Während der vierten Vertragsstaatenkonferenz vom 4. bis zum 9. Mai 2009 in Genf erweiterte das Stockholmer Übereinkommen seine Anhänge A, B und C um neun weitere persistente organische Schadstoffe (POPs). Lindan wurde im Anhang A gelistet mit spezifischen zeitbegrenzten Ausnahmen für die Bekämpfung von Kopfläusen und Krätze.
Das Projekt "Vergleich der europaeischen Methoden zur Erfassung der Resistenz von Kartoffelsorten und Zuchtstaemmen gegen Braunfaeule - Phytophthora Infestans - und gewoehnlichen Schorf - Streptomyces Scabies" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft durchgeführt. a) Erfassung der Methoden der Europaeischen Laender. b) Vergleich der Methoden in Versuchsreihen im Labor und auf dem Feld. c) Empfehlung und Standardisierung einer Methode im EG-Bereich.
Die Oetinger Aluminium WH GmbH hat beim Landratsamt Neu-Ulm die immissionsschutzrechtliche Genehmigung nach § 16 BImSchG für die wesentliche Änderung der Beschaffenheit und des Betriebes ihrer Aluminiumschmelzanlage beantragt. Inhalt des Genehmigungsantrags ist • die Errichtung und der Betrieb einer Lagerhalle für Schrotte, • die Errichtung einer Überdachung der vorhandenen Lagerboxen, • die Errichtung und der Betrieb einer 600 m²-Zelthalle für Al-Schrotte, • die Errichtung und der Betrieb einer 900 m²-Zelthalle für Krätze und die Verlegung der Krätzelagerung, • die Errichtung und der Betrieb einer Spänezentrifuge (max. 4 t/h) mit Lagerflächen, Nebeneinrichtungen inklusive eines 40 m²-Emulsionstanks, • die Errichtung offener Überdachungen für Schrotte und Blöcke, • die Verlegung der Salzlagerung, • die Verlegung der Tiegelreinigungsstation und der Anschluss der Abluftableitung an die Filteranlage VII, • die Erhöhung der Gesamtlagerfläche und Gesamtlagerkapazität für Al-Schrotte inkl. Späne (nicht gefährliche Abfälle) von ca. 11.000 m² auf ca. 13.000 m² bzw. von max. 8.000 t auf max. 9.200 t, • die Erhöhung der Kapazität der mobilen Siebanlage von 10 t/d auf 100 t/d, • die Verlegung des Lagers für Flussmittel und • die Aufhebung / Änderung von Nebenbestimmungen. Außerdem sind aus formellen Gründen folgende bereits nach § 15 BImSchG angezeigte und umgesetzte Maßnahmen Inhalt des Antrags: • Errichtung und Betrieb einer Absaugeinrichtung für die Reinigungshalle • Stilllegung der Krätzeaufbereitungsanlage • Dachsanierung • Ersatz des Probeschmelzofens • Errichtung und Betrieb einer Trocknungskammer für saubere Schrotte • Betrieb einer mobilen Siebanlage • Errichtung eines Vordachs an der Krätzehalle • Umstufung von Spänen, die ursprünglich als nicht gefährlich eingestuft waren und nun aufgrund der anhaftenden organischen Komponenten als gefährlicher Abfall eingestuft werden • Errichtung und Betrieb der Filteranlage VII (als Ersatz für FA I/V und II) • Stilllegung der Schrottschere • Trommeltausch am TO 4
Die Oetinger Aluminium GmbH hat mit Antrag vom 03.12.2021, zuletzt ergänzt am 14.12.2021, beim Landratsamt Neu-Ulm die immissionsschutzrechtliche Genehmigung nach § 16 BImSchG für die wesentliche Änderung der Beschaffenheit und des Betriebes ihrer Aluminiumschmelzanlage beantragt. Inhalt des Genehmigungsantrags ist die Errichtung und der Betrieb einer Spänepressanlage, bestehend aus zwei baugleichen Spänepressen – ausschließlich Tagbetrieb. Außerdem sind aus formellen Gründen folgende bereits nach § 15 BImSchG angezeigte und umgesetzte Maßnahmen Inhalt des Antrags: - Stilllegung und Demontage der thermischen Späneaufbereitungsanlage „Intal“ [Betriebseinheit-BE 2400] und