Am 1. Juli 2015 verkündete der Europäischen Gerichtshofs (EuGH) sein Urteil zur Weservertiefung. Nachdem der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) 2011 vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen die in Bremen und Niedersachsen geplante Vertiefung der Weser geklagt und das Gericht den EuGH um eine Klärung gebeten hatte, bestätige das EuGH-Urteil, dass Baumaßnahmen an Gewässern deren Zustand nicht verschlechtern dürften. Der Umweltverband hatte sich bei seiner Klage auf die EU-Wasserrahmenrichtlinie berufen, die ein ausdrückliches "Verbesserungsgebot" für sämtliche Gewässer in Europa enthält. In dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur Weservertiefung sieht Hubert Weiger, Vorsitzender BUND, einen substantiellen Fortschritt im europäischen Gewässerschutz. "Wenn wir naturnahe Flüsse statt Kanalisierungen fordern, die Sicherung einer hohen Wasserqualität, des Fischreichtums und die Wiederherstellung von Flussauen, dann steht ab jetzt das höchste europäische Gericht hinter uns. Der 1. Juli 2015 ist ein bedeutender Tag für Schutz der Flüsse in Europa. Das Urteil des EuGH ist nicht nur für die Weser, sondern für alle Fließgewässer in Deutschland und Europa ein Fortschritt. Jetzt sind die Länder am Zuge. Sie müssen die EuGH-Vorgaben für einen besseren Gewässerschutz umfassend umsetzen", sagte Weiger.
Am 30. August 2013 wurde im Bundesamt für Naturschutz (BfN) der Deutsche Naturschutzpreis 2013 verliehen. Es gab Preisträger in den Kategorien: Ehrenpreis, Förderpreis und Bürgerpreis. Das übergreifende Motto für alle Nominierungen lautete in diesem Jahr "Lebensraum Wasser - Vielfalt entdecken, erleben, erhalten". Mit dem Ehrenpreis für herausragendes Engagement im Naturschutz wurde Prof. Emil Dister, der Leiter des WWF-Aueninstituts, ausgezeichnet. Er erhielt den Preis als Anerkennung für seinen jahrzehntelangen beharrlichen Einsatz und seine international anerkannten Forschungsarbeiten zum Schutz von Flüssen und Auen in Deutschland.
Digitale landesweite Übersicht der Hautgewässer des Fließgewässerschutzsystem Niedersachsen (FGSS). Sie repräsentieren den jeweiligen Fließgewässertyp einer naturräumlichen Region im Einzugsbereich eines Verbindungsgewässers. Sie sind einschließlich ausgewählter Nebengewässer so zu schützen und zu renaturieren, dass sich die unter naturnahen Bedingungen typische Arten und Biotopvielfalt auf ihrer gesamten Fließstrecke wieder einstellen kann. Sie sind die eigentlichen Kerngewässer des Natur- und Fließgewässerschutzes in Niedersachsen, an denen Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen des Fließgewässerprogramms vorrangig umgesetzt und schwerpunktmäßig gefördert werden. Die Darstellung erfolgt einschließlich der abgegrenzten Talauen als Flächenthema.
