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Geologische Übersichtskarte der Bundesrepublik Deutschland 1:200.000 (GÜK200) - CC 7910 Freiburg - Nord

Blatt Freiburg-Nord zeigt den südlichen Oberrheingraben mit seinen beiden Flanken: den Vogesen im Westen und dem Schwarzwald im Osten. Der Schwarzwald, an der Ostflanke des Oberrheingrabens, wird von variszischen Graniten, Gneisen und Anatexiten aufgebaut. Bei der variszischen Faltung kam es zur Metamorphose präkambrischer Sedimentgesteine; zudem drangen im Oberkarbon granitische Tiefengesteinsplutone auf. Permische Rhyolithe (Quarzporphyre), die an mehreren Stellen des mittleren und nördlichen Schwarzwald zu finden sind, werden als Ignimbrite interpretiert. Nach Norden und Osten tauchen die Kristallingesteine des Schwarzwaldes unter das permo-mesozoische Deckgebirge. Am Westrand des Kartenblattes ist ein kleiner Teil der Nordvogesen angeschnitten. Der ebenfalls variszisch geprägte Gebirgszug ist von Struktur und Gesteinsaufbau dem Schwarzwald sehr ähnlich, jedoch sind größere Vorkommen paläozoischer Sedimente erhalten geblieben. So sind im Kartenausschnitt neben Graniten, Dioriten und Paragneisen auch kambrische bis silurische Schiefer sowie Schuttsedimente des Rotliegenden erfasst. Der Oberrheingraben durchzieht das Blatt von Südsüdwest nach Nordnordost. Die Grabenstruktur ist mit tertiären Sedimenten verfüllt. Das Tertiär tritt jedoch nur vereinzelt unter der quartären Deckschicht aus Löss- und Flugsanden, fluviatilen bzw. glazifluviatilen Ablagerungen, Verwitterungs- und Schwemmlehm zu Tage. Der Grabenrandbereich wird von den äußeren Randverwerfungen, an denen der vertikale Hauptversatz der Grabenstruktur stattfand, und Bruchfeldern mit Staffelbrüchen geringerer Verwurfshöhe gebildet. In den sogenannten Vorberg-Zonen sind Grundgebirge und permo-mesozoische Bedeckung staffelförmig gegen das Grabeninnere abgesunken und somit, vor Abtragung geschützt, erhalten geblieben. Am Westrand des Oberrheingrabens ist das Bruchfeld von Ribeauvillé, südlich der Vogesen, und das Bruchfeld von Zabern, in der Nordwest-Ecke des Kartenblattes, angeschnitten. Am Ostrand des Grabens sind die Vorbergzone von Emmendingen-Lahr und die Freiburger Bucht erfasst. Mit der Grabenbildung im Tertiär ging ein verstärkter Vulkanismus einher, der seinen Höhepunkt in der Förderung Olivin-nephelinitischer Schmelzen im Vulkangebiet des Kaiserstuhls fand. Die heute stark abgetragene Vulkanruine aus miozänen Vulkaniten und Tuffen ist von pleistozänem Löss ummantelt und teilweise überlagert. Neben der Legende, die über Alter, Genese und Petrographie der dargestellten Einheiten informiert, verdeutlicht eine tektonische Übersichtskarte die geologischen Großeinheiten im Kartenausschnitt. Ein geologischer Schnitt gewährt zusätzliche Einblick in den Aufbau des Untergrundes. Das West-Ost-Profil kreuzt den Oberrheingraben mit dem Kaiserstuhl und der Freiburger Bucht sowie die Kristallingesteine des Schwarzwaldes.

