Der Fuchs/Rotfuchs ( Vulpes vulpes ), gehört zur Familie der Hundeartigen ( Canidae ). Der männliche Fuchs wird Rüde, der weibliche Fähe genannt. Sein Fell ist in der Regel “fuchsrot”; die Bauchseite und die Schwanzspitze sind weiß, die Rückseite der Ohren und die Pfoten sind dunkel gefärbt. Bei Fähen, die Junge haben, ist das Fell im Sommer oft ruppig und dünn – im Winter ist es durch die langen Grannen wie “bereift”. Die Welpen haben bis zum Alter von 8 Wochen ein graubraunes, wolliges Jugendkleid. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt ca. 60 bis 95 cm, die Schulterhöhe 40 cm und der buschige Schwanz ist ca. 30 bis 50 cm lang. Die Schnauze wirkt spitz, die dreieckigen Ohren stehen aufrecht. Je nach Lebensraum werden Füchse zwischen 6 und 10 kg schwer. Durch sein ausgezeichnetes Seh-, Riech- und Hörvermögen kann der Fuchs als sehr wachsam bezeichnet werden. Darüber hinaus besitzt er ein rasches Reaktionsvermögen und eine gute Lernfähigkeit. Diese Eigenschaften haben ihm den Ruf des schlauen und listigen Reineke Fuchs eingebracht. Der Fuchs ist das Raubtier mit der größten Verbreitung auf der Erde. Sein natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über sämtliche Lebensräume der nördlichen Erdhalbkugel mit gemäßigten Klima – von der Tundra im Norden bis nach Nordafrika im Süden. In Australien und auf einigen Pazifikinseln wurden Füchse gezielt ausgesetzt, um den massiven Kaninchenbeständen entgegen zu wirken. Er gilt als typischer Kulturfolger, da er sich allen Lebensräumen anzupassen vermag. Am liebsten lebt der Fuchs in deckungs- und waldreichen Gebieten. Dort gräbt er sich einen unterirdischen Bau mit Wohnkessel und Röhrensystem. Wurde ein vorhandener Bau verlassen, wird dieser sofort von einem neuen Fuchs belegt. Der Fuchs ist in der Regel ein dämmerungs- bzw. nachtaktives Tier. Bei geringer Populationsdichte lebt er als Einzelgänger, steigt die Zahl der Tiere, neigen sie zum Gruppenleben. Die wichtigsten Gründe für das häufigere Auftreten des Fuchses in den Städten sind das reichhaltige Nahrungsangebot der Wegwerfgesellschaft, kein Jagddruck sowie ein gewisses Zutrauen, das die Tiere zum Menschen dank ihrer schnellen Lernfähigkeit fassen konnten. Da Füchse nach jahrzehntelangen Impfkampagnen auch durch Tollwut nicht mehr dezimiert wurden, haben sich die Fuchsbestände erholt und steigen wieder an. Der Fuchs nutzt ein breites Nahrungsspektrum, bevorzugt aber Mäuse bzw. in der Stadt Ratten. Besonders bei Aufforstungen wirkt er durch die Dezimierung der Mäuse, die erheblichen Schaden an Jungpflanzen hinterlassen, positiv auf die Entwicklung der Wälder ein. Darüber hinaus frisst er Insekten, Schnecken, Würmer, Engerlinge, ggf. auch Vögel, Wildkaninchen oder junge Feldhasen. Auch Aas verschmäht er nicht, ebenso wenig Früchte und Beeren. In Siedlungen bedienen sich Füchse gerne an Abfällen – insbesondere in Großstädten finden sie so bequem Nahrung. Sogar Tierkadaver, z.B. Opfer des Straßenverkehrs sind als Nahrung willkommen. Die Paarungszeit, “Ranzzeit” genannt, wird durch heiseres Bellen Anfang Januar bis Mitte Februar angekündigt. Nach einer Tragzeit von 50 – 52 Tagen bringt die Fähe dann im Schnitt 3 – 5, bei gutem Nahrungsangebot auch mehr, behaarte Welpen im sogenannten Wurfkessel zur Welt. Während der anstrengenden Jungenaufzucht im Mai/Juni wirkt die Fähe oft struppig und der Schwanz zerzaust oder fast kahl. Dieses Aussehen ist “normal” und bietet keinen Anlass zur Besorgnis. Die Jungen haben bei der Geburt ein Gewicht von 80 – 150 g. Nach 12 Tagen öffnen sich die Augen. Im Alter von 4 – 6 Wochen werden die Welpen entwöhnt und sind mit 