Neue UBA-Broschüre „Rund um das Trinkwasser“ In vielen Ländern gehört eine kostenlose Karaffe Leitungswasser auf dem Tisch zum guten Ton. Wer bei uns im Restaurant darum bittet, dem quittieren die Kellner dies oft mit einem Naserümpfen. Dabei ist das Leitungswasser in Deutschland im internationalen Vergleich Spitze: „Das deutsche Trinkwasser hat eine durchweg hohe Qualität. Es wird umfassend und regelmäßig kontrolliert, kostet wenig und ist vermutlich das einzige Lebensmittel, das man nicht mühsam nach Hause tragen muss“, sagt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA). Doch wo kommt das Trinkwasser her, wo geht es hin und warum ist bleifrei plötzlich super? Diese und viele weitere Fragen beantwortet jetzt umfassend die UBA-Broschüre „Rund um das Trinkwasser“ des UBA. Fragen ob das Trinkwasser sicher ist, erreichen das UBA immer wieder. Der neue Ratgeber informiert daher ausführlich und offen über alles Wissenswerte rund um die gesundheitliche Bewertung von im Trinkwasser gelösten Stoffen wie Kalzium, Magnesium oder Nitrat. Er erklärt verständlich, wie es gelingt, Krankheitserreger aus dem Leitungswasser fernzuhalten. Der Ratgeber informiert auch über die technischen und logistischen Aspekte der Trinkwasser-Verteilung. Ein Baustein, der über die Qualität entscheidet, sind beispielsweise die Verteilungsnetze: In gerader Linie messen sie in Deutschland über 500.000 Kilometer und könnten damit die Erde über 12 Mal umspannen. Der Herausforderung, sie ständig dicht zu halten und vor Korrosion zu schützen, stellen sich die deutschen Wasserversorger auch im internationalen Vergleich mit großem Erfolg. Genauso wichtig wie ein intaktes Verteilungsnetz ist die richtige Abstimmung des Materials der Leitungen in Haus oder Wohnung auf die regionale Wasserqualität. So eignen sich blanke Kupferrohre beispielsweise nicht für alle Trinkwässer, hier ist Fachwissen gefragt. UBA-Präsident Flasbarth rät vor allem Heimwerkerinnen und Heimwerkern zur Umsicht: „Arbeiten an der Trinkwasser-Installation sollte man nur einem Fachbetrieb überlassen, der beim regionalen Wasserversorger gelistet ist. Nur dann ist auch sichergestellt, dass die richtigen Materialien verwendet werden und dass Krankheitserreger wie Legionellen in der Trinkwasser-Installation weder im Warm- und noch im Kaltwassersystem eine Chance haben.“ Und warum ist bleifrei jetzt super? Ab Dezember 2013 ist der neue Grenzwert für Blei im Trinkwasser von 0,010 Milligramm pro Liter einzuhalten und dies wird nur ohne Bleileitungen möglich sein. Diese gibt es aber ohnehin nur noch äußerst selten. Der Ratgeber des UBA „Rund um das Trinkwasser“ ist der erste einer Reihe von Broschüren, in denen das UBA die Öffentlichkeit in nächster Zeit ausführlich über das Trinkwasser in Deutschland informieren wird.
Mehr als 70 Prozent des deutschen Trinkwassers werden aus Grundwasser gewonnen. Allzu selbstverständlich nehmen wir im Alltag die Versorgung mit diesem lebensnotwendigen Gut wahr – Wasser in Lebensmittelqualität kommt in Deutschland aus dem Wasserhahn. Lediglich wenn uns die Rechnungen für den Verbrauch ins Haus flattern, prüfen wir kritisch die Ursachen für die geforderten Preise. Und bis zum Grundwasser – dem unsichtbaren Schatz – dringen unsere Überlegungen dabei nur selten vor. Veröffentlicht in Broschüren.
