Das Projekt "Radiooekologie des Jods; 1. Entwicklung einer Messmethode fuer Jod-129, 2. Untersuchung der chemischen Formen des Jods in Luft, 3. Untersuchungen ueber die Deponierung von Jod an Blattgemuese" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Zentrale Technisch-Wissenschaftliche Betriebseinheit, Radiochemie München durchgeführt. Bei der Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen wird Jod-129 freigesetzt. Wegen seiner langen Halbwertszeit von 1,6 . 10 7 Jahren wird einmal in die Umwelt gelangtes Jod-129 permanent dort verbleiben und moeglicherweise ein gesundheitliches Risiko darstellen. Es ist deshalb dringend notwendig, seine Abgabe an und Konzentration in die Biosphaere zu messen sowie sein Verhalten in den verschiedenen Biozyklen und die daraus folgende moegliche Gesundheitsbelastungen zu ermitteln. Dazu muss ein einfaches und ausreichend empfindliches analytisches Verfahren entwickelt werden. Eine aktivierungsanalytische Bestimmung ueber die 129 J (N, Y) 130 J-Reaktion soll dazu ausgearbeitet werden. Die chemischen und physikalischen Formen des Jods in allen wichtigen Stationen des oekologischen Zyklus muessen dann gemessen werden, um die Prozesse der Jodverteilung im Biozyklus zu erkennen.
Das Projekt "Messung der Jod-129-Konzentration der Umwelt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Kernforschungszentrum Karlsruhe GmbH, Hauptabteilung Sicherheit durchgeführt. Analytische Methoden fuer Jod-129 wurden entwickelt. Die Verteilung in der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe und die Emissionen aus der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe, wurden gemessen. Es wurde untersucht, ob eine Langzeitgefaehrdung durch Jod-129-Kontaminationen der Umgebung, bedingt durch die lange Halbwertszeit, erfolgt. Der Weide-Kuh-Milch-Pfad wurde untersucht.
Das Projekt "Bestandsaufnahme von Jod-129 in der Schilddruese von Weidetieren und Menschen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung mbH, Abteilung ökologische Physik durchgeführt. Bestandsaufnahme von Jod-129 in der norddeutschen Tiefebene und in ausgewaehlten Gebieten der europaeischen Gemeinschaft durch aktivierungsanalytische Bestimmung des Jod in der Schilddruese von Weidetieren und Menschen. Untersuchungen ueber die Jodverteilung in den Schilddruesen.
Das Projekt "Teilprojekt D" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz Universität Hannover, Institut für Radioökologie und Strahlenschutz durchgeführt. Durch oberirdische Kernwaffenexplosionen, kerntechnische Unfälle und Emissionen aus Wiederaufarbeitungsanlagen wurden die natürlichen Vorkommen des langlebigen Radionuklids 129I (T1/2 = 15.7 Ma) nachhaltig verändert. Insbesondere die Anlagen in Sellafield in Großbritannien nahe der Irischen See und La Hague in Frankreich am Englischen Kanal beeinflussen die Umwelt in Westeuropa maßgeblich. Im Rahmen eines vom BMBF geförderten Projektes werden Depositionsraten, Depositionsdichten und der Transport von anthropogenem 129I in der Umwelt untersucht. Ziel des Vorhabens ist eine bundesweite Bilanzierung der vorhandenen Iod-Inventare in der Pedosphäre (Bodenproben), die Erfassung der trockenen und feuchten Depositionen (Luftfilter, Niederschlagsproben), sowie die Beprobung von Oberflächengewässern (ausgewählte Fließgewässer) zur Bestimmung des Abtransportes von Iod ins Meer.
Das Projekt "Teilprojekt D" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz Universität Hannover, Institut für Radioökologie und Strahlenschutz durchgeführt. Die Freisetzung von Radionukliden aus kerntechnischen Anlagen im Rahmen zulässiger Emissionen führt zu einer diffusen Belastung von großräumigen Reservoiren wie der Atmosphäre, den Ozeanen und Binnengewässern und der Böden. Die Hauptquelle für anthropogene Radionuklide in Westeuropa sind die Wiederaufarbeitungsanlagen. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsdiskussion stellt sich die Frage nach den langfristigen lokalen Auswirkungen für die Umwelt vor dem Hintergrund, dass der generelle Schutz der Umwelt im Strahlenschutz an Bedeutung zunimmt. Auf der Grundlage von experimentellen Ergebnissen sollen Modelle von Trinkwassergewinnungsgebieten (Beispiele: Fuhrberger Feld, Westharztalperren) erstellt und eine Langzeitsicherheitsanalyse der Entwicklung durchgeführt werden. Daraus ergeben sich folgende Aufgaben: Zusammenstellung von Kenntnissen über Stoffkreisläufe (Stoffflüsse, Inventare, Austauschzeiten, ggf. Reaktionen) der chemischen Elemente H, C, Cl, Sr, I, Pu, Einordnung der Radionuklide H-3, C -14, Cl-36, Sr-90, I-129, Pu-239/Pu-240 in diese Kreisläufe, Prüfung der Sensitivität von Reservoiren in Hinblick auf Radionuklideinträge und -akkumulationen, dabei auch Prüfung von Strahlenschutzaspekten und Wirkungsketten, Aufzeigen von Kenntnisdefizite.
Das Projekt "Teilprojekt C" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Sondervermögen Großforschung, Institut für Nukleare Entsorgung (INE) durchgeführt. Das Ziel der Arbeiten von KIT-INE innerhalb des Verbundprojekts VESPA II liegt in der Erforschung des Verhaltens langlebiger Spalt- und Aktivierungsprodukte im Nahfeld von Endlagern und Möglichkeiten ihrer Rückhaltung. Es wird angestrebt, das Verständnis ihrer Lösungseigenschaften und Rückhaltung besonders unter reduzierenden Bedingungen entscheidend zu verbessern. Dabei sollen insbesondere zuverlässigere chemische Eingangsdaten für langzeitanalytische Modellrechnungen für generische Endlagerbedingungen unterschiedlicher Wirtsgesteinsformationen generiert werden. Dies umfasst das Stoffinventar und den Quellterm für Iod-129 sowie Löslichkeitsgrenzen und Sorptionskoeffizienten für Selen-, Iod- und Technetiumspezies. Die Arbeiten sind so ausgelegt, dass die Ergebnisse wirtsgesteinsübergreifend anwendbar sind. Die ermittelten Daten stellen eine wesentliche Eingangsgröße für Modellrechnungen dar und sind direkt mit der Qualität und Belastbarkeit verschiedener Modellierungsansätze geochemischer Prozesse im Endlager korreliert.
Das Projekt "Untersuchung des Langzeitverhaltens von Jod-129" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Isotopenlaboratorium durchgeführt. In zwei Jod-Belastungsanlagen werden Deposition und Reemission von Jod in Langzeitversuchen gemessen. Die Untersuchungen umfassen insbesondere den Einfluss verschiedener Bewuchsarten und der Variation von Umweltparametern auf die Jod-Reemission. Vorlaeufige Ergebnisse zeigen, dass abhaengig von Boden und Bewuchs erhebliche Anteile des deponierten Jod, hauptsaechlich in Form organischer Jodverbindungen, wieder in die Atmosphaere abgegeben werden. Diese Jodverbindungen werden gaschromatografisch analysiert. Ein Rechenmodell wird aufgestellt, in dem die verschiedenen Despositions- und Reemissionsfaktoren getrennt beruecksichtigt werden.
Das Projekt "Messtechnische und modellbasierte Abschätzung des Eintrags von I-131 in die OSPAR-Regionen aufgrund der nuklearmedizinischen Anwendung von Radioiod in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von NUCLEAR CONTROL & CONSULTING GmbH durchgeführt. Im Rahmen des 2011 bis2013 durchgeführten Vorhabens Messtechnische und theoretische Abschätzung des Eintrags von I-131 in die OSPAR-Regionen auf Grund der nuklearmedizinischen Anwendung von Radioiod in Deutschland' wurde ein Modellansatz entwickelt, der eine Ermittlung der I-131-Frachten aus deutschen Oberflächengewässern in die OSPAR-Regionen ermöglicht. Dabei wurde festgestellt, dass eine Diskrepanz zwischen der theoretischen I-131-Einleitung und den tatsächlich festgestellten I-131-Frachten in Flüssen besteht. Ziel des hier berichteten Vorhabens ist es, weitere messtechnische Untersuchungen durchzuführen, um den Prozess und die möglichen Ursachen für die Rückhaltung und den Zerfall von I-131 zu prüfen und weitere Erkenntnisse zur Verbesserung des Modells zu gewinnen.
Das Projekt "Entwicklung und Festlegung von Probenahme-, Analyse-, Mess- und Berechnungsverfahren zur Ueberwachung von Milch, Milchprodukten, Futtermitteln, Pflanzen, Boden und Duengemitteln" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Milchforschung durchgeführt. Fuer den ueberschaubaren Zeitraum der naechsten 10 Jahre muss die Leitstelle fuer die Ueberwachung der Radioaktivitaet des Instituts fuer Chemie und Physik sich schwerpunktmaessig mit der Weiterentwicklung gammaspektrometrischer Verfahren und von Methoden zur Bestimmung der Strontiumradioisotope Sr-89 und Sr-90, von Jod-129 und alphastrahlenden Radioisotopen des Urans, Plutoniums, Americiums und Curiums befassen. Angestrebt werden wesentlich effizientere radiochemische Trennverfahren, die fuer die Routineueberwachung und fuer Schnellbestimmungen im Ereignisfall geeignet sind. Von der Leitstelle entwickelte Probenahme-, Analysen-, Mess- und Berechnungsverfahren werden in die Loseblattsammlung 'Messanleitungen fuer die Ueberwachung der Radioaktivitaet in der Umwelt und zur Erfassung radioaktiver Emissionen aus kerntechnischen Anlagen' eingebracht. Ein Mitarbeiter ist gleichzeitig Mitglied des Redaktionsausschusses fuer diese Messanleitungen.
Das Projekt "Retrospektive Dosimetrie und Dosisrekonstruktion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Jülich GmbH, Abteilung Sicherheit und Strahlenschutz durchgeführt. In den letzten Jahren ist in verschiedenen Gebieten Weissrusslands,der Ukraine sowie Russlands, die vom Reaktorunfall in Tschernobyl besonders betroffen waren, ein deutlicher Anstieg der Faelle von Schilddruesentumoren bei Kindern zu erkennen. Die Annahme eines ursaechlichen Zusammenhanges zwischen der Strahlenexposition und dem gehaeuften Auftreten dieser Faelle ist naheliegend, er liesse sich aber umso leichter nachweisen, je detaillierter die Strahlendosen fuer die Schilddruesen bestimmt werden koennen. Im Rahmen des hier beschriebenen Forschungsvorhabens wurde die durch das kurzlebige I-131 verursachte Schilddruesendosis der Bevoelkerung in den hochkontaminierten Gebieten Russlands ueber das im Boden noch vorhandene langlebige I-129 rekonstruiert. Beide Nuklide wurden als Spaltprodukte in einem festen Mengenverhaeltnis freigesetzt bzw. haben zur Bodenkontamination beigetragen. Das hierbei zugrunde gelegte Modell beruecksichtigt den Weide-Kuh-Milch-Pfad. Die so berechneten Werte lagen fuer einige ausgewaehlte Ortschaften in der Groessenordnung von 1 Sv. Das entspricht in etwa auch Werten, die aufgrund von I-131-Messungen aus dem Jahr 1986 gefunden wurden. Derartig hohe Dosen koennen die starke Zunahme der Schilddruesentumoren durchaus erklaeren.
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