API src

Found 25 results.

Related terms

Klimaschutz in kommunalen Unternehmen

Kommunale Unternehmen verfügen zum einen durch ihre Tätigkeiten und Infrastrukturen über ein enormes Treibhausgasminderungspotenzial, zum anderen sind sie wichtige strategische Partner in der Region und vor Ort, um die anstehende Klimaschutztransformation zu bewältigen. Insbesondere Stadtwerke mit Fernwärme- und/oder Erdgasinfrastruktur, Unternehmen mit einem umfangreichen ÖPNV-Angebot, sowie kommunale Wohnungsunternehmen können die Höhe der kommunal beeinflussbaren Treibhausgasemissionen vor Ort stark beeinflussen. Aber auch Unternehmen anderer Sparten verfügen zum Beispiel über die Optimierung interner Betriebsabläufe über THG-Minderungspotenziale. Erste Abschätzungen kamen zu dem Ergebnis, dass kommunale Unternehmen ein Einflusspotenzial von etwa 28,5 Mio. Tonnen CO2-äq, bezogen auf das Jahr 2019, verantworten (ifeu 2022). Im Rahmen dieses Kurzpapiers wurde die Zielgruppe der Kommunalen Unternehmen genauer analysiert, deren Aktivität in der Kommunalrichtlinie betrachtet und es wurden Beispiele recherchiert, die aufzeigen, was diese Unternehmen vereinzelt bereits für den Klimaschutz leisten. Trotzdem gibt es Defizite in der strategischen und zielgerichteten Umsetzung. In den Empfehlungen wurden Vorschläge erarbeitet, im kommunalen Klimaschutz die Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Kommunalem Unternehmen optimiert werden kann. Quelle: Forschungsbericht

KSI: Service- und Kompetenzzentrum Kommunaler Klimaschutz

Das Projekt "KSI: Service- und Kompetenzzentrum Kommunaler Klimaschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH durchgeführt. Service and Competence Centre: Local Government Climate Action: The Service and Competence Centre: Local Government Climate Action (SK:KK) at the German Institute of Urban Affairs (Difu) is the point of contact for all questions relating to funding opportunities, untapped potential and other aspects of local government climate action. Working on behalf of the German Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation, Building and Nuclear Safety (BMUB), the SK:KK supports local governments in particular by advising them on funding opportunities, organising specialist and networking events, through publications on diverse topics and a website with a wealth of further information. In addition, it brings its expertise to bear in the scientific and policy debate. The SK:KK organises numerous specialist, training and networking events - all year round and across the whole of Germany - which address diverse topics, so that local governments can exchange views on practical matters on an equal footing and benefit from the experience of others. The SK:KK also issues publications relevant to these topics. Informative expert contributions and practical examples provided by local governments are intended to encourage others to follow suit. All the information about funding, plus publications and news on local government climate action, a calendar of events, practical examples and interviews with experts are available (in German only) at www.klimaschutz.de/kommunen. The German government has set itself the ambitious target of lowering greenhouse gas emissions in Germany by 95% by the year 2050. The BMUBs National Climate Action Initiative, launched in 2008, supports numerous projects and programmes by means of which this target is to be achieved. The Initiative includes the Funding Scheme for Local Governments (Kommunalrichtlinie), which is specifically tailored to meet the needs and demands of cities, municipalities and rural districts. It provides support to those local governments which are engaging in climate action and aim to reduce their energy costs in the long term. Advice regarding the Funding Scheme for Local Governments is available through the SK:KKs national hotline (+49 (0)30 39001-170).

