Das Projekt "Sicherung der Futtergrundlage einschliesslich Konserven von Extensiv-Gruenland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung II, Professur für Grünlandwirtschaft und Futterbau durchgeführt. Extensive Verfahren der Gruenlandnutzung mit Wiederkaeuern sollen in Zusammenarbeit mit anderen Instituten am Beispiel des Lahn-Dill Berglandes, einer strukturschwachen, agrarisch gepraegten Region mit hohem Gruenland- und Brachflaechenanteil untersucht und entwickelt werden. Aufgabe der Gruenlandwirtschaft ist die Erarbeitung futterbaulicher Grundlagen fuer solche Nutzungsformen. In der ersten Projektphase soll die Produktivitaet des Gruenlandes, die Futterqualitaet der Aufwuechse sowie die Silierbarkeit abgeschaetzt werden. In einer zeitlich gestaffelten Beerntung des ersten Aufwuchses wird die Ertragsleistung festgestellt; die Futterqualitaet wird mit in-vitro Verfahren im Labor geschaetzt, ausserdem werden Kriterien der Gaereignung untersucht. An einem Teil der Stichproben wird die Silierbarkeit mit Hilfe von Laborsilagen ueberprueft; dabei wird neben einer Kontrollvariante der Einfluss von Nitratzusatz und Beimpfung mit Milchsaeurebakterien auf das Silierergebnis geprueft. Bei Aufwuechsen von Extensivgruenland besteht aufgrund extrem niedriger Nitratgehalte die Gefahr von Fehlgaerungen, andererseits stellt die Winterfuetterung einen zentralen Punkt bodenunabhaengiger Veredelung dar. Die Ergebnisse stellen die Grundlage fuer die Erarbeitung von Transferfunktionen dar. Dies soll mit Hilfe multivarianter Analyseverfahren (Hauptkomponentenanalyse, Regressionsanalyse) erfolgen. Kann zwischen den flaechendeckend fuer die Untersuchungsregion vorliegenden bzw. in der Projektphase zu erfassenden Variablen und den Zielgroessen ein Zusammenhang nachgewiesen werden, so lassen sich zuverlaessige Aussagen ueber futterbauliche Nutzungsmoeglichkeiten des Gruenlands im Raummassstab treffen.
Das Projekt "Erstellung einer Datenbank und Parametrisierung einer Softwareschnittstelle für die Qualitätssicherung von Verpackungsmaterialien für Milchprodukte (1. Entwicklungsstufe)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit durchgeführt. Nahezu jedes Lebensmittel tritt in Wechselwirkung mit dem Packstoff, so dass es zum Übergang (Migration) von Polymerinhaltsstoffen aus der Verpackung in das Füllgut kommen kann. Einfluss auf die Migration haben neben dem Lebensmittel (Fettgehalt) die Verpackungsmaterialien selbst. Das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung hat eine Software-Schnittstelle entwickelt, welche in der Lage ist, gaschromatografische Rohdaten mit Hilfe einer Hauptkomponentenanalyse (PCA) mit vordefinierten Referenzdaten zu vergleichen. Die Ziele dieses Projektes sind ein umfangreiches Screening der üblichen, unterschiedlichen Verpackungsmaterialien z.B. für Milchprodukte und die Erfassung und Verarbeitung der Screeningdaten in einer Datenbank. Durch die Auswahl und Definition von geeigneten Referenzmaterialien und die Parametrisierung des Software unterstützten Bewertungsverfahrens soll die Überwachung der Lebensmittelsicherheit erleichtert werden. Das Projekt soll in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung durchgeführt werden.
Das Projekt "Waermebelastung in bayerischen Beckenlandschaften" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie, Professur für Physische Geographie durchgeführt. In den Beckenlandschaften Sueddeutschlands besteht in den Sommermonaten eine erhebliche Tendenz zur Ueberwaermung und zu thermischem Diskomfort. Ziel des Vorhabens ist die Erarbeitung neuer Methoden der Erfassung dieses Stressfaktors und seiner Darstellung in Karten des Massstabes 1:50000 als Basis fuer eine klimagerechte Regionalplanung. Als Hilfsmittel werden das 'Klima-Michel-Modell' nach JENDRITZKY, die Messreihen der Synopstationen des Deutschen Wetterdienstes, ein digitales Geographisches Informationssystem, eine aus Satellitendaten abgeleitete Landnutzungskarte, Satelliten-Thermalbilder und mit einem Stroemungssimulationsmodell erzeugte Windfelder eingesetzt.
Das Projekt "Entwicklung des Konzeptes der Responsfunktionen zur Beschreibung adaptiver Variation von Waldbaumpopulationen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung durchgeführt. Im Rahmen des beantragten Projekts soll die konzeptionelle Grundlage zur Beschreibung, Analyse und Beurteilung anpassungsrelevanter Variation von Waldbaum-Populationen neu- und weiterentwickelt und die Ergebnisse an Hand konkreter Daten ueberprueft werden. Als Ausgangspunkt dient die Methode der Analyse von Responsfunktionen (ARF). Darauf aufbauend sollen die existierenden Parameter der quantitativen Genetik, wie z B die Heritabilitaet, und die Modelle zur Beschreibung und Analyse von Reaktionsnormen, wie sie z B der Varianzanalyse, der Hauptkomponentenanalyse und dem Modell der additiven Haupteffekte mit multiplikativem Interaktionssystem (AMMI) zugrunde liegen, in ihren Aussagemoeglichkeiten beurteilt und in das Gesamtkonzept eingeordnet werden. Im zweiten Teil der Arbeit soll an Hand von Daten aus Klonpruefungen und Herkunftsversuchen die adaptive Variation von Waldbaum-Populationen beschrieben werden. Die Variation soll dabei in die physiologische Variation der einzelnen Individuen und die evolutiv relevante genetische Variation innerhalb einer Population zerlegt werden. Dies soll auf der Grundlage einer zu entwickelnden Methode zur Analyse anpassungsrelevanter Charakeristika von Responsfunktionen und der die Kausaleffekte zum Respons kombinierenden Operatoren geschehen. Das Projekt liefert damit operable Entscheidungskriterien fuer Genkonservierungs- und Zuechtungsprogramme, welche an Angepasstheit sowie Anpassungsfaehigkeit orientiert sind.