Potentielle Entwicklungsräume (Talräume) des Integrierten Fließgewässerschutzes (9 Vorrang-Fließgewässer
Die salzhaltigen Abwässer aus Kaliproduktion und Kalihalden belasten seit Jahrzehnten die Flüsse Werra und Weser und gefährden das Grundwasser. Verschiedene Gremien auf Länderebene suchen derzeit nach Lösungen für dieses Abwasserproblem. Das Umweltbundesamt war vom Bundesumweltministerium gebeten worden, nur einen dieser Lösungsvorschläge isoliert zu prüfen: die so genannte Eindampfung der Abwässer mit Salzrückgewinnung. Unter den derzeitigen Randbedingungen kann das Umweltbundesamt die "Eindampfungslösung" allerdings nicht empfehlen: Erstens würden allein die Voruntersuchungen für den Bau einer solchen Anlage vermutlich noch mehrere Jahre dauern - und damit viel zu lange, denn die Maßnahmen für einen guten ökologischen Zustand in Werra und Weser müssen spätestens 2015 festgelegt und der EU-Kommission berichtet werden. Zweitens können die Gesamtkosten erst nach den Voruntersuchungen seriös geschätzt und erst dann beurteilt werden, ob der Bau einer solchen Anlage für die K+S Aktiengesellschaft aus Kassel wirtschaftlich verhältnismäßig ist. Und drittens wird mit der Eindampfung das langfristige Problem der Haldenabwässer nicht gelöst. Quelle: https://www.umweltbundesamt.de
Das Dezernat Wasserbau, Planfeststellungen, Plangenehmigungen ist eine Organisationseinheit des LUNG M-V, Abteilung Wasser. Schwerpunktaufgaben sind: - Koordination und Bearbeitung von Planfeststellungen und -genehmigungen für den Gewässerausbau (Gewässer I. Ordnung), Deich- und Dammbauten inklusive UVP - Überwachung von Bau und Betrieb von Talsperren, Rückhalte- und Speicherbecken überregionaler Bedeutung, PFV und UVP - Fachberatung bei Vorhaben des Moorschutzes - Landesweite Konzeptionen zum Schutz von Fließgewässern und zur Reduzierung von diffusen Belastungen in Oberflächengewässern - Fachliche Grundlagen des Wasserbaus, der Gewässerentwicklung und der Gewässerunterhaltung.
Das Projekt "Vorstudie - Kurs auf Blau-Grün - Gewässerränder gemeinsam gestalten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Niedersachsen e.V. durchgeführt. Zielsetzung und Anlass: Der Schutz von Fließgewässern und ihren Auen mit den Gewässerrandstreifen sind ein Thema von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Denn sauberes Wasser und intakte Wasserlebensräume sind Voraussetzung für eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Wasserversorgung der Bevölkerung. Intakte Gewässer sind resilienter gegenüber den Folgen des Klimawandels und bieten den Menschen Leistungen wie Nährstoffrückhalt, Hochwasserschutz und Raum zur Erholung. Den Gewässerrändern kommt vor diesem Hintergrund und in Anbetracht des aktuellen Artensterbens eine enorme Bedeutung für den Gewässerschutz zu: sie stellen nicht nur eine Fläche für eine naturnähere Entwicklung des Uferbereiches sowie des Gewässers dar, sie sorgen insbesondere für eine Verringerung des Eintrages von Pestiziden, Nährstoffen und erodiertem Ackerboden in die Gewässer. Der Bewuchs mit Bäumen und Sträuchern bringt Rückzugsorte und sorgt für Beschattung, was Eutrophierungserscheinungen im Gewässer positiv beeinflusst. Gewässerränder bieten Wanderungslinien und vernetzen Biotope in der Kulturlandschaft. Auch Funktionen der Wasserspeicherung können sie wahrnehmen. Aktuell befinden sich immer noch 97 Prozent aller niedersächsischen Gewässer in keinem 'guten Zustand' gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie. Aufgrund dieses großen Defizite bedarf es noch großer Anstrengungen für die Zielerreichung und der Schaffung von Akzeptanz für die Umsetzung von Maßnahmen. Auf der Suche nach Lösungen für die anstehenden Herausforderungen soll mit dem Projekt 'Kurs auf Blau-Grün – Gewässerränder gemeinsam gestalten' eine neue Art der Kommunikation und Kooperation von Landwirtschaft und Naturschutz