Geologische Übersichtskarte der Bundesrepublik Deutschland 1:200.000 (GÜK200) - CC 7910 Freiburg - Nord

Blatt Freiburg-Nord zeigt den südlichen Oberrheingraben mit seinen beiden Flanken: den Vogesen im Westen und dem Schwarzwald im Osten. Der Schwarzwald, an der Ostflanke des Oberrheingrabens, wird von variszischen Graniten, Gneisen und Anatexiten aufgebaut. Bei der variszischen Faltung kam es zur Metamorphose präkambrischer Sedimentgesteine; zudem drangen im Oberkarbon granitische Tiefengesteinsplutone auf. Permische Rhyolithe (Quarzporphyre), die an mehreren Stellen des mittleren und nördlichen Schwarzwald zu finden sind, werden als Ignimbrite interpretiert. Nach Norden und Osten tauchen die Kristallingesteine des Schwarzwaldes unter das permo-mesozoische Deckgebirge. Am Westrand des Kartenblattes ist ein kleiner Teil der Nordvogesen angeschnitten. Der ebenfalls variszisch geprägte Gebirgszug ist von Struktur und Gesteinsaufbau dem Schwarzwald sehr ähnlich, jedoch sind größere Vorkommen paläozoischer Sedimente erhalten geblieben. So sind im Kartenausschnitt neben Graniten, Dioriten und Paragneisen auch kambrische bis silurische Schiefer sowie Schuttsedimente des Rotliegenden erfasst. Der Oberrheingraben durchzieht das Blatt von Südsüdwest nach Nordnordost. Die Grabenstruktur ist mit tertiären Sedimenten verfüllt. Das Tertiär tritt jedoch nur vereinzelt unter der quartären Deckschicht aus Löss- und Flugsanden, fluviatilen bzw. glazifluviatilen Ablagerungen, Verwitterungs- und Schwemmlehm zu Tage. Der Grabenrandbereich wird von den äußeren Randverwerfungen, an denen der vertikale Hauptversatz der Grabenstruktur stattfand, und Bruchfeldern mit Staffelbrüchen geringerer Verwurfshöhe gebildet. In den sogenannten Vorberg-Zonen sind Grundgebirge und permo-mesozoische Bedeckung staffelförmig gegen das Grabeninnere abgesunken und somit, vor Abtragung geschützt, erhalten geblieben. Am Westrand des Oberrheingrabens ist das Bruchfeld von Ribeauvillé, südlich der Vogesen, und das Bruchfeld von Zabern, in der Nordwest-Ecke des Kartenblattes, angeschnitten. Am Ostrand des Grabens sind die Vorbergzone von Emmendingen-Lahr und die Freiburger Bucht erfasst. Mit der Grabenbildung im Tertiär ging ein verstärkter Vulkanismus einher, der seinen Höhepunkt in der Förderung Olivin-nephelinitischer Schmelzen im Vulkangebiet des Kaiserstuhls fand. Die heute stark abgetragene Vulkanruine aus miozänen Vulkaniten und Tuffen ist von pleistozänem Löss ummantelt und teilweise überlagert. Neben der Legende, die über Alter, Genese und Petrographie der dargestellten Einheiten informiert, verdeutlicht eine tektonische Übersichtskarte die geologischen Großeinheiten im Kartenausschnitt. Ein geologischer Schnitt gewährt zusätzliche Einblick in den Aufbau des Untergrundes. Das West-Ost-Profil kreuzt den Oberrheingraben mit dem Kaiserstuhl und der Freiburger Bucht sowie die Kristallingesteine des Schwarzwaldes.

Natura 2000 Forest habitat types on secondary sites - conservation and management strategies

The EU Commission initiated the Natura 2000 Biogeographical Processes (BGP) as an approach to strengthen knowledge exchange and networking among Member states with regard to enhanced management of habitat types and species protected by the Habitats Directive. Many Member states are facing the challenge of conserving Annex I forest habitat types promoted by (former) human management activities, growing on sites with differing potential natural vegetation. Non­intervention and subsequent natural succession would lead to extensive losses of area of these habitat types. For this reason, the German Federal Agency for Nature Conservation (BfN) conducted a workshop on this issue based on input and experience of experts from various countries and disciplines. One focus was on oak and oak­hornbeam forest habitat types in Germany and France with excursions to respective stands in the Bienwald (Germany) and the Northern Vosges (France). Other habitat types like lichen pine forests or chestnut woods was also been addressed. This volume presents the proceedings of this workshop. ABSSPR 001=en