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 53

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, viele Teile Deutschlands haben in den letzten Monaten Klimaextreme zu spüren bekommen, seien es Starkregen, Stürme oder Hochwasser. Nach neuen Klimasimulationen könnten diese Extremereignisse künftig normal sein. Welche Extreme auf uns zukommen und wie wir damit umgehen können, lesen Sie in unserem Schwerpunktartikel . Sie arbeiten zu biologischer Vielfalt, in der Landwirtschaft oder anderen Wirtschaftszweigen und machen sich Gedanken, wie Sie mit den Folgen des Klimawandels umgehen? Dann lassen Sie uns wissen, welche Unterstützung Sie beim Umgang mit Klimafolgen benötigen, indem Sie an unserer Umfrage teilnehmen. Die Ergebnisse fließen in das zukünftige Klimavorsorgeportal ein. Außerdem: Zwei bundesweite Wettbewerbe suchen vorbildliche Anpassungsmaßnahmen: Kommunen können sich um die Auszeichnung Klimaaktive Kommune 2018 bewerben. Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Vereine und Verbände können sich beim Wettbewerb Blauer Kompass bewerben. Eine interessante Lektüre wünscht das KomPass-Team im Umweltbundesamt Neue Klimasimulationen: heutige Extreme könnten künftig normal sein Der Klimawandel bringt für Städte und Gemeinden Risiken wie häufigere Hochwasser mit sich. Quelle: Martina Topf / Fotolia.com Steigen die Treibhausgasemissionen wie bisher weiter an und schreitet der Klimawandel unverändert fort, könnten die heutigen Extremereignisse, zum Beispiel Hitzewellen, Dürreperioden oder Starkregenereignisse, der Normalfall werden. Bis Ende des Jahrhunderts könnte es 23 Hitzetage mit über 30 Grad Celsius geben statt bisher durchschnittlich vier Tage. Auch könnte die Niederschlagsmenge im Winter um bis zu 40 Prozent zunehmen. Dies zeigen neue Klimasimulationen für Deutschland, die von den Bundesländern initiiert und im Forschungsprojekt ReKliEs-De - Regionale Klimaprojektionen Ensemble für Deutschland erstellt wurden. Mit Anpassungsmaßnahmen – zum Beispiel Hitzeaktionsplänen oder Nutzung innerstädtischer Flächen als temporäre Wasserspeicher – können wir uns auf die Klimaänderungen vorbereiten. Klimavorsorgeportal des Bundes: Bedarfsumfrage in den Bereichen Land und Wirtschaft Welche Unterstützung benötigen Bundesländer, Kommunen, Unternehmen und Verbände, um sich auf den Klimawandel vorzubereiten? Das Umweltbundesamt und das Bundesumweltministerium entwickeln einen neuen Informationsdienst zur Klimaanpassung. Hierzu werden Akteure aus den Handlungsfeldern Land- und Forstwirtschaft, Biologische Vielfalt und Boden sowie Industrie und Gewerbe, Finanzwirtschaft und Tourismus zu ihren Bedarfen befragt. Die Umfrage wird vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Ecolo und Dr. Torsten Grothmann im Auftrag des UBA durchgeführt und läuft bis zum 8. März 2018. Endspurt beim Wettbewerb „Blauer Kompass“: Wer hat das beste Anpassungsprojekt? Ob Begrünung des Bürodachs, Entsieglung des Schulhofs oder Sonnenschutz für den Spielplatz – unter dem Motto „Blauer Kompass – Anpassungspioniere gesucht“ zeichnet das Umweltbundesamt zum dritten Mal lokale und regionale Anpassungsmaßnahmen aus, die helfen, den Folgen des Klimawandels zu begegnen. Bewerbungen in den drei Kategorien private und kommunale Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Vereine, Verbände, Stiftungen können noch bis 11. März 2018 eingereicht werden. Die Siegerprojekte werden im Juni 2018 im Bundesumweltministerium in Berlin ausgezeichnet. Dialog zur Klimaanpassung in der Landwirtschaft: Ergebnispapier online Im November 2017 führte das Umweltbundesamt einen Dialog zur Klimaanpassung in der Landwirtschaft durch. Die Diskussion zeigte, dass Risiken vor allem für Kleinbetriebe und spezialisierte Großbetriebe bestehen. Der Ökolandbau scheint dabei nicht stärker von Klimafolgen betroffen zu sein als die konventionelle Landwirtschaft. Anpassungspotenziale bietet etwa eine schonendere Bodenbearbeitung, die durch geringeren Düngemitteleinsatz gleichzeitig Synergien für Gewässerschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt mit sich bringen würde. Klimaaktive Kommune 2017: Bundesumweltministerium zeichnet neun Kommunen aus und läutet neue Wettbewerbsrunde 2018 ein Auf der 10. Kommunalen Klimakonferenz hat die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Rita Schwarzelühr-Sutter neun Kommunen als Sieger des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2017“ ausgezeichnet. In der Kategorie Klimaanpassung gewannen die Stadt Neuss mit einer klimagerechten Stadtplanung, Pirmasens mit Maßnahmen zur Überflutungsvorsorge sowie der Landschaftsverband Rheinland mit einer konsequenten Dachbegrünung. Mit der Auszeichnung der Gewinner 2017 wurde auch die nächste Bewerbungsrunde 2018 eingeläutet. Wenn auch Sie das Thema Klimaanpassung vor Ort bearbeiten, Maßnahmen und Projekte zum Beispiel zur Förderung von Grün und Biodiversität oder zur Verbesserung des Überflutungs- oder Hitzeschutzes bereits auf den Weg gebracht haben, bewerben Sie sich bis zum 6. April beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2018“! 25.000 Euro und eine umfassende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit winken. Kommunalrichtlinie: Bis 31. März 2018 Anträge stellen Eine Förderung über die Kommunalrichtlinie des Bundesumweltministeriums macht kommunale Klimaschutzprojekte möglich. Bis 31. März 2018 können Kommunen, gemeinnützige Sportvereine, kommunale Unternehmen sowie andere lokale Akteure Fördergelder für die Umsetzung von Klimaschutzprojekten beantragen. Im Rahmen integrierter Konzepte wird auch die Erstellung oder Umsetzung von Teilkonzepten zur Anpassung an den Klimawandel gefördert. BMBF: Richtlinie zur Förderung von F&E-Projekten zum Thema Extremereignisse Naturkatastrophen fordern jedes Jahr viele Menschenleben und führen zu wirtschaftlichen Schäden in Milliardenhöhe. Mit der Dachbekanntmachung zu Naturrisiken des Bundesforschungsministeriums soll ein wichtiger Beitrag geleistet werden, um Menschenleben und Infrastruktur zu schützen. Frist für die Einreichung von Projektskizzen ist der 31. März 2018. Anpassung an den Klimawandel – Fahrplan für Schleswig-Holstein Mit einem neuen „Fahrplan Anpassung an den Klimawandel“ stellt das Land Schleswig-Holstein den Prozess dar, wie es eine Strategie für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels erarbeiten will. Darin werden die vermutlich besonders betroffenen Handlungsfelder wie Biologische Vielfalt, Wasserhaushalt, Wasserwirtschaft, Meeresschutz, Boden, Land- und Forstwirtschaft sowie die Bereiche Gesundheit, Wirtschaft und Landesplanung betrachtet. Darüber hinaus werden auch konkrete Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel beschrieben wie etwa ein „Klimazuschlag“ im Küstenschutz oder ein Hitzewarndienst. Hochwasserschutz: Neues aus den Ländern Mehrere Bundesländer meldeten jüngst Neuigkeiten rund um den Hochwasserschutz. Die Landesregierung in NRW gab bekannt, die Fördermittel für den Hochwasserschutz 2018 um 16 Millionen Euro auf 66 Millionen zu erhöhen. Bremen teilte mit, dass es 2017 beim Bund mehr Bundesmittel für den Küstenschutz eingeworben hat, sodass insgesamt 16,5 Millionen Euro für Deichverstärkungsmaßnahmen investiert werden konnten. Hamburg meldete, dass im aktuellen Bauprogramm 103 Kilometer Hochwasserschutzlinie um mindestens 80 Zentimeter erhöht werden. Und in Brandenburg wurde im Januar 2018 ein neuer Deich an der Oder bei Schwedt fertiggestellt, der künftige Extremhochwasser abwehren soll. Bayern: Weiterbildungsangebot „Betrieblicher Klimaanpassungsmanager“ für Unternehmen Das Bayerische Umweltministerium unterstützt die Wirtschaft in Bayern mit einem neuen Weiterbildungsangebot zum betrieblichen Klimaanpassungsmanager. Die Teilnehmenden lernen, wie sie relevante wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel sowie dessen standortspezifische und regionale Auswirkungen für die Entscheidungsträger im Unternehmen verständlich aufbereiten, individuelle Anpassungsmaßnahmen für den eigenen Betrieb entwickeln und diese umsetzen können. Die Weiterbildung soll in einer Pilotphase ab Frühjahr 2018 an der IHK Akademie angeboten werden. Hamburgs Gründächer – Eine ökonomische Bewertung Eine Studie der HafenCity Universität hat die ökonomische Seite von Gründächern untersucht. Fazit: Die Herstellungskosten eines (Grün-)Daches belaufen sich im Schnitt auf etwa 1,3 Prozent der gesamten Baukosten von Gebäuden. In mehrgeschossigen Wohngebäuden kann der Anteil bei lediglich 0,4 Prozent liegen. Bei den Lebenszykluskosten liegen Schwarzdächer in einem Zeitraum von 40 Jahren gleichauf mit Gründächern. Die Investition in Dachbegrünung ist umso lohnenswerter, je früher und konsequenter das Thema in die Planung eingebracht wird. Leitfaden „Plan4Change“: Klimaangepasste Planung im Quartier Am Beispiel des Ostparks in Bochum stellt ein Leitfaden des Projekts Plan4Change vor, wie eine nachhaltige Anpassung an die Folgen des Klimawandels regional und lokal möglich ist. Der Leitfaden wurde anhand eines realen Planungsprozesses entwickelt und dient kommunaler Verwaltung und Politik als praxisnahe