Das Projekt "Gesundheit und Verhalten von Mutterkuehen mit Kaelbern im ganzjaehriger Weidehaltung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Tierzucht und Haustiergenetik durchgeführt. Die Mutterkuhhaltung eignet sich in besonderer Weise zur Nutzung marginaler Gruenlandflaechen und kann in der Landschaftspflege einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Aus wirtschaftlichen Gruenden ist auf Stallgebaeude zu verzichten, da die ganzjaehrige Freilandhaltung die kostenguenstigere Variante ist. Dabei sind die Tiere der winterlichen Witterung direkter ausgesetzt als bei Winterstallhaltung und es gilt witterungsgeschuetzte Bereiche auf der Weide einzurichten. Da neugeborene Kaelber eine deutlich geringere Kaeltetoleranz aufweisen als aeltere Rinder, ist eine Fruehjahrskalbung anzustreben. In praxisueblichen Verfahren werden die Kaelber bereits im Alter von ca. 6 Monaten abgesetzt, was sowohl fuer die Kaelber als auch fuer die Muttertiere einen erhoehten Absetzstress ausloest. Weiterhin erleiden frueh abgesetzte Kaelber Leistungsdepressionen. Tier- und leistungsgerechter sind laengere Saeugeperioden bis zu einem Alter von ca. 10 Monaten. Bei ganzjaehriger Freilandhaltung muss die Saeugeperiode auf die Winterzeit ausgedehnt werden. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die ganzjaehrige Freilandhaltung fruehjahrskalbender Mutterkuehe mit Kaelbern eine tiergerechte Verfahrensweise ist, wenn eine trockene, windgeschuetzte Liegeflaeche vorhanden ist und die Tiere gesund sowie gut konditioniert in die Winterperiode gehen. Die Kastration der maennlichen Kaelber erlaubt die Ausdehnung der Saeugeperiode auf den Winter, wodurch das Absetzalter auf 9 bis 10 Monate erhoeht werden kann. Im Winter koennen uebermaessige Leistungseinbussen bei Kaelbern verringert werden, wenn eine entsprechende Zufuetterung in einem Kaelberschlupf mit Dach vorgenommen wird. Fuer eine Ueberwinterung der Kuehe und Kaelber auf der Weide sind moorige und tonreiche Standorte weniger geeignet. Hier kann eine separate Winterweide mit Wechselgras auf trockenen Ackerflaechen die tragfaehigere Alternative sein.
Das Projekt "Oekologische Bedeutung von Milchkuehen und Mutterkuehen auf Alpweiden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Institut für Nutztierwissenschaften, Professur Tierernährung durchgeführt. Die anhaltende Nutzung alpiner Regionen durch Nutztiere ist aus soziooekonomischer Sicht vorteilhaft, um die Kulturlandschaft zu erhalten und eine Entvoelkerung zu reduzieren. Andererseits erhoeht jegliche Tierhaltung den N-Umsatz und die Ammoniakemissionen in einer besonders sensitiven Region. Das Vorhaben ist ein Kooperationsprojekt mit der Gruppe Pflanzenoekologie (Prof. Edwards) im Rahmen des ETH-Polyprojektes PRIMALP. Das vorliegende Teilprojekt befasst sich mit der Erfassung des N-Umsatzes von Milchkuehen und Mutterkuehen. Die Mutterkuehe wurden dabei auf zwei verschiedenen hochalpinen Standorten (dauernd genutzt bzw. kuerzlich wieder beweidet) gehalten. Die Milchkuehe erhielten Gras entweder ohne oder mit unterschiedlicher Supplementierung mit einem energiereichen Futter. Die Milchkuehe, besonders wenn sie Ergaenzungsfutter erhielten, verursachten je kg erzeugtem essbarem Protein geringere N-Verluste als die Mutterkuehe. Diese waren besser fuer den extensiv genutzten Standort geeignet. Das vorliegende Teilprojekt ist als Doktorarbeit ausgelegt und wird von MSc. agr. Nigel Berry durchgefuehrt.
Das Projekt "Extensive Weidesysteme fuer Rindvieh mit unterschiedlichem Leistungsbedarf, unter Beruecksichtigung landschaftspflegerischer Aspekte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Agroscope Liebfeld-Posieux Station federale de recherches en production animale et laitiére durchgeführt. Erarbeiten von Empfehlungen fuer die Betreibung von Extensivweidesystemen fuer Tiere mit unterschiedlichem Leistungsbedarf (je nach Situation: Aufzucht, Mast oder Mutterkuehe), welche entsprechend akzeptable tierische Leistungen garantieren und das Landschaftsbild und die Artenvielfalt bewahren. Einfluss dieser Extensivweidesysteme auf die Leistung der Tiere und auf die Qualitaet ihrer Produkte. Minimal moegliche Besatzdichte und deren Auswirkungen auf die Leistung der Tiere ist bekannt.