Die Verwendung digitaler Formate spielt im Bildungsbereich eine immer größere Rolle. Digitale Hilfsmittel wie auch E-Learning haben schon vor der COVID-19-Pandemie mit der Wissensvermittlung über Tier- und Pflanzenarten Eingang in Bildungsformate im Naturschutz gefunden. Dennoch sind digitale Formate in der Naturschutzbildung - ob im beruflichen Kontext oder Freizeitbereich - häufig noch unterrepräsentiert. Im vorliegenden Beitrag werden beispielhaft wegbereitende und innovative Initiativen und Projekte in der Naturschutzbildung mit ihren Inhalten vorgestellt. Hierbei handelt es sich um den E-Learning-Lehrgang "Natura-2000-Manager/in", die "NABU|naturgucker-Akademie" sowie die Smartphone-App "Flora Incognita". Vorteile, die digitale Formate auch in der Naturschutzbildung haben können, werden diskutiert. Demgegenüber zu befürchtende, potenziell negative Effekte werden ebenfalls beleuchtet.
Am 24. Mai 2011 haben das Bundesamt für Naturschutz und der Outdoor-Ausrüster Jack Wolfskin in Berlin den Deutschen Naturschutzpreis ausgelobt. Der neue Preis wird künftig einmal im Jahr als Förderpreis für besonders originelle, zukunftsweisende und vorbildliche Projektideen im Bereich Naturschutz vergeben. 2011 steht der Preis unter dem Motto „Zukunft Wald – schützen, erleben, nutzen“.Der neue nationale Naturschutzpreis richtet sich an ehrenamtlich im Naturschutz oder in der Naturbildung engagierte Einzelpersonen sowie nichtstaatliche und gemeinnützige Organisationen.
Das Projekt "Struktur und Interessen der Besucher des 'Mundenhofs' in Freiburg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von FIFAS Freiburger Institut für angewandte Sozialwissenschaft e.V. durchgeführt. Der städtische 'Naturerlebnispark Mundenhof' in Freiburg, mit 38 Hektar das größte Tiergehege Baden-Württembergs, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem bedeutenden Naherholungsraum entwickelt. Kennzeichnend für den Mundenhof ist die enge Verknüpfung der Bereiche Landwirtschaft, Tiergehege und Naturpädagogik. Ziel der Untersuchung ist die Analyse der Sozialstruktur der Besucher des Naturerlebnisparks sowie deren Interessen: Von wo und auf welchen Anfahrtswegen kommen die Besucher, erfolgt der Besuch geplant oder spontan, wie setzen sich die Besucher nach soziodemografischen Merkmalen zusammen, welche Angebote werden genutzt, welche Verbesserungsvorschläge geäußert. Die Datenerhebung erfolgt mit Hilfe eines teilstandardisierten Fragebogens als persönlich-mündliche Befragung vor Ort. Ergänzend hierzu werden leitfadengestützte qualitative Interviews sowie eine Befragung von Kindern und Jugendlichen durch Kinder durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen der Stadt Freiburg als Entscheidungsgrundlage für die weitere Planung dienen.
Das Projekt "Vermittlung von Naturschutzbildung an Flüchtlinge durch Natura Trails DBU-Sonderprogramm 'Umwelt und Flüchtlinge' Kooperationsprojekt zwischen Hilfs- und Umweltorganisationen aus dem Werkstattgespräch vom 12.01.2016 in Berlin" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von NaturFreunde Deutschlands e. V. durchgeführt.
Das Projekt "Erschliessung der Bestaende zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland nach 1945" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Duisburg, Fach Soziale Arbeit und Erziehung durchgeführt. Ziele: 1. Erarbeitung eines gemeinsamen sachthematischen Kataloges. 2. Tiefenerschliessung ausgewaehlten Archivguts und Edition (begrenzt). 3. Anwendung modernen Methoden der Datenaufarbeitung und Sicherung der Bildbestaende auf CD. 4. Vernetzung der Findeinrichtungen.