Hilfe für die klimaangepasste Entwicklung neuer Siedlungsgebiete. Checklisten helfen dabei, einzuschätzen, welche Maßnahmen zur Klimaanpassung sich mit welchen Instrumenten in der Stadt-, Erschließungs- und Freiraumplanung umsetzen lassen. Das Projekt wurde als kommunales Leuchtturmvorhaben durch die Initiative zur Anpassung an den Klimawandel des Bundesumweltministeriums gefördert. Sachsen-Anhalt: Beobachteter Klimawandel Sachsen-Anhalt wurde in den letzten Jahren wiederholt von Extremereignissen wie Hitzewellen, Dürreperioden, Stürmen und Starkregen getroffen. Durch die Klimaanalyse für die Jahre 1951 bis 2014 konnte das Land zeigen, dass und wie sich sein Klima wandelt. Ein Report gibt nun einen Einblick in die bisher beobachteten Klimaänderungen. Seit 1881 ist die Temperatur im Mittel demnach um 1,3 °C gestiegen. Anders als bei der Temperatur lassen sich beim Niederschlag keine eindeutigen Trends nachweisen. BBK: Smartphone als Lebensretter mit einer App für den Katastrophenfall Im Katastrophenfall ist es für Menschen wichtig, Hilfe anfordern, Informationen recherchieren und Kontakt zu Angehörigen aufnehmen zu können. Aber was, wenn das Mobilfunknetz zusammengebrochen ist? Für diesen Fall hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe die App „Smarter“ entwickelt. Jedes einzelne Smartphone funktioniert dabei wie ein virtueller Datenrucksack: Es transportiert alle Informationen und gibt sie automatisch an das nächste weiter, bis sie beim richtigen Empfänger ankommen. Mit Projektabschluss ist der Grundstein gelegt, eine marktreife App ist allerdings noch nicht verfügbar, teilte das BBK mit. BBK: Tipps zum Schutz vor Starkregen und Hochwasser In einer aktuellen Checkliste gibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Tipps zur Vorsorge und Selbsthilfe im Fall von Stürmen, Hochwasser oder Starkregen. DWA zu Hochwassern im Januar: Vorbeugender Hochwasserschutz greift Insbesondere viele Gemeinden entlang von Rhein und Donau mit ihren Nebenflüssen sind auf Flusshochwasser mit mehrtägiger Vorhersage bereits gut vorbereitet, teilte die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) nach den jüngsten Hochwassern mit. Die verbesserten Wettermodelle und Vorhersagen der Wasserstände haben Eingang in die Praxis gefunden, so die DWA. Ebenso klappt das Zusammenspiel der Landes-Hochwasserzentralen mit den Gemeinden: Die Gemeinden haben rechtzeitig mobile Hochwasserschutzeinrichtungen aufgebaut und die Gefahrenabwehr organisiert. Gegründet: Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit Im vergangenen Herbst hat sich die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (DAKuG) gegründet – ein Bündnis von Organisationen und Einzelpersonen aus dem Gesundheitsbereich. Ihr Ziel ist es, den Klimawandel als Gesundheitsthema zu etablieren, um Gefahren effektiv zu begegnen. Unter anderem geht es der Allianz um die Aufnahme von Klimawandel als Thema in Aus- und Fortbildung für Gesundheitsberufe, Forschungsförderung und -kooperation, Öffentlichkeitsarbeit, politische Arbeit sowie Themensetzung bei Fachgesellschaften und Berufsverbänden. Deutsches Komitee für Katastrophenvorsorge: Nachwuchsförderpreis „Preparedness 2030“ Das Deutsche Komitee für Katastrophenvorsorge hat den Young Professionals Nachwuchsförderpreis „Preparedness 2030“ ausgeschrieben. Prämiert werden Abschlussarbeiten zu den Themen der nationalen/internationalen Katastrophenvorsorge und -nachsorge, dem Bevölkerungsschutz, der Anpassung an den Klimawandel oder der Integration von Katastrophenvorsorge und Anpassung an den Klimawandel. Neben Bachelor- und Masterarbeiten können ebenfalls Diplomarbeiten eingereicht werden. Die Bewerbungsfrist ist am 1. August 2018. PIK: Klimawandel lässt Flüsse über die Ufer treten, Anpassung auch in Deutschland nötig Veränderte Regenfälle als Folge der globalen Erwärmung werden das Risiko von Überschwemmungen an Flüssen vielerorts stark erhöhen. Wissenschaftler haben jetzt die bis in die 2040er Jahre nötige Erhöhung des Hochwasserschutzes in allen Teilen der Welt berechnet, bis hinunter zu einzelnen Regionen und Städten. Fazit: Der Anpassungsbedarf ist am größten in den USA, in Teilen Indiens und Afrikas, in Indonesien und in Mitteleuropa einschließlich Deutschland. Ohne Gegenmaßnahmen wären viele Millionen Menschen von schweren Überschwemmungen bedroht. EU-Kommission fördert Projekte zur nachhaltigen Stadtentwicklung Bis April 2018 können sich Städte und Kommunen mit innovativen Projektideen zur nachhaltigen Stadtentwicklung um EU-Fördermittel bewerben. Mit der Initiative „Urban Innovative Actions“ will die EU-Kommission Projekte in ganz Europa in folgenden Bereichen unterstützen: Anpassung an den Klimawandel, Luftqualität, Wohnen, Arbeitsplätze und Kompetenzen in der lokalen Wirtschaft. Bis zu 100 Mio. Euro werden dafür aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt. One Planet Summit in Paris: Zwölf Commitments für das Klima Kurz nach dem Weltklimagipfel COP23 in Bonn lud der französische Präsident Emanuel Macron zum One Planet Summit ein. Dort wurden zwölf Verpflichtungserklärungen für Klimaresilienz und die Anpassung an den Klimawandel abgegeben. Eine davon behandelt den Schutz von Land und Wasser vor dem Klimawandel. Angekündigt wurde etwa die Unterstützung des Land Degradation Neutrality Fund im Rahmen des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) mit 300 Millionen Dollar. Zudem wurde die Tropical Landscape Financing Facility ins Leben gerufen, mit dem Ziel, bis 2025 zehn Milliarden Dollar für Projekte in am stärksten gefährdeten Ländern zu finanzieren. Klimawandel: Besorgnis in Deutschland europaweit am höchsten Nirgends in Europa ist die Besorgnis über den Klimawandel größer als in Deutschland. Mehr als 40 Prozent der Deutschen sind über den Klimawandel „sehr“ oder „äußerst“ besorgt – so das Ergebnis einer Vergleichsstudie in 18 Ländern. Ebenfalls hoch ist die Besorgnis in Belgien, Frankreich, Island, Slowenien und der Schweiz. Die Darstellung auf der Plattform Klimafakten beruht auf einer Auswertung von Daten des European Social Survey aus 18 Ländern durch das britische National Centre for Social Research. Studie zeigt Defizite bei der Anpassung von Unternehmen an den Klimawandel Eine aktuelle internationale Studie des globalen Qualitätssicherungs- und Risikomanagement-Unternehmens DNV GL untersucht, wie widerstandsfähig Unternehmen gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels sind. Nahezu alle befragten Unternehmen nennen mindestens ein klimabedingtes Risiko wie Hitzewellen, Stürme oder Überschwemmungen, von dem sie glauben, dass es direkte oder indirekte Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit haben wird. An der Studie nahmen mehr als 1.200 Experten aus Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika und Asien teil. UBA-Broschüre zur nachhaltigen Straßenraumgestaltung Die Gestaltung der Straßen und Plätze in den Städten und Gemeinden hat einen großen Einfluss auf die Umwelt- und Lebensqualität. Die Broschüre „Straßen und Plätze neu denken“ stellt Praxisbeispiele dafür vor, wie Kommunen ihren öffentlichen Raum attraktiver gestalten können. Sie zeigt auch, worauf es dabei in Zeiten des Klimawandels ankommt, etwa, dass bei Neupflanzungen von Stadtbäumen die Arten und Standorte sorgfältig auf den Klimawandel abgestimmt werden müssen oder dass Entwässerungsmulden wichtiger werden, um bei Starkregen schnell Wasser aufnehmen zu können. Deutscher Wetterdienst: Klimastatusbericht Die aktuelle Ausgabe des Klimastatusberichts des Deutschen Wetterdienstes, der in diesem Jahr zum 20. Mal erscheint, enthält Analysen der klimatischen Verhältnisse im vergangenen Jahr – für Deutschland, aber auch für Europa und weltweit. Darüber hinaus sind extreme Wetterereignisse in Deutschland seit dem Jahr 2001 dokumentiert. Als Sonderthemen beleuchtet der Bericht das phänologische Jahr (Pflanzenentwicklung) für den Zeitraum 1997-2016 sowie die Entwicklung der Ankunftstermine von Zugvögeln in den zurückliegenden 50 Jahren. Sammelband: Limits to Climate Change Adaptation Der neue Sammelband „Limits to Climate Change Adaptation“ behandelt die Grenzen der Anpassung an den Klimawandel. Das multidisziplinäre Buch stellt Erkenntnisse aus verschiedenen Ländern, Sektoren und Regionen vor. Das Buch veranschaulicht, wie und wo Anpassungslimits sichtbar werden oder geworden sind. Insbesondere gibt es einen Überblick über die wichtigsten Herausforderungen und Chancen auf verschiedenen zeitlichen, rechtlichen und räumlichen Skalen und präsentiert Fallstudien, Projekte und Best Practices. Weltwirtschaftsforum: Global Risks Report 2018 – Gefahr Klimawandel Der diesjährige „Global Risks Report“ des Weltwirtschaftsforums konzentriert sich auf die Schlüsselbereiche Umweltzerstörung, Verletzung der Cybersicherheit sowie wirtschaftliche und geopolitische Spannungen. Extreme Wetterereignisse und Naturkatastrophen werden sowohl in der Wahrscheinlichkeit des Eintretens als auch in ihren Auswirkungen als besonders bedrohlich eingeschätzt. Der Bericht basiert auf einer weltweiten Befragung von rund 1.000 Risikoexperten aus Wirtschaft und Politik.

