktuell - Nr.: 4/2020

Liebe Leserin, lieber Leser, nicht erst seit der Coronavirus-Pandemie sind die Schattenseiten der Fleischindustrie offensichtlich. Welches Potenzial haben Tofu-Würstchen, Insekten-Burger oder Steaks aus dem Labor, künftig Umwelt- und Gesundheitsprobleme zu lösen? Dies ist Thema unseres Schwerpunktartikels im „UBA aktuell“-Newsletter. Auch weitere Gesundheitsthemen sind diesmal mit dabei, etwa die Ergebnisse der repräsentativen Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, die leider Anlass zur Sorge geben: Kinder und Jugendliche haben zu hohe Konzentrationen von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (kurz PFAS) im Blut – Chemikalien, die zum Beispiel für die Beschichtung von Kaffeebechern, für Outdoorjacken oder für Löschschäume verwendet werden, weil sie fett-, wasser- und schmutzabweisend sind. Dem Thema PFAS widmet sich auch unsere neueste Ausgabe des Magazins „Schwerpunkt“. Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Fleischersatz aus Pflanzen schont Klima, Umwelt und Gesundheit Fleischersatzprodukte versuchen, Geschmack und Textur von Fleisch nachzuahmen. Quelle: Westend61 / Getty Images Der weltweit zunehmende Fleischkonsum verursacht erhebliche Probleme: Die Viehhaltung und die Abholzung von Regenwald für den Futtermittel-Anbau belasten das Klima, es werden zu viele Antibiotika in den Stallanlagen eingesetzt und die Haltungsbedingungen sind eine Tierquälerei. Sowohl für Klima-, Umwelt und Tierschutz als auch für die Gesundheit des Menschen wäre ein deutlich niedrigerer Fleischkonsum als aktuell in Deutschland förderlich. Für alle, denen ein Verzicht schwerfällt, können Fleischersatzprodukte eine gute Lösung sein. In seiner Studie „Fleisch der Zukunft“ hat das Umweltbundesamt nun untersucht, welche Auswirkungen Fleischersatz aus Pflanzen, aus Insekten oder künstlich im Labor erzeugtes Fleisch auf Umwelt und Gesundheit haben und welche Rolle sie in einer zukünftigen Ernährung spielen könnten. Das Ergebnis: Fleischersatz auf Pflanzenbasis schneidet in der Bilanz am besten ab. Zum Beispiel werden für die Produktion eines Kilos Fleischersatz auf Sojabasis nur 2,8 Kilogramm Treibhausgase ausgestoßen, für Rindfleisch mehr als das Zehnfache. Erzeugnisse aus Insekten liegen aus Umweltsicht auf Platz zwei. Fleisch aus dem Labor befindet sich noch in der Phase der Erforschung, so dass Aussagen derzeit schwer zu treffen sind. UBA-Präsident Dirk Messner: „Fleischproduktion schadet nachweislich der Umwelt und trägt zur Erderhitzung bei. Unsere Studie zeigt: Fleischersatz könnte eine große Rolle bei einer umweltschonenderen und auch gesünderen Ernährung spielen. Solange der Preis der Lebensmittel aber nicht auch die Umweltschäden widerspiegelt, wird das billige Nackensteak noch länger den Vorzug vor einem Sojaschnitzel bekommen. Hier ist die Politik gefragt, diese Rahmenbedingungen zu verändern.“ „Umweltverbrauch muss teurer, Arbeit billiger werden“ UBA-Präsident Dirk Messner im Interview mit der Frankfurter Rundschau Umweltgifte: Viele Kinder sind belastet UBA-Toxikologin Marike Kolossa-Gehring im Deutschlandfunk zur Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (GerES V) Wie wir unser Wasser vergiften Zwei UBA-Fachleute in der ARD-Fernsehsendung "[w] wie wissen": Wasch- und Reinigungsmittel-Experte Marcus Gast zu Benzotriazol in Spülmaschinentabs und Toxikologin Dr. Marike Kolossa-Gehring zu per- und polyflorierten Chemikalien (PFC) in Imprägniermitteln und beschichteten Bratpfannen und zu Duftstoffen. 310.000 Im Jahr 2018 fielen rund 560.000 Altfahrzeuge in Deutschland an. Bei der Verwertung dieser Altfahrzeuge wurden die vorgeschriebenen Recycling- und Verwertungsquoten eingehalten. Gleichzeitig gab es jedoch schätzungsweise rund 310.000 Fahrzeuge mit unbekanntem Verbleib. Das UBA empfiehlt daher u.a., Mindestanforderungen an die Fahrzeugzulassungssysteme für die Abmeldung von Fahrzeugen einzuführen.