Gesetzliche Normen und Vorgaben sollen die Qualität und Sicherheit unserer Lebensmittel gewährleisten und die Ansprüche von Verbraucherinnen und Verbrauchern erfüllen. Darüberhinausgehende Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH), die die äußere Qualität und Ästhetik von Obst und Gemüse betreffen, können zu Lebensmittelverlusten und zusätzlichem Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln führen. Sie erschweren bzw. verhindern die Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse. In einem Sachverständigengutachten hat das Umweltbundesamt untersuchen lassen, welche Auswirkungen die hohen Produktions- und Qualitätsstandards des Lebensmitteleinzelhandels auf die Umwelt haben und welche Alternativen bereits bestehen bzw. möglich wären. Veröffentlicht in Texte | 72/2020.
Kompetenz für ein lebenswertes Land Heute begeht das LANUV in einer Festveranstaltung auf Zeche Zollverein in Essen sein 10 jähriges Bestehen und stellt dazu den Bericht „10 Jahre LANUV – Kompetenz für ein lebenswertes Land“ vor. Für NRW-Umweltminister Johannes Remmel ist das Jubiläum Anlass, die Leistungen der Fachbehörde zu würdigen: "Das LANUV und seine kompetenten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unzweifelhaft wichtige Partner meines Ministeriums. Ihre Datensammlungen, Ihre Analysen und Ihre Empfehlungen sind eine wichtige Grundlage für Politik, Verwaltung und Kommunen. Das LANUV ist nicht nur die wissenschaftlich-analytische Stütze des Ministeriums. Es ist zugleich auch Seismograph für langfristige Entwicklungen in den verschiedenen Bereichen. Mit der Gründung des LANUV im Jahre 2007 wurden die Themenbereiche Natur, Umwelt und Verbraucherschutz erstmalig unter einem Dach zusammengeführt - und wir können heute sagen: das war die richtige Entscheidung." Dr. Thomas Delschen, Präsident des LANUV: „Die Wurzeln der nordrhein-westfälischen Behörden im Natur- Umwelt und Verbraucherschutz reichen mehr als 70 Jahre zurück. Dieser enorme Erfahrungsschatz hilft uns heute bei der Bearbeitung aktueller Herausforderungen.“ Am 01.01.2007 entstand aus etlichen Vorgängerbehörden das heutige Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Das ist Gelegenheit Bilanz zu ziehen und nach vorne zu schauen. Stand in den 1960er und 70er Jahren die „Reparatur“ offensichtlicher Umweltschäden wie Smog, Fischsterben und wilde Müllkippen im Vordergrund behördlicher Umweltschutzbemühungen, so sind die Aufgaben und Herausforderungen an eine moderne Fachbehörde wie das LANUV inzwischen wesentlich umfangreicher und komplexer geworden. Mit umfassenden Mess- und Monitoringsystemen wird heute der Zustand von Natur, Luft, Wasser und Boden kontinuierlich überwacht und bewertet. Fast 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiten an den drei Hauptstandorten Recklinghausen, Essen und Düsseldorf. Hinzu kommen Labore, Wasserkontrollstationen, das Laborschiff „Max Prüss“, zwei Sondereinsatzfahrzeuge, Forschungsstellen und weitere spezialisierte Standorte wie z. B. das Artenschutzzentrum in Metelen, in dem behördlich beschlagnahmte Tiere aufgenommen werden oder die Natur- und Umweltschutzakademie des Landes Nordrhein-Westfalen. Das LANUV nimmt heute auch Aufgaben des vorsorgenden Verbraucherschutzes wahr. So werden zusammen mit den Unteren Verbraucherschutzbehörden und den Chemischen- und Veterinäruntersuchungsämtern (CVUÄ) die Qualität von Lebensmitteln überwacht und der Einsatz von Medikamenten in der Tierhaltung kontrolliert. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“ so LAUNV-Präsident Dr. Delschen anlässlich der Feierstunde auf Zeche Zollverein an einigen Beispielen: „Die Staubbelastung und die Schwefeldioxidbelastung in der Luft konnte drastisch reduziert werden. Die Jahresmittelwerte der Luftkonzentration für Dioxine sind im Ruhrgebiet seit 1988 um mehr als 90 % zurück gegangen, entsprechend hat z.B. auch die Dioxinkonzentration in der Rohmilch um ca. 75 % abgenommen. Der Flächenanteil der Naturschutzgebiete in Nordrhein-Westfalen ist seit Mitte der 80er Jahre von gerade mal 0,5 % über 4 % bis Ende der 90er Jahre auf nunmehr gut 8 % bis heute angestiegen. Damit sind wichtige Vorgaben der EU wie z.B. die EU-Vogelschutz- und die EU-Fauna-Flora-Habitatrichtlinie umgesetzt worden“. Trotz aller Erfolge stellen sich neue Herausforderungen. Beispiele sind: Klimawandel Messungen zeigen, dass der Klimawandel auch in Nordrhein-Westfalen angekommen ist, Starkniederschläge und Hitzewellen nehmen tendenziell zu. Um den Ausstoß klimarelevanter Gase zu reduzieren erarbeitet das LANUV Planungsgrundlagen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen. Gleichzeitig werden Auswirkungen des Klimawandels untersucht und dokumentiert, damit rechtzeitig Klimaanpassungsmaßnahmen ergriffen werden können. Grundwasserbelastung Eine weiteres, nach wie vor ungelöstes Problem sind die regional sehr hohen Nitrat- und Pflanzenschutzmittelgehalte im Grundwasser. Mit dem engmaschigen Grundwassermessnetz wird zeigt, dass in Gebieten mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung hier nach wie vor Anlass zur Besorgnis besteht. Schadstoffbelastung in Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen Schadstoffbelastungen in Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen wie Sonnenkappen, Schmuck, Handyhüllen oder Lederschuhen stellen nach wie vor Herausforderungen dar. Globale Handelsströme und größer werdender Strukturen erhöhen hier den Handlungsbedarf. Verlust an Pflanzen- und Tierarten Die Monitoringprogramme des LANUV zeigen, dass in der Agrarlandschaft artenreiche Wiesen und Weiden, bestimmte Insektenarten, typische Feld-Vogelarten wie beispielsweise Rebhuhn und Kiebitz, aber auch Säugetiere abnehmen. Spezielle Verträge mit Landwirten (Vertragsnaturschutz) werden vom LANUV koordiniert und sind ein zentrales Instrument zum Gegensteuern. Tierschutz Der Einsatz von Tierarzneimitteln in der Mast, die sogenannten nicht-kurativen Eingriffe (also z. B. das Schnäbelkürzen oder das Kupieren von Schwänzen) bis hin zu Tierschutz-konformen Stalleinrichtung hängen miteinander zusammen und bestimmen Tiergesundheit, „Tierwohl“ und letztendlich auch Medikamentenrückstände in der Umwelt. Wissenstransfer Eine hohe Transparenz von Daten und Fakten, die zeitnahe Vermittlung von Erkenntnissen über elektronische Medien und der Wissenstransfer hin zu nachfolgenden Generationen lassen Umweltbildung, das Internet und auch die sozialen Medien zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dr. Delschen: „Die aktuellen Herausforderungen im Natur-Umwelt- und Verbraucherschutz sind zunehmend komplexer geworden und erfordern deutlich mehr fachübergreifende Zusammenarbeit als früher. Diese Entwicklung ist längst nicht abgeschlossen. Deswegen sind 10 Jahre LANUV für mich ein Zwischenstopp in der über 70 jährigen Tradition der Behörden im Natur- Umwelt- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalens.“ Mehr: www.lanuv.nrw.de Pressemitteilung