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 56

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, der diesjährige Hitzesommer scheint nun vorüber. Doch wir wissen, dass es sicher nicht der letzte gewesen ist. Deshalb ist es angesicht des fortschreitenden Klimawandels umso wichtiger, in allen Lebensbereichen – sei es Landwirtschaft, Gesundheit oder Infrastruktur – bereits jetzt Vorsorge zu treffen. Als Hilfestellung für Kommunen, Bundesländer, Unternehmen und jede und jeden Einzelnen hat die Bundesregierung nun das Klimavorsorgeportal gestartet. Erfahren Sie mehr darüber in unserem Schwerpunktartikel. Auch die weiteren Artikel stehen im Zeichen des diesjährigen Sommers: Der Deutsche Wetterdienst analysiert den Rekordsommer 2018 in Nord- und Ostdeutschland, Forschungsprojekte belegen die Wirksamkeit von Fassadenbegrünung und untersuchen die hitzeresiliente Stadtbepflanzung und kreative Anpassungsprojekte können sich noch bis zum 31. Oktober um eine Förderung des Umweltministeriums bewerben. Eine interessante Lektüre wünscht das KomPass-Team im Umweltbundesamt Vorgestellt: Das Deutsche Klimavorsorgeportal Das Deutsche Klimavorsorgeportal Quelle: Suradech14 / iStockphoto Mit dem Deutschen Klimavorsorgeportal (KLiVO Portal) unterstützt die Bundesregierung Kommunen, Bundesländer, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Akteure bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Ob Gesundheitsrisiken durch Hitze, Hochwasserschäden an Gebäuden oder Ernteverluste durch extreme Sommertrockenheit: In allen Gesellschaftsbereichen und Regionen sind die Auswirkungen des Klimawandels bereits heute spürbar. Diese Vielfältigkeit adressiert das KLiVO Portal, indem es die Nutzenden selbst entscheiden lässt, zu welchen Themen sie Unterstützungsangebote benötigen. Das Ergebnis sind passgenaue und qualitätsgeprüfte Daten, Informationen und Werkzeuge, die die Eigenvorsorge unterstützen. Das Umweltbundesamt begleitet das Portal mit einem Netzwerk, in dem sich Akteure zum bestehenden Informationsangebot zur Klimaanpassung austauschen, beraten und voneinander lernen können. Save the date: Konferenz zu Klimaanpassungsdiensten Das Umweltbundesamt lädt am 12. November auf die erste Nationale Konferenz zu Klimaanpassungsdiensten ein. Unter dem Motto „Klimaanpassungsdienste – Klimavorsorge in der Praxis“ werden Wissen und Erfahrungen in Workshops und Diskussionen ausgetauscht, Best-Practice-Beispiele vorgestellt und neue Netzwerke erschlossen. Die Konferenz richtet sich an Vertreterinnen aus Kommunen, Bundesländern, Zivilgesellschaft und der Wirtschaft. BMU fördert kreative Projekte zum Umgang mit dem Klimawandel Mit dem Programm „Anpassung an die Folgen des Klimawandels" fördert das Bundesumweltministerium kreative Projektideen zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Konzepte zu den Förderschwerpunkten „Anpassungskonzepte für Unternehmen“, „Entwicklung von Bildungsmodulen“ und „Kommunale Leuchtturmvorhaben“ können noch bis zum 31. Oktober 2018 beim Projektträger Jülich eingereicht werden. Je nach Förderschwerpunkt liegen die maximalen Zuwendungen zwischen 100.000 und 300.000 Euro. Klimaschutz und Anpassung in Kommunen: Förderung bis 30. September beantragen Mit dem Förderprogramm „Kommunalrichtlinie“ unterstützt das Bundesumweltministerium Kommunen, die sich stärker für den Klimaschutz und die Klimaanpassung engagieren wollen. Im Fokus des Förderprogramms steht eine fachliche Beratung für die Planung und Umsetzung konkreter Klimaschutzmaßnahmen. Im Rahmen eines Teilkonzeptes werden dabei auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel gefördert. Interessierte Kommunen können die Förderung noch bis zum 30. September beantragen. Klimareport für Niedersachsen: alarmierende Ergebnisse Das niedersächsische Umweltministerium hat gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst die Temperaturentwicklung in Niedersachsen seit 1881 ausgewertet. Dem „Klimareport Niedersachsen" zufolge ist die mittlere Jahrestemperatur des Bundeslandes bereits um 1,5 Grad Celsius gestiegen. Wenn die globalen Treibhausgas-Emissionen nicht drastisch reduziert und somit die Erderwärmung eingedämmt wird, muss mit einem Temperaturanstieg von 5 Grad bis zum Jahr 2100 gerechnet werden. Klimareport Mecklenburg-Vorpommern: steigende Temperaturen Der Klimawandel hinterlässt auch in Mecklenburg-Vorpommern seine Spuren: Dem „Klimareport Mecklenburg-Vorpommern“ zufolge ist die Durchschnittstemperatur des Bundeslandes um 1,3 Grad Celsius angestiegen. Zudem hat die gemessene Niederschlagshöhe um neun Prozent zugenommen. Die Ergebnisse bekräftigen die Notwendigkeit von strikterem Klimaschutz sowie Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel. DWD eröffnet erste Stadtklimastationen in Hamburg und Freiburg Wie macht sich der Klimawandel in der Mitte deutscher Großstädte bemerkbar? Um Antworten auf diese Frage sowie bessere Prognosen zur Klimaentwicklung zu liefern, baut der Deutsche Wetterdienst (DWD) ein neues Netz von Klima-Messstationen in Städten auf. Die ersten Stadtklimastationen wurden in Hamburg und Freiburg eröffnet. Basierend auf den gewonnenen Daten können geeignete Anpassungsstrategien in Innenstädten geplant werden. Workshops für Unternehmen in München: Klimarisiken erfolgreich managen Der Verein co2ncept plus unterstützt Unternehmen bei der Erarbeitung einer betrieblichen Klimarisikostrategie. Dafür bietet er eine fünfteilige Workshop-Reihe an, die Unternehmerinnen und Unternehmern das Know-how vermittelt, wie sie Klimarisiken erfolgreich managen können. Dabei werden neben den regionalen Gegebenheiten auch Risiken in den Zulieferketten und Absatzmärkten betrachtet. Die Workshops finden 2019 in München statt und sind kostenfrei. Wärmster Sommer in Nord- und Ostdeutschland seit 1881 In Nord- und Ostdeutschland wurden diesen Sommer die höchsten Temperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881 gemessen. In Sachsen-Anhalt kletterten die Temperaturen auf Rekordwerte von bis zu 39,5 Grad Celsius. Nach 1911 handelte es sich bundesweit zudem um den zweittrockensten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn. Der DWD rechnet klimabedingt mit einer Zunahme extremer Wetterphänomene und betont die Relevanz von intensiveren Anpassungsbemühungen an den Klimawandel. Synthesebericht zu Anpassungsszenarien bei Niedrigwasser Hitzewellen und Dürreperioden stellen sowohl die Binnenschifffahrt als auch die Wasserwirtschaft vor neue Herausforderungen. Im Rahmen der Kooperation KLIWA werden Pilotprojekte zur Anpassung an Niedrigwasserstände in Süddeutschland ausgewertet. Aus den Ergebnissen sollen Strategien und Handlungsempfehlungen zum Aufbau eines lokalen Niedrigwassermanagements erarbeitet werden. Fassadengrün gut gegen Feinstaub, Stickoxide und Hitze in Städten Fassadengrün stellt eine wirksame Maßnahme gegen die Feinstaub- und Stickoxid-Belastung in Städten dar. Zudem verbessert es das Hausklima von Gebäuden. Das ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Köln und dem Forschungszentrum Jülich. Für die Studie wurde die Temperatur von Fassaden mit und ohne Efeu-Berankung sowie das Aufkommen von Stickoxiden und Feinstaub über mehrere Wochen ausgewertet. Klimaanpassung durch Stadtbepflanzung – neue Baumarten gesucht Bäume in Städten sorgen bei Hitze für die Kühlung und Beschattung von öffentlichen Räumen. Im Zuge der globalen Erwärmung wächst daher die Bedeutung von Stadtgrün. Heimische Baumarten, wie Bergahorn und Sommerlinde, halten dem besonderen Stress durch Hitze jedoch nur bedingt stand. Die TU Dresden sucht deshalb nach besser angepassten Baumarten. Informationen zu rund 400 Baum- und Straucharten sowie ihrer „Hitze- und Trockengefährdung“ finden sich in einer Online-Datenbank. Ausstellung: Landschaftsarchitektur für mehr Klima-Resilienz Ob Stadtpark, urbanes Quartier oder Kulturlandschaft – jeder öffentliche Raum kann so gestaltet werden, dass er gegen extreme Wetterereignisse gewappnet ist und dabei gleichzeitig zum Schutz des Klimas beiträgt. 14 besonders beispielhafte Projekte dafür, wie Landschaftsarchitektur zur Anpassung an den Klimawandel beitragen kann, stellt der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) derzeit in einer Online-Ausstellung vor. Kostenlose App zur Risikobewertung für Landwirte Wie werden sich Regen, Sturm und Trockenheit auf die Jahresernte auswirken? Mit welcher Versicherungsleistung ist bei Ernteausfällen zu rechnen? Bei der Beantwortung dieser Fragen erhalten Landwirte jetzt Unterstützung durch eine kostenlose App der Humboldt Universität. Die „Smart Small Farmer App“ wertet statistische Daten zu Wetter, Bodenbeschaffenheit und Versicherungsindizes aus und erhöht so die Planungssicherheit für Bauern. Neue DIN-Normen zur Klimaanpassung veröffentlicht Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat drei neue Normen veröffentlicht, die Hilfestellung bei der Klimaanpassung geben: Die Norm DIN SPEC 35202 ist ein Leitfaden, der zeigt, wie die Anpassung an den Klimawandel in die Ausgestaltung von Normen einbezogen werden kann. Das DIN SPEC 35220 Beiblatt 1 zeigt auf, wie Gebäude vor sommerlicher Wärme geschützt werden können. Der internationale Norm-Entwurf DIN EN ISO 14090 beschreibt Prinzipien, Anforderungen und Richtlinien für die Klimaanpassung in Organisationen. Die Normen sind kostenpflichtig beim Beuth Verlag erhältlich. ECCA 2019: Jetzt für Vortragsformat anmelden Vom 28. bis 31. Mai 2019 findet in Lissabon die Europäische Konferenz zur Anpassung an den Klimawandel (ECCA) statt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Praktikerinnen und Praktiker in der Klimaanpassung können bis zum 10. Oktober eine ganze Session oder einen Einzelvortrag für die Konferenz anmelden. Abstracts können zu einem breiten Themenangebot eingereicht werden. Österreich erlässt Maßnahmenpaket für Land- und Forstwirtschaft Auch in Österreich hat die extreme Trockenheit der letzten Monate Bauern und Forstwirten große Ernteverluste beschert. Der österreichische Ministerrat hat darauf jetzt reagiert, indem er ein umfassendes Paket sowohl mit kurzfristigen als auch zukunftsorientieren Maßnahmen zur Klimaanpassung für die Land- und Forstwirtschaft auf den Weg gebracht hat. Neben finanziellen Ausgleichen steht die eigenverantwortliche Risikovorsorge im Fokus der Maßnahmen. Hitze in der Stadt: Risikofaktor Migrationshintergrund Hitzewellen in der Stadt treffen ältere Menschen und kleine Kinder besonders hart. Dem Forschungsprojekt „EthniCityHeat“ der Universität Wien zufolge leiden jedoch auch Menschen mit Migrationshintergrund besonders stark unter Extremtemperaturen. Grund dafür seien vor allem ihre sozioökonomisch eingeschränkten Möglichkeiten zur Anpassung an extreme Temperaturbereiche. Die im Rahmen des Projekts entwickelte „Heat-Toolbox“ soll sie im Umgang mit Hitze unterstützen. Risikobewertung für den Schienenverkehr: Beispiel Flusshochwasser Um die öffentlichen Verkehrssysteme besser vor Extremwetterereignissen zu schützen, müssen zunächst potenzielle Schwachstellen erwogen werden. Eine solche Risikoabschätzung hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung für den Fall Flusshochwasser vorgenommen. Die Analyse zeigt, dass Flusshochwasser infrastrukturelle Knotenpunkte in Deutschland stark gefährden können. Um Engpässe im Personen- und Güterverkehr zu vermeiden, müssen geeignete Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden. Kommunale Überflutungsvorsorge – Planer im Dialog Die Ergebnisse des Projekts „Kommunale Überflutungsvorsorge – Planer im Dialog“ wurden jetzt in einer gleichnamigen Broschüre zusammengefasst. Im Rahmen des Projekts arbeiteten Vertreterinnen und Vertreter aus Stadtplanung, Verwaltung und Wasserwirtschaft aus 15 Städten sektorübergreifend an konkreten Konzepten für die Überflutungsvorsorge. Die Broschüre kann kostenlos beim Deutschen Institut für Urbanistik heruntergeladen werden. Difu-Publikationsreihe für Kommunen: Umwelt- und Lebensqualität sichern In der neu erschienenen Publikation „Klimaschutz und Gesundheit“ stellt das Deutsche Institut für Urbanistik verschiedene Ansätze und Projekte aus der kommunalen Praxis vor, die sowohl das Klima als auch die menschliche Gesundheit schützen. Das Umweltbundesamt empfiehlt Kommunen beispielsweise die Erstellung von Hitzeaktionsplänen, um konkrete Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel zu definieren. Hitzewellen im Meer bedrohen Ökosysteme Der Klimawandel führt zu immer mehr Hitzetagen unter Wasser – mit fatalen Folgen für Flora und Fauna. Zu diesem Ergebnis kam ein Forscherteam der ETH Zürich und der Universität Bern. Das Team warnt, dass maritime Hitzewellen zu einem kompletten und teilweise unwiederbringlichen Wandel der Ökosysteme unter Wasser führen können. Bei einem globalen Temperaturanstieg von 1,5 Grad Celsius würden die Hitzeperioden im Meer bereits um das 16-fache ansteigen.