Genetisches Management von Rotwild

Das Projekt "Genetisches Management von Rotwild" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Zoologisches Institut I durchgeführt. Ein mehrjaehriges Projekt zur Beurteilung des Einflusses von Trophaeenselektion, anthropogener Bestandeszerteilung und Einbringung standortfremder Tiere auf die autochthone Rotwildpopulation der Nordvogesen wird durch Einbeziehung immungenetischer Marker (MHC-Gene) fortgefuehrt. Bisherige Arbeiten dieser internationalen Kooperation umfassen Untersuchungen zum Verhalten und Oekologie des Bestandes, eine Inventarisierung der Allozym-Variabilitaet und methodische Vorarbeiten zur immungenetischen Charakterisierung. Als erste Anwendung von Befunden wurde der Bejagungsplan im Department Bas-Rhin modifiziert.

Umweltbildung im Naturpark/Biosphärenreservat Pfälzerwald (Nordvogesen) mittels mobiler Geomedien

Das Projekt "Umweltbildung im Naturpark/Biosphärenreservat Pfälzerwald (Nordvogesen) mittels mobiler Geomedien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, Geschäftsstelle Pfälzerwald durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Im Leinbachtal bei Frankenstein/Pfalz ist nach dreijähriger Bearbeitung und Umsetzung der Ideen kein Themenpfad im klassischen Sinne entwickelt worden. Im Gegensatz zu vielen anderen Themenpfaden in Rheinland-Pfalz, aber auch im gesamten Bundesgebiet, die jeweils den Fokus nur auf einen Aspekt legen und die es inzwischen in nahezu jedem touristisch erschlossenem Gebiet gibt, sollte am Beispiel des Leinbachtales das Zusammenwirken und das sich gegenseitige Beeinflussen der einzelnen Geofaktoren in einem abgegrenzten Gebiet aufgezeigt werden. Diesen ganzheitlich geoökologischen Ansatz verfolgen touristische Einrichtungen noch immer nur selten. Dem Besucher dieses Erlebnisraumes werden die landschaftsökologischen Zusammenhänge aufgezeigt und anhand typischer Landschaftsbilder veranschaulicht werden. Theoretische Grundlagen liefern geosynergetische Forschungen der Geographie und Landschaftsökologie. Im Unterschied zum Naturraum wird im Konzept des 'Landschaftserlebnisraumes Leinbachtal' der weiter gefasste Begriff der Landschaft zugrunde gelegt. Am Beispielraum des Leinbachtales werden diese Zusammenhänge exemplarisch in der unmittelbaren Begegnung mit der typischen Waldlandschaft eines Mittelgebirges dar- und vorgestellt. In einem Wechselwirkungsgefüge bedingen und beeinflussen sich die Landschaftsfaktoren gegenseitig: der Gesteinsuntergrund Buntsandstein ist in Wechselwirkung mit dem feuchtgemäßigten Klima, der Sonnenexposition der Talflanken, den hydrologischen Verhältnissen im Umfeld der Bäche und Quellen sowie der walddominierten Vegetation Grundlage für die Entstehung besonderer Bodenarten und Bodentypen. Andererseits wiederum bedingen Sonnenexposition und hydrologische Verhältnisse in Verbindung mit klimatischen und/ oder den Bodenverhältnissen typische Biotopsysteme und Biozönosen. Der wirtschaftende, siedelnde und sich erholende Mensch wiederum beeinflusst und wird beeinflusst durch die Ausprägung der einzelnen Landschaftsbilder. Diese Zusammenhänge und Wechselwirkungen sichtbar und erlebbar werden zu lassen, war das Ziel des Projektes 'Landschaftserlebnisraum Leinbachtal'. Fazit Meilenstein in der Konzeption und Umsetzung dieses Projektes erreicht. Die technische Basis, Internetauftritt und mobile Erreichbarkeit, konnten grundsätzlich zum Abschluss gebracht werden. Mit der Fertigstellung der deutsch-, englisch- und französischsprachigen Audiodateien konnte ein weiteres Ziel des Projektes erreicht werden, die multilinguale Barrierefreiheit. Zudem konnte durch die bereits erfolgte Veröffentlichung der Leinbachtal-Applikation für das Betriebssystem Android ein medialer überregionaler Zugriff auf den Landschaftserlebnisraum hergestellt werden. In der Folge wird es vermutlich noch zur Veröffentlichung weiterer projektbasierter Applikationen kommen. Dies liegt allerdings gegenwärtig nicht im Ermessen der Kooperationspartner, sondern in den Händen der Gutachter der Firmen Apple und Windows. (Text gekürzt)