restart

Das Projekt "restart" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Geisenheim University, Zentrum für Analytische Chemie und Mikrobiologie, Institut für Mikrobiologie und Biochemie durchgeführt. Die Bierindustrie ist einer der größten Abfallproduzenten in Deutschland: Jährlich entstehen hier ca. 2 Millionen Tonnen Biertreber, also Rückstände des Braumalzes. Das Potenzial von Biertreber bleibt bisher weitgehend ungenutzt. Er steckt voller wertvoller Proteine, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien, die ihn zu einer idealen Nährstoffquelle für den Menschen machen. Das Team rest:art hat aus Biertreber deshalb eine sinnvolle Anwendungsmöglichkeit, nämlich ein veganes Fleischersatzprodukt, entwickelt. Dieses besteht zu 50% aus Biertreber und hat einen hohen Gehalt an sättigenden Proteinen (33%) und Ballaststoffen (7,5%). Durch das Alleinstellungsmerkmal der nachhaltigsten und gleichzeitig gesündesten (u.a. proteinreichsten) Fleischalternative am Markt sowie den Bezug zum Kultgetränk Bier, können wir uns mit diesem Produkt wirksam am deutschen Markt positionieren. Wir werden zuerst den Gastronomiemarkt betreten und anschließend in den Lebensmitteleinzelhandel eintreten. Während des EXIST-Förderzeitraums werden wir die Produktion über einen Lohnhersteller aufnehmen, erste Pilotprojekte in der Gastronomie durchführen, feste Verträge anbahnen und abschließen sowie erste Testlistungen im Lebensmitteleinzelhandel umsetzen. Für dieses Vorhaben besitzen wir ein starkes Gründerinnenteam: Monika Cerniauskaite und Elvira Bechtold sind studierte Lebensmitteltechnologinnen, die über die nötige Erfahrung in Produktentwicklung und Produktion verfügen. Isabel Ernst ergänzt das Team als studierte Betriebswirtin mit ihrer Expertise in Management, Marketing und Finanzen. Das Team konnte außerdem ein großes Netzwerk interessierter Unternehmen und Unterstützer aufbauen, die sie bei der Umsetzung des Gründungsprojekts unterstützen werden.

Umweltbewusst leben - Nr.: 7/2020

Liebe Leserin, lieber Leser, wer zum Tofuwürstchen oder zum Schnitzel aus Weizeneiweiß statt aus Fleisch greift, schont damit die Umwelt. Für Fleischersatz auf pflanzlicher Basis – etwa Soja, Weizen oder Erbsen – entstehen im Vergleich zu Rindfleisch bis zu weniger als ein Zehntel der Treibhausgase und auch der Wasser- und Flächenverbrauch fällt um ein Vielfaches geringerer aus. Mehr dazu in diesem Newsletter. Dieses Thema spielt auch bei unseren Tipps zum Grillen eine wichtige Rolle. Weitere Infos rund ums umweltfreundliche Essen & Trinken hält unser Online-Verbraucherratgeber bereit. Hinweisen möchten wir Sie auch auf unsere Ausstellungen, die nach der coronabedingten Pause nun wieder geöffnet sind, sowie auf unsere neueste Ausgabe des Magazins „Schwerpunkt“. Diesmal geht es um eine Gruppe von Chemikalien, die etwa in Beschichtungen von Coffee-to-go-Bechern und wasserabweisenden Outdoor-Textilien enthalten ist und sowohl aus Gesundheits- als auch aus Umweltsicht Sorge bereitet. Interessante Lektüre Ihr UBA-Team der Presse-und Öffentlichkeitsarbeit

Myscale

Das Projekt "Myscale" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Mushlabs GmbH durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist der industrielle Durchführbarkeitsnachweis eines Trenn- und Konversionsverfahrens für biologische Reststoffe zur Erreichung des Technology Readiness Levels (TRL) 6. Mittels dieses Verfahrens sollen Reststoffe aus der Nahrungsmittel- und Agrarindustrie (z.B. Stroh) als protein- und zuckerreiche Nährstoffgrundlage für das Wachstum von Pilz-Myzelien gewonnen werden. Die Pilz-Myzelien sollen dabei als Grundlage für die Herstellung von Fleischersatzprodukten dienen. Das angestrebte kontinuierliche, zweistufige Hydrolyseverfahren zeichnet sich gegenüber bisherigen Lösungen durch höhere Rohstoffausbeuten und einen geringeren Energiebedarf aus.

Teilprojekt A

Das Projekt "Teilprojekt A" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) e.V. durchgeführt. LuproCess zielt auf die Gewinnung hochwertiger, weitestgehend nativer und funktioneller Protein- und Faserfraktionen aus Schmalblättriger Bitterlupine (Lupinus angustifolius L.) für die Humanernährung ab. Aus der gewonnen Proteinfraktion sollen im hier skizzierten Projekt Fleischersatzprodukte entwickelt werden. In LuproCess soll die bei der Proteingewinnung anfallende Faserfraktion auf ein lebensmittelgeeignetes Qualitätsniveau aufbereitet und als Zusatz bei der High-Moisture-Extrusion eingesetzt werden. Die bei der Faseraufbereitung abgeschiedenen antinutritiven Substanzen - Chinolizidinalkaloide und Oligosaccharide sowie Mineralstoffe - werden dem Prozesswasser mittels Nanofiltration entzogen und separiert, wodurch es im geschlossenen Kreis wiederverwendet werden kann. Die Chinolizidinalkaloide können als pflanzliche Sekundärmetaboliten mit bioaktiver Wirkung zu biologischen Pflanzenschutzmitteln und/oder medizinischen/veterinärmedizinischen Wirkstoffen weiterentwickelt werden. Um die Ressourceneffizienz durchgängig zu gewährleisten sollen Nebenstromketten bereits ab dem Schälprozess der Lupinensaaten vor dem Flockieren verfolgt werden. Im Rahmen der hier beschriebenen Forschungsvorhaben wird die Lupine als weitere alternative nachhaltige und ernährungsphysiologisch vorteilhafte Proteinquelle erschlossen. Des Weiteren leistet das Forschungsvorhaben einen Beitrag zur Ressourcenschonung oder sogar Ressourcenaufwertung, indem die Lupinenfasern als anfallender Nebenstrom zur Aufwertung der Textur und somit des Mundgefühls von extrudierten Fleischersatzprodukten eingesetzt werden. Darüber hinaus ist der benötigte hohe Wasserbedarf für die Diafiltration eine nicht zu akzeptierende Belastung der Trinkwasserressourcen. Ziel ist es hier das gesamte Prozesswasser für die zusätzlichen Waschungsstufen in den Prozesskreislauf zurückzuführen.

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