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 50

Geehrte Leserinnen und Leser, klimaresiliente Regionen sind robust gegenüber Klimafolgen und lernfähig, um sich an veränderte Bedingungen anzupassen. Damit dies gelingt, ist die Zusammenarbeit verschiedenster Akteure gefragt, die auch mal neue Lösungswege auf den Tisch bringen. Wie diese Kooperationen und Lösungswege erfolgreich gestaltet werden können, diskutierte KomPass mit 90 Teilnehmenden des Nationalen Dialoges zu Klimaanpassung am 27. und 28. Juni 2017. Lesen Sie mehr zu den Inhalten und Diskussionen des Dialogs in unserem Schwerpunktartikel . Außerdem in diesem Newsletter: die BMUB-Förderprogramme "Anpassung an den Klimawandel" und die "Kommunalrichtlinie" der Nationalen Klimaschutzinitiative sind in eine neue Antragsrunde gestartet, Klimafolgen und Anpassung sind neuer Bestandteil der Umweltverträglichkeitsprüfung und Bayern führt eine Online-Umfrage zu Umweltinformationssystemen, wie Hitzewarnungen oder Pollenflugvorhersagen, durch. Eine interessante Lektüre und sommerliche Grüße wünscht das KomPass-Team im Umweltbundesamt Gemeinsam sind wir klimaresilient – Wie Beteiligung in Städten und Regionen gelingt Nationaler Dialog: Gemeinsam sind wir klimaresilient–Wie Beteiligung in Städten und Regionen gelingt Quelle: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) Was waren Erfolgsfaktoren in Beteiligungsverfahren zur Klimawandelanpassung? Wie können Verbände, Vereine, Bürgerinitiativen, Unternehmen und die Bevölkerung aktiviert werden, um Städte und Regionen klimaresilient zu gestalten? Welche Unterstützung benötigen Kommunen und die Zivilgesellschaft vom Bund, um Beteiligung und klimaresilientes Handeln zu stärken? Wie kann der Beteiligungsprozess zur Deutschen Anpassungsstrategie weiterentwickelt werden? Diese und weitere Fragen diskutierte KomPass im Nationalen Dialog „Gemeinsam sind wir klimaresilient – Wie Beteiligung in Städten und Regionen gelingt“ am 27. und 28. Juni 2017 in Dessau-Roßlau mit 90 Teilnehmenden aus Verwaltungen des Bundes, der Länder und Kommunen, der Wissenschaft, Beratung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Weiterlesen Jetzt bewerben: Förderprogramm zur Klimaanpassung für Kommunen und Unternehmen Das Bundesumweltministerium hat im „Förderprogramm Anpassung an den Klimawandel“ die fünfte Förderrunde ausgerufen: Bis zum 31. Oktober 2017 können Projektskizzen zu den drei Förderschwerpunkten „Anpassungskonzepte für Unternehmen“, „Entwicklung von Bildungsmodulen“ und „Kommunale Leuchtturmvorhaben“ eingereicht werden. Antragsberechtigt sind neben Kommunen unter anderem auch Unternehmen, Verbände, Vereine und Hochschulen. Jetzt Anträge stellen: Kommunalrichtlinie fördert neben Klimaschutz auch Anpassung Die Kommunalrichtlinie ist das zentrale Förderinstrument des Bundesumweltministeriums für den kommunalen Klimaschutz und bietet auch Fördermöglichkeiten für die Klimaanpassung – etwa für die Erstellung und Umsetzung von Teilkonzepten zur Anpassung an den Klimawandel. Bis 30. September 2017 können Kommunen, kommunale Unternehmen, Sportvereine und andere lokale Akteure Anträge stellen. Anpassung an den Klimawandel ist neuer Bestandteil der Umweltverträglichkeitsprüfung Der Bundestag hat eine Novelle des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) beschlossen. Zukünftig adressiert die Umweltverträglichkeitsprüfung ausdrücklich auch die Umweltfolgen, die infolge der Anfälligkeit eines Vorhabens gegenüber den Folgen des Klimawandels auftreten können – zum Beispiel durch eine erhöhte Hochwassergefahr am Standort. Dies schließt die Auswirkungen auf die Umwelt ein, die aufgrund der Anfälligkeit des Vorhabens für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind. Die Novelle setzt eine europäische Richtlinie in nationales Recht um. Niedersachsen erneuert Schöpfwerke zum Hochwasserschutz In Niedersachsen gibt es in den Haupt- und Schutzdeichen mehr als 150 Schöpfwerke, die auch für den Schutz vor den Folgen von Extremwetterereignissen wichtig sind. Da viele Anlagen in die Jahre gekommen sind, werden diese nun saniert. Seit Beginn der neuen EU-Förderperiode wurden dort 32 Anträge eingereicht, 21 Schöpfwerke können bzw. konnten jetzt saniert werden, teilte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit. NRW: Zuwendungen für kommunalen Klimaschutz und Anpassung Das Land Nordrhein-Westfalen hat eine Richtlinie erlassen, mit der die Umsetzung von Maßnahmen des kommunalen Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel durch Zuschüsse gefördert wird. Antragsberechtigt sind Kommunen und Kommunalverbände, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen, gewerbliche Unternehmen sowie Verbände und Vereine. Die Maßnahme ist Teil des Programms „progres.nrw“. Baden-Württemberg: Klima-Monitoringbericht vorgelegt Mit dem „Monitoring-Bericht zum Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg“ hat das Land im Juli 2017 eine Bestandsaufnahme zu den Folgen des Klimawandels vorgelegt. „Besonders die Landwirtschaft, die Wald- und Forstwirtschaft sowie die Bereiche Wasser und Biodiversität sind bereits stark betroffen“, betonte Umweltminister Franz Untersteller. Offenbach: Integriertes Klimaschutzkonzept vorgestellt Im Juni 2017 hat die Stadt Offenbach ein integriertes Klimaschutzkonzept beschlossen. Mit dem Beschluss sind die Grundlagen gelegt, erste Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog umzusetzen und damit diese gesamtkommunale Aufgabe in Offenbach zukunftsweisend zu verankern. Als nächster Schritt wird nun eine Stelle für einen/eine Umsetzungsmanagers/-managerin im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative bei Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit beantragt. Stadtklimaprojekt Stuttgart zeigt steigende Wärmebelastung Ergebnisse eines Stadtklimaprojektes des Deutschen Wetterdiensts und der Stadt Stuttgart zeigen, dass der Stuttgarter Kessel sich im Sommer in Zukunft noch stärker aufheizen wird. Im ungünstigen Fall könnte sich bis zur Mitte des Jahrhunderts die Anzahl der Tage mit starker Wärmebelastung verdoppeln, so die Modellierungsergebnisse, mit denen eine Datengrundlage zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Hitzebelastung geschaffen wurde. Bayern: Neues Verbundprojekt für Klimaanpassung und Gesundheitsvorsorge Mit dem Verbundprojekt „Klimawandel und Gesundheit“ wollen das Bayerische Umwelt- und das Gesundheitsministerium neue Erkenntnisse für die Klimaanpassung und die Gesundheitsvorsorge gewinnen. Derzeit wird die Ausbreitung von giftigen Blaualgen in Gewässern erforscht, um ein Frühwarnsystem zu entwickeln, das Belastungen bereits vor der Badesaison anzeigen kann. Auch wird die Wirkung von atmosphärischen Klima- und Umweltparametern auf die Gesundheit der Menschen untersucht. Bayern: Umfrage zu Umweltinformationssystemen wie Hitzewarnung oder Pollenflug In Bayern wird in den nächsten zwei Jahren ein automatisches Pollenmessnetz aufgebaut. In diesem Zuge führt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eine Umfrage zur Nutzung von Umweltinformationsdiensten wie Hitzewarnungen, Pollenflug-, UV- und Ozonvorhersagen durch, um entsprechende Angebote an die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer anzupassen. Die Onlineumfrage dauert etwa fünf Minuten. Wettbewerb: Bayerischer Klimapreis Landwirtschaft, Garten- und Weinbau Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vergibt 2017 erstmals den „Bayerischen Klimapreis Landwirtschaft, Garten- und Weinbau“. Prämiert werden innovative Projekte aus dem Alltag von Landwirten, Winzern und Gärtnern zur Anpassung ihrer Produktion an den Klimawandel und zu einem besseren Klimaschutz. Die Vorschläge sollen sich durch Pilotcharakter und Kreativität auszeichnen. Anmeldeschluss ist der 31. August 2017. Bayerische Oberlandbahn legt Anpassungsstrategie für Marke Meridian vor Die Bayerische Oberlandbahn hat untersucht, wie die Züge ihrer Marke Meridian an den Klimawandel angepasst werden können. In einer Broschüre werden 53 Maßnahmen vorgestellt – etwa zur Kommunikation bei extremwetterbedingten Störungen, zu begleiteten Reisen für vulnerable Gruppen oder zur Klimatisierung. Grundlage bildeten Experteninterviews, Fahrgast- und Mitarbeiterbefragungen sowie Workshops. Geschäfte in Lahr bieten bei Hitze Gratis-Wasser an Auf Initiative der Stabsstelle Umwelt der Stadt Lahr bieten Einzelhändler in der Lahrer Innenstadt an heißen Sommertagen Kunden und Passanten kostenfreies Leitungswasser an. Damit reagiert die Stadt auf eine Steigerung der Patientenzahlen mit Herz-Kreislaufproblemen in Wochen mit tropischem Wetter. Handbuch: Wasserinfrastrukturen für die zukunftsfähige Stadt Um nachhaltige Wasserdienstleistungen zu bezahlbaren Preisen zu sichern, wird es in den kommenden Jahrzehnten notwendig, die Wasserinfrastrukturen weitreichend anzupassen – auch an den Klimawandel. 13 Verbundprojekte der BMBF-Fördermaßnahme INIS haben von 2013 bis 2016 an intelligenten und multifunktionellen Infrastruktursystemen für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gearbeitet. In einem Handbuch hat das Deutsche Institut für Urbanistik nun innovative Lösungen aufbereitet. BBSR: Ortsgenaue Testreferenzjahre für mittlere und extreme Witterungsverhältnisse Vor dem Hintergrund des Klimawandels und knapper werdender Energieressourcen werden zunehmend räumlich genauere Klimadaten in den Testreferenzjahren nachgefragt. Diese wurden nun in einem Projekt im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst erarbeitet und liegen nun räumlich kontinuierlich vor. Ein Handbuch und ein Projektbericht erläutern die ortsgenauen Testreferenzjahre. Die Datensätze 2017 stehen zum kostenfreien Download zur Verfügung. Neue Unterrichtsmaterialien zur Anpassung an den Klimawandel Um Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe das Thema Anpassung an den Klimawandel näherzubringen, erhalten Lehrende Unterstützung durch verschiedene Angebote. Die Lernbox „Expedition Grönland“ des Wissenschaftsladens Bonn thematisiert unter anderem den Klimawandel und seine weltweiten Folgen. „Visionen für Städte“ ist ein neuer Unterrichtsvorschlag des BMUB, mit dem die Klasse Funktionen des Stadtgrüns etwa für das Stadtklima kennenlernt. Österreich: Gesamtstaatlicher Hitzeschutzplan Das Österreichische Ministerium für Gesundheit und Frauen hat einen Gesamtstaatlichen Hitzeschutzplan veröffentlicht. Er erläutert neben den meteorologischen und klimatologischen Grundlagen für Hitzewarnungen auch das Warnsystem der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und zeigt, wie die Bevölkerung zu Hitzebelastung informiert und gewarnt wird. Videos zeigen Wetter in 2100 für Frankfurt, Berlin und andere Großstädte weltweit Wie das Wetter in verschiedenen Großstädten im Jahr 2100 aussehen könnte, zeigen Fernsehmoderatoren in einer Reihe von Videos. Neben den deutschen Städten Berlin und Frankfurt gibt es diese unter anderem auch für Barcelona, Buenos Aires, Kampala, Montreal oder Tokio. Die Serie ist Teil einer Initiative der Weltorganisation für Meteorologie und Wettermoderatoren, die das Ziel verfolgt, Klimawissenschaft der Öffentlichkeit zugänglicher zu machen. Bundesgesundheitsblatt: Klimawandel – physische und psychische Folgen In der Fachzeitschrift Bundesgesundheitsblatt stellen eine Autorin und ein Autor des Umweltbundesamtes dar, wie der Klimawandel sich auf die Gesundheit auswirkt. Neben direkten Folgen von Extremwetterereignissen wirkt der Klimawandel auch indirekt über eine veränderte Umwelt etwa auf das Herz-Kreislauf-System und die Atemwege. Darüber hinaus kann die Konfrontation mit Klimafolgen auch die Psyche beeinträchtigen und zu posttraumatischen Belastungsstörungen, Ängsten, aber auch Aggressionen, Disstress und depressiven Symptomen führen. GERICS-Report: Gebäudebegrünung und Klimawandel Der Report „Gebäudebegrünung und Klimawandel – Anpassung an die Folgen des Klimawandels durch klimawandeltaugliche Begrünung“ des Climate Service Centers (GERICS) fasst den aktuellen Wissensstand zur Gebäudebegrünung als Klimaanpassungsmaßnahme zusammen. Er gibt Praktikern einen schnellen Überblick zu gängigen Fragestellungen und thematisiert noch offenen Forschungsbedarf. Studie: Klimawandel verstärkt das Risiko für Wälder weltweit Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter Leitung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung hat auf der Basis von mehr als 600 Forschungsarbeiten der letzten 30 Jahre die Auswirkungen möglicher Klimafolgen wie Dürre, Feuer, Wind, Insekten und Pilzbefall auf den Wald untersucht. Im Fachjournal Nature Climate Change zeigen sie, dass in Zukunft mit zunehmenden Risiken für Wälder zu rechnen ist. Dass Wald Stress ausgesetzt ist, sei normal, die Zunahme der Störungen hingegen nicht, so die Forscher. Globale Studie zu Kosten von Klimafolgen für Städte Wie sich der Klimawandel ökonomisch auf Städte auswirken wird, hat ein Forscherteam der Freien Universität Amsterdam für die 1.692 größten Städte der Erde untersucht. Im Artikel „A global economic assessment of city policies to reduce climate change impacts“ des Journals Nature Climate Change stellen sie die wirtschaftlichen Kosten durch die Erwärmung, aber auch diejenigen möglicher Gegenmaßnahmen dar. Hierfür analysierten sie die Temperaturveränderungen von 1950 bis 2015 und erstellten drei Klimaszenarien. Policy Brief: How to Advance Regional Climate Risk Insurances Im Vorfeld des G20-Gipfels in Hamburg hat Adelphi in einem Policy Brief des Projekts Climate Diplomacy Empfehlungen veröffentlicht, wie die G20 regionale Versicherungen gegen Klimarisiken voranbringen könnten. Diese sollen insbesondere Ländern in der Karibik, in Afrika und im Pazifikraum unterstützen, denen die Mittel für den Umgang mit Klimarisiken wie Extremwetterereignissen fehlen. Arbeitspapier: Was Klimamonitoring von anderen Politikbereichen lernen kann Lange Zeiträume oder Unsicherheiten sind nicht nur herausfordernd für die Bewertung von Klimafolgen, sondern auch für andere Politikbereiche. Daher besteht Potenzial, dass die verschiedenen Bewertungs-Communities voneinander lernen, so das European Topic Centre on Climate Change Impacts, Vulnerability and Adaptation. In seinem Arbeitspapier „Monitoring, Reporting and Evaluation of national level adaptation in Europe“ stellt das Europäische Konsortium vor, was auf nationaler Ebene von den drei Politikbereichen Biodiversität, Anpassung und internationale Entwicklung sowie Nachhaltigkeit für das Monitoring, die Berichterstattung und die Bewertung von Klimafolgen gelernt werden kann.