Das Projekt "Studie und Dialogveranstaltung 'Naturschutz Digital - Chancen und Risiken der Digitalisierung für den Schutz der Natur'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Naturschutz durchgeführt. Die Gesellschaft befindet sich mitten in einem epochalen strukturellen Wandel, der maßgeblich durch die Digitalisierung beeinflusst wird. Die Chancen und Risiken der fortschreitenden Digitalisierung für den Schutz von Natur werden bisher jedoch nur am Rande diskutiert. Wie passen Digitalisierung und Naturschutz zusammen? Ziel des Vorhabens ist die Analyse, Diskussion und Aufbereitung des aktuellen Diskurses zum neuen Themenfeld 'Naturschutz und Digitalisierung' mit Expertinnen und Experten aus Praxis, Wissenschaft und Politik in einer zweiteiligen Dialogveranstaltung. Im Rahmen des Vorhabens soll zunächst eine tagungsvorbereitende Kurzstudie erstellt werden, die die Breite und die Herausforderungen und Chancen des aktuellen Themas Digitalisierung in Bezug auf den Naturschutz strukturiert darstellen soll. Anhand dieser Studie sollen dann die Diskussionsschwerpunkte der weitreichenden Thematik eruiert werden und anschließend für die beiden Tagungen unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Die Ergebnisse werden als BfN-Skript veröffentlicht. Die Studie und die Tagung 2020 dienen auch der Vorbereitung der für 2021 zum selben Thema geplanten 'Bonner Gespräche'. Zu adressierende Themenfelder werden unter anderem sein: Einsatz von digitalen Lösungen beim Monitoring, Herausforderungen für die Naturbildung, Kommunikation, Beteiligungsformen und Öffentlichkeitsarbeit, Auswirkungen der Digitalisierung in der Landnutzung (v.a. Landwirtschaft) auf den Naturschutz, Naturschutzimplikationen durch die Steigerung des Konsums durch digitale Dienstleistungen. Eine Schlüsselfrage ist hierbei, wie die Rahmenbedingungen gestaltet werden müssen, damit die positiven Effekte der Digitalisierung für Naturbewahrung und Erhalt von Ökosystemleistungen überwiegen.
Das Projekt "Wildes Land Deutschland - ein webbasierter Projektservice für Jugendliche und junge Erwachsene in der Umwelt- und Naturbildung zu den Landschaftselementen 'Alte Alleen', 'Alte Parks' und zum Fledermausschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Naturschutzjugend (NAJU) im Naturschutzbund (NABU), Bundesgeschäftsstelle durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Das Förderprojekt Wildes Land Deutschland stellt die Weiterführung und Perfektionierung langjähriger Kampagnen der Naturschutzjugend (NAJU) im NABU dar. Mit Hilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt wurde eine internetbasierte Plattform geschaffen, die es Jugendlichen und jungen Erwachsenen ermöglicht, sich Wissen über Natur und Kulturlandschaften anzueignen, sich zu vernetzen und untereinander auszutauschen. Neben den Schwerpunkten Alleen und alte Bäume wurde die Artengruppe der Fledermäuse und deren Lebensräume thematisiert. Über ein Naturschutz-Wiki und einem Online-Wettstreit unter den Jugendgruppen, konnte zielgruppengerecht und zeitgemäß Umweltbildung betrieben werden. Fazit Die Naturschutzjugend im NABU bietet, durch ihre breite Basis und die jahrelange Erfahrung in der Jugendumweltbildung, eine überaus vorteilhafte Grundlage für den Erfolg von Jugendumweltkampagnen auf Bundes-, Landes- und Ortsebene. Aktiver Schutz in Form von Arbeitseinsätzen, sowie Aufklärungs- und Bildungsarbeit sind ein integraler Bestandteil jeder Kinder- und Jugendgruppe. Seit Jahrzehnten spielen dabei auch Fledermaus- und Lebensraumschutz eine wichtige Rolle. Besonders aktive Gruppen, konnten durch vorangegangene Naturschutzarbeit zu den Themenschwerpunkten Fledermaus- und Kulturlandschaftsschutz ihr Wissen und ihre Erfahrungen in der Kampagne einbringen und den anderen Jugendlichen zugänglich machen. Ein entscheidender, hemmender Umstand während des Projektes war die mangelnde Kompetenz, von vor allem älteren Gruppenleitern oder sehr jungen Gruppenmitgliedern, im Internet. Es fehlt an Wissen zu sozialen Netzwerken, Datenspeicherung, Zugang zum Internet und angemessenem Equipment. Demzufolge ist die Hürde zum Einstieg in ein Online-gestütztes Gruppenspiel verhältnismäßig hoch und die Laufwege für diese potentiellen Nutzer zu lang.
Das Projekt "Lebensraumentwicklung von Streuobstwiesen mit der Zielartengruppe Fledermäuse - ein Projekt zum Schutz der Biodiversität im Streuobstkorridor Rhein-Main-Kinzig" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Streuobstzentrum e.V., MainÄppelHaus Lohrberg durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Streuobstwiesen haben als Kulturlandschaftselemente eine hohe Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität, die regionale Identität, Landschaftsbild und Erholungsfunktionen sowie als Ort der Naturbildung. Hochgradig durch Flächenreduktion, fehlende Pflege- und Nutzungskonzepte gefährdet, stehen sie seit längerem im Fokus von Naturschutz-Bemühungen. Im Projektgebiet im Streuobstkorridor Rhein-Main-Kinzig sollte ein Modell für ein neuartiges Gesamtkonzept zur Lebensraumentwicklung von Streuobst-wiesen auf der Basis von Untersuchungen zur Zielartengruppe der Fledermäuse erstellt werden. Es sollte dies realisiert werden durch eine moderne und effektive Kombination verschiedener Methoden aus Wissenschaft, Naturschutzpraxis und Öffentlichkeitsarbeit zu einem integrativen Gesamtkonzept. Fazit Moderner Streuobstwiesenschutz sollte mehr als bisher die Konnektivität der Lebensräume berücksichtigen, besonders im Hinblick auf die Habitatansprüche wichtiger Tierarten. Die Bemühungen um Baum- und Unterwuchspflege dürfen nicht nachlassen bzw. müssen intensiviert werden. Es ist größeres Gewicht auf die Aktivierung traditionell nicht angesprochener Bevölkerungsgruppen zu legen, um das persönliche Engagement zu verstärken.
