Das Projekt "Verwendung von Braunkohlenflugasche im Strassenbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Institut für Straßenwesen und Eisenbahnbau durchgeführt. Durch die Verstromung von Braunkohleaschen fallen in der Bundesrepublik Deutschland jaehrlich etwa 13 Mio. t an Fein- und Grobaschen an. Um den knappen Deponieraum zu entlasten, muessen in Zukunft neue Wege der Verwertung von Braunkohleflugaschen (BFA) gefunden werden. Am Institut fuer Strassenwesen und Eisenbahnbau wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts die Verwendung von Braunkohleflugaschen fuer den Erdbau sowie fuer Verfestigungen untersucht. Ziel des Forschungsvorhabens war es, einen Beitrag zur Erarbeitung eines Merkblattes fuer die Verwendung von Braunkohlenflugaschen im Strassenbau zu leisten. Eine Kesselasche und fuenf Flugaschen wurden zunaechst bezueglich ihrer stofflichen Eigenschaften untersucht. Hierzu zaehlten die chemische und die mineralogische Zusammensetzung, die Korngroessenverteilung, die Rohdichte, die Proctordichte und der zugehoerige optimale Wassergehalt. Durch einen Vorbehandlung zur Reduzierung des Freikalks wurde eine Verbesserung der Raumbestaendigkeit der BFA erreicht. Zunaechst wurden 27, und spaeter eingeengt 14 optimierte Baustoffgemische, hergestellt, um sie auf ihre Einsatzmoeglichkeit im Dammbau und insbesondere als hydraulisch gebundene Schicht zu untersuchen. Die BFA wurde hierbei sowohl als Mineralstoff- als auch als Bindemittelkomponente verwendet. Die optimierten Gemische zeichneten sich dadurch aus, dass die Bindemittelanteile im Vergleich zur Eignungspruefung um 50 Prozent oder sogar um 100 Prozent reduziert worden waren. Der BFA-Anteil der Gemische ohne klassische Bindemittel betrug 50 Gewichtsprozent. Untersucht wurden hier unter anderem die Parameter Druckfestigkeit, Frostwiderstand, Raumbestaendigkeit und Wasserdurchlaessigkeit. Es zeigte sich, dass sich bei BFA-Anteilen von bis zu 70 Gewichtsprozent im Mineralstoffgemisch Druckfestigkeiten erzielen lassen, wie sie fuer Verfestigungen mit hydraulischen Bindemitteln im Alter von 28 Tagen gefordert sind. Die in den ZTVT-StB 95 auf 15 N/mm2 angehobene erforderliche Druckfestigkeit nach 28 Tagen unter Betondecken stellen die grundsaetzliche Verwertungsmoeglichkeit von BFA nicht in Frage. Derartige Gemische sind in der Regel auch ausreichend frost- und raumbestaendig. Die ermittelten Wasserdurchlaessigkeiten der BFA-Gemische lagen in Abhaengigkeit vom Alter der Probekoerper um bis zu fuenf Zehnerpotenzen unter denen der Gemische mit konventionellen Bindemitteln. Untersuchungen zur Fruehstandfestigkeit zeigten, dass die BFA-haltigen Gemische schon kurz nach ihrer Herstellung ueber Tragfaehigkeiten verfuegen, die fuer die Befahrbarkeit entsprechender Schichten in Baustellenbereichen positiv zu bewerten sind. Wasserwirtschaftliche Untersuchungen zeigten, dass nach der Verfestigung der BFA-haltigen Gemische die vorhandenen Schadstoffpotentiale deutlich immobilisiert werden koennen.
Das Projekt "Untersuchungen zur Inertisierung von Flug- und Kesselasche unter oxidierenden/reduzierenden Bedingungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Institut für Chemie, Lehrstuhl für Ökologische Chemie und Umweltanalytik durchgeführt. ...Ziel des Projektes ist daher die Weiterentwicklung eines Verfahrens zur thermischen Inertisierung von Rueckstaenden aus der Muellverbrennung. Durch Anwendung eines Aufheizprogrammes kombiniert mit einem Wechsel von reduzierenden und oxidierenden Inertisierungsbedingungen und der Zugabe von verschiedenen Zuschlagstoffen, sollen verglaste Produkte erhalten werden, die moeglichst wenig mit Schwermetallen belastet sind. Die in den Glaesern zurueckbleibenden Schwermetalle sollen moeglichst vollstaendig inertisiert sein. Die Muellverbrennungsrueckstaende werden zu diesem Zweck mit kohlenstoffhaltigen Zuschlagsstoffen (z.B. Plastik-, Aktivkohleabfall) versetzt und anschliessend in einer gasdichten Ofenkammer, unter zunaechst inerter Atmosphaere, knapp unterhalb des Schmelzpunktes fuer einige Zeit gesintert. Aufgrund der reduzierenden Bedingungen, die sich durch Zugabe von kohlenstoffhaltigem Material und Einleiten von Inertgas (z.B. Stickstoff), in der Ofenkammer eingestellen, werden die aus ihren Verbindungen freigesetzten leichter fluechtigen Metalle wie z.B. As, Cd und Zn, leichter aus den Rueckstaenden abgedampft. Das Sintern ist aufgrund der groesseren Oeberflaeche fuer das Abdampfen von Schwermetallen guenstiger, als eine Behandlung in der Schmelze. Die abgedampften Metalle koennen gegebenenfalls aufgefangen und einer Wiederverwertung zugefuehrt werden. Nach der weitgehenden Entfernung der leichter fluechtigen Metalle, wird in der Schmelzvorrichtung, ohne zwischenzeitliches Abkuehlen oder Umschuetten, durch Einleitung von Sauerstoff oder Luft, eine oxidierende Atmosphaere eingestellt. Der nicht zur Reduktion von Schwermetallen verbrauchte ueberschuessige Kohlenstoff verbrennt dabei vollstaendig. Die verbliebenen Metalle werden oxidiert und koennen so besser in die beim Abkuehlen der Schmelze entstehende Glasmatrix eingebaut werden. Zur Qualitaetsverbesserung der entstehenden Glasmatrix koennen waehrend der Schmelze, oder zu Beginn der thermischen Behandlung, weitere Zuschlagstoffe (z.B. Altglas) hinzugefuegt werden. Das vorgeschlagene Verglasungsverfahren kann als nachgeschaltetes Schmelzverfahren fuer feste Rueckstaende aus herkoemmlichen Verbrennungs- und Pyrolyseverfahren eingesetzt werden und kommt daher auch zur Nachruestung in Altanlagen in Frage... Arbeitsschwerpunkte: - Optimierung der reduktiven/oxidativen Inertisierungsbedingungen und des Zuschlagstoffeinsatzes. - Bestimmung der Schwermetallrestgehalte in den thermisch behandelten Produkten. - Untersuchung der Schwermetalleinbindung und -eluierbarkeit in Abhaengigkeit von Rueckstandszusammen-setzung, Inertisierungsbedingungen und Zuschlagstoffen. - Charakterisierung des Verglasungsprozesses durch die Methodenkombination Simultane Thermische Analyse/Massenspektrometrie. - Bildung und Zerstoerung von PCDD/PCDF in Abhaengigkeit von Ofenatmosphaere und Kohlenstoffgehalt