entwickelt und etabliert werden. Ziel des Projektes ist modellhaft aufzuzeigen, dass in der Förderung der Kooperation eine Chance liegt, Ziele des Gewässerschutzes zu erreichen. Im Projekt sollen Naturschutz und Landnutzung zusammen gedacht und zusammen gebracht werden. Dabei gilt es, die Zielkonflikte zwischen Schutz und Nutzung auszutarieren. Um den Rückgang der Biodiversität in Deutschland zu stoppen, trägt auch die Landwirtschaft eine Verantwortung für die auf den heutigen Produktionsflächen entlang von Gewässern befindlichen Flächen lebenden Tier- und Pflanzenarten. Im Ergebnis soll durch das Projekt eine zusätzliche, über die gesetzlichen Vorgaben und auch über die Vereinbarungen des 'Niedersächsischen Weges' hinausgehende freiwillige ökologische Aufwertung der Gewässer inkl. ihrer Randstreifen erzielt werden. Landnutzer sollen ermuntert und ertüchtigt werden, auf den Gewässerrändern ihrer Nutzflächen auf freiwilliger Basis Naturschutzaufgaben wahrzunehmen. Mit der im Mai 2020 unterzeichneten Vereinbarung 'Der Niedersächsische Weg' hat der BUND als Naturschutz- und Umweltverband gemeinsam mit Landvolk, Landwirtschaftskammer und der Landesregierung Niedersachsen bereits neue Wege der Zusammenarbeit eingeschlagen. Die vorhandenen Partnerschaften mit den Landnutzern möchte der BUND weiter ausbauen, um im Sinne einer sozialen Innovation, gemeinsame Lösungen zu finden und diese in die Fläche zu tragen. In drei Projekt-Modellregionen soll sowohl die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft im Rahmen eines Kommunikationsprozesses angeschoben als auch die beispielhafte Entwicklung naturnaher Gewässerrandstreifen umgesetzt werden. Damit bildet das Projekt ein innovatives Beispiel für den Aufbau regionaler Zusammenarbeit aus Naturschutz, Landwirtschaftsverbänden und anderen Akteursgruppen (z.B. Wasserversorgern). Es dient der Netzwerkbildung zur Stärkung des Biotopsschutzes an Gewässern. Der Schwerpunkt der konkreten Maßnahmenumsetzung liegt in der Schaffung von best practice Beispielen durch die Entwicklung naturnaher Gewässerrändern zur Stärkung des Biotopverbundsystems
Das Projekt "Entwicklung eines Verfahrens zur Hochwasserfrühwarnung in kleinen und mittleren Einzugsgebieten auf Grundlage von verteilten Online-Bodenfeuchtemessungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Wasser und Gewässerentwicklung Karlsruhe, Bereich Wasserwirtschaft und Kulturtechnik durchgeführt. Der nachhaltige Schutz von Flüssen, deren Uferstreifen und der dort lebenden Menschen erfordert in vielen Fällen an die Umwelt angepasste Hochwasserschutzmaßnahmen. Gerade in für Baden-Württemberg typischen Einzugsgebieten von einigen zehn bis wenigen hundert Quadratkilometern kommt es häufig zu erheblichen Schäden, weil die Hochwässer oft zu spät erkannt werden. Kritische Hochwasserabflüsse werden in Gebieten dieser Größe innerhalb sehr kurzer Zeit gebildet. Dabei entscheidet der Sättigungsgrad der Böden maßgeblich darüber, ob ein Niederschlagsereignis zu einem kritischen Abfluss führt. Diese Hochwasserabflüsse sind mit herkömmlichen Beobachtungen der Abflusspegel erst so spät erkennbar, dass die verbleibende Vorwarnzeit nicht ausreicht, wirkungsvolle Schutzmaßnahmen einzuleiten (z.B. Baden-Baden, Ettlingen, Schömberg, Gebiete von Kocher und Jagst), um Schäden zu vermindern. Ein neu entwickeltes Messverfahren für die Bodenfeuchte dient als Basis eines neuartigen Hochwasserfrühwarnsystems. Die räumlich verteilte und kontinuierliche Beobachtung der Sättigung der Böden repräsentativer lndikatorflächen des Einzugsgebiets dient der Abschätzung des lokalen Sättigungszustandes. Diese lokale Information kann mit Hilfe von Regionalisierungsverfahren auf das gesamte Einzugsgebiet übertragen werden. Der so ermittelte Gebietszustand bildet zusammen mit der Niederschlagsvorhersage die Grundlage zur Risikoabschätzung kritischer Hochwässer.