der Filteranlage III [BE 4300] bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der genehmigten Aufbereitungsleistung sowie des Abgasvolumen- und Emissionskontingents - Verlegung des Magnetabscheiders „Overband“ [BE 2570] - Änderung der Lagerlogistik: Verlegung des Lagers für Flussmittel [BE 1270] Schaffung einer Bereitstellungsfläche V in der ehemaligen Späneaufbereitungshalle für eingefasste Schrotte, Blöcke, Sows, Piglets [BE 1195] Schaffung einer Bereitstellungsfläche VI in der ehemaligen Halle Filter I für eingefasste Schrotte, Blöcke, Sows, Piglets [BE 1196] Verlegung eines Teils der Bereitstellung Filterstaub unter die Überdachung des ehem. Filtergebäudes I/V [neu: BE 1551] Bereitstellung Krätze [BE 1513] Vergrößerung der Lagerfläche für die Bereitstellung von Schmelzsalz und Erhöhung der Schmelzsalzlagermenge [BE 1210] - Überdachte Lagerboxen zur Schrottlagerung anstatt einer Lagerhalle - Überdachung bei der Spänehalle - Überdachung bei der Halle „Filteranlage V“
Das Projekt "Forschungsschwerpunkt Agrar- und umweltwissenschaftliche Fakultät der Universität Rostock: Umweltgerechte Nutzung und nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume - Entwicklung von nachhaltigen Maßnahmekomplexen zur Kontrolle von wirtschaftlich bedeutenden pilzlichen Schaderregern im ökologischen Kartoffelanbau - Erarbeitung von Ansätzen für erfolgversprechende Strategien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Institut für Landnutzung, Professur für Pflanzenbau durchgeführt. Ziel des Projektes war die Verbesserung der Nachhaltigkeit im Kartoffelbau durch Erarbeitung eines umfassenden Ansatzes zur Bekämpfung von pilzlichen Krankheiten, mit Schwerpunkt Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans). Dazu wurden die Erfolgsaussichten von natürlichen Produkten als mögliche Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz geprüft. Im Parzellenversuch wurde durch Anwendung von löslichem Chitosan eine Reduktion des Kraut- und Knollenfäulebefalls im Vergleich zur Kontrolle erreicht, dies war abhängig von der Art der Anwendung. Die vorgeschlagenen Maßnahmen erfassten auch Kartoffelschorf (Streptomyces scabies). Die Blattbehandlungen mit Extrakten aus Brauhefe, Yarowia lipolytica und Rhodotorula mucilaginosa führten nicht zu einer Reduktion des Kraut- und Knollenfäulebefalls, in Abhängigkeit von der Anwendung konnte jedoch eine Reduktion des Befalls mit Streptomyces scabies beobachtet werden. Abhängigkeit vom Anwendungsmodus kann die Ursache dafür sein, dass die Wirkung von natürlichen Substanzen zur Regulierung von blatt- und bodenbürtigen Krankheiten der Kartoffel unter Freilandbedingungen bis jetzt nicht zufrieden stellend war und bis heute keine überzeugende Alternative zum chemischen Pflanzenschutz und zu den Kupferpräparaten vorliegt. Im Gegensatz zu Einzelmaßnahmen in bestimmten Etappen des Anbaus sowie gegen einzelne Problemkrankheiten wird ein Ansatz zur gleichzeitigen Kontrolle von mehreren wirtschaftlich bedeutenden Pathogenen im Kartoffelbau vorgeschlagen. Die Maßnahmekomplexe beinhalten die Anwendung von natürlichen Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz zur Pflanzgutbehandlung, während des Wachstums und als Nacherntebehandlung. Ziel ist die Förderung des Pflanzenwachstums und Nutzung von natürlichen Resistenzmechanismen, um biotischen und abiotischen Stress zu vermindern. Die Einbeziehung von Sortenresistenzen und agronomischen Komponenten kann die Wirksamkeit der Maßnahmekomplexe weiter erhöhen.