Um die Ziele der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu erreichen, sind weitreichende Transformationen der bestehenden Konsum- und Produktionsmuster erforderlich. Das Nationale Programm für nachhaltigen Konsum (NPNK) wurde im Februar 2016 von der Bundesregierung verabschiedet. Es stellt dar, wie die Bundesregierung in Deutschland nachhaltigen Konsum fördern will. Bislang kann das Programm jedoch kaum nennenswerte Erfolge vorweisen. Das Programm sieht vor, dass es regelmäßig evaluiert wird. Deshalb wurden im Rahmen eines Forschungsprojektes die Konzeption und Umsetzung des Programmes untersucht. Auf Basis der Forschungsergebnisse wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet. Die Handlungsempfehlungen bestehen aus zwei Teilen. Der vorliegende Teil zwei der Handlungsempfehlungen adressiert relevante Instrumente nachhaltigen Konsums. Teil eins der Handlungsempfehlungen adressiert die Konzeption und Institutionalisierung des Programms. Nach einer Einleitung werden grundsätzliche Typen von Politikinstrumenten vorgestellt und die Diskussion um "harte", "weiche", "starke" und "schwache" Instrumente für nachhaltigen Konsum wird aufbereitet. Ziel ist es, zu einem besseren Verständnis eines synergetischen Zusammenspiels von "weichen" und "harten" Maßnahmen innerhalb von ("starken") Instrumentenbündeln zur Förderung eines nachhaltigen Konsums beizutragen. Auf dieser Basis werden in Kapitel 3 Handlungsempfehlungen für Instrumenten- bzw. Maßnahmenbündel gegeben in drei Bedürfnisfeldern mit einem hohen Umweltentlastungspotenzial - Bauen, Sanieren und Wohnen, Mobilität und Ernährung - sowie im bedürfnisfeldübergreifenden Querschnittsbereich Energieverbrauch und CO2-Intensität genutzter Energien. Die Maßnahmenbündel adressieren Konsumaktivitäten, die innerhalb der genannten Bereiche besonders umweltrelevant sind. Die empfohlenen Maßnahmenbündel stehen unter folgenden zentralen Leitsätzen: (1) Bedürfnisfeldübergreifend: Energiepreise sollen "die ökologische Wahrheit" sagen. (2) Bauen und Wohnen: Die energieeffizientesten Geräte sollen Mainstream werden; Baustoffpreise sollen "die ökologische Wahrheit" sagen; Energetische Sanierung von Gebäuden beschleunigen. (3) Mobilität: Flugverkehr reduzieren; Höchstgeschwindigkeiten festlegen bzw. reduzieren; Dienstwagenbesteuerung nachhaltig ausgestalten. (4) Ernährung: Pflanzlicher Nahrung den Vorrang einräumen, Landwirtschaft ökologisieren, Lebensmittel nach ökologischer Qualität verpflichtend kennzeichnen. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Gushing in Bier" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Analytik Fulda durchgeführt.
Das Projekt "Untersuchung zum Transfer von Dioxinen und PCB im Pfad Boden-Huhn-Ei bei Hühnern aus Freilandhaltung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Institut für Tierwissenschaften (ITW) durchgeführt. Mit diesem Projekt sollen Dioxin- bzw. PCB-Gehalte im Boden ermittelt werden, die eine Haltung von Legehennen zur Eiproduktion in Freilandhaltung ermöglicht, ohne dass Höchstgehalte des Lebensmittelrechtes überschritten werden. Das Ziel dieses Projekts ist es, bei der Freilandhaltung von Hühnern auf 3 unterschiedlich mit Dioxinen und PCB belasteten Böden die Dioxin- und PCB-Gehalte im Fleisch der Hühner sowie in den Eiern über einen Zeitraum von ca. 6 Monaten zu ermitteln. Aus diesen Daten werden die Dioxin- und PCB-Gehalte