s/gentechnisch veränderte pflanzen/Gentechnisch veränderte Pflanze/gi
In der ersten europäischen Bürgerinitiative in der Geschichte der EU sprechen sich eine Million Menschen für eine gentechnikfreie Landwirtschaft aus. Vertreter von Greenpeace und Avaaz überreichten die gesammelten Unterschriften am neunten Dezember 2010 an den EU-Gesundheitsminister John Dalli. Mit der Petition fordern die EU-Bürger ein Moratorium für die Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen und eine unabhängige EU-Institution für deren Risiko-Bewertung. Einwohner aus allen 27 EU-Ländern haben sich an der Aktion beteiligt.
Die Europäische Kommission hat am 13. Juli 2010 vorgeschlagen, den Mitgliedstaaten die Freiheit zu gewähren, über die Zulassung, die Einschränkung oder das Verbot des Anbaus gentechnisch veränderter Organismen (GVO) in ihrem Hoheitsgebiet oder in Teilen ihres Hoheitsgebiets zu entscheiden. Das verabschiedete Paket umfasst eine Mitteilung, eine neue Empfehlung zur Koexistenz gentechnisch veränderter Pflanzen, herkömmlicher Kulturen und/oder Kulturen aus ökologischem Anbau sowie einen Verordnungsentwurf, mit dem eine Änderung der GVO-Vorschriften vorgeschlagen wird; das wissenschaftlich fundierte GVO-Zulassungsverfahren der EU bleibt von der Maßnahme jedoch unberührt. Die neue Empfehlung zur Koexistenz räumt mehr Flexibilität ein, damit die Mitgliedstaaten bei der Einführung von Koexistenzmaßnahmen ihren jeweiligen lokalen, regionalen und nationalen Gegebenheiten Rechnung tragen können. Die vorgeschlagene Verordnung ändert die Richtlinie 2001/18/EG dahingehend, dass die Mitgliedstaaten den Anbau von GVO in ihrem Hoheitsgebiet künftig einschränken oder untersagen können. Dem Verordnungsentwurf müssen noch das EU-Parlament und der Ministerrat zustimmen.
Das deutsche Bundesamt für Naturschutz, das österreichische Umweltbundesamt und das schweizerische Bundesamt für Umwelt haben im Rahmen einer Literaturstudie untersuchen lassen, wie sich der langjährige Anbau herbizidresistenter gentechnisch veränderter Pflanzen (GV) auf die Umwelt auswirkt und die Ergebnisse in einem gemeinsamen Bericht veröffentlicht. Im Rahmen dieser Arbeit wurden Anbaupraktiken von GV-Pflanzen in Übersee und die Auswirkungen ihrer Bewirtschaftung auf die Ackerbegleitflora sowie die biologische Vielfalt analysiert. Eine intensive Landbewirtschaftung und die damit einhergehende Verwendung hoher Mengen an Pflanzenschutzmitteln sind Hauptursachen für den Verlust von Biodiversität. In Nord- und Südamerika werden seit knapp 20 Jahren gentechnisch veränderte Pflanzen mit Resistenzen gegen verschiedene Totalherbizide (z.B. Glyphosat) großflächig angebaut. Die Studie zeigt, dass im Verlauf dieser Zeit der Herbizidverbrauch kontinuierlich ansteigt. Die Folge ist eine deutliche Abnahme der Biodiversität auf und neben den Ackerflächen.
Seit 2004 werden in der Europäischen Gemeinschaft Import, Anbau und Verarbeitung von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen wieder genehmigt. Verbindliche Auflage ist jedoch, mögliche schädigende Wirkungen der GVO auf die Umwelt zu beobachten. Dafür gibt die EU den rechtlichen Rahmen vor, die Ausgestaltung dieses Monitorings ist jedoch nicht abschließend geregelt. Verschiedene Empfehlungen sind derzeit in der Diskussion, wie Gefahren für die Schutzgüter Gesundheit und Umwelt am besten erkannt werden können. Zu den diskutierten Konzepten gehören nicht nur repräsentative Methoden der Umweltbeobachtung, sondern auch geeignete Verfahren, wie die Monitoringdaten zusammenhängend auszuwerten und zu beurteilen sind. Daran arbeiten für den Bund ebenso wie für die Europäische Gemeinschaft und die Bundesländer zahlreiche WissenschaftlerInnen. Ziel ist die Entwicklung geeigneter Indikatoren und standardisierter Methoden, um die Einflüsse auf die Schutzgüter zu erfassen. Das Bundesamt für Naturschutz ist intensiv an diesem Prozess beteiligt. Der vorliegende Band präsentiert bestehende Konzepte und Entwicklungen auf dem Gebiet des Monitorings gentechnisch veränderter Organismen aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz): - Erfüllen die Konzepte die Anforderungen des Naturschutzes? - Sind sie tragfähig für die Regelungspraxis von EU, Bund und Ländern? - Bieten Datenerhebung und -verarbeitung ausreichende Qualität? - Können Synergien mit etablierten Maßnahmen genutzt werden? - Wie werden die Ergebnisse bewertet? - Bestehen noch konzeptionelle Fehlstellen beim Monitoring von GVO-Wirkungen?
