Das Echte Apfelmoos, Bartramia pomifornmis, ist das Moos des Jahres 2018. Es wächst in mittelgrossen, dichten Polstern an Silikatfelsen in schattiger, luftfeuchter Lage und ist leicht kenntlich an den großen, rundlichen, weit über das Polster hinausgehobenen Kapseln. Die Art ist in der temperaten bis borealen Zone der Nordhalbkugel verbreitet, wurde aber vereinzelt auch auf der Südhalbkugel nachgewiesen (Südamerika, Neuseeland). Sie kommt in fast ganz Europa vor. In den Silikatgebieten der Schweiz, Österreichs und Deutschlands ist sie verbreitet bis zerstreut, zeigt aber große Verbreitungslücken in den Tieflagen und in den Kalkgebieten. Das Echte Apfelmoos ist eine kalkmeidende Art und wächst in Spalten und auf Absätzen von Felsen, an Wegböschungen und steinigen Abhängen. Das Echte Apfelmoos wird in der Roten Liste Deutschlands auf der Vorwarnliste geführt, in den einzelnen Bundesländern reicht die Einstufung entsprechend ihrem Anteil an den silikatischen Mittelgebirgen bzw. Moränengebieten von ungefährdet bis "vom Aussterben bedroht".
Das Projekt "Connecting processes and structures driving the landscape carbon dynamics over scales (LandScales)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Institut für Landschaftswasserhaushalt durchgeführt. LandScales integrates the aquatic and terrestrial perspectives of landscape carbon dynamics within a multidisciplinary collaborative research environment, by characterising structures, processes, and fluxes across scales. The goal is to characterise carbon sequestration and release in a moraine landscape representative of landscapes of glacial origin. A major point is the scaling of carbon fluxes and underlying mechanisms from the plot to the landscape level by accounting for spatio-temporal heterogeneity of structures and functions, and to address the uncertainties of scaling approaches. These objectives are vital for optimising the C sequestration at the landscape scale and for sustaining an important ecosystem service.
Das Projekt "Teilvorhaben: Waldpflege und -entwicklung zum langfristigen Schutz des Scheidigen Gelbsterns (Gagea spathacea) in Deutschland (dargestellt am Beispiel norddeutscher Altmoränen-Standorte)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Kurt und Erika Schrobach-Stiftung durchgeführt. Im Rahmen des Bundesprogrammes 'Biologische Vielfalt' beschäftigt sich ein Forschungsvorhaben mit dem Scheidigen Gelbstern (Gagea spathacea) in Deutschland. Da die Art ihren weltweiten Verbreitungsschwerpunkt in den Moränenlandschaften Norddeutschlands hat, kommt Deutschland eine besondere Verantwortung beim internationalen Schutz der Pflanze zu. Durchgeführt wird das Projekt partnerschaftlich von dem Institut für Ökologie der Leuphana Universität Lüneburg, dem Stadtwald Lübeck, sowie der Schrobach-Stiftung. Als 'Umsetzungspartner' stellt die Schrobach-Stiftung verschiedene Wälder in der Altmoräne für die Untersuchungen zur Verfügung. Zum einen sind das Flächen mit aktuellen Gelbstern-Vorkommen, zum anderen naturnahe Waldbestände ohne Gagea spathacea. Schließlich werden auch Wälder untersucht, in denen kürzlich ein Waldumbau von Nadel- zu Laubholzbeständen stattgefunden hat und die sich nun, dauerhaft stillgelegt, zu einem natürlichen Ökosystem entwickeln können. In diesen drei Versuchsgebieten werden die Standortfaktoren bestimmt sowie Verpflanzungstests und weitere Experimente durchgeführt. Die Ziele des Projektes sind die Erforschung der Standortsbedingungen und Habitatansprüche des Scheidigen Gelbsterns in Hinblick auf die Waldgeschichte und die forstliche Nutzung eines Gebietes. Es soll ermittelt werden, ob die Art trotz der Folgen des weltweiten Klimawandels eine Überlebenschance hat und ob es möglich ist, sie in renaturierten Wäldern neu anzusiedeln. Aus den Ergebnissen werden schließlich schonende Waldbauverfahren entwickelt in Hinblick auf einen stärkeren Biodiversitätsschutz im Wald. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter http://www.schrobach-stiftung.de/gelbstern.htm. Während der Laufzeit des Projektes bietet die Schrobach-Stiftung Exkursionen zu den Projektflächen an.