Schaffung eines gemeinsamen Naturressourcen-Zentrums im grenzueberschreitenden Biotop Pfaelzer Wald - Nordvogesen

Das Projekt "Schaffung eines gemeinsamen Naturressourcen-Zentrums im grenzueberschreitenden Biotop Pfaelzer Wald - Nordvogesen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Verein Naturpark und Biosphärenreservat Pfälzerwald durchgeführt.

Arctic biodiversity and indigenous people of Eastern Siberia in a changing climate

Das Projekt "Arctic biodiversity and indigenous people of Eastern Siberia in a changing climate" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Zürich, Geographisches Institut durchgeführt. Global warming, occurred from the 2nd half of the 20th century, has already intensively influenced on the Earths biota (Climate change, 2005). The average temperature of the planets surface, expected to rise further, will impact more on biological processes in the biosphere in particular and on the ecological situation of the whole planet. Climate change is expected to affect not only biological processes, but also every sector of society. In the short-run some of these impacts could be profitable, however in the longer term most of the effects could be harmful to local communities and society as a whole. Arctic regions are sensitive to climatic change because global warming is mostly noticeable at high latitudes, and Arctic processes are particularly vulnerable to effects of temperature (Chapin et al, 2009). This investigation is planned to be carried out in the Arctic regions of Eastern Siberia, Russia. Arctic indigenous people are dependent on subsistent harvesting. And changes in environment may cause severe changes to their livelihood. Therefore it is vital to conduct this investigation to get insights about subsistence practices of the Arctic inhabitants, the relation of the indigenous population to the environment and changes referred to global warming in the region.