abgeleitet, die eine gefahrlose Haltung von Legehennen zur Eiproduktion in Freilandhaltung ermöglichen. Dazu werden Hühner auf 3 Teilflächen mit unterschiedlichen Bodengehalten eingestallt und über 6 Monate in Freilandhaltung gehalten. Der am Standort Duisburg vorliegende und im Ballungsraum von NRW typische Bodengehalt von ca. 20 ng Dioxine (TEQ)/kg stellt dabei die Obergrenze der Belastung dar. Im gleichen Areal befindet sich eine Fläche, die geringere Gehalte (ca. 13 ng Dioxine/kg) aufweist. Die Dioxin- und PCB-Gehalte der dritten Fläche mit dem niedrigsten Bodengehalt von ca. 5 ng Dioxine/kg wurden durch Einfüllen eines geringer belasteten Bodens aus der Region erreicht und dient als Kontrollgruppe. Auf jedem dieser 3 Versuchsparzellen wird ein Hühnerstall für jeweils 24 Hühner errichtet. Um die Dioxin- und PCB-Gehalte im Fleisch der Hühner mit den Gehalten in den Eiern vergleichen zu können, werden im Lebensalter 18, 24, 30 und 42 Wochen von jeder Teilfläche Hühner getötet und das Muskelfleisch auf die Gehalte an Dioxinen und PCB untersucht. Zusätzlich werden von jeder Teilfläche im Lebensalter von 18, 24, 30, 36 und 42 Wochen Eiproben entnommen und untersucht.
Liebe Leserin, lieber Leser, gerade jetzt im Sommer ist Trinkwasser aus dem Hahn der ideale Durstlöscher: gesund, umweltfreundlich und preiswert. Damit das auch so bleibt, möchte das UBA auf ein drängendes Problem hinweisen: die Belastung unseres Grundwassers mit Nitrat durch die intensive Landwirtschaft. Mehr dazu in diesem Newsletter. Empfehlen möchten wir Ihnen außerdem unsere frisch erschienene Jahrespublikation "Schwerpunkte 2017" – diesmal unter anderem zum Thema Innenraumluft – und unseren neuen Erklärfilm zu "Fast Fashion" – den Schattenseiten der schnelllebigen und günstigen Mode. Des Weiteren im Fokus: der Verkehr. Damit Deutschland seine Klimaziele erreicht, muss schnellstens umgesteuert werden. Weiteren Handlungsbedarf in Sachen Umwelt- und Klimaschutz zeigt unsere neue Broschüre „Daten zur Umwelt 2017“ auf. Aber auch Erfolge gibt es in dieser Newsletter-Ausgabe zu vermelden: Bei der grünen Stromerzeugung endete das erste Halbjahr 2017 mit einem Rekordmonat – und Wilma, UBAs erster Schimmelspürhund, hat erfolgreich ihre Prüfung gemeistert. Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Der Preis der Überdüngung: Zu viel Gülle & Co. könnten Wasser teurer machen Wird mehr Dünger ausgebracht, als Pflanzen und Boden aufnehmen können, belastet das das Grundwasser. Quelle: countrypixel / Fotolia.com Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und in Deutschland von bester Qualität. Das wird auch in den kommenden Jahren so bleiben. Doch zu welchem Preis? In mehr als 27 Prozent der Grundwasserkörper in Deutschland wird die Qualitätsnorm der EU-Wasserrahmenrichtlinie für Nitrat von 50 Milligramm pro Liter überschritten. Auch in der Trinkwasserverordnung ist dieser Grenzwert festgelegt. Er soll sicherstellen, dass bei Aufnahme des Wassers in üblichen Mengen keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen hervorgerufen werden. Um diesen Grenzwert einzuhalten, ergreifen Wasserversorger zum Teil seit Jahren Maßnahmen, die sich bereits heute auf die Trinkwasserpreise auswirken. So müssen sie zum Beispiel tiefere Brunnen bohren oder auf unbelastete Grundwasservorräte ausweichen, um durch das Beimischen von unbelastetem Wasser den Grenzwert einzuhalten. Betroffen sind vor allem Regionen, in denen viele Nutztiere gehalten