KSI: Kompetenzzentrum Kommunaler Klimaschutz

Das Projekt "KSI: Kompetenzzentrum Kommunaler Klimaschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH durchgeführt. Das Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz (SK:KK) beim Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um Fördermöglichkeiten, Potenziale und andere Aspekte des kommunalen Klimaschutzes. Im Auftrag und mit Förderung des Bundesumweltministeriums (BMUB) steht ein breit gefächertes Informations- und Beratungsangebot speziell für Kommunen bereit. Damit wird das Angebot der seit 2008 bestehenden Servicestelle: Kommunaler Klimaschutz fortgesetzt und erweitert. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Herausforderung Klimaschutz: Klimaschutz ist eine Herausforderung, aber auch eine große Chance für die Kommunen: Nicht nur das große Potenzial für CO2-Einsparungen, auch die positiven Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte machen die vielfältigen Möglichkeiten des Klimaschutzes interessant. Doch welche Potenziale bietet die eigene Kommune? Welche Maßnahmen sind die richtigen, was kann gefördert werden? Und welche Erfahrungen gibt es schon, welche Fehler sind vermeidbar? Bei all diesen Fragen rund um den kommunalen Klimaschutz steht den Kommunen das Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz zur Seite - mit Beratung zu Fördermöglichkeiten, mit Fach- und Vernetzungsveranstaltungen, Flyern und Broschüren zu unterschiedlichen Schwerpunkten sowie einer Website mit zahlreichen weiterführenden Informationen. Zusätzlich bringt das SK:KK seine Expertise in den wissenschaftlichen und fachpolitischen Diskurs ein. Die Nationale Klimaschutzinitiative: 95 Prozent weniger Treibhausgase sollen in Deutschland emittiert werden - bis 2050 will die Bundesregierung dieses ehrgeizige Ziel erreichen. Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) fördert das BMUB seit 2008 Projekte und Programme, die dieses Ziel unterstützen. Von den verschiedenen Förderprogrammen können ganz unterschiedliche Zielgruppen profitieren. Eines der Programme im Rahmen der NKI ist die Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen (Kommunalrichtlinie) - ein speziell auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Städte, Gemeinden und Landkreise zugeschnittenes Förderprogramm. Es unterstützt Kommunen, die sich für den Klimaschutz engagieren und ihre Energiekosten dauerhaft senken wollen. Die verschiedenen Förderschwerpunkte bieten den Kommunen zahlreiche Möglichkeiten, aktiv zu werden - vom Klimaschutzkonzept bis zum Energiesparmodell in Schulen. Beratung zur Kommunalrichtlinie bietet das Service- und Kompetenzzentrum unter der bundesweiten Hotline 030/39001-170.

Internationaler Vernetzungs- und Lernprozess zum kommunalen Klimaschutz

Das Projekt "Internationaler Vernetzungs- und Lernprozess zum kommunalen Klimaschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Adelphi Research gemeinnützige GmbH durchgeführt. Angesichts der zähen Fortschritte in den internationalen Klimaverhandlungen kommt der kommunalen Ebene eine wachsende Bedeutung zu, die gesteckten Emissionsreduktionsziele zu erreichen. Nationale Regierungen und klimapolitische Instrumente wie die deutsche Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) leisten einen wichtigen Beitrag, Klimaschutz vor Ort voran zu bringen. In Deutschland werden im Rahmen der 'Kommunalrichtlinie' der NKI Konzeptentwicklung, Investitionen und weitere Aktivitäten in den Kommunen gefördert. Das Vorhaben will die internationale Diskussion über Ansätze nationaler Förderung für kommunalen Klimaschutz anregen. Zunächst werden Ansprechpartner und Förderansätze in einer Reihe von Industrie- und Schwellenländern identifiziert. Ziel ist es dabei, Potentiale für einen internationalen Erfahrungsaustausch zu eruieren. Angeregt wird ein internationaler Erfahrungsaustausch zwischen politischen Entscheidungsträgern in diesem Politikfeld, verknüpft mit dem Diskussionsprozess in Deutschland. Austausch und Lernen stehen dabei im Vordergrund. Während der 18. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention in Doha eine Veranstaltung zur internationalen Vernetzung im kommunalen Klimaschutz durchgeführt. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Mittelfristig wird das Bundesumweltministerium über dieses Projekt hinaus, durch eine mehrjährige Workshopserie einen regelmäßigen Austausch in einem internationalen Netzwerk interessierter Regierungen und Akteure initiieren.

