Das Projekt "Tannentrieb- und -stammläuse sowie deren Folgeschädlinge an der Weißtanne - Untersuchungen zur Gefahreneinschätzung und -abwehr" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Seit dem Jahr 2007 häufen sich Meldungen über schädlich auftretende Tannentriebläuse und -stammläuse der Gattungen Dreyfusia und Mindarus aus Baden-Württemberg, Bayern, Österreich und Schweiz. Immer wieder wurden auch in der Vergangenheit von den Unteren Forstbehörden (UFB) in Baden-Württemberg Schäden durch Tannenläuse gemeldet. Doch meist waren nur kleinere Flächen betroffen bzw. war das Problem von kurzer (einjähriger) Dauer. Das konstant starke Auftreten der Tannenläuse seit 2007 ist ein neues Phänomen, dessen Ursachen noch nicht bekannt sind. Es lag zunächst nahe, eine (bzw. die wesentliche) Ursache für die hohe Dominanz der Läuse in den milden Wintern zu sehen. Doch auch nach dem langen und kalten Winter 2008/2009 erreichten die Tannenläuse in Baden-Württemberg zum Teil sehr hohe Dichten - dies zeigen erste Beobachtungen auf Monitoringflächen, die die Abt. Waldschutz im Jahr 2009 angelegt hat. Tannenläuse sind - wie (Forst-)Insekten in unseren Breiten generell - an längere Phasen mit tiefen Temperaturen durch verhaltens- und physiologische Merkmale adaptiert; ein konstant kalter Winter wird die Populationsdichten nicht wesentlich regulieren. Vielmehr ist es wahrscheinlich, dass die Witterungsbedingungen zum Zeit des Schlupfes der Larven (die Sistensei am Stamm und an der Triebrinde/ die Progrediensei bzw. die Progrediens des I. Stadiums an den Nadeln) -also ab Anfang bis Ende Mai - die Dichte der Läuse maßgeblich steuert. Mit der Untersuchung sollen die Rahmenbedingungen benannt werden, die die Massenentwicklung der Läuse fördern bzw. auch wieder begrenzen. Ein (wiederholter) Befall durch Tannenstammläuse prädisponiert die Weißtanne für eine erfolgreiche Besiedlung durch den Weißtannenrüssler (Pisodes piceae). Dies ist derzeit in Beständen im Schwarzwald (z. B. bei Kandern, Häg, Gaggenau) und einigen Orten im Virngrund und im Schwäb.-Fränkischen Wald zu beobachten. Befallen wurden bisher - so die bisherige Erfahrung - ältere, abgängige Tannen und gelagertes Holz in Rinde. Nach Trockenperioden können aber auch gestresste Tannen im Stangenholz und schwachen Baumholz befallen werden. Da die Weißtanne empfindlicher gegenüber Klimaschwankungen als jede andere Baumart ist, besteht für sie im Zuge des sich wandelnden Klimas ein akutes Gefährdungspotential dadurch, dass Trockenstress sie für den Befall mit Tannen-laus und -rüssler anfällig macht. Wenn es zudem nach Befall durch Tannenläuse zum Auftreten der Tannen-rindennekrose kommt, so kann dies zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen führen, weil ganze Bestände ausfallen. Häufig ist der Tannenstammlaus-Befall von Schleimfluss begleitet, der auch auf einen Befall durch den Pilz Nectria fuckeliana hinweist. Dessen Rolle ist noch unklar. (Text gekürzt)
Das Projekt "Untersuchungen zu den Befallsbedingungen, zum Befallsablauf und zur Abwehr des Befalls durch den Bohrkäfer (Hylocoetus dermestoides) und den Kleinen Schwarzen Nutzholzborkenkäfer (Xylosandrus germanus) an Laub- und Nadelholz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Es sollen präventive und kurative Maßnahmen hergeleitet werden, um Befall durch Bohrkäfer und Kleine Schwarze Nutzholzborkenkäfer, der zu erheblichen Wertverlusten am eingeschlagenen Holz führen kann, zu vermeiden. Hierfür sind die Befallsbedingungen (Jahreszeit, Witterung, Holzbeschaffenheit u. a.) sowie Maßnahmen zur Befallsprävention zu untersuchen.