4 Monaten bereits selbstständig. Die Geschlechtsreife erreichen Füchse mit etwa 10 – 12 Monaten. Im Herbst löst sich der Familienverband weitgehend auf. Nur die weiblichen Jungfüchse verbleiben noch einige Monate in der Gemeinschaft bei der Mutter. Das Fuchsproblem tritt nicht nur in Berlin zu Tage, sondern ist in anderen Großstädten, wir Zürich oder London ebenfalls bekannt. Als Kulturfolger haben die Tiere die “Nische Großstadt” für sich entdeckt. Füchse sind, wie alle heimischen Wildtiere, nicht aggressiv und greifen Menschen nicht an. Sie haben eine natürliche Scheu, die in einer gewissen Fluchtdistanz deutlich wird. Im Allgemeinen versuchen die Tiere, dem Menschen aus dem Weg zu gehen. Nur halbzahme Füchse, die durch Fütterung an den Menschen gewöhnt wurden und neugierige Jungfüchse, die den Menschen noch nicht kennen, trauen sich dichter an Menschen heran. Bei unbeabsichtigten Begegnungen mit einem Fuchs gilt: Ruhe bewahren und dem Tier einen Fluchtweg freilassen. Füchse sind Wildtiere und sollen es auch bleiben! Erst durch Fütterung können sie “halbzahm” und dann eventuell zur einem “Problem” werden. Deshalb ist das Füttern und Halten der meisten Wildtiere, so auch von Füchsen generell verboten; nach dem Landesjagdgesetz können dafür bis zu 5.000 Euro Geldbußen erhoben werden (§ 41 Abs. 1 BNatSchG und §§ 34 / 50 LJagdG Bln). Der Hauptüberträger der Tollwut ( Lyssa-Virus ) ist der Fuchs. In Deutschland ist seit 2006 keine Tollwut bei Füchsen mehr aufgetreten, da in den 1980er Jahren durch Fressköder gegen die Tollwut erfolgreich vorgegangen wurde. Die Gefahr einer Ansteckung ist daher eher unwahrscheinlich. Bei ungewöhnlicher Zutraulichkeit von Füchsen ist trotzdem immer eine gewisse Vorsicht geboten. Im Zweifelsfall bietet nach einem Biss oder dem Kontakt mit einem auffälligen Tier eine Impfung hundert prozentigen Schutz. Die Gefahr sich mit dem Fuchsbandwurm ( Echninococcus multilocularis ) zu infizieren ist ebenfalls sehr gering. Für Berlin hat der Fuchsbandwurm so gut wie keine Bedeutung, er wurde bisher nur bei drei Tieren nachgewiesen. Trotzdem sollten folgende Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden: tote Füchse sicherheitshalber nicht anfassen Gemüse, Salat und Fallobst vor dem Verzehr gründlich waschen, nach Gartenarbeiten und Spaziergängen im Wald die Hände gründlich waschen Hunde und Katzen regelmäßig entwurmen Erreger der Räude sind Milben. Die Hauptüberträger dieser Krankheit sind Füchse. Allerdings können auch Hunde oder Menschen durch direkten oder indirekten Kontakt (z.B. Haare oder Hautkrusten) infiziert werden. Die Fuchsräude stellt keine ernst zu nehmende Gefahr für Mensch und Tier dar, da es erfolgreiche Therapiemethoden gibt. Grundsätzlich ist es schwierig, den Fuchs von Grundstücken fernzuhalten, da die Tiere Mauern und Zäune überklettern oder sich unterhalb der Zäune durchzwängen können. Die beste und effektivste Möglichkeit ist, alle frei verfügbaren Nahrungsquellen (wie z.B. offen liegendes Hunde- oder Katzenfutter, Vogelfutter, Essensreste) zu entfernen sowie Mülltonnen geschlossen und sauber zu halten. Auch Schuhe und leicht zu transportierende Gegenstände, die dem Fuchs als Spielzeug dienen könnten, sollten zumindest über Nacht weggeräumt werden. Denkbare Unterschlupfmöglichkeiten können unter der Voraussetzung, dass sich kein Fuchs oder Jungtiere darin befinden, unzugänglich gemacht werden. Wird ein Tier beim Graben eines Baues beobachtet, kann es sofort durch Störung und Schließung der Öffnungen vertrieben werden. Den hervorragenden Geruchsinn der Tiere kann man auch durch den Einsatz von sog. Vergrämungsmitteln – unangenehm riechenden Substanzen – ausnutzen. Auch Lärm, wie zum Beispiel ein Radio sowie laute Stimmen und Rufe können gewisse Erfolge erbringen. Sollte eine Fuchsfamilie bereits im Garten wohnen, müssen während der Jungenaufzucht von März bis Juni Störungen unterlassen werden. Durch das Suchen nach eventuellen Mäusenestern oder anderen Kleintieren in der Erde, die über den Geruch und das Gehör vom Fuchs wahrgenommen werden, sind Gartenbeete manchmal in Gefahr. Neben einer dichten Vegetationsdecke schützen Netze, Drahtumrandungen oder dünne Äste den Boden vor dem Aufwühlen. Fuchskot (ca. 3 bis 8 cm lang, mit weißer Spitze) im Garten sollte insbesondere im Spielbereich von Kindern entfernt werden. Der Kot gehört nicht auf den Kompost. Um alle eventuellen Infektionswege auszuschließen sollte er ähnlich dem Hundekot mit einer Plastetüte aufgenommen und in der Mülltonne entsorgt werden. Eine Vertreibung von Füchsen durch Fangaktionen ist problematisch. Die Tiere erleiden dabei Angst und Stress. Werden sie anschließend in einer fremden Umgebung ausgesetzt, sind Revierkämpfe mit den dortigen Füchsen die Folge. Außerdem wird das freigewordene Gebiet wieder schnell durch neue Füchse besetzt. Füchse stellen für ausgewachsene Katzen keine Gefahr dar. Kleinere Haustiere wie Kaninchen, Meerschweine und Geflügel sind am bestem nachts in einem geschlossenen Stall oder tags in einem sicheren Gehege im Freien geschützt. Dieses Gehege kann aus Maschendraht bestehen, der 30 – 50 cm tief im Boden eingegraben und nach außen gebogen wird. Durch das Biegen nach außen wird das Hochheben des Zaunes beim Graben erschwert, da das Tier mit seinem eigenen Gewicht auf dem Zaun steht. Die Maschengröße sollte kleiner als 3 cm sein, um ein Überklettern zu vermeiden. Wenn das Gehege abgedeckt ist, kann auch kein Fuchs hineinspringen. Sollte dies nicht möglich sein, muss die Zaunhöhe mindestens 2 m betragen. … der Fuchs bereichert die Fauna in unseren Siedlungsgebieten. Wir haben die Möglichkeit, unseren Lebensraum mit ihm zu teilen, um ihn zu beobachten und sein Verhalten zu verstehen. Durch umsichtiges Verhalten ist ein Neben- und Miteinander zwischen Tier und Mensch möglich. Stiftung Unternehmen Wald Deutschland: Fuchs fuechse.info – …Alles über Füchse
Das Projekt "Exzellenzcluster 80 (EXC): Ozean der Zukunft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR), Forschungsbereich 3: Marine Ökologie, Forschungseinheit Experimentelle Ökologie durchgeführt. The most sensitive phase in the life history of most organisms lies in early ontogeny. The sheer number of differentiation and growth processes in spores and larvae ('propagules') increases their susceptibility to environmental stress since the failure of a single one of these usually jeopardizes survival. Additionally, these small stages are usually vulnerable to a larger array of consumers than after passing a certain size threshold. Consequently, mortality during early life stages often exceeds 90% (Gosselin & Qian 1997). Climate change can be expected to impact propagule survival in several ways. When environmental variables like temperature, salinity or acidity shift out of the range local species have adapted to, these will experience physiological stress. In this project we ask how warming and acidification affect (i) growth and shell characteristics of barnacles and mussels, (ii) the predation pressure by snails and juvenile crabs and starfish on freshly settled juveniles of barnacles and mussels, (iii) the competitive dynamics between barnacles and mussels, (iv) the physiological underpinning of performance in barnacles and mussels.