Wie weit sind Kommunen bei der Anpassung an den Klimawandel?

Wie weit sind Kommunen bei der Anpassung an den Klimawandel? Mit welchen Maßnahmen setzen Kommunen Klimaanpassung bereits um? Was hindert sie daran, sich stärker auf Klimafolgen vorzubereiten? Auf diese und weitere Fragen haben Kommunen bei einer Befragung des Deutschen Instituts für Urbanistik im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) geantwortet. Kommunale Klimaanpassung: Von der Nische auf dem Weg zum Mainstream Die Ergebnisse der Studie "Wirkung der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) für die Kommunen" zeigen deutlich: Immer mehr Kommunen engagieren sich in der Klimaanpassung. Sie werden vor allem dann aktiv, wenn sie selbst von extremen Wetterereignissen betroffen waren. Darüber hinaus handeln Kommunen, wenn die Führungskräfte innerhalb der Verwaltung und Politik von der Notwendigkeit des Handelns überzeugt sind und sie Schnittstellen zu ohnehin bearbeiteten Themen sehen. Damit Kommunen Maßnahmen zur Klimaanpassung auf den Weg bringen können, ist konzeptionelle Vorarbeit erforderlich. 40 Prozent der befragten Kommunen geben an, einen politischen Beschluss zur Erarbeitung von Anpassungsstrategien oder -konzepten vorliegen oder in Arbeit zu haben. 46 Prozent haben eine verwaltungsinterne Bestandsaufnahme zur Klimaanpassung durchgeführt oder arbeiten daran. Immerhin haben bereits 27 Prozent der Antwortenden einen Beschluss gefasst oder sind dabei, einen solchen zu erstellen, um vorhandene Anpassungsstrategien oder -konzepte umzusetzen. Erfreulich ist, dass die Mehrheit der befragten Kommunen bereits Maßnahmen zur Klimaanpassung planen oder umsetzen. Abbildung 1 zeigt die am häufigsten genannten Maßnahmen. Deutsche Anpassungsstrategie wirkt positiv auf die Kommunen Viele Kommunen bestätigen, dass die Deutsche ⁠ Anpassungsstrategie ⁠ (⁠ DAS ⁠) dazu geführt hat, Klimaanpassung in der Verwaltung und auch in der Kommunalpolitik bekannter zu machen. Dabei setzen vor allem die Informationsangebote und Fördermöglichkeiten des Bundes zur Klimaanpassung wichtige Impulse für die Kommunen. Durch die Umfrage wurde jedoch auch deutlich, dass den Kommunen die Nutzung des vorhandenen Wissens und der Fördermöglichkeiten erleichtert werden sollte. Die folgende Abbildung 2 gibt einen Einblick, welche Förder- und Informationsangebote des Bundes durch Kommunen genutzt werden oder zumindest bekannt sind. Besonders wahrgenommen werden demnach die Förderangebote der Kommunalrichtlinie des Bundes und des DAS-Förderprogramms, die ⁠ UBA ⁠-Informationstools Klimalotse und Tatenbank sowie der Monitoringbericht zur DAS. Die Wahrnehmung der Kommunen ist, dass eine freiwillige Umsetzung der Klimaanpassung deutlich langsamer voran kommt als eine verpflichtende. 74 Prozent der befragten Kommunen geben an, dass sie Klärungsbedarf sehen, ob die Klimaanpassung zu den kommunalen Pflichtaufgaben gehört und wie dafür eine angemessene Finanzierung der anfallenden Aufgaben zu lösen sei. Darüber hinaus macht eine europaweite Studie anhand von 885 analysierten Städten sehr klar, dass Anpassungspläne fünfmal häufiger in Ländern entwickelt werden, in denen sie für die Kommunen verpflichtend sind – beispielsweise in Dänemark, Frankreich, der Slowakei und Großbritannien (vgl. Reckien et al. 2018). Herausforderungen für kommunale Klimaanpassung: Finanzierung, Wissen und Akzeptanz Auch wenn viele Kommunen bereits aktiv Klimaanpassung voranbringen, so zeigen die Ergebnisse auch, dass zumindest für ein Drittel der befragten Kommunen Klimaanpassung noch gar keine Rolle spielt. Bei diesen liegt noch kein politischer Beschluss, kein Maßnahmenprogramm und auch kein anderes Konzept oder Instrument zur Klimaanpassung vor beziehungsweise ist nichts dergleichen geplant. Ergänzt wird dieses Bild durch die Tatsache, dass ein Drittel der befragten Kommunen keine Personalkapazitäten für kommunale Klimaanpassung zur Verfügung hat. Nur wenige haben mehr als eine Vollzeitstelle für dieses Thema ausgewiesen. Darin zeigt sich auch die Kluft zwischen kleineren Kommunen und Großstädten. Letztere können im Regelfall mehr Personal zur Klimaanpassung aufbauen. Für kleinere Kommunen ist das oft gar nicht möglich. Klimaanpassung muss in diesen Fällen innerhalb der vorhandenen Kapazitäten mitbearbeitet werden. Eine umfassendere strategische Bearbeitung ist in diesen Fällen nicht zu leisten und Klimaanpassung kann dann nur punktuell umgesetzt werden. Dementsprechend sehen die Kommunen knappe Ressourcen zur Vorbereitung und zur Umsetzung von Klimaanpassung als das stärkste Hemmnis. Weitere Barrieren liegen vor, wenn Erfahrungen mit der Klimaanpassung fehlen oder die Datengrundlagen nur unzureichend verfügbar sind. Zudem bremst eine geringe Akzeptanz in der Bevölkerung, bei der lokalen Politik oder in der Verwaltung Klimaanpassungsaktivitäten aus. KomPass unterstützt und vernetzt die Kommunen vielfältig Gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst hat ⁠ KomPass ⁠ im Auftrag der Bundesregierung das Klimavorsorgeportal als zentralen Wegweiser zu Klimainformationsangeboten entwickelt. Kommunen sind hier eine zentrale Zielgruppe. Weitere eigene Informationsdienste des UBAs wie der Klimalotse und die Tatenbank unterstützen Kommunen bei der Erstellung von Anpassungskonzepten und zeigen Beispiele für erfolgreich umgesetzte Maßnahmen. Dies wird praktisch ergänzt beispielsweise durch Leitfäden zur Aufstellung von Hitzeaktionsplänen und für Gestaltungsmöglichkeiten in der räumlichen Planung , die in enger Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten im ⁠ UBA ⁠ bereitgestellt werden. Zusätzlich fördert das Bundesumweltministerium kommunale Leuchtturmvorhaben mit dem Förderprogramm für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel . KomPass bietet vielfältige Vernetzungs- und Beteiligungsformate für Kommunen an: In Stakeholderdialogen können sich kommunale Vertreterinnen und Vertreter zu spezifischen Themen informieren und austauschen – beispielsweise zu öffentlicher Gesundheitsvorsorge, klimarobustem Sanieren oder Risikomanagement in der Planung. In Ideen- und Kooperationsbörsen entwickeln Teilnehmende aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Behörden und Wissenschaft dabei gemeinsam konkrete Maßnahmen für ihre Gemeinde oder Region. Solche Maßnahmen können zum Wettbewerb „Blauer Kompass“ eingereicht werden. Dieser zeichnet innovative lokale und regionale Anpassungsmaßnahmen aus und stellt sie einem breiten Publikum vor. Orientiert an den ermittelten Bedarfen der Kommunen wird KomPass seine Unterstützungsangebote, Informationen und Instrumente stetig wissens- und forschungsbasiert weiterentwickeln. So sollen einerseits Vulnerabilitäten und Handlungserfordernisse abgeschätzt und andererseits Anpassungsfähigkeiten von lokalen Akteuren gestärkt werden, um Schäden begrenzen, ⁠ Klimafolgen ⁠ bewältigen und Chancen nutzen zu können. Ein Forschungsziel besteht darin, die Wirksamkeit von Anpassungsmaßnahmen zu messen und Handlungsalternativen zu bewerten. Zentrale Fragen widmen sich in diesem Kontext der Wirkungsanalyse von Informationstools. Auf dieser Grundlage werden bestehende Informationsangebote weiterentwickelt, um diese noch nutzergerechter aufzubauen und mehr interaktive Komponenten zu integrieren. Quellen Diana Reckien, Monica Salvia, Oliver Heidrich , Jon Marco Church, Filomena Pietrapertosa, Sonia De Gregorio-Hurtado, Valentina D'Alonzo, Aoife Foley, Sofia G. Simoes, Eliska Krkoska Lorencov, Hans Orru, Kati Orru, Anja Wejs, Johannes Flacke, Marta Olazabal, Davide Geneletti, Efren Feliu, Sergiu Vasilie, Cristiana Nador, Anna Krook-Riekkola, Marko Matosovic, Paris A. Fokaides, Byron I. Ioannou, Alexandros Flamos, Niki-Artemis Spyridaki, Mario V. Balzan, Orsolya Fülop, Ivan Paspaldzhiev, Stelios Grafakos, Richard Dawson (2018): How are cities planning to respond to climate change? Assessment of local climate plans from 885 cities in the EU-28 In: Journal of Cleaner Production 191, S. 207-219. Umweltbundesamt (2019): Umfrage Wirkung der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) für die Kommunen . Climate Change 01/2019. Autoren: Andreas Vetter, Andrej Lange (Umweltbundesamt) Dieser Artikel wurde als Schwerpunktartikel im Newsletter ⁠ Klimafolgen ⁠ und Anpassung Nr. 59 veröffentlicht. Hier können Sie den Newsletter abonnieren.