Das Projekt "Evaluation von Fließgewässer-Revitalisierungsprojekten als Modell für ein bundesweites Verfahren zur Umsetzung effizienten Fließgewässerschutzes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum, Außenstelle Gelnhausen, Abteilung Fließwässerokologie und Naturschutzforschung durchgeführt. Zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie müssen künftig an einem Großteil der Fließgewässer in Deutschland Revitalisierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Diese Maßnahmen haben das Ziel, den geforderten guten ökologischen Zustand der Gewässer wieder herzustellen. Hierbei ist jedoch unklar, wie die bei der Bewertung des ökologischen Zustands maßgeblich herangezogenen Organismengruppen (Makrozoobenthos, Fische und Makrophyten) auf die Revitalisierungsmaßnahmen reagieren. Ziel des Projektes ist es daher, 20 ausgewählte Fließgewässer-Revitalisierungsprojekte diesbezüglich zu evaluieren. Nach dem Prinzip der space for time substitution werden die Lebensgemeinschaften der Revitalisierungsstrecken mit denen in einem jeweils unmittelbar oberhalb gelegenen, nicht revitalisierten Abschnitt verglichen. Die zwischen den jeweils revitalisierten und nicht revitalisierten Abschnitten gemessenen Unterschiede werden anschließend vor dem Hintergrund der angewandten Revitalisierungsmaßnahmen ausgewertet. Dieses Untersuchungsdesign lässt erstmals Rückschlüsse zu, welche Wirkung die jeweilige Maßnahme auf die verschiedenen Organismengruppen (Fische, Makrozoobenthos, Makrophyten) hat.
Das Projekt "Simulationsmodelle für Retentionsbodenfilter - BOFISIM" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Münster, Fachbereich Bauingenieurwesen, Labor für Wasserbau und Wasserwirtschaft durchgeführt. Veranlassung: Retentionsbodenfilter werden in zunehmendem Maße für die Regenwasserbehandlung in Misch- und Trennsystemen sowie der Straßenentwässerung eingesetzt. -Durch physikalisch-biologische Behandlung von gelösten, partikulären und partikulär gebundenen Stoffen sowie durch Retention von Wasser erfolgt ein Schutz der Fließgewässer vor akuten und langfristigen Gewässerbelastungen. -Die bau- und verfahrenstechnische Entwicklung von Retentionsbodenfiltern erfolgt bisher ausschließlich empirisch durch Laborversuche sowie Begleituntersuchungen an großtechnischen Anlagen. -Bislang stehen für die Berechnung der Reinigungsprozesse in Retentionsbodenfiltern noch keine Simulationsmodelle zur Verfügung. Zielsetzung: Für die Simulation werden Daten aus Säulenversuchen an der FH Münster, aus Lysimeterversuchen auf der HTK Neuss (siehe Projekt: Weitergehende Mischwasserbehandlung mit Bodenfiltern) sowie des großtechnischen Retentionsbodenfilters in Alsdorf verwendet. -Überprüfung von Modellansätzen zur Berechnung des Stofftransports in Böden auf ihre Eignung zur Simulation der Reinigungsprozesse in Retentionsbodenfiltern. -Validierung von zwei Simulationsmodellen unterschiedlichen Typs anhand vorhandener Untersuchungen. -Auf der Basis von Simulationsmodellen erfolgt eine Weiterentwicklung und Systemoptimierung von Retentionsbodenfiltern. -Instrumente zur Analyse und Sanierung von betrieblichen Fehlfunktionen. -Ableitung von Bemessungsansätzen sowie Prognose des Langzeitverhaltens für Retentionsbodenfilter.
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