Artenschutzprojekt „Luchs“

In Mitteleuropa gibt es lediglich in den Alpen, im deutsch-tschechischen Grenzraum und im Karpatenraum stabile Luchsvorkommen des Eurasischen Luchses. Im Pfälzerwald sind Ende der achtziger Jahre einige Tiere aufgetreten, unter anderem bedingt durch die Nähe zu den Vogesen, wo ab 1983 ein Wiederansiedlungsprojekt durchgeführt wurde. Dieser Bestand ist jedoch seit Mitte der neunziger Jahre stark rückläufig. Außerdem findet sich die Katze im rheinland-pfälzischen, nordrhein-westfälischen und belgischen Teil der Eifel sowie seit kurzem auch im Taunus. Genauere Angaben über die aktuelle Anzahl der Tiere lassen sich nicht machen, da sie oft Streifgebiete in einer Größe von mehreren Hundert Quadratkilometern haben und genetische Analysen kaum vorhanden sind. Eine Verbreitungskarte der Vorkommen in Rheinland-Pfalz finden Sie hier . Gefährdung In der Roten Liste Deutschlands wird der Luchs als stark gefährdet eingestuft und in Rheinland-Pfalz galt er bei der Erstellung der Roten Liste Säugetiere als ausgestorben oder verschollen. [Der Stand der Roten Listen ist den Quellenangaben in ARTeFAKT zu entnehmen.] Der Luchs ist durch Anhang II und Anhang IV der FFH-Richtlinie geschützt und zählt zu den Zielarten der FFH-Gebiete in Rheinland-Pfalz, für die ein Artsteckbrief erstellt wurde. Früher war die Hauptgefährdungsursache für den Luchs die starke Verfolgung durch den Menschen, der es auf seinen kostbaren Pelz abgesehen hatte und ihn außerdem als Beutekonkurrent und Jagdschädling beseitigen wollte. Im Zuge der Verfolgung starb der Luchs schließlich in Deutschland aus. Heute macht ihm insbesondere die Zerstückelung geeigneter Lebensräume durch Straßen- und Siedlungsgebiete zu schaffen. Dies behindert die natürlichen Wanderungen und führt zu Verkehrsopfern bei den Tieren. Hinzu kommt, dass Tiere illegalen Abschüssen zum Opfer fallen. Alles in allem ist durch diese Umstände die Überlebenschance des Luchses ohne intensives Management gering. Schutz Der Luchs gehört zu den streng geschützten Arten nach § 7 des Bundesnaturschutzgesetzes. Er fällt unter das deutsche Jagdrecht, wobei er ganzjährige Schonung genießt. Durch diese rechtliche Regelung wird ihm seitens der Jägerschaft formal die Verpflichtung zur besonderen Hege zuteil. Um die hohen Verluste an Tieren durch den Straßenverkehr zu reduzieren, versucht man durch Querungshilfen über Straßen oder unter Brücken an Wanderkorridoren die einzelnen Lebensräume zu verknüpfen. Das Land Rheinland-Pfalz hat ein Luchsberaternetz aufgebaut. Von zentraler Bedeutung sind die regionalen Luchsberater. Sie leisten auf ehrenamtlicher Basis die Arbeit vor Ort. Die Luchsberater sind in der jeweiligen Region verwurzelt und stoßen somit auf eine hohe Akzeptanz. Sie bilden sich regelmäßig bei einem Luchsberatertreffen fort. Luchsberater sammeln die Meldungen, stellen Spuren sicher, halten Vorträge, kümmern sich um Kontakte vor Ort und begutachten Risse. Die zuständigen Luchsberater sind deshalb die ersten Ansprechpartner bei einer Luchbeobachtung oder bei einem Hinweis auf einen Luchs. Die Kontaktdaten der Luchsberater finden Sie auf der Homepage der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF) und im F altblatt zum Luchsmonitoring in Rheinland-Pfalz . Da nicht alle Luchsberater ständig erreichbar sind, hat die FAWF für Luchsmeldungen eine Luchs-Hotline eingerichtet. Unter der Telefonnummer 06306/911199 kann man eine Nachricht hinterlassen, so dass man sobald als möglich vom zuständigen Luchsberater zurückgerufen werden kann. Das Luchs-Monitoring wird von der FAWF durchgeführt, die eingegangene Hinweise nach wissenschaftlichen Kriterien auswertet. Das zur Erfassung der Hinweise eingesetzte „ Monitoring-Tool “ wurde vom Institut für Landespflege der Universität Freiburg entwickelt und in Kooperation mit der FAWF an die Anforderungen des Luchs-Monitorings im Pfälzerwald angepasst. Auf der Homepage der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz ( FAWF ) finden Sie zahlreiche Publikationen zum Luchs im Pfälzerwald wie u. a. den Bericht 11 Jahre Luchsmonitoring im Süden von Rheinland-Pfalz und die Stude " Luchsmonitoring im Süden von Rheinland-Pfalz - Analyse der Hinweise des Luchsjahres 2010 ". Im Auftrag des grenzüberschreitenden Biosphärenreservates Pfälzerwald - Nordvogesen wurde ein " Aktionsplan Luchs " als Teil des Interreg III-Programms der Europäischen Union erstellt. Mit Hilfe dieser Studie zur Machbarkeit eines großräumigen Lebensraumverbundes wurde eine gutachterliche Stellungnahme hinsichtlich der Notwendigkeit einer Bestandsstützung vorgelegt, deren Umsetzung noch offen ist. Weitere Informationen zum Artenschutzprojekt „Luchs“ können Sie auch dem Poster  zum Artenschutzprojekt entnehmen.

