Das Projekt "In vitro-Untersuchungen zur Biobeständigkeit und biologischen Reaktivität natürlicher und künstlicher Mineralfasern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Lehrstuhl für Phytopathologie durchgeführt. Mit Hilfe einfacher in vitro-Testsysteme sollen die Zusammenhänge zwischen oxidativem Potential als Maß für die Toxizität künstlicher Mineralfasern und Massenverlust bzw. Veränderung der Faseroberfläche als Maß der Biobeständigkeit aufgeklärt werden. In den bisherigen in vitro-Untersuchungen wurde die Löslichkeit von künstlichen Mineralfasern anhand des Massenverlustes über die Zeit unter bestimmten Bedingungen definiert. Diese Systeme erlauben keine Aussage über den toxischen Charakter der sich auflösenden Faser. Mineralfasern mit unterschiedlichem kanzerogenen Potential sollen in das Lungensurfactant, bzw. die Gewebsflüssigkeit simulierende Medien eingesetzt werden. In regelmäßigen Abständen wird ihr oxidatives Potential in biochemischen Modellsystemen erfasst. Dabei gilt es, die oxidierenden Spezies zu charakterisieren und eine mögliche Beteiligung von Übergangsmetallen an der Reaktivität nachzuweisen. Vor Beginn und nach Beendigung der Versuchsdurchführung werden die verwendeten Fasern einer morphometrischen, chemischen und gewichtsbezogenen Analyse unterzogen. Die gewonnenen Daten sollen zeigen, ob ein kontinuierlicher Massenverlust von Mineralfasern mit einer kontinuierlichen Toxizitätsabnahme einhergeht.
Das Projekt "Verbundprojekt: Validierung der Mikrodialyse im Blut und im Zielgewebe zur Bestimmung der Konzentrations-Zeitverläufe von pharmazeutischen Prüfsubstanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Abteilung für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie durchgeführt. Die Verteilung von Medikamenten im Organismus ist nur im Tierversuch bestimmbar. Es stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, die teilweise invasiv (Biopsie), semiinvasiv (Mikrodialyse) oder nicht invasiv sind (PET, MRT). Am häufigsten jedoch sind Letalversuche, bei denen Tiere zu einem definierten Zeitpunkt nach Arzneimittelapplikation getötet werden, um anschließend die Verteilung der Substanz in den unterschiedlichen Geweben zu messen. Pro Tier kann also nur eine einmalige Bestimmung durchgeführt werden. Die Mikrodialyse ermöglicht mehrere Untersuchungszeitpunkte pro Tier. Über eine implantierte Sonde wird kontinuierlich Gewebsflüssigkeit gewonnen, in der die Konzentration der Testsubstanz gemessen wird. Mit Hilfe dieser Konzentration lässt sich nach Validierung der Methode die tatsächliche Konzentration im Gewebe errechnen. Eine solche Validierung ist jedoch bisher nur für das Mittelohr beschrieben worden. In diesem Projekt soll die Validierung der Mikrodialyse im Pankreaskarzinommodell der Ratte unter Verwendung ausgewählter Pharmaka (Suramin, Docetaxel, Gemcitabine) erfolgen. Durch die Etablierung der Mikrodialyse soll eine signifikante Reduktion der Zahl an Versuchstieren erreicht werden. Das Modell soll in vitro und anschließend in vivo durch Retrodialyse und Dauerinfusion überprüft werden. Dadurch soll ermöglicht werden, die am Tier erhobenen experimentellen Daten zur Korrektur der erhobenen Konzentrationsmessungen heranzuziehen, so dass sich die dann etablierte Methode zur Validierung der Mikrodialyse auf beliebige Gewebe in weiteren Tiermodellen übertragen ließe.
Das Projekt "Einfluss der Parasitierung durch Glyptapanteles liparidis (Hym., Braconidae) auf den Juvenilhormon-Metabolismus ihrer Wirtsraupe, Lymantria dispar (Lep., Lymantriidae)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz durchgeführt. Die Parasitierung der Raupen des Eichenschädlings Lymantria dispar (Schwammspinner) durch die endoparasitische Schlupfwespe Glyptapanteles liparidis bewirkt eine Entwicklungshemmung im letzten Wirtsraupenstadium und verhindert deren Verpuppung. Aus unseren früheren Arbeiten wissen wir, daß diese Entwicklungsstörung mit einem erhöhten Gehalt an Juvenilhormonen (JH) der Raupe in Zusammenhang steht. Der Anstieg des JH-Spiegels in der Hämolymphe parasitierter Larven wird zumindest teilweise durch eine reduzierte Aktivität der Juvenilhormonesterase (JHE), dem spezifisch JH-abbauenden Enzym, verursacht. Aufgrund der zentralen Rolle, die das Enzym JHE in der Regulation des JH-Haushaltes spielt, soll die Auswirkungen der Parasitierung auf die Expression und Aktivität dieses Enzyms untersucht werden. Während der Eiablage werden verschiedene Komponenten wie Venom, Calyxflüssigkeit mit Polydnaviren und Parasiteneier, aus deren Hüllepithel später Teratocyten hervorgehen, in den Wirtskörper abgegeben. Ein Ziel des Projektes ist es zu klären, welcher dieser Faktoren für die Verringerung der Aktivität von JHE verantwortlich ist. Darüberhinaus soll festgestellt werden, auf welcher Ebene, der transkriptionalen oder der translationalen/posttranslationalen Ebene, eine Hemmung der Proteinexpression und damit eine Reduktion der Enzymaktiviät stattfindet. Schließlich soll die Möglichkeit der Reduktion der Enzymkonzentration in parasitierten Raupen durch Aufnahme von JHE in Perikardialzellen des Wirtes oder in den von den Parasiteneiern abstammenden Teratozyten untersucht werden.