Gentechnisch veränderte Pflanzen (GVP) müssen bei Inverkehrbringen gemäß EU-Gesetzgebung zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt und im Sinne der Umweltvorsorge langfristig überwacht werden. GVP-bedingte Veränderungen in der Umwelt müssen ermittelt, ausgewertet und bewertet werden. Für den Naturschutzbereich stehen dabei schädliche Auswirkungen auf die biologische Vielfalt im Vordergrund. Ob die Zielvorgaben eines Monitorings der Umweltwirkungen von GVP erreicht werden, hängt maßgeblich von der Auswahl geeigneter Indikatoren ab. Die Identifikation und Auswahl von faunistischen Indikatorarten für das GVO-Monitoring ist daher Gegenstand dieses Bandes. In Teil I werden auf Ursache-Wirkungs-Beziehungen basierende Vorschläge faunistischer Indikatoren detailliert untersucht, bewertet und nach ihrem Indikationspotenzial gewichtet. Dabei wird auf Vorarbeiten des Umweltbundesamtes zu einem Langzeitmonitoring von Umweltwirkungen transgener Kulturpflanzen aufgebaut. In Teil II werden zwei Risikoanalyse-Methoden vorgestellt, mit deren Hilfe fallspezifisch Indikatorarten für das GVO-Monitoring in einem wissenschaftlich transparenten und reproduzierbaren Prozess identifiziert und bewertet werden können.
Das vorliegende Werk hat die Evaluierung von Maßnahmen zum Ziel, mit deren Hilfe Auswirkungen des Anbaus transgener Kulturpflanzen in Deutschland auf Schutzgebiete vermieden oder minimiert werden können. Die Untersuchung erfolgt aufgrund konkreter Sachdaten und geographischer Daten zu Schutzgebieten. Hierfür wurden potenzielle Auswirkungen auf Schutzgebiete analysiert und transgene Kulturpflanzen anhand ihrer Charakteristika und ihres raumzeitlichen Interaktionspotenzials typisiert. Anhand von Fallbeispielen erfolgte eine Konkretisierung der Überlegungen. Der Schwerpunkt des Projekts lag auf der Evaluierung der Zweckmäßigkeit von Abstandsmaßnahmen. Da mangels Datengrundlage eine Einzelbewertung möglicher ökologischer Folgewirkungen auf Schutzgebiete bwz. auf ihr schützenswertes Inventar nicht möglich ist, wurden die räumliche Konfiguration von Schutzgebieten in Relation zu Umweltfaktoren, Landschaftsstruktur und Anbausituation mit Hilfe geostatistischer Verfahren analysiert uund Gebiete mit einem ähnlichen Risikopotenzial, so genannten Modellraumklassen, lokalisiert. Für Schleswig-Holstein wurden modellgestützte Szenariorechnungen mit unterschiedlichen Abstandsweiten um Naturschutzgebiete durchgeführt und die Ergebnisse auf der Basis der Modellraumklassen auf den gesamtdeutschen Raum übertragen. Damit wird eine Methodik bereitgestellt, mit der für verschiedene Pflanzen mit unterschiedlichen transgenen Eigenschaften die Ausbreitung in Schutzgebiete sowie deren potenzielle Auswirkungen analysiert werden können.
Das Projekt "Possible effects of transgenic plants on soil organisms" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Fachbereich Landeskultur und Umweltschutz, Institut für Bodenkunde und Pflanzenernährung durchgeführt. Soil is the first component of the environment that can be effected by GM plants, because they do not only consume the nutritive substances from the soil, but also release there different compounds during a growing period, and leave in the soil their remains. If the plants are modified to increase their resistance to plant pathogens, particularly bacteria, they can also affect the other microorganisms important for plant development. Also there are no considerable data about possible effect of GM plants on soil organic matter and chemical processes in soil. For the experiment it is planned to use transgenic potato plants (Solanum tuberosum L. cv. Desiree) expressing a chimerical gene for T4 lysozyme for protection against bacterial infections; - obtaining and short-term growing of GM plants in laboratory conditions; - extraction and collection of root exudates and microbial metabolites from rhizosphere; - analysis of these exudates by Pyrolysis-Field Ionisation Mass Spectrometry (Py-FIMS) in comparison with the exudates of wild-type plants and transgenic controls not harbouring the lysozyme gene, and with dissolved organic matter from non-cropped soil; - creation of 'fingerprints' for each new transgenic line in combination with certain soil on the basis of marker signals. Expected impacts: - New highly cost-effective express testing system for the risk assessment of genetically modified plants at the earliest stages of their introduction; - The conclusion about safety/danger of GM plants for the soil ecosystems; - Model for prediction of possible risk caused by GM plants.