Globale Veränderungen beeinflussen auch das Vorkommen und die Verbreitung von Gesundheitsschädlingen, Krätzmilben und Kopfläusen. Eine Bekämpfung bei behördlich angeordneten Maßnahmen in Deutschland wird durch das Infektionsschutzgesetz (IfSG) geregelt. Unter anderem dürfen bei angeordneten Bekämpfungsmaßnahmen nur Mittel und Verfahren verwendet werden, die in einer entsprechenden Liste gemäß § 18 IfSG aufgeführt sind. Durch die Novellierung des IfSG ist das Listungsverfahren neu geregelt worden. Wesentliche Änderungen sind die Veröffentlichung der Liste im Internet mit der Möglichkeit einer raschen Aktualisierung, die Berücksichtigung bestehender Zulassungen von Bioziden, Pflanzenschutzmitteln und Arzneimitteln für den Listungsprozess und die Regelung der Aberkennung aufgrund neuer Tatsachen und Erkenntnisse. In der aktuellen Liste finden sich nun auch Medikamente gegen Skabies, Insektizide gegen Stechmücken zur Anwendung im Flugzeug und nicht-chemische Verfahren zur Nagetierbekämpfung. Quelle: UMID : Umwelt und Mensch - Informationsdienst ; Umwelt & Gesundheit, Umweltmedizin, Verbraucherschutz / Boden- und Lufthygiene (Berlin) Institut für Wasser- - (2020), Heft 1, Seite 95
Das Projekt "Erarbeitung eines holistischen Modells der biologischen Kontrolle von Phytophthora infestans, Alternaria solani und Streptomyces scabies zur Förderung der Nachhaltigkeit in Kartoffelpflanzgutanbausystemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Institut für Landnutzung, Professur für Pflanzenbau durchgeführt.
Das Projekt "Populationsdynamik von mikrobiellen Endophyten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Österreichisches Forschungszentrum Seibersdorf GmbH durchgeführt. Bakterielle Endophyten besiedeln den interzellulären Raum von Pflanzen ohne der Pflanze Schaden zuzufügen. Es wurde berichtet, dass Endophyten das Wachstum von Pflanzen sowie deren Gesundheit verbessern können, allerdings ist nur wenig über die Diversität von Endophyten und ihre Reaktionen auf Pflanzenstress bekannt. Die meisten Studien untersuchen Endophyten, die auf herkömmlichen Nährmedien isoliert wurden. Die meisten Bakterien (ca. 99Prozent) sind jedoch nicht über Kultivierung zugänglich. Daher kamen in diesem Projekt kultivierungsunabhängige Methoden, die auf der Verwendung von phylogenetischen Markern beruhen, zur Anwendung. Das Ziel dieses Projektes war es zu untersuchen, welche bakteriellen Gruppen Kartoffelpflanzen endophytisch besiedeln können, und ob Endophyten auf Pflanzenstress, zB. bedingt durch die Anwesenheit eines Phytopathogens, reagieren. Versuche wurden durchgeführt um die Endophytenpopulationen von Kartoffelpflanzen, die unter Lichtmangel litten, mit denen von gesunden, robusten Pflanzen zu vergleichen. Im allgemeinen waren die Stengel, Wurzeln und Knollen von einer Vielzahl von bakteriellen Spezies und Stämmen besiedelt, die zu sehr unterschiedlichen phylogenetischen Gruppen zugeordnet werden konnten. Gesunde und gestresste Pflanzen wurden von ähnlichen Bakterien besiedelt, jedoch zeigten die Endophyten der robusten Pflanzen eine deutlich höhere Diversität. Es wurden einige Bakterien gefunden, die nur spezifische Gewebe bzw. Pflanzensorten besiedelten. Zusätzlich deuteten unsere Ergebnisse darauf hin, dass Verwandte von Streptomyces scabies an der hohen Toleranz der Kartoffelsorte Mehlige Mühlviertler gegenüber Kartoffelschorf beteiligt sein könnten. Um die