Das Projekt "Weiterentwicklung des LCSA unter Einbeziehung einer spezifischen T-Zell-Antwort" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Charite Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie durchgeführt. LCSA steht für loose-fit coculture-based sensitization assay. Mit diesem vom Antragsteller entwickelten Testverfahren lässt sich in-vitro das irritative und sensibilisierende Potential von Testsubstanzen quantifizieren. Der Test basiert auf der Kokultur primärer humaner Keratinozyten und Dendritischer Zellen. Die Aktivierung von Dendritischen Zellen stellt nur die Initialphase der Sensibilisierung dar. Im weiteren Verlauf kommt es zur Aktivierung von T-Lymphozyten und erst damit zur Ausbildung einer Allergie. Eine Substanz, die zwar Dendritische Zellen aktiviert, aber keine T-Zell-Antwort auslöst, würde daher im LCSA falsch-positive Ergebnisse liefern. In der Weiterentwicklung des LCSA sollen im aktuellen Vorhaben T-Zell-Antworten als zusätzliche Endpunkte des Tests etabliert werden. Es sollen allogene T-Lymphozyten in das bestehende Testsystem integriert und nach Stimulation mit bekannten Allergenen über spezifische Antikörperfärbung differenziert und ihr Aktivierungsgrad bestimmt werden. Zudem soll eigenen experimentellen Hinweisen nachgegangen werden, nach denen auch die im LCSA bereits enthaltenen autologen T-Zellen über die Aktivierung der Keratinozyten zu einer Antwort stimuliert werden können.
Das Projekt "Einfluss von Luftschadstoffen auf die Induktion von Entzuendungsmediatoren in Keratinozyten - In vitro-Untersuchung zu hautirritations- und allergiefoerdernden Luftinhaltsstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Universitäts-Hautklinik durchgeführt. Ziel der Studie, ist es festzustellen ich welchem Umfang Luftschadstoffe eine irriative und/oder allergisierende, d.h. entzuendungsinduzierende Potenz fuer die Haut haben. Dazu werden Keratinozyten in vitro mit Luftproben aus einem Ballungsgebiet und einem Reinluftgebiet Baden-Wuerttembergs exponiert. Die Luftproben wurden in verschiedenen Jahreszeiten und Belastungssituationen gesammelt. Als Parameter der Entzuendungsinduktion wird die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine (IL-1a, IL-6. IL-8 und GM-CSF) bestimmt und das erhaltene Aktivierungsmuster mit dem irritativer bzw. allergiesierender Mustersubstanzen verglichen. Es wird erwartet, dass die Studie Aufschluss darueber gibt, ab welchen Konzentrationen Luftschadstoffe irritierende und/oder allergisierende Veraenderungen bewirken.
Das Projekt "Molekulare Mechanismen einer kombinierten Vitamin D3 Analoga/Retinoid-Anwendung in UV-bestrahlten Keratinozyten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Hautklinik und Poliklinik durchgeführt. UV-Licht fuehrt zu einer guenstigen Beeinflussung der Psoriasis vulgaris, der haeufigsten Dermatose in der noerdlichen Hemisphaere. UV-Licht wird hierbei auch therapeutisch genutzt. Neu in der lokalen Psoriasis-Behandlung ist die Anwendung von Vitamin D3-Analoga, die u.a. ueber Vitamin D3 Rezeptorkomplexe wirken koennen. Systemische Therapien mit Retinoiden sind Standard bei ausgedehnter Psoriasis vulgaris. Ziel des Forschungsprojektes ist es, die interaktiven Mechanismen von UV-Licht, Vitamin D3-Analoga und Retinoide in Keratinozyten auf molekularer Ebene zu untersuchen.