Das Projekt "C 2.2: Rehabilitation of barren hills: Improvement of communal grazing lands" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Tropische Agrarwissenschaften (Hans-Ruthenberg-Institut) (490), Fachgebiet Wasserstreß-Management bei Kulturpflanzen in den Tropen und Subtropen (490g) durchgeführt. A considerable proportion of the mountainous areas of Northern Vietnam consists of unproductive, degraded lands, the so-called 'barren hills'. Research during the first phase of the SFB aimed at (1) identifying plant communities that are indicators for the different degradation levels and thus may be useful for rapid-diagnosis purposes, and (2) exploring the potential of perennial legumes for rehabilitating such degraded areas, as an alternative to afforestation as the conventional attempt to 're-green' barren hills. Regarding the rehabilitation potential of legumes, a 24-accession core collection of the multipurpose shrub Flemingia macrophylla, assembled on the basis of the accessions' origin information, is examined for its variability with respect to morphological, agronomic, forage plant and soil-reclamation characteristics. This work has only begun in 2002 and will continue, within the proposed 2nd-phase research, until 2005. Research results of the first SFB phase (subprojects C2 and F1) suggest that a considerable portion of barren hills is used as communal grazing lands and that farmers are very interested in improvement measures to raise their productivity. Since to date there has been no research dealing with such native, communal pastures, C2.2 proposes to assess, in particularly close cooperation with A1.2 and F1.2, their role, productivity, forage value, and land use patterns leading to the development of grazing lands, by means of (1) PRA surveys and (2) primary-production and nutritive-value studies based on appropriate vegetation samplings (exclosures) on-farm during the rainy and dry seasons. Furthermore, C2.2 will test, under minimum-input conditions and by means of participatory research, a best-bet set of five 'improved' forage grasses and six 'improved' forage legumes regarding their adaptation to/production under prevailing soil and climate constraints, nutritive value, potential to persist under overgrazing conditions, and relative palatability to buffaloes and local cattle. Also this work will have close links with A1.2 and F1.2, in addition to D2.2. The expected outcome of the proposed research will be the availability of knowledge about and understanding of (1) the variability in the Flemingia macrophylla core collection regarding its forage and soil reclamation potential; (2) the influence of land use on the development of communal grazing lands and their contribution to local livestock production systems; and (3) promising pasture grass and legume species adapted to prevailing edaphic, climatic and management conditions.
Das Projekt "Pruefung und Auswertung von Versuchen der Antragsteller zum Verbleib von Pflanzenschutzmitteln im Boden, im Wasser und in der Luft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft durchgeführt. Die von den Antragstellern im Rahmen des Zulassungsverfahrens vorgelegten Versuchsergebnisse werden im Hinblick auf das Abbau- und Verteilungsverhalten sowie auf die Akkumulation von Pflanzenschutzmitteln im Boden, im Wasser und in der Luft sowie auf moegliche Auswirkungen auf Folgekulturen, Rueckstandsbildung in Folgekulturen und die Wahrscheinlichkeit des Eindringens in das Grundwasser ausgewertet.
Das Projekt "Shelf Gradual Environmental Change versus Single Catastrophe - Identifying Drivers of Mammalian Evolution (Sunda Shelf)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. durchgeführt. The diversity of life is not evenly distributed across the planet. A few areas, so-called biodiversity hotspots, harbour the majority of all species. Although this pattern is well-described, a central question of evolution remains unresolved: What are the drivers shaping high biodiversity, particularly in tropical rainforests? Answering the question was impossible thus far, because at least one of three essential components was not available for study. These are: 1) a fossil record as logfile of species histories, 2) past climate data, needed to reconstruct habitat changes, and 3) knowledge about the ability of species to adapt to changing environments. Recent methodological advances enable us now for the first time to investigate these three components simultaneously in a biodiversity hotspot where they are all attainable: the Sunda Shelf in Southeast Asia (SE Asia). By combining climate reconstructions, molecular genetic data and species distribution data from the Late Pleistocene (126-13.7 thousand years ago; kya) to the present we can evaluate the impact of two key drivers shaping biodiversity: gradual climate change versus a single catastrophic event. The results also allow us to assess the long-term consequences of the current (man-made) biodiversity crisis.
