In dem aktuellen Themenauszug der Umweltforschungsdatenbank sind Forschungsprojekte zum Thema Klimawandel und zu den Folgen für Meere und Ozeane zusammengestellt, die seit 2006 neu begonnen wurden. Ergänzt wird die Dokumentation durch eine Auswertung zur Forschungsstruktur: Wie entwickelt sich die Forschung? Wer forscht? Wer finanziert die Forschung? Veröffentlicht in Dokumentationen | 03/2017.
Neues Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes zu "Perspektiven der europäischen Meerespolitik" Unsere Meere bedecken etwa 70 Prozent der Erdoberfläche und spielen - wie auch die Regenwälder - eine wichtige Rolle für Mensch und Umwelt. Die Meere sind Nahrungsquelle, sie sind Regulator für das Klima unserer Erde, sie bergen gewaltige Energieressourcen und sind Ursprung allen Lebens. Der Schutz der Meere ist deshalb besonders wichtig. Dabei geht es nach Auffassung des Umweltbundesamtes (UBA) vor allem darum, den Meeresschutz über Ländergrenzen hinweg zu bündeln und zu koordinieren. Mit der Betrachtung einzelner Sektoren - etwa Fischerei, Verkehr oder Tourismus - ist es nicht getan: „Wir brauchen eine integrative Betrachtungsweise, um die vielfältigen Probleme der Meere zielgerichtet lösen zu können. Nur so erreichen wir einen auf Dauer wirksamen Meeresschutz”, sagt UBA-Präsident Prof. Dr. Andreas Troge. Eine Bestandsaufnahme der derzeitigen Meeresschutzpolitik Europas sowie Vorschläge zur weiteren Verbesserung liefert das neue UBA-Hintergrundpapier. Unsere Meere haben zahlreiche Funktionen: Sie sind Nahrungsquelle für Mensch und Tier, sie regulieren den Klima -, Temperatur-, Kohlendioxid- und Sauerstoffhaushalt der Erde, sie bergen Energieressourcen - wie Öl, Gas oder Wellen und Strömung, sie sind Rohstoffquelle - etwa für Manganknollen, Erzschlämme, Sand oder Kies - und Lieferanten für Naturheilstoffe und Grundstoffe für Arzneimittel sowie Kosmetika. Die Meere sind Transportweg für die Seeschifffahrt und als Erholungsrüume wichtig für den Tourismus. Die starke Nutzung der Meere birgt große Gefahren für die Meeresökosysteme - etwa Überfischung, Einträge gefährlicher Stoffe, Überdüngung, Einschleppung fremder Arten sowie Verluste bestimmter Arten und Lebensräume. Zudem leiden die Meere unter den Folgen des Klimawandels - wie Anstieg der Wassertemperaturen und des Meeresspiegels sowie Versauerung durch den Eintrag des Treibhausgases CO 2 . Um die Meere vor diesen Gefahren zu schützen und eine nachhaltige Nutzung zu gewährleisten, bedarf es eines innovativen Schutzkonzeptes. Die EU-Kommission machte im Jahr 2006 mit dem Grünbuch sowie im Jahr 2007 mit dem Blaubuch Vorschläge zur künftigen europäischen Meerespolitik - und zwar sektorübergreifend. Sie setzte damit die Meerespolitik erstmals oben auf ihre Agenda. Das UBA begrüßt diese Anstrengungen. Jedoch fehlt es noch immer an einer ausgewogenen Balance zwischen Nutzung und Schutz der europäischen Meere, da die Nutzungsaspekte die Vorstellungen zur künftigen EU-Meerespolitik nach wie vor dominieren. Auch die kurz vor der Verabschiedung stehende Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie der Europäischen Union, welche zur Umweltsäule der EU-Meerespolitik werden soll, bleibt - aus Sicht des UBA - wegen ihrer sehr allgemeinen Ausformulierung in wesentlichen Punkten hinter den Anforderungen an einen anspruchsvollen Meeresschutz zurück. Der von der Helsinki-Kommission im November 2007 verabschiedete HELCOM-Ostseeaktionsplan (Baltic Sea Action Plan (BSAP)) stellt sich als europaweit erster regionaler Aktionsplan zum Schutz eines Meeresgewässers im Sinne der zukünftigen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie dar. Er stellt die Anforderungen des Meereökosystems Ostsee in den Mittelpunkt und formuliert individuelle MaÃnahmen zu dessen Schutz. 06.06.2008
Die Weltmeere bedecken 71 Prozent der Erdoberfläche. Sie beherbergen circa 230.000 Arten in einer Vielzahl von Lebensräumen, die sich von den flachen Küstenstreifen bis in die Tiefsee erstrecken. Die Meere haben vielfältige Funktionen: Sie sind Nahrungsquelle für Mensch und Tier, sie regulieren den Klima -, Temperatur-, Kohlendioxid- und Sauerstoffhaushalt der Erde, sie bergen Energieressourcen (wie Öl, Gas oder Wellen und Strömung), sie sind Rohstoffquelle (zum Beispiel Manganknollen, Erzschlämme, Sand oder Kies), Lieferanten für Naturheilstoffe und Grundstoffe für Arzneimittel sowie Kosmetika. Die Meere sind Transportweg für die Seeschifffahrt und/ wichtig als Erholungsräume für den Menschen. Veröffentlicht in Broschüren.
Das Projekt "Von El Nino zu Super - El Nino: Wie wird das Wetter beeinflusst?" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR), Forschungsbereich 1: Ozeanzirkulation und Klimadynamik, Forschungseinheit Maritime Meteorologie durchgeführt. El Niño ist die warme Phase der El Niño/Southern Oscillation (ENSO), und beschreibt die dominante Variabilität der Tropen auf Zeitskalen von Monaten bis Jahren. Obwohl ENSO im tropischen Pazifik geschieht, werden starke regionale und globale Einflüsse auf das Klima, auf die Ökosysteme der Meere und auf dem Land, und damit auch auf die Wirtschaft einzelner Länder beobachtet. Klimamodelle sagen vorher, dass El Niño sich unter dem Einfluss der globalen Erwärmung verstärken könnte, und dass sich sogenannte Super El Niños entwickeln könnten, d.h. El Niño Ereignisse, welche stärker und langlebiger sind als die stärksten im 20. und 21. Jahrhundert beobachteten Ereignisse. Es ist allerdings noch unklar, ob sich zum Beispiel die sogenannten Teleconnections, also Fernwirkungen von El Niño, linear mit der Stärke des Ereignisses im tropischen Pazifik entwickeln werden. Es ist zudem noch unzureichend erforscht, ob sich die Teleconnections selbst verändern werden. Es gibt aber Hinweise, dass sich die Teleconnections von El Niño nichtlinear verhalten, und dass daher ein Super El Niño völlig andere globale Auswirkungen haben könnte als ein historischer El Niño. Durch die Vorhersage der Klimamodelle, dass sich solche Super El Niño - Ereignisse in Zukunft häufen könnten, ist ein besseres Verständnis möglicher Nichtlinearitäten von Teleconnections nötig. Dieses Forschungsvorhagen untersucht die Nichtlinearität in der Stärke und im Charakter von El Niño Teleconnections für eine Erde in einem wärmeren Klima. Im Speziellen wird die Fernwirkung von El Niño auf die Troposphäre und Stratospähre der mittleren Breiten in der Nord- und Südhalbkugel untersucht.
Das Projekt "Klima und Küste in Expo am Meer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Oldenburg, Institut für Chemie und Biologie des Meeres, Arbeitsgruppe 'Mathematische Modellierung', Fachgebiet Mathematische Modellierung durchgeführt. Darstellung der Ergebnisse des Bund-Länderprogramms Klimaänderung und Küste auf der Expo am Meer (Expo 2000) für einen großen und diversen Besucherkreis.
Das Projekt "Neue Version des Moskauer Modells der Globalen Biosphaere (MGBM)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. durchgeführt. The Russian school of global biosphere modelling has ample experience and knowledge which should be preserved and utilized for further scientific progress. The idea is to develop a new up-to-date version of the Moscow global biosphere model in the framework of newly established European scientific co-operation, based on 1) the previous experience, 2) more detailed data bases of biosphere processes, 3) improved climatic models, 4) more powerful data processing tools and computers. The main objective of the study is the development of a hierarchy of integrated biosphere models, which would incorporate the main elements of the Earth system (atmosphere, hydrosphere, pedosphere and biota), linked with each other and with the anthroposphere by the fluxes of heat, momentum, water and the global biogeochemical cycles. The first priority in the study will be given to the problem of boundaries of the stability domain for the biosphere at the regional and global scales. The methodology to be used in the study is the analytical and simulation modelling of the Earth system, based on the hierarchical model structure. The project will be realized through the development of a hierarchy of integrated biosphere models, including the 3-dimensional (geographically explicit) integrated biosphere model, and a set of simplified conceptual models. The basic 3-dimensional integrated biosphere model will be represented by coupled climate, global (oceanic and terrestrial vegetation) biogeochemical cycles and vegetation dynamics models. The further development of this model pursues the aim of investigating not only the global-scale, but also the regional-scale processes.
Das Projekt "Der globale Kohlenstoffkreislauf und seine Veraenderung durch die Menschheit und das Klima" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Max-Planck-Institut für Meteorologie durchgeführt. The objective of the proposed study is a new assessment of the carbon cycle with emphasis on those components which control the concentration of atmospheric SO2. In particular the study focuses on an improved understanding of the processes by which CO2 released by human activities is removed from the atmosphere, such as the biosphere and the ocean; the dynamics of the global carbon cycle and in particular the sensitivity of the oceanic and terrestrial biospheric carbon pools to perturbations by climate and man. The project will provide much of the necessary scientific base information which ist needed to construct future coupled models of the physical climate system and the global carbon cycle, which are needed to reliably predict global changes resulting from different energy policy options. In order to achieve this goal a series of interdisciplinary investigations is proposed, which include observational programs, field experiments, process studies and model simulations. The proposed project unites 12 european scientific groups which have been active in carbon cycle research for many years.
Das Projekt "Sub project: Controls of carbon burial during the Lower Albian OAE 1b in the western Atlantic/western Tethys on Milankovitch time scales: Testing the climatic connection of tropical and subtropical areas as suggested by Mega-Monsoon-Hypothesis" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität zu Köln, Institut für Geologie und Mineralogie durchgeführt. In this project we anticipate to test the proposed 'super-sapropel stage' by Erbacher et al. (2001) at ODP Site 1049 in the north-eastern North Atlantic and further elaborated to the 'Mega-Monsoon-Hypothesis' by Herrle (2002) and Herrle et al. (2003a+b) for the Lower Albian Oceanic Anoxic Event 1b. We propose to investigate climate related predictions of this model for two lacations from the tropical and subtropical climate zones - the Mazagan Plateau (MP) and the Vocontian Basin (VB) - i.e., upwelling conditions, wind strength, continental runoff, organic matter productivity and water column oxygenation. We intent to generate continental and marine proxy records with a high time resolution... for both sections which will be linked via the global d13Ccar-stratigraphy. This time framework will allow to trace processes on the resolution of an individual precession cycle and can be utilized to investigate (i) the timing, causes and effects of changes in productivity and/or water-column anoxia/euxinia on massive organic carbon burial at each location, and, most important, to (ii) demonstrate the phasing of carbon burial in the tropical and sub-tropical climate belts of the eastern Atlantic and Western Tethys on one common time scale. The results of this project will not only allow to evaluate fundamentals of the Mega-Monsoon-Hypothesis, but also improve our understanding of the global climate behaviour during the Lower Albian.
Das Projekt "Teilprojekt: Die Relevanz von pH-Werten im Meerwasser und der Ozeanversauerung für das Massensterben im Unteren Jura und an der Perm-Trias-Grenze" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Fachgebiet Isotopengeochemie durchgeführt. Extreme Änderungen im System der Erde zeigen sich durch das Zusammentreffen von Massensterben mit tiefgreifenden Störungen im globalen Kohlenstoffzyklus. Solche Ereignisse werden häufig durch drastische Veränderungen im Klima oder in der Chemie der Meere verursacht, d.h. durch eine schnelle Erderwärmung, die Ausbreitung anoxischer Bedingungen auf die Schelfmeere und die Versauerung der Ozeane. Diese Prozesse haben eine katastrophale Auswirkung auf die Ökosysteme aller trophischen Ebenen und bilden wichtige Rückkopplungsmechanismen für die Funktionsweise des globalen Kohlenstoffkreislaufes ab. Um die Rolle der Ozeanversauerung für das Massensterben zu dokumentieren, sollen hochauflösende Bor-Isotopenprofile von umfassend charakterisierten marinen Karbonatgesteinen erstellt werden, welche exemplarisch die Biogeochemie zum Zeitpunkt bedeutender Ereignisse dokumentieren. Gegenstand der angestrebten Untersuchungen sind das größte Massensterben im Phanerozoikum, das Permisch-Triassische Ereignis und das Massensterben 2. Ordnung zum Zeitpunkt des bedeutenden ozeanisch anoxischen Ereignisses im Mesozoikum, im Unteren Jura (Pliensbachium/Toarcium). Dieses ermöglicht uns den pH-Wert des Meerwassers zu Beginn und während eines Massensterbens zu rekonstruieren, dessen Ursache vermutlich auch Ozeanversauerung war. Parallel dazu werden diese Proben von unseren Kollegen hinsichtlich ergänzender Proxydaten und biologischer Auswirkungen untersucht, um biogeochemische Schlüsselinformationen zu generieren, die es uns ermöglichen Hypothesen zu testen, die Massensterben mit drastischen Änderungen im pH-Wert des Meerwassers und einer Versauerung der Ozeane verbinden.
In dem aktuellen Themenauszug der Umweltforschungsdatenbank sind Forschungsprojekte zum Thema Klimawandel und zu den Folgen für Meere und Ozeane zusammengestellt, die seit 2006 neu begonnen wurden. Ergänzt wird die Dokumentation durch eine Auswertung zur Forschungsstruktur: Wie entwickelt sich die Forschung? Wer forscht? Wer finanziert die Forschung?