und deshalb zu große Mengen Gülle und Mist ausgebracht werden, sowie Regionen, in denen viel Mineraldünger für Obst-und Gemüseanbau eingesetzt wird. Wird die Überdüngung auf diesen Standorten nicht bald zurückgefahren, könnte der Nitratgehalt des Grundwassers stark ansteigen, warnt das UBA. Denn das Reservoir an Stoffen, die im Untergrund für einen Abbau von Nitrat sorgen, erschöpft sich nach und nach, sodass es innerhalb kurzer Zeit zu einem sprunghaften Anstieg der Nitratbelastung kommen kann. Eine neue Studie im Auftrag des UBA zeigt: Wenn die Wasserversorger keine Ausweichmöglichkeiten mehr haben, müssen sie das Rohwasser technisch aufwändig reinigen. Dies könnte eine Steigerung der Trinkwasserpreise in den betroffenen Regionen von 32 bis 45 Prozent (je nach Belastung und Aufbereitungsmethode) bedeuten. Verfahren, mit denen Nitrat aus dem Trinkwasser entfernt werden kann, sind teuer – wesentlich teurer als Vorsorgemaßnahmen: Die im Juni 2017 in Kraft getretenen neuen Regelungen der „Verordnung zur Neuordnung der guten fachlichen Praxis beim Düngen“ werden die Landwirtschaft nach Schätzung des Bundeslandwirtschaftsministeriums etwa 112 Millionen Euro im Jahr kosten. Werden die Nitrateinträge ins Grundwasser nicht zurückgefahren, kann dies nach Berechnungen der UBA-Studie die Wasserversorger – und damit die Verbraucherinnen und Verbraucher als Trinkwasserkunden – zwischen 580 und 767 Millionen Euro pro Jahr kosten. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: „Mit den Neuregelungen in der Düngeverordnung wurden lange überfällige Schritte eingeleitet, die hoffentlich die Belastungen so weit senken, dass den Trinkwasserkunden die teure Aufbereitung erspart bleibt. Wichtig sind jetzt eine konsequente Umsetzung und verstärkte Kontrollen in den betroffenen Regionen. Falls sich diese Belastungen nicht verringern, müssten weitere und strengere Auflagen für die Landwirtschaft erfolgen.“ Auf Kritik der Bauernverbände an der Studie hat das UBA in offenen Briefen Stellung genommen. „Subventionen spielen eine unselige Rolle“ UBA-Präsidentin Maria Krautzberger im Interview mit der Frankfurter Rundschau über den Diesel-Skandal, Schadstoffe, Glyphosat und die deutsche Landwirtschaft (23.07.2017) Alles OK in Bad und WC? So werden Sie Schmutz, Schimmel und verstopfte Rohre nachhaltig los Welche Folgen haben Reinigungsmittel auf die Umwelt? Marcus Gast, UBA-Experte für Wasch- und Reinigungsmittel, in der Sendung "Haushalts-Check" des WDR-Fernsehen (ab Minute 16; 31.05.2017) Asbest und die Folgen: Die tödliche Faser Dr. Heinz-Jörn Moriske vom UBA in der Sendung „Marktplatz“ des Deutschlandfunks (08.06.2017) Bahn frei fürs Fahrrad: Neues Radgesetz in Berlin Wem gehört die Straße? Wie können Radfahrer sicherer durch die Stadt kommen? Politik, Stadtplaner und Umweltschützer setzen sich für ein Umdenken im Stadtverkehr ein. Dr. Katrin Dziekan vom UBA und weitere Gesprächsgäste in der Sendung "Länderzeit" des Deutschlandfunks (14.06.2017) Wasserkosten: Preis der Gülle Das Umweltbundesamt warnt, dass die hohe Nitratbelastung im Grundwasser die Wasserversorger vor Probleme stellt. Artikel in der Süddeutschen Zeitung (10.06.2017) Sand zum Bauen wird knapp Wüstensand gibt es genug. Weltweit wird aber der grobkörnigere Meeres- und Küstensand knapp, der zum Bauen benötigt wird. UBA-Experte Hermann Kessler spricht in der Radiosendung "Notizbuch" (Bayern 2) von wahrer Ausbeutung. (29.06.2017) Deutschlands