Das Projekt "Analyse der Verbreitung von Farn- und Blütenpflanzen in Naturräumen der Südpfalz unter Einbezug standörtlicher und landschaftsgenetischer Fragestellungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Koblenz-Landau, Abteilung Landau, Institut für Biologie durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Dokumentation des aktuellen Vorkommens indigener und synanthroper Pflanzensippen im Gebiet Verbreitungskarten in 1/64 Messtischblattraster). Durch Vergleich der aktuellen Verbreitung der Pflanzensippen mit historischen Quellen (Lit., Herb., hist. Karten, Luftbild) soll der Florenwandel dargestellt werden.
Das Projekt "Versuche zur Uebertragung von Mikroorganismen durch synanthrope Fliegen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie, Professur für Angewandte Ökologie und Vorratsschutz durchgeführt. In Laboratoriumsversuchen wurde die Dauer und der Umfang einer Kontamination von Fliegen mit Bakterien und Pilzen nach kuenstlicher Infektion untersucht. In Einzeluntersuchungen wurde ermittelt, welche Teile des Fliegenkoerpers in erster Linie fuer die Uebertragung in Frage kommen.
Das Projekt "Entwicklung eines innovativen biotechnologischen Verfahrens zur Herstellung bioabbaubarer Polymere durch erstmaligen Einsatz rekombinanter Hefen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle, Sektion Umweltmikrobiologie durchgeführt. 1. Motivation: Polyhydroxyalkansäuren (PHA) sind seit langem bekannt, sie haben kommerziell attraktive Eigenschaften. Sie können von vielen Prokaryoten synthetisiert werden. Die Eigenschaften lassen sich maßschneidern, und für die Synthese können unterschiedlichste Kohlenstoffverbindungen genutzt werden. Diese Polyester versprechen vielfältige Anwendungen und es besteht Bedarf. Sie haben trotzdem noch keinen wirklichen Markt gefunden; sie sind zu teuer und bestehen deshalb nicht in der Konkurrenz mit den eingeführten sog. Kunststoffen. Die Ökonomie zu verbessern, ist eine große Herausforderung an Wissenschaft und Technik. Versucht wird, entwickelte Technologien zu verbessern; gesucht wird nach preisgünstigen und effektiver wandelbaren Rohstoffen, ebenso nach anderen Produzenten. Vor ca. 10 Jahren wurde begonnen, Organismen genotypisch zu optimieren und PHA-Bildner zu 'erzeugen'. Zuerst wurden Pflanzen 'bearbeitet' (darunter Arabidopsis thaliana), kurz danach auch die Backhefe Saccharomyces cerevisiae. Die Erfolge sind bis heute nicht so beeindruckend, so dass es sinnvoll erscheint, nach weiteren Organismen als 'Zellfabriken' zu suchen. Wie Ölpflanzen eine Prädisposition haben könnten, so sollte dieses auch für Hefen gelten, die als Fettproduzenten bekannt sind. Gewählt wurden deshalb für dieses Projekt Spezies der Gattung Debaryomyces. Vergleichend untersucht werden sollten Saccharomyces cerevisiae und Arxula adeninivorans. 2. Ergebnisse: Es ist gelungen, in den o.g. Hefen die genetische Information zur Synthese von Polyhydroxyalkansäuren zu etablieren und aktiv zu exprimieren. Die in vitro Aktivitäten der drei für die Synthese erforderlichen Enzyme sind hoch, höher als theoretisch für bestimmte Synthesegeschwindigkeiten erforderlich. Die Transformanten vermögen auch tatsächlich PHB/HV zu synthetisieren. Obwohl sie noch in keinem Parameter (der Aussagen über die Ökonomie macht) mit den für bakterielle Wildtypen bekannten Werten konkurrieren können, so sind doch die erreichten Konzentrationen ca. 12mal höher als die für Saccharomyces cerevisiae publizierten Spitzenwerte (Leaf et al. 1996, Poirier et al. 2001). Unsere Versuche, durch phänotypische Maßnahmen (siehe Projektantrag) die Leistungen der Transformanten zu steigern, brachten nicht den gewünschten Erfolg. Die Hintergründe konnten nicht aufgeklärt werden. Die Tatsache, dass die genannten Organismen PHA-Bildung als Stressantwort nicht im Programm haben, lässt vermuten, dass sie Imbalancen auf andere Weise meistern, indem sie zum Beispiel Überschuss in anderen als den gewünschten Verbindungen 'ablagern'. Wenn diese Überlebensstrategien 'greifen' und nicht abgeschaltet werden (können), geht Kohlenstoffskelett für das gewünschte Zielprodukt verloren. Für Gärhefen trifft dies zu. Für oleogene Hefen kann nicht endgültig ausgeschlossen werden, dass sie weiterhin Lipide bilden. Der Flaschenhals konnte nicht lokalisiert werden. usw.