Naturschutzgroßprojekte

Vielfältige Aufgaben Ein Ziel der Naturschutzgroßprojekte ist der Schutz der Kulturlandschaft mit ihrem großen Facettenreichtum. Die Wechselwirkungen zwischen Natur und menschlichem Handeln wirken sich auf große Räume aus. Naturschutz zielt daher nicht nur auf einzelne Vorkommen von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen oder Aktivitäten, sondern auch auf Landschaften, die Kulturlandschaft als Ganzes. Die Spanne reicht von intensiv genutzten über traditionell genutzten bis hin zu den wenigen "wilden" Teilen, die in unsere Kulturlandschaft eingebettet sind. Mit dieser Bandbreite und ihren Facetten beschäftigen sich die verschiedenen Naturschutzgroßprojekte in Rheinland-Pfalz. Naturschutzgroßprojekte verfolgen Ziele des Arten- und Biotopschutzes in großen Landschaftsausschnitten. Sie sind eng mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten der jeweiligen Projektregion verknüpft. Zusammen mit den Regionen werden Lösungen für komplexe Aufgaben erarbeitet, die weit über die Facette "Arten- und Biotopschutz" hinausreichen. Beteiligt sind immer die Menschen, die vor Ort leben und arbeiten. Das gemeinsame Handeln für den Naturschutz dient nicht nur dem Nutzen des Einzelnen, sondern auch der gesamten Region. Die Kommunikation zwischen allen Beteiligten und Betroffenen spielt hierbei eine große Rolle. Naturschutzgroßprojekte bieten sich hierfür als Plattform an. Im Sinne des Gedankens nachhaltiger Entwicklung wird ein ausgewogenes Miteinander von Natur, Nutzung und Mensch gesucht, das auch in der Zukunft den natürlichen Schätzen unserer Landschaften Zeit und Raum bietet. Naturschutzgroßprojekte setzen dies modellhaft um. Sie helfen außerdem, bei der örtlichen Bevölkerung durch Naturerlebnis wieder mehr Identifikation mit ihrer natürlichen Umgebung, ihrer "Heimat", wachsen zu lassen. Hierin sehen wir eine entscheidende Voraussetzung für tatsächlich nachhaltige, langfristig tragfähige Lösungen. Aufgabenverteilung und Projektziele Die Organisation der Projekte ist vom Zweck und den Zielen des jeweiligen Projektes abhängig. So werden beispielsweise bei chance.natur-Naturschutzgroßprojekten des Bundes und beim Nationalen Naturerbe große Landschaftsausschnitte von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung geschützt. Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben des Bundes hingegen dienen der Erarbeitung und Optimierung geeigneter und übertragbarer Maßnahmen. Die Europäische Union fördert wiederum Projekte, die die Umsetzung gemeinschaftlicher Ziele im Bereich Naturschutz unterstützen. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald Nordvogesen leistet einen Beitrag zum Weltnetz der MAB-Biosphärenreservate der UNESCO. Naturparken, Nationalpark und Biosphärenreservat sind Teil der Nationalen Naturlandschaften. Vorteile für die Regionen Jedes Naturschutzgroßprojekt hat ein eigenes Profil, jedes leistet einen spezifischen Beitrag zum Naturschutz in Rheinland-Pfalz, so zum Beispiel zum Schutz von Lebensraumtypen wie Trockenhänge, Wälder, Bäche und Flüsse, für Wiesen und Weiden. Hiervon können aber auch ganze Regionen profitieren, wie zum Beispiel das Ruwertal im Hunsrück, das Mittelrheintal, der Pfälzerwald und andere Gebiete. Häufig besitzen die Lösungen in Naturschutzgroßprojekten Modellcharakter für andere Regionen. Die Beteiligten bekommen Gelegenheit, neue Lösungswege und Partnerschaften zu entwickeln oder bewährte Vorgehensweisen für die Zukunft zu sichern. Sie erhalten hierzu eine Starthilfe. Die Projektträger, wie z. B. Kommunen oder Landkreise, gewinnen durch ihr Engagement in Sachen Naturschutz Vorteile im Wettbewerb der Regionen. Gemeinsame Wege finden Die komplexen Naturschutzgroßprojekte erfordern neue Akteurs-Konstellationen. Zu diesem Zweck erhalten die vorhandene Aktuere besonderer