Das Projekt "Auswirkung des Insektenrückgangs auf Fledermäuse am Beispiel des Grauen Langohrs" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Tierökologie und Naturbildung durchgeführt. Aktualisierung und Darstellung der realen Verbreitung des Grauen Langohrs in Deutschland sowie Analyse verbreitungsbestimmender Faktoren; - Ungefähre Populationsschätzung auf Basis des recherchierten Wissens sowie Trendanalyse der Populationsentwicklung; - Ermittlung und Analyse der Raumnutzung und Habitatbindung, insbesondere der Identifikation von essentiellen Lebens- und Nahrungsraumstrukturen; - Beschreibung des Beutetierspektrums und der Ernährungsstrategie (Spezialisierung versus Nahrungsopportunist); - Literatur-Analyse der für die Beutetiergruppen wichtigen Entwicklungsbedingungen; - Abschätzung des Energiebedarfs von Grauen Langohren; - Darstellung des Energiegehalts von ausgewählten Beutetiergruppen; - Umsetzung der Projektergebnisse in einen praxisbezogenen Leitfaden für Schutzmaßnahmen basierend auf wissenschaftlicher Grundlage.
Das Projekt "Naturschutz-Botschafter - Aufbau von ehrenamtlichem Engagement zur Förderung der Naturschutzbildung im innerstädtischen Bereich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zoologische Gesellschaft von 1858 e.V. durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Aufbau, Schulung und exemplarischer Einsatz einer Gruppe von Ehrenamtlichen zur Vermittlung von Naturschutzthemen im urbanen Raum ist Gegenstand des Projektes. Die Bewahrung der biologischen Vielfalt als Grundlage unseres Lebens steht inhaltlich im Mittelpunkt aller Projektaktivitäten. Auf unterhaltsame und anschauliche Weise vermitteln die Naturschutz-Botschafter in öffentlichen urbanen Räumen (bspw. Zoo, Hauptbahnhof, Stadtpark, Naturmuseum) Faszination und Wert der biologischen Vielfalt und machen auf nachhaltige Lösungsansätze aufmerksam. Ziele ihres Einsatzes sind: Akzeptanzsteigerung für Naturschutzvorhaben Bewusstseinsbildung für globale Zusammenhänge Sensibilisierung für die Auswirkungen des eigenen Handelns Befähigung zu nachhaltigem Konsumverhalten. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Das Projekt gliedert sich in drei Arbeitsphasen, in denen die Projektinhalte umgesetzt werden: Phase 1: Aufbau und Schulung der Naturschutz-Botschafter Phase 2: Einsatz der Naturschutz-Botschafter im Zoo Frankfurt und Durchführung von Aktionen im innerstädtischen Bereich (Lagerfeuerabende, Kinonächte, Frankfurter Woche der biologischen Vielfalt). Diese Phase beginnt mit dem Abschluss der Grundausbildung der ersten Gruppe von Ehrenamtlichen und läuft bis zum Ende des Projektes bzw. darüber hinaus. Phase 3: Evaluation und Abschlusstagung. Der Aufbau sowie die Evaluation des Einsatzes der Naturschutz-Botschafter erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Projekt AZ 23233 Ehrenamtliches Engagement im Naturschutz des Deutschen Naturschutzrings (DNR). Neben der Veröffentlichung der Projektaktivitäten im Internet soll eine gemeinsame Abschlusstagung das Thema projektübergreifend diskutieren. Fazit: Auch die Evaluationsergebnisse dieses Projektes zeigen, dass sowohl die Ehrenamtlichen, als auch die Zoobesucher Inhalte und Umsetzung des Projektes sehr positiv bewerteten. Insbesondere die persönliche Ansprache zusammen mit anschaulichen Materialien kommt bei jungen wie erwachsenen Zoobesuchern sehr gut an. Diese Methode kann in besonderer Weise dafür genutzt werden, Naturschutzthemen gezielt zu vermitteln. Dass diese Vermittlungsform nicht nur von den Besuchern geschätzt wird, sondern auch klare Lerneffekte hervorbringt, zeigen ebenfalls die Evaluationen. Aus dem Wunsch heraus, dieses erfolgreiche Projekt noch weiter auszubauen, die Gruppe von Ehrenamtlichen zu vergrößern und die professionelle Ehrenamtskoordination weiterzuführen, wurden weitere Drittmittel dreier Frankfurter Stiftungen akquiriert. So wird es möglich sein, den guten Start des DBU-geförderten Projektes zu nutzen, um das Ehrenamtssystem zwischen ZGF und Zoo noch stärker auszu-bauen und langfristig zu etablieren.
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