Die Art war im 19. Jahrhundert in Bonn synanthrop etabliert (Bertkau 1880) und wurde in Deutschland seither nicht mehr gefunden. Da die synanthrope Spinnenfauna aber immer noch ungenügend untersucht ist und die Art aktuell auch aus Nachbarländern bekannt ist, wird nicht von einem Aussterben ausgegangen. Akteller Bestand und Bestandstrends in Deutschland unbekannt.
Das Projekt "Konsequenzen des Klimawandels für die Nachhaltigkeitsziele zum Pflanzenschutzmitteleinsatz - Studie zur Effizienz und Zulänglichkeit der Maßnahmen der Bundesregierung für die Erreichung der Umweltziele zum nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI), Institut für Strategien und Folgenabschätzung durchgeführt. Im Zuge des Klimawandels sowie der Anpassungsmaßnahmen im Bereich des Energie- und Landwirtschaftssektors sind relevante Veränderungen in den Rahmenbedingungen für den Einsatz von Pflanzenschutzmittel in den verschiedenen Anwendungsbereichen zu erwarten. Direkte Auswirkungen des Klimawandels mit Relevanz für den Mitteleinsatz sind Änderungen im Schaderregerdruck (z.B. Eichenprozessionsspinner) oder im Spektrum der auftretenden Schaderreger mit z. T. neu eingewanderten und/ oder invasiven Arten (z.B. Maiswurzelbohrer oder Ambrosia). Die Ausweitung des Anbaus von Energiepflanzen als einer der wichtigen Bausteine der Klimaschutzstrategie der Bundesregierung wirkt sich indirekt auf (a) die Intensität des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln sowie (b) das ökologische Potenzial der Agrarlandschaft aus. Dadurch können nachteiligen Effekte auf die Biodiversität in der Agrarlandschaft, die unvermeidbar mit dem Pflanzenschutzmitteleinsatz verbunden sind, möglicherweise nicht mehr kompensiert werden. Auch der Biomasseanbau ist daher in einer Weise zu gestalten, dass der Agrarlandschaft ein ausreichendes ökologisches Wiedererholungspotential erhalten bleibt, so z.B. durch Förderung diversifizierter, ökologisch vorteilhafterer Kulturfolgen. Im Vorhaben sollen Klimawandel-bedingte Veränderungen und Anpassungsmechanismen mit direkten und indirekten Auswirkungen auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln identifiziert und hinsichtlich ihrer Relevanz bewertet werden. Potentielle Zielkonflikte zwischen Klimaschutz und/ oder der Anpassungsstrategien zum Klimawandel einerseits und den Zielvorgaben der RL 2009/128/EG andererseits sind zu identifizieren und Umsetzungsszenarien für deren Lösung bzw. Minimierung sowie zur Nutzung potentieller Synergien vorzuschlagen. Ein besonderer Fokus ist auf mögliche Synergien im Bereich der Gestaltung des Biomasseanbaus zu legen, da diese einerseits Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung, die sie sich im Sektor Pflanzenschutzmittel gesetzt hat, ...