Das Projekt "Die Auswirkung von Sturmschäden und Borkenkäferbefall in fichtenreichen Bannwäldern und benachbarten Wirtschaftswäldern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Das Orkantief 'Lothar' hat 1999 nicht nur im Wirtschaftswald sondern auch in den Bannwäldern Baden-Württembergs große Schäden angerichtet. Die somit entstandenen Sturmwurf-Sukzessionsflächen könnten Initialereignisse für eine Massenvermehrung des Buchdruckers (Ips typographus) sein. Eine solche Entwicklung wurde bereits nach 1990 beobachtet und in den Bannwäldern 'Napf' (Fbz. Kirchzarten), 'Wilder See / Hornisgrinde' (Fbz. Klosterreichenbach), 'Hoher Ochsenkopf' (Fbz. Forbach) und 'Wildseemoor' (Fbz. Gernsbach) detailliert untersucht. Aufgrund der neuen Situation wird diese Untersuchung weitergeführt und auf die besonders gefährdeten Bannwälder 'Bärlochkar' (Fbz. Enzklösterle), 'Stürmlesloch' (Fbz. Bad Wildbad) und 'Eiberg' (Fbz. Bad Wildbad) ausgedehnt. Hierdurch ist die zeitnahe Untersuchung der Initialphase einer Gradation bzw. der Progradation möglich, die im Rahmen des vorhergehenden Projektes nur bedingt rekonstruiert werden konnte.
Das Projekt "Untersuchungen zu Käfer-Folgeschäden im Bereich von Sturmflächen durch 'Lothar'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Im Rahmen des Borkenkäfer-Monitorings sollen mehrere Sturm-Großflächen der Baumarten Fichte und Tanne mit unterschiedlichen Aufarbeitungszeitpunkten und Aufarbeitungsvarianten verglichen werden: ohne Aufarbeitung (natürliche Sukzession), konventionelle motormanuelle Aufarbeitung und vollmechanisierte Aufarbeitung durch Vollernter. Das Monitoring soll die Folgeschäden durch forstwirtschaftlich relevante Käferarten erfassen. Dazu gehören vor allem rinden- und holzbrütende Borkenkäfer (Buchdrucker, Kupferstecher, Krummzähniger Tannenborkenkäfer), aber auch andere Käferarten wie Bockkäfer und Rüsselkäfer.
Das Projekt "Untersuchungen zur Infektonsgefahr durch Borkenkäfer im Zusammenhang mit Energieholzbündeln" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Im letzten Jahrzehnt häuften sich Sturmereignisse, wie z.B. 'Wiebke' (1990) und 'Lothar' (1999), in deren Folge die Borkenkäferpopulationen anstiegen und erhebliche Schäden am verbleibenden Waldbestand verursachten. Ein Grund für die katastrophalen Schadereignisse ist unter anderem das überreichliche Brutraumangebot durch Resthölzer, die auf der Sturmfläche verbleiben. Durch ein neuartiges Verfahren ist es nun möglich, bruttaugliches Kronen- und Reisigmaterial effizient zu Restholzbündeln zu verarbeiten. Diese Bündel werden nach einer eventuellen Zwischenlagerung im Wald zur Energieerzeugung genutzt. Den Borkenkäfern kann somit durch eine Reduzierung der im Waldbestand verbleibenden Restholzmengen potenzieller Brutraum entzogen werden. Das Verfahren der Hiebsrestebündelung wird derzeit am Institut für Forstbenutzung und Forstliche Arbeitswissenschaft der Universität Freiburg mittels Arbeits- und Leistungsstudien wissenschaftlich untersucht. Erste Ergebnisse der Auswertungen liegen bereits vor. Im Winter 2004/05 werden weitere Untersuchungen mit Bündelmaschi-nen durchgeführt, um eine möglichst umfassende Datenbasis für die abschließende Beurteilung des Bündelsystems für verschiedene Ausgangs- und Arbeitssituationen zu