Das Projekt "Erstellung eines Gutachtens zu den spezifischen Risiken des Gene-Farming in transgenen Pflanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Dr.rer.nat. Andre de Kathen durchgeführt.
Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Marktanalyse durchgeführt. In der politischen Diskussion über die deutsche Nutztierhaltung wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob es nicht möglich und umweltpolitisch wünschenswert sei, die Importe von Soja zu reduzieren und diese durch einheimische Eiweißfuttermittel zu ersetzen. Die Motive für eine solche Forderung sind divers. So geht es manchen Diskutanten mit Blick auf Brasilien, welches den Großteil der Importe stellt, darum den Regenwald zu schützen. Andere sehen in der Substitution von Importen auch die Möglichkeit, den Anbau bzw. Konsum von gentechnisch veränderten Pflanzen einzudämmen. Neben den politischen Plänen Sojaimporte zu reduzieren, gibt es auch Bestrebungen der Lebensmittelindustrie sowie des Lebensmitteleinzelhandels mit dem Ausloben von gentechnikfreien Lieferketten und/oder regionalen Rohstoffherkünften eine Produktdifferenzierung herbeizuführen und damit zusätzliche Margen zu generieren. Vor diesem Hintergrund soll die hier skizzierte Untersuchung Antworten auf die folgenden Fragen liefern: (1) Welche agronomischen Möglichkeiten gibt es, Sojaimporte aus nicht-EU Staaten durch vermehrte inländische/europäische Produktion von pflanzlichem Eiweiß zu substituieren und unter welchen Bedingungen können diese Potentiale realisiert werden? (2) Inwiefern könnten hier bereits bestehende bzw. sich in der Entwicklung befindliche politische Programme eine Rolle spielen? (3) Wie wird sich die marktgetriebene Nachfrage nach GVO-freien und/oder einheimischen Eiweißfuttermitteln entwickeln, das heißt, wieviel Umsteuerung in der Rohstoff-Beschaffung gibt es aufgrund von marktwirtschaftlichen Prozessen? (4) Welche Markt- und Handelseffekte ergeben sich aus einer solchen Substitutionsstrategie und wie sind die wahrscheinlichen Effekte auf den globalen Flächenverbrauch bzw. auf den ökonomischen Druck bisherige Nicht-Ackerflächen - z.B. in Brasilien - in Kultur zu nehmen?
Das Projekt "Comparative sustainability assessment of the impact of GM plants in Swiss conventional, integrated and organic farming systems" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsinstitut für biologischen Landbau Deutschland e.V. durchgeführt. Is the cost of producing genetically modified plants worth it for Swiss farmers? If the production of genetically modified (GM) plants was authorized in Switzerland, it is likely that costs would be driven up because of legislative measures. Given these conditions, would it be worthwhile for Swiss farmers to cultivate GM plants side by side with traditional varieties? Background If GM and conventional plant varieties were to be grown alongside one another, farmers would have to ensure along the whole production chain that seeds and products do not mix. This would entail a series of technical and administrative measures whose cost has so far not been accurately determined. Objectives The project's goal is to determine the costs at every production stage and for each farm of letting GM and traditional crops grow side by side. It also aims to determine the importance of neighbouring farms' reactions. With this analysis, it should be possible to estimate if and under which conditions the introduction of GM plants in the agricultural sector is worthwhile. Methods Farms from a selected representative test area in Canton Geneva lie at the heart of the complex analysis. The costs linked to the production of GM plants for each farm will be estimated first: these can include work time (for example for the clearing of vehicles or of storage areas) as well as changes to the way the farm is run (establishing a buffer zone around GM crops, for example). In a second stage, these extra costs will be compared with the profits farmers expect from GM plant production. The farmers will then be able to decide individually if and under which conditions they would be prepared to commit to GM crops. Based on all their decisions, it should be possible to determine how much arable land would be turned over to GM plants. The results from the test region will then be extrapolated to all of Switzerland. This will allow for a cost-benefit analysis for each farm, given that if more GM crops are planted, the related costs will drop. Significance The results could play a major role in the political decision process leading to the possible authorization of GM crops in Swiss agriculture.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 306 |
Land | 21 |
Type | Count |
---|---|
Ereignis | 3 |
Förderprogramm | 269 |
Text | 42 |
unbekannt | 13 |
License | Count |
---|---|
closed | 50 |
open | 272 |
unknown | 5 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 326 |
Englisch | 46 |
Resource type | Count |
---|---|
Datei | 3 |
Dokument | 22 |
Keine | 201 |
Unbekannt | 2 |
Webseite | 108 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 195 |
Lebewesen & Lebensräume | 327 |
Luft | 154 |
Mensch & Umwelt | 325 |
Wasser | 145 |
Weitere | 298 |