Reaktion von Endophytenpopulationen auf Invasion eines Phytopathogens zu analysieren, wurden zwei Kartoffelsorten mit dem Schwarzbeinigkeit verursachenden Bakterium Erwinia carotovora ssp. atroseptica infiziert. Die infizierten Pflanzen wurden vom Pathogen besiedelt, es zeigten sich jedoch nur wenige Krankheitssymptome. Es wurden die Endophytenpopulationen der infizierten und Kontrollpflanzen untersucht, und unsere Ergebnisse ergaben, dass die infizierten Pflanzen von einer deutlich diverseren Endophytenpopulation besiedelt wurden als die Kontrollpflanzen. Die Aktivität der untersuchten Bakterien wurde sowohl vom Phytopathogen als auch von dem Pflanzengenotyp beeinflußt. Parallel zur kultivierungsunabhängigen Analyse wurden Endophyten isoliert und auf antagonistische Aktivitäten gegenüber dem Pflanzenpathogen Erwinia carotovora ssp. atroseptica untersucht. Ein sehr hoher Prozentsatz (38Prozent) konnte Gewebekulturpflanzen vor dem Ausbruch der Krankheit schützen. Weiters wurden endophytische Pseudomonaden untersucht, die oft in Assoziation mit Pflanzen zu finden sind. Kartoffelpflanzen wurden von einer sehr diversen Pseudomonas Gemeinschaft besiedelt, die ebenso vom Pflanzenpathogen beeinflußt wurden. Ergebnisse dieses Projekts deuteten darauf hin, dass ?akterien, die den
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George Die „Teufelsmauer“ – eines der frühesten Schutzobjekte in Deutschland – älter als gedacht C. Funkel Übersicht über die im Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt vorliegenden Pflege- und Entwicklungspläne, Studien sowie Gutachten zu Schutzgebieten Recht K. Pulz Rechtmäßigkeit einer naturschutzrechtlichen Beseitigungsverfügung Veranstaltungen J. Müller Vogel-Beringer tagten in der Vogelschutzwarte Steckby P. Wenzel Ausstellung zum Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz K. George Museum der Naturschutzgeschichte Deutschlands Schrifttum Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Geschützte und gefährdete Pflanzen, Tiere und Landschaften des Landes Sachsen-Anhalt Zu den Abbildungen 2. und 3. Umschlagseite (Texte: V. Schmidt; V. Neumann, Fotos: D. Frank; K.-J. Hofer) Mauer-Zimbelkraut Wenn man in unserer Heimat dem Mauer-Zimbelkraut (Cymbalaria muralis) an alten Mauern und in Felsen- spalten begegnet, so mag man kaum glauben, dass diese Pflanze erst mit dem Menschen in viele Teile des heutigen Verbreitungsgebietes eingewandert ist, wo es heute überwiegend im Bereich seiner Siedlungen vor- kommt. Früher hatte es vor allem Bedeutung als Zier- pflanze, aber es soll auch als Heilpflanze gegen die Krätze angewendet worden sein. Diese Pflanze ist ursprünglich im Umkreis der Po-Adria- Senke (Illyrische Gebirge, Zentralapennin, Südalpen) beheimatet. Heute hat das Zimbelkraut in der meridio- nalen bis temperaten Klimazone West-, Mittel- und Sü- deuropa erobert. Zum Weltareal gehören auch die ozeanisch getönten Bereiche Nordamerikas. Das Zimbelkraut, das als einjährige oder nur kurz aus- dauernde Pflanze auf eine hohe Samenproduktion an- gewiesen ist, sichert seine Fortpflanzung durch einen seltenen Trick. Die Blütenstiele wenden sich aktiv dem Licht zu, um eine eventuelle Insektenbestäubung zu er- möglichen. Nach erfolgter Samenreife kehren sich die Stiele vom Licht ab, krümmen sich ein und bringen die Samenkapseln auf diese Weise in die Felsenspalten hinein. Das Zimbelkraut ist also Selbstpflanzer (boleo- autochor). Die