Energetische Optimierung von Kläranlagen schont das

Wir machen Energiegewinner. Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH Olvenstedter Straße 4 I 39108 Magdeburg I www.lena.sachsen-anhalt.de Pressekontakt: Anja Hochmuth I hochmuth@lena-lsa.de I Tel.: 0391-567-2045 PRESSEMITTEILUNG Magdeburg, 21. August 2019 Energetische Optimierung von Kläranlagen schont das Klima und reduziert Kosten Land Sachsen-Anhalt fördert Investitionen mit 50 Prozent Kläranlagen zählen mit einem Anteil von etwa 20 Prozent am Energiebedarf zu den größten Stromverbrauchern innerhalb einer Kommune. Dabei sind die Energieeinsparpotenziale groß. Allein das Erreichen der von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) ermittelten Energiebezugsmittelwerte durch alle 230 Kläranlagen in Sachsen-Anhalt kann den Stromverbrauch um rund 14 Gigawattstunden (12,5 Prozent) senken. Dies entspricht einer Treibhausgasminderung von insgesamt 7.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Die Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH (LENA) hat in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie (MULE) sowie dem Landesamt für Umweltschutz (LAU) aktuelle Informationen zusammengetragen. Hierzu zählt die Hauptbroschüre „Abwasserbehandlung in Sachsen-Anhalt – Energieeffizienz steigern“, die ab sofort auch in gedruckter Form erhältlich ist, sowie drei weitere ergänzende Webbroschüren. Mit den bereitgestellten Informationen werden Kläranlagenbetreibern und Entscheidungsträgern in den Kommunen diverse Ansatzpunkte zur Initiierung von Energieeffizienzmaßnahmen gegeben. Der Bund und das Land unterstützen die Umsetzung entsprechender Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz von Kläranlagen. Bis zum Ende der laufenden Förderperiode stellt das Land Sachsen-Anhalt aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) 16 Millionen Euro bereit und fördert 50 Prozent der Investitionskosten. Bundesmittel können hingegen über die Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld (Kommunalrichtlinie) in Anspruch genommen werden. Die Förderquoten liegen hier zwischen 20 und 60 Prozent. Wir machen Energiegewinner. Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH Olvenstedter Straße 4 I 39108 Magdeburg I www.lena.sachsen-anhalt.de Pressekontakt: Anja Hochmuth I hochmuth@lena-lsa.de I Tel.: 0391-567-2045 Alle Broschüren sind jetzt im Downloadbereich auf den Webseiten der LENA unter www.lena.sachsen-anhalt.de erhältlich. Druckexemplare werden auf Anfrage zugesendet. Weitere Fragen beantwortet LENA-Mitarbeiter René Bertram telefonisch unter 0391-567 2039 oder per E-Mail an bertram@lena-lsa.de. Unterlagen zur Förderung im Land sind im Internet unter https://mule.sachsen- anhalt.de/umwelt/wasser/antragsunterlagen-rzwas-2016/ eingestellt oder beim Landesverwaltungsamt als Bewilligungsbehörde erhältlich.

Kommunale Wärmeplanung stößt auf großes Interesse

LENA GmbH Olvenstedter Str. 66, 39108 Magdeburg www.lena.sachsen-anhalt.de Wir machen Energiegewinner. Pressekontakt: Anja Hochmuth E-Mail hochmuth@lena-lsa.de Tel. 0391 5067-4045 Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Pressemitteilung Magdeburg | 11. November 2022 Kommunale Wärmeplanung stößt auf großes Interesse Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten am Mittwoch, den 9. November 2022, das mittlerweile 16. von der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH (LENA) organisierte Treffen des Landesnetzwerks „Energie & Kommune“. Die hohe Anzahl an Akteuren aus dem kommunalen Umfeld, die gestern nach Halle (Saale) gekommen sind, verdeutlicht einmal mehr den großen Informationsbedarf zur kommunalen Wärmeplanung. Denn genau dieses Thema stand gestern im Mittelpunkt des Geschehens. Für den landesweiten Auftakt zur kommunalen Wärmeplanung wurde das Treffen erstmalig gemeinsam mit dem bundesweit agierenden Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW), das in diesem Jahr in Halle (Saale) seine Arbeit aufgenommen hat, sowie mit dem Verband kommunaler Unternehmen Sachsen-Anhalt (VKU) ausgerichtet. „Mit dem neuen Bundeskompe- tenzzentrum Kommunale Wärmewende haben wir einen wertvollen Wissensträger und Initiator in unserem Bundesland, mit dem es eine enge fachliche Zusammenarbeit geben wird“, würdigte LENA-Geschäftsführer Marko Mühlstein gleich zu Beginn die Bedeutung des KWW für Sachsen- Anhalt. „Eine erfolgreiche Energiewende braucht eine echte Wärmewende!“ Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann beleuchtete die kommunale Wärmewende zunächst aus Sicht der Landesregierung: „Auf dem Weg zur Klimaneutralität braucht es gerade im Wärme- sektor deutlich mehr Schub. Auch in Sachsen-Anhalt kommen in den allermeisten Gebäuden aktuell noch fossile Brennstoffe wie Kohle und Gas für Heizen, Kühlen und Warmwasser zum Einsatz; das sorgt für 40 Prozent unserer CO2-Emissionen. Eine erfolgreiche Energiewende braucht deshalb auch eine echte Wärmewende; ein zentraler Baustein dafür ist die flächen- deckende kommunale Wärmeplanung unter Nutzung regenerativer Energiequellen. Gerade mit Blick auf die aktuelle Energiekrise infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine müssen jetzt die Weichen für diese gemeinsame Kraftanstrengung gestellt werden. Vor allem brauchen Kommunen und Stadtwerke als Maschinenraum der Wärmewende schnell Planungs- und Investi- tionssicherheit.“ LANDESENERGIEAGENTUR SACHSEN-ANHALT Wir machen Energiegewinner. Auch KWW-Leiter Robert Brückmann verdeutlichte in seinem Vortrag die tragende Rolle der kommunalen Wärmeplanung: „Unsere Zielvorgabe der Klimaneutralität erfordert es, dass in den kommenden 22 Jahren auch die Wärmeversorgung in jeder Kommune in Deutschland klimaneutral wird. Um eine versorgungssichere und zukunftsorientierte Wärmeversorgung ihrer Einwohner durchdacht und mit der nötigen Planungssicherheit anzugehen, brauchen die Kommunen ein strategisches Planungsinstrument: die Kommunale Wärmplanung (KWP). Sie zeigt Wege auf, wie die lokalen und regionalen Wärmeerzeugungspotenziale klimaneutral und unabhängig von Impor- ten (fossiler) Energieträger ausgeschöpft werden können. Damit bekommen Gemeinden, Stadt- werke, Investorinnen und Investoren, Handwerkerinnen und Handwerker, aber auch Hauseigentü- merinnen und Hauseigentümer sowie Mieterinnen & Mieter mehr Planbarkeit und sind in der Lage, sich zukunftssicher und klimagerecht mit Wärme versorgen zu können“, so Brückmann. „Kommunale Wärmeplanung ist in allen größeren Kommunen umsetzbar“ Da auch die Stadtwerke wesentliche Akteure bei der kommunalen Wärmeplanung sind, beleuch- tete Dino Höll, stellvertretender Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Sachsen-Anhalt und Ge- schäftsführer der Stadtwerke Dessau, in seinem Vortrag die Herausforderungen und die Rolle der kommunalen Unternehmen bei der Wärmeplanung. Unter anderem fordert er eine einheitliche Regelung der Wärmeplanung auf Bundesebene. Als besonders wichtig betrachtet er eine mög- lichst frühzeitige Einbindung aller beteiligten Akteure sowie eine sowohl finanzielle als auch vor allem fachliche Unterstützung der Kommunen. Sein Fazit: „Kommunale Wärmeplanung ist in allen größeren Kommunen durchaus umsetzbar.“ Am Nachmittag folgte schließlich der Einblick in die Praxis. Vorgestellt wurden den interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern unter anderem ein Online-Tool für die Wärmeplanung in Kommunen mittels Geodaten sowie die Transformationsstrategie der Stadt Weißenfels und ein Erfahrungsbericht zur Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung am Beispiel der Hansestadt Rostock. Bis zu 100 Prozent Förderung für kommunale Wärmeplanung In einigen Bundesländern ist die Wärmeplanung für Kommunen bereits verpflichtend. Die Landes- energieagentur Sachsen-Anhalt appelliert an die Kommunen, nicht zu warten bis die Wärme- planung auch hierzulande zur Pflichtaufgabe wird, sondern schon heute zu handeln. Dafür spricht auch die am 1. November 2022 in Kraft getretene Novellierung der Kommunalrichtlinie, die kom- munale Wärmeplanung als neuen Förderschwerpunkt enthält. Bis zum 31. Dezember 2023 können Kommunen für die Erstellung kommunaler Wärmepläne 90 Prozent Förderung erhalten. Finanz- schwache Kommunen und Antragstellende aus Braunkohlerevieren können sogar von einer 100- Prozent-Förderung profitieren.

1 2 3