Unterstützung. So erhalten wegen ihrer bundesweiten und landesweiten Bedeutung Naturschutzgroßprojekte in der Regel eine den Aufgaben angemessene umfangreiche finanzielle Förderung durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz und den Bund. Naturschutzgroßprojekte liefern wichtige Beiträge zur Umsetzung der Naturschutzstrategien des Landes, des Bundes und der EU. Unsere Unterstützung der Projekte Wir unterstützen diese Projekte und die an ihnen beteiligten Institutionen. Dabei erkennen wir die Besonderheiten jedes Naturschutzgroßprojektes an und liefern naturschutzfachliche Impulse. Wir beraten und begleiten bei der Antragstellung, der Konzeption und der Durchführung der Naturschutzgroßprojekte. Wir fördern den Transfer von Erfahrungen und Knowhow zwischen den Projekten und die Kommunikation innerhalb der Naturschutzgroßprojekte. Neue und innovative Lösungen sind nicht nur erwünscht, sondern werden aktiv unterstützt. Der Bedarf an neuen Lösungsansätzen liegt in der Natur der Sache, denn mit den sich immer wieder verändernden Bedingungen für Natur und Landschaft, müssen auch immer wieder neue Lösungen gefunden werden. Die Umsetzung des europäischen Netzwerkes NATURA 2000 oder des bundesweiten Biotopverbunds wird in die Naturschutzgroßprojekte integriert. Gelungenen Projekten kommt somit Vorbildcharakter zu. Weitere Links: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Bundesamt für Naturschutz Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz Vorhaben des Bundes Die Vorhaben des Bundes gliedern sich in die beiden Bereiche Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben sowie Chance.natur-Naturschutzgroßprojekte Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben In Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben werden die bisher angewandten Konzepte und Maßnahmen des Naturschutzes weiterentwickelt und an aktuelle Anforderungen angepasst. Zusätzlich werden neuartige Methoden entwickelt und erprobt. Die Ausgangsbedingungen der Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben sind repräsentativ und ihre Ergebnisse übertragbar auf vergleichbare Fälle in anderen Regionen. Herausforderungen begegnen Insbesondere der rasch ablaufende Landschaftswandel stellt immer wieder neue Herausforderungen an den Naturschutz. So führt der Rückzug der landwirtschaftlichen Nutzung von ertragsarmen Standorten häufig zu erheblichen Problemen für die Tier- und Pflanzenarten bzw. deren Lebensgemeinschaften, die von einer entsprechenden Nutzung abhängen. Zusammen mit den Landnutzern, den kommunalen Akteuren und der Bevölkerung werden langfristig tragfähige Lösungen entwickelt, die es dem Naturschutz ermöglichen, die Veränderungsprozesse in der Landschaft aus der Perspektive des Naturschutzes mitzugestalten. Wir begleiten diese Vorhaben. Gefördert werden die Projekte durch das Bundesumweltministerium über das Bundesamt für Naturschutz und in Rheinland-Pfalz mit Unterstützung durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität. Ein Beispiel in Rheinland-Pfalz In Rheinland-Pfalz fand von 2001 bis 2005 das "E+E-Vorhaben Mittelrhein - Nachhaltige Entwicklung xerothermer Hanglagen" statt. Träger dieses Vorhabens war die Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie e.V. (GNOR) . Projektförderer waren das Bundesamt für Naturschutz, das Land Rheinland-Pfalz, der Landkreis Neuwied sowie der Projektträger. Weitere Projektpartner waren die Universität Mainz, die Universität Regensburg, die Stadt Boppard, der Rhein-Lahn-Kreis und der Rhein-Hunsrück-Kreis. Das Finanzvolumen betrug rund 2,7 Mio. Euro. Hierbei standen Methoden und Verfahren im Mittelpunkt, mit denen die offenen Hangbereiche des Mittelrheintales mit den charakteristischen Terrassen und den wärmeliebenden Tier- und Pflanzenarten dauerhaft und kostengünstig gesichert