Samen keimen nur im Dunklen – eine weitere Anpassung an den Standort. Da eine Insekten- bestäubung die Ausnahme ist, sorgt das Zimbelkraut außerdem durch Selbstbestäubung für eine hohe Sa- menproduktion. So ist auch zu erklären, dass Charles Darwin in seinem Werk „Die Wirkungen von Fremd- und Selbstbestäubungen im Pflanzenreich“ (1876) feststel- len konnte: „Ich beobachtete zwei Wochen lang mehr- mals täglich eine Mauer, die mit Zimbelkraut bedeckt war, das in voller Blüte stand, und erblickte niemals eine Biene, die danach sah. Dann kam ein heißer Tag, und plötzlich waren einige Bienen auf den Blüten an der Ar- beit. Es scheint eine gewisse Wärme für die Nektarpro- duktion erforderlich zu sein.“ Da das Zimbelkraut als kalkstete Pflanze bei uns auf mäßig frische bis feuchte Mauerfugen an alten Bauwer- ken und auf Felsen im Siedlungsbereich angewiesen ist, musste diese ansonsten anspruchlose und sich leicht vermehrende Pflanze in der Roten Liste von Sachsen-Anhalt in die Gefährdungskategorie 3 aufge- nommen werden, da diese Standorte gegenwärtig stark bedroht sind. Das bedeutet ferner, dass auch die Zim- belkraut-Gesellschaft (Cymbalarietum muralis GÖRS 2 1966), die in Deutschland auf die Flach- und Hügellän- der beschränkt ist, die Gefährdungskategorie 3 erhalten musste. Als anspruchloser Bodendecker kann das Zimbelkraut für naturnahe Gärten und Parkanlagen empfohlen wer- den, mit der Maßgabe, dass die Pflanze vor Austrock- nung bewahrt wird. V. S. Feldhase Der Feldhase (Lepus europaeus), Familie Hasentiere oder Lagomorpha, gehört zu den volkstümlichsten Säu- getieren. Sein Gewicht beträgt bis zu sieben Kilo- gramm, die Körperlänge bis ca. 80 cm und die Länge der sprichwörtlichen „Langohren“ („Löffel“) mit den schwarzen Spitzen 15 cm. Mit Hilfe der langen Hinter- beine kann er kurzfristig eine Geschwindigkeit von ca. 80 km/h erreichen, die ihn durch zusätzliches Haken- schlagen so manchen Verfolger abschütteln lässt. Die Gattung Lepus ist fast weltweit verbreitet. Der Feld- hase bewohnte ursprünglich die Steppen- und Wald- steppenzone der Westpaläarktis bevor er sich, auch mit Hilfe des Menschen, ausbreitete. Er bewies dabei seine ökologische Anpassungsfähigkeit, indem er sich sowohl in Gebüsch- und Waldzonen, als auch in der aus- geräumten Agrarsteppe der Ebene bis hin zu montanen und subalpinen Bereichen ansiedelte. Als besonders geeignet für den Hasenbestand erwiesen sich Gebiete mit landwirtschaftlich abwechslungsreicher, kleinstruk- turierter Nutzung und einer Vielfalt von Wildkräutern auf Feldrainen und Ödflächen. Ein sommerwarmes, winter- mildes Klima mit geringen Niederschlägen ist beson- ders günstig. Hasen, die in trockenen Gebieten leben, sind meist heller gefärbt als solche, die in feuchten Ha- bitaten wie Wäldern leben. Der dunklere „Waldhase“ ist aber keine Rasse. Der Feldhase gehörte zu dem meist bejagten Wild in Deutschland. So betrug z.B. im Abschussjahr 1936/37 die „Hasenstrecke“ 2 948 839 Tiere. Noch im Jahre 1966 wurden allein im ehemaligen StFB Ballenstedt 11 254 Hasen geschossen, doch bereits im Jahre 1984 waren es nur noch 47 Stück. Ein ähnlicher Rückgang zeigte sich für weite Teile seines Verbreitungsgebietes. Diese Abnahme der Feldhasen erfolgt trotz dessen sprichwörtlicher Fruchtbarkeit. Die Häsin hat einen Ute- rus bicornis, so dass eine zweiseitige Trächtigkeit mög-
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