Das Projekt "CLIVALP - Climate Variability Studies in the Alpine Region" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik durchgeführt. Die Alpenregion mit ihrem nahezu einzigartigen Potenzial an Klimadaten bezüglich Länge, räumlicher Auflösung und vertikaler Erstreckung, eignet sich hervorragend, Forschung über Klimavariabilität und Klimaschwankungen durchzuführen. Das Projekt CLIVALP - CLImate Variability Studies in the ALPine Region'- nützte dieses bisher nicht ausreichend beachtete Potential unter dem Motto 'aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen. Die im Rahmen des Projekts geschaffene HISTALP Datenbank (Klimadatenbank für die Alpenregion für historische instrumentelle multi-elementare Zeitreihen) ermöglichte bereits eine Reihe von Studien in diesem Sinne, stellt aber auch für die Zukunft eine bisher nicht existierende Datenbasis in monatlicher Auflösung für Klima- und Klimafolgenforschung dar. Mit Hilfe von 72 Luftdruck-, 131 Temperatur-, 192 Niederschlags-, 55 Sonnenscheindauer und 66 Bewölkungszeitreihen ermöglicht HISTALP die Betrachtung des Klimas und seiner Variabilität als Einheit - als Zusammenspiel mehrerer Klimaparameter. Die längsten Luftdruck- und Temperaturreihen reichen bis 1760 zurück, jene des Niederschlages bis 1800. Somit reicht HISTALP bis in die 'frühinstrumentelle Klimaperiode' zurück. CLIVALP brachte auch neue Erkenntnisse bezüglich möglicher zukünftiger Änderungen im Sinne der Klimafolgenforschung. Sensitivitätsanalysen wurden explizit für die Änderung der Frosthäufigkeit als Folge einer mittleren Temperaturänderung über nicht lineare Beziehungen aufgezeigt. Eine zukünftige Temperaturzunahme von 1 Grad C würde jährlich um bis zu 15 Tage weniger Frost bedeuten, regionale Unterschiede und ein überlagerter Jahresgang lassen aber keine Pauschalaussagen zu. In Österreich am stärksten betroffen wären im Winter die Niederungen vom Innviertel, entlang der Donau bis zum Weinviertel sowie das Grazer Becken. Aber auch im Sommer würde es eine beträchtliche Frostreduktion geben, allerdings wären dann nur die hochalpinen Regionen betroffen. Die mehr als 200jährigen HISTALP Zeitreihen gestatten es darüber hinaus, mit Hilfe objektiver Verfahren längere Perioden mit signifikanten klimatischen Abweichungen herauszufiltern. Diese 'auffälligen Perioden' bilden sich als unübersehbare Folgen der Klimaänderung ab, und beeinflussen etwa Gesellschaft, Landwirtschaft und schlagen sich auch in sichtbaren Landschaftsveränderungen nieder. So etwa im Zustand der hochalpinen Gletscher. HISTALP Daten erlauben es, Gletschervorstöße bzw. Gletscherrückzüge durch die Variabilität von Lufttemperatur, Niederschlag, Sonnenscheindauer und Bewölkung zu erklären. Als ein weiteres wichtiges Ergebnis von CLIVALP kann sein Beitrag zum Verstehen einzelner Effekte externer Antriebe auf das europäische bzw. alpine Klima gewertet werden, durch Kombination von HISTALP Daten mit Ensemble Simulationen durchgeführt mit Hilfe eines gekoppelten GCM, angetrieben durch verschiedene externe Parameter. usw.
Das Projekt "Gewässer-Zukunft: Verringerung von Nährstoffeinträgen in Oberflächengewässer in der Kulturlandschaft des bayerisch-österreichischen Alpenvorlandes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein (HBLA) durchgeführt. Das Ziel des INTERREG IV A-Projekts 'Gewässer-Zukunft' ist eine nachhaltige Verbesserung der Wasserqualität der Antiesen im oberösterreichischen Innviertel. Dazu müssen die Phosphor-Einträge aus landwirtschaftlich genutzten Flächen in den Fluss reduziert werden. Um die tatsächlichen und möglichen Phosphor-Einträge qualitativ beurteilen zu können, sind zunächst einmal Kenntnisse über den Phosphor-Gehalt der landwirtschaftlich genutzten Böden im Einzugsgebiet erforderlich. Daher wurde in den Jahren 2010 und 2011 in einem Teileinzugsgebiet der Antiesen der Nährstoffstatus der Acker- und Grünlandböden erhoben. Insgesamt wurden in dem überwiegend ackerbaulich genutzten Untersuchungsgebiet 590 Bodenproben aus dem Oberboden (0-15 cm Bodentiefe) gezogen. Für den Nachweis einer erosions- und abschwemmungsbedingten lateralen Nährstoffverlagerung wurde auf jedem Schlag in Hanglage zumindest der Ober-, Mittel- und Unterhang beprobt. Die im Boden unterschiedlich verfügbaren Phosphor-Anteile wurden mit verschiedenen Methoden ermittelt. Die Ergebnisse der Bodenanalysen belegen sehr niedrige Gehalte an CAL-löslichem Phosphor auf den meisten Grünlandflächen. Die Ackerböden mit den Kulturarten Getreide, Mais und Ölpflanzen (Raps, Lein) sind in den obersten 15 cm im Durchschnitt besser mit CAL-löslichem Phosphor versorgt als die Grünlandböden. Auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen sind die wasserlöslichen Phosphor-Gehalte im Oberboden zum Teil sehr hoch. Auf diesen Flächen kann Phosphor bei Oberflächenabfluss leicht gelöst und abgeschwemmt werden. Die untersuchten Böden besitzen eine hohe Phosphor-Speicherkapazität. Der Phosphor-Sättigungsgrad ist sowohl in den Acker- als auch in den Grünlandböden mit wenigen Ausnahmen niedrig. Somit dürfte das Risiko für erhöhte Phosphor-Verluste durch Auswaschung gering sein. Eine erosions- und abschwemmungsbedingte Phosphor-Anreicherung am Unterhang konnte nicht festgestellt werden. Die Untersuchungsergebnisse werden im Hinblick auf die Eutrophierungsgefahr der Antiesen diskutiert.