erhalten. In Ergänzung zu diesen Arbeitsstudien ist es für die forstliche Praxis entscheidend zu klären, ob solche im Wald lagernden Holzbündel ebenfalls eine Infektionsquelle für den Borkenkäferbefall der stehenden Bestände darstellen, oder ob dadurch die Gefahrensituation erheblich reduziert wird. Bislang fehlt eine wissenschaftliche Begleituntersuchung zu dieser Fragestellung. Die bereits angelaufenen orientierenden Untersuchungen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg, Abt. Waldschutz, im Stadtwald Esslingen/N. lassen eine positive Wirkung auf die Waldschutzsituation vor Ort vermuten. In Versuchen mit Brutkammern (Eklektoren) sowie durch Temperatur- und Feuchtigkeitsmessungen im Innen- und Außenbündel ist zu untersuchen, ob Holzbündelsysteme die Borkenkäferdichte potenziell zu senken vermögen und damit bei-tragen, das Infektionspotenzial deutlich zu mindern. Die bereits erprobte Methodik soll im Projektverlauf ausgebaut und verfeinert werden. In einem weiteren Schritt werden die Holzbündel eingehend auf Käferbefall und Brut-bilder untersucht. Dabei ist entscheidend, in welchem Stadium sich die Rindenbrüter befinden, um damit auf die Populationsdynamik schließen zu können. Die genauere Untersuchung der Wechselwirkung zwischen Schlagraumbündeln und verbleiben-dem Bestand muss bezüglich der Infektionsgefahr durch Borkenkäfer längerfristig erfolgen.
Das Projekt "Erfassung des Borkenkäferbefalls in fichtenreichen Bannwäldern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. In einigen fichtenreichen Bannwäldern im Schwarzwald ist nach dem Sturm 1990 eine Borkenkäfer-Dynamik in Gang gekommen, die ein schnelles Absterben großer Teile der Fichtenbestände vermuten lassen. Auf den Bannwaldflächen 'Napf' (Fbz. Kirchzarten), 'Wilder See-Hornisgrinde' (Fbz. Klosterreichenbach), 'Hoher Ochsenkopf' (Fbz. Forbach) und 'Wildseemoor' (Fbz. Enzklösterle) soll mit Hilfe von CIR-Luftbildern und terrestrischen Aufnahmen die Ausbreitung der Totholzflächen erfasst werden. Gleichzeitig soll untersucht werden, welche Faktoren die Ausbreitungsmuster bestimmen und inwiefern umliegende Wirtschaftswaldflächen gefährdet sind. Die Untersuchungen sollen einmal Erkenntnisse für die Naturwaldforschung, zum anderen für die 'integrierte Borkenkäferbekämpfung' liefern, indem im Bannwald die 'Nullvariante' (= keine Bekämpfung) abläuft.
Das Projekt "Untersuchungen zur integrierten Bekämpfung des Waldmaikäfers (Melolontha hippocastani)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Seit 1996 wird eine neue Strategie zur Bekämpfung des Waldmaikäfers entwickelt, die sich am Verhalten der adulten Käfer orientiert, sich zum Reifefraß auf bestimmten prognostizierbaren Flächen zu konzentrieren. Um eine Reduktion der Population unter die waldbaulich relevante Schadensschwelle zu bewirken, sollen solche Flächen zum Zeitpunkt des Reifefraßes mit einem Insektizid mit Fraßgiftwirkung behandelt werden, um möglichst viele Weibchen vor der Eiablage abzutöten. Hierzu sind noch viele offene Fragen zu klären bezüglich der Populationsentwicklung und ihrer Einflussfaktoren sowie bezüglich des Reifefraß- und Eiablageverhalten der Käfer bei unterschiedlichen bestandesstrukturellen und phänologischen Rahmenbedingungen.
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