Schadstoffgedächtnis Jeden Tag sind wir vielen verschiedenen Umweltgiften ausgesetzt. Die Umweltprobenbank dokumentiert, welche Stoffe sich in uns anreichern – und verboten werden sollten. UBA-Toxikologin Dr. Marike Kolossa im SWR-Fernsehen (13.07.2017) ... ein Hund beruflich im UBA? (Folge 2) Hündin Wilma und UBA-Mitarbeiterin Dr. Kerttu Valtanen mit dem Zertifikat des BSS Quelle: Umweltbundesamt Geschafft! UBA-Terrierdame Wilma – wir berichteten in UBA aktuell 5/2015 – ist nun anerkannter Schimmelspürhund. Fehlerfrei absolvierte sie sowohl die Wesensprüfung als auch die Suchprüfung des Bundesverband Schimmelpilzsanierung e.V. (BSS). Mit ihrer Halterin Dr. Kerttu Valtanen aus dem UBA-Fachgebiet „Mikrobiologische Risiken“ hat die heute zweijährige Parson Russel-Hündin seit ihrem dritten Lebensmonat das Aufspüren zehn verschiedener Schimmelpilzarten und mehrerer Bakterienarten auf verschiedenen Baumaterialien wie Gipskarton oder Mineralwolle trainiert. Die Zertifizierung von Spürhundteams durch die BSS-Prüfung ist ein wesentlicher Beitrag, um die Qualität der Schimmelspürhunde in Deutschland langfristig zu verbessern. Zurzeit gibt es in Deutschland zehn BSS-zertifizierte Hunde. Unter aktiver Mitarbeit des UBA wurden auch internationale Seminare und Workshops zum fachlichen Austausch zwischen Spürhundeführerinnen und -führern organisiert. Mit hochwertiger, seriöser Schimmelspürhundearbeit ist es möglich, verdeckte Schimmelschäden erfolgreich zu lokalisieren. Für das UBA ein Thema, da solche Schäden auch ein Gesundheitsrisiko sein können. In Zukunft soll Hündin Wilma in UBA-Studien zur Suche verdeckter Schimmelschäden eingesetzt werden. Aber auch ihr Training geht weiter, denn auch ein Schimmelspürhund lernt nie aus.
Das Projekt "Gentechnisch hergestelltes Chymosin - Das Praeparat CHY-MAX von Pfizer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V. durchgeführt.
Das Projekt "Daphnia hybrids" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Konstanz, Limnologisches Institut durchgeführt. Hybrids of the water flea Daphnia occur in many lakes. However, little is known about the factors that cause the success of Daphnia hybrids. In a joint project of two laboratories we study the possible role of biotic interactions in the maintenance of a Daphnia hybrid complex. Daphnia hyalina, D. galeata and their hybrids occur in Bodensee and in Greifensee. The parent species are more abundant in Lake Constance, while hybrids dominate in Greifensee. Both lakes differ in important aspects (morphometry, trophic state), which is reflected by different biotic influences con Daphnia. Compared to Lake Constance, Daphnia in Greifensee are more often exposed to low quality food (toxic blue-greens) and have less of a refuge from fish predation (due the anoxic hypolimnion). Differences between both lakes in the invertebrate predation regime and in the parasite load of Daphnia are very probable. Besides field sampling programmes, we want to establish a collection of about 50 Daphnia clones from both lakes (parent species and hybrids, recent clones and old clones hatched from sediment cores). These clones will be used for life history experiments in the laboratory to test the influences of low quality food, of fish kairomones, of invertebrate predator kairomones and of a protozoan parasite. Food quality and invertebrate predator experiments will be done in Konstanz; parasite and fish experiments will be done in Dübendorf.