Das Projekt "Alterungskorrelierte Prozesse der UVA-induzierten Hautkarzinogenese" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Dermatologie und Allergologie durchgeführt. Im vorliegenden Gemeinschaftsprojekt sollen mögliche Risiken von UV-Strahlung auf breiter wissenschaftlicher Ebene erfasst werden, um neue Erkenntnisse in die Lehre im Bereich Strahlenbiologie, -biophysik und -schutz sowie in die notwendige Öffentlichkeitsarbeit zur Aufklärung der Bevölkerung einfließen zu lassen. Ziel des Einzelprojektes ist es, die Rolle der antioxidativen Abwehr und zellulärer Seneszenz bei der UV-induzierten Karzinogenese zu untersuchen. Es soll untersucht werden, wie oxidativ gestresste Zellen der Haut auf UV-Strahlung reagieren und ob eine Vorschädigung die UV-induzierte Transformation und Tumorigenese von Keratinozyten fördert. Interaktionen von Fibroblasten und Keratinozyten werden in vitro und das Zusammenwirken zwischen einem oxidativ vorbelasteten Bindegewebe mit dem Hautepithel in vivo mit zellbiologischen und biochemischen Methoden analysiert, um molekulare Mechanismen besser zu verstehen. Die Ergebnisse zur Wirkung von UV-Strahlung auf die Haut tragen zur wissenschaftlichen Aufklärung der Hautkrebsentstehung bei. Die Erkenntnisse fließen in Methoden der molekularen Epidemiologie ein und bilden Grundlagen für Empfehlungen zum Schutz vor UV-Strahlung.
Das Projekt "Development of an in vitro approach to evaluate the sensitizing potential of chemicals" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Gesundheit durchgeführt. Es soll ein in vitro System zur Ermittlung des kontaktsensibilisierenden Potentials von Chemikalien (Haptenen) etabliert werden unter Einbezug der Metabolisierung der zu prüfenden Stoffe, was im Vergleich zu bestehenden prämilinären Systemen zu einer verbesserten Prädiktivität führen soll. Das Gesamtbudget für das 3-jährige Projekt, welches von einem Doktoranden durchgeführt wird, beträgt für Infrastruktur, Verbrauchsmaterial und Salär CHF 276'819.-. Das BAG sieht vor, dieses Projekt mit einem Betrag von CHF 135'000.- zu unterstützen.
Projektziele: Eine Kontaktsensibilisierung wird typischerweise durch kleinmolekulare Chemikalien (Haptene) verursacht. Solche Stoffe sind in Produkten für Industrie und Haushalt (z.B. Reinigungsmittel, Heimwerkerprodukte, Kosmetika) zu finden. Gegenwärtig wird das Kontaktsensibilisierungspotential von Chemikalien durch Tierversuche (Loca( lymph node assay in Mäusen oder Maximierungstest in Meerschweinchen) geprüft. Aus nachfolgenden Gründen drängt sich der Ersatz dieser Tierversuche durch validierte in vitro Methoden auf:
- Die 7. Änderung der EU Kosmetik-Direktive verbietet ab dem Jahr 2013 den Einsatz von Tieren für den Endpunkt Kontaktsensibilisierung gänzlich.
- Im Rahmen der zukünftigen europäischen Chemikaliengesetzgebung REACH ist die Ermittlung des kontaktsensibilisierenden Potentials von Stoffen mit einer Jahresproduktion von mehr als 1 Tonne vorgeschrieben. Davon sind rund 20'000 Chemikalien betroffen. Theoretisch ist eine
Kontaktsensibilisierung bei einer Vielzahl von Chemikalien denkbar. in der Praxis besitzt jedoch nur eine beschränkte Anzahl von Chemikalien ein kontaktsensibilisierendes Potential. Die gegenwärtigen in vitro Methoden mit immunkompetenten Zellsystemen der Haut erlauben noch keine verlässliche Voraussage. Das Zusammenwirken von verschiedenen Faktaren ist nach nicht ausreichend erforscht. Dazu gehören die Resorptian des Stoffes durch die Haut. die Metabolisierung in der Haut, die Bindung an körpereigene Proteine, die Aktivierung der dendritischen Zellen.
Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, ein in vitro Testsystem zur Ermittlung des kontaktsensibilierenden Potentials von Chemikalien zu etablieren, welches den humanen Hautmetabolismus einschließt.