Das Projekt "Entwicklung eines Indikatorsystems für Degradationsstadien von Kesselmooren mit Hilfe von Laufkäfern und Spinnen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, Institut für Biologie, Arbeitsgruppe Bodenzoologie und Ökologie durchgeführt. Due to mostly anthropogenic influence mires in Central Europe are undergoing rapid succession. We tried to indicate five degradation stages of a peculiar type of mires, so-called kettle-hole mires, which are located in the region of terminal moraines left by the pleistocene glaciation until 10,000 B.P. Using a database of more than 12,000 ground beetles belonging to more than 100 species sampled in 25 sites of various degradation, we tried to construct a bioindicatory system by the use of machine learning techniques. Model-tree induction yielded a classifier consisting of three decision-trees which was moderately successful in classifying mires into the correct degradation stage by using information about only nine species, thus breaking down the biotic information to a necessary minimum and creating an extremely parsimonious model. A translation of the decision-trees into fuzzy rule-based models increased bioindicatory efficiency: only one of ten unseen cases used for validation deviated more than one class from the correct degradation stage. At the moment, this model reflects a static picture of kettle-hole mire degradation, confirming what can be said upon macroscopic examination. Future studies must show whether also the more subtle dynamic aspects of mire degradation can be indicated by ground beetle occurrence.
Das Projekt "Entwicklung der Gehoelzvegetation in gezaeunten und ungezaeunten Vergleichsflaechen in Laubwaeldern auf Jungmoraene in Ostholstein" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Fachbereich Biologie, Ordinariat für Weltforstwirtschaft und Institut für Weltforstwirtschaft und Ökologie der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft durchgeführt. Im Fruehjahr 1990 wurden vom Institut fuer Weltforstwirtschaft der Bundesforschungsanstalt fuer Forst- und Holzwirtschaft in Laubwaeldern auf Jungmoraene im Kreis Herzogtum Lauenburg (Forsten der Hansestadt Luebeck) insgesamt 30 jeweils 100 m2 grosse gezaeunte Probeflaechen und entsprechend grosse ungezaeunte Vergleichsflaechen ausgeschieden, um die Bedeutung des Wildeinflusses auf die Bodenvegetation und die Verjuengung dieser Waelder zu untersuchen. Bei der Auswahl der Flaechen wurde ein Gradient von naehrstoffarmen, sauren Boeden bis hin zu gut mit Naehrstoffen versorgten Boeden beruecksichtigt. In mehreren Durchgaengen wurde 1990-1992 und 1996 sowie 1997 die Entwicklung der Vegetation - insbesondere der Baumverjuengung - anhand von Deckungsgradschaetzungen der einzelnen Pflanzenarten in der Kraut- und Strauchschicht verfolgt. Ergebnis: Der Anteil der Baumarten an der Gesamtartenzahl steigt von 1990-1996 in den gezaeunten Flaechen signifikant an, in den ungezaeunten Vergleichsflaechen ist in der gleichen Zeitspanne keine Veraenderung festzustellen.
Das Projekt "Vegetation auf Gletschern - Ökosystemanalyse auf einem mobilen Standort" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Geographie durchgeführt. Auf mehreren Reisen konnte der Antragsteller eine spärliche, aber durchaus vielfältige Vegetation auf den Obermoränen (nicht Toteisfelder) verschiedener Gletscher im Karakorum, westlichen Kunlun, in den südchilenischen Anden und am Mount Rainier feststellen. Über entsprechende Pflanzenvorkommen wurden ihm aus dem nepalesischen Himalaya und vom Gongga Shan in Südchina berichtet. Die vorgesehenen Untersuchungen dienen der Erfassung von Arteninventaren und -mustern sowie der Ermittlung von Überlebensstrategien von Pflanzen und ökologischen Parametern auf den extremen Standorten. Als Arbeitsgebiete sind für mehrmonatige Untersuchungen der Mount Rainier, für einmonatige der Tronador ausgewählt; von beiden Fällen unter ozeanisch-feuchten Klimabedingungen sind recht dichte Pflanzenbestände durch eigene Begehungen bekannt. Für Studien in den monsunal-wechselfeuchten Subtropen bietet sich der Gongga Shan an, wo deutliche Feuchtigkeitskontraste zu verschieden mächtigen Blockauflagen führen. Die Arbeiten sollen im Rahmen kostengünstiger Reisen in getrennten Arbeitsgruppen erfolgen.
Das Projekt "Hydrologische Untersuchungen in Einzugsgebieten in den Naturraeumen der Norddeutschen Tiefebene" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Wasserwirtschaft und Landschaftsökologie durchgeführt. In 2 Alt- und 2 Jungmoraenengebieten Schleswig-Holsteins wurden die Wasserbilanzen geschlossener Einzugsgebiete ermittelt.
Das Projekt "Genese und Alter der 'Schwarzen Kolluvien' im nordostdeutschen Jungmoraenengebiet (Uckermark)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Fachbereich 2 Landschaftsnutzung und Naturschutz durchgeführt. Auf der Grundlage bisheriger Ergebnisse des vorhergehenden Forschungsprojektes 'Entwicklung und Stellung der schwarzerdeaehnlichen Boeden des nordostdeutschen Jungmoraenengebietes im Wandel der Geo-Biosphaere der letzten 15000 Jahre' erfolgt die Untersetzung und exaktere Datierung der Phasen der Landschaftsentwicklung, um die Beziehungen zwischen Naturlandschaftsentwicklung und Nutzungsgeschichte zu klaeren und einen Beitrag zum Klima- und Landschaftswandel im noerdlichen Mitteleuropa zu leisten. Schwerpunkt ist die Untersuchung des Schwarzen Kolluviums als palaeopedologischem und palaeooekologischem Leithorizont mit Methoden der Bodenkunde, Archaeologie und Palynologie.
Das Projekt "Quantifizierung und Beurteilung lateraler Stauwasserfluesse fuer den Flaechen- und Landschaftswasserhaushalt im Jungmoraenengebiet Nordostdeutschlands" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zentrum fuer Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung, Institut fuer Bodenlandschaftsforschung durchgeführt. Auf etwa 15 Prozent des Ackerlandes in der Jungmoraenenlandschaft Nordostdeutschlands beeinflusst temporaer auftretendes Stauwasser den Boden- und Landschaftswasserhaushalt. Einerseits kann auftretendes Stauwasser die landwirtschaftliche Bewirtschaftung stoeren und infolge Naesse die Wachstumsbedingungen der Pflanzen mindern, andererseits wird durch Interflow der Anteil an pflanzennutzbarem Wasser reduziert. Letzteres ist von besonderer Bedeutung in Regionen mit negativer klimatischer Wasserbilanz, wozu das Nordostdeutsche Tiefland zu zaehlen ist. Auf haengigen Standorten fliesst das Stauwasser oberhalb des Stauhorizontes hangabwaerts und entwaessert in Soelle, Vorfluter oder Draenagen. Dieser Bodenwassertransport wird als Interflow, Stauwasser- oder hypodermischer Abfluss bezeichnet. Mit dem Bodenwasser koennen geloeste Stoffe mitgefuehrt werden, die durch angrenzende Vorfluter aus den landwirtschaftlich genutzten Flaechen ausgetragen werden und Gewaesser und Oekosysteme bis hin zur Muendung beeinflussen. Die Transportzeit ist vergleichsweise zum Pfad ueber das Grundwasser gering, das Gefaehrdungsrisiko entsprechend hoch. Besteht keine natuerliche Vorflut wie bei abflusslosen Binnenentwaesserungsgebieten, verbleiben Wasser und Stoffe im Gebiet und werden in den Tiefpunkten akkumuliert. Bisherige Forschung richtete sich hauptsaechlich auf die Analyse vertikaler Wasser- und Stofftransportprozesse wie Versickerung und Grundwasserneubildung. Der Kenntnisstand zu diesen Wasserbilanzgroessen ist entsprechend hoch. Dem lateralem Bodenwassertransport wurde bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei klaffen einerseits methodische Luecken zur Quantifizierung des Interflow unter natuerlichen Bedingungen, andererseits ist der Kenntnisstand zur Groesse, Dynamik und Bedeutung dieser Wasserhaushaltskomponente fuer den Gebiets- und Landschaftswasserhaushalt nicht ausreichend. Im Forschungsverbund des ZALF: Nordmitteleuropa 2020 - Entscheidungssysteme fuer eine nachhaltige Landschaftsnutzung: Forschungsprojekt 1 - Gebietswasser- und Stoffhaushalt sowie den Foerderschwerpunkten der DFG wird deshalb der Erforschung lateraler Wasser- und Stofffluesse im Boden und auf der Bodenoberflaeche verstaerkte Bedeutung beigemessen.
Das Projekt "Wasserhaushalt und Landschaftsveränderung - Umweltgestaltung und Institutionenwandel in der Niederlausitz seit 1850" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Cottbus, Lehrstuhl Technikgeschichte durchgeführt. Das von der DFG geförderte Projekt verfolgte das Ziel, unter Konzentration auf historische, institutionelle und mentale Implikationen gesellschaftlicher Nutzungen des Umweltmediums Wasser einen Beitrag zur Kulturlandschaftsgeschichte der Region Niederlausitz (Südbrandenburg) zu leisten. Die Niederlausitz ist neben hügeligen Moränenzügen in erster Linie durch umfangreiche feuchte Niederungslandschaften diluvialen Ursprungs geprägt. Seit Jahrhunderten gehören Entwässerungsanlagen zu ihren siedlungshistorischen Fundamenten, im Laufe der Neuzeit bekam der Wasserbau durch Erweiterung von Teichwirtschaften und Kanalbauten neue Dimensionen. Massiv überprägt wurde die Region durch extensive Braunkohleförderung im Tagebau, der in den letzten hundert Jahren auch umfangreiche Eingriffe in den Wasserhaushalt der Region mit sich brachte. Dieser Umstand legt die besondere Berücksichtigung von Grundwasserverhältnissen nahe, denn das durch den Bergbau in Mitleidenschaft gezogene oberflächennahe Grundwasser gehört zu den entscheidenden landschaftsprägenden Momenten der Niederungen von Spree, Berste und Schwarzer Elster. In der politisch-institutionellen Entwicklung des Raumes östlich der Elbe stellt die Niederlausitz ein bemerkenswertes Fallbeispiel dar, das sich für die vergleichende Analyse von Formen der Umweltnutzung und -gestaltung in besonderer Weise eignet. Im peripheren Raum zwischen den starken absolutistischen Mächten Brandenburg-Preußen und Sachsen gelegen, bildete sich auch in umwelthistorischer Perspektive eine Peripherie , die mit dem Erhalt weitgehend natürlich scheinender Reservate im Bereich des Spreewaldes seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zum Erholungs-Hinterland Berlins wurde. Die auf Autarkie auch im energiewirtschaftiichen Bereich gerichtete Politik der DDR führte zur Entwicklung des Bezirkes Cottbus zum Energiebezirk. Das Projekt untersucht die historischen Dimensionen des mit diesen Prozessen verbundenen Kulturlandschaftswandels mit einem Fokus im Zeitraum seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dabei bildet der Zusammenhang zwischen institutionellen und technischen Formen, in denen sich der mehr oder minder planvolle Zugriff auf das Landschaftsmedium Wasser vollzieht, das Zentrum des Interesses. Konkreter Gegenstand der Analyse sind Kulturlandschaftselemente, die mit bestimmten Formen der Wassernutzung im Zusammenhang stehen. An erster Stelle sind dies Meliorationsanlagen, die bis in das zwanzigste Jahrhundert die Niederungen zunehmend wie ein Netz überzogen. Nach wie vor ist Teichwirtschaft für die Landschaft bedeutend, die seit der frühen Neuzeit umfangreiche Ausbauten erfuhr. Hinzu kommen Graben- und Kanalbauten zur Veränderung der Vorflut und zur Verbesserung der Versorgung benachbarter Zentren (Berlin, Wittenberg, Dresden). Mit ihrem methodischen Fokus auf die bergbaulich bedingten Grundwasserveränderungen bietet die Arbeit Anknüpfungspunkte für wissenschaftliche Disziplinen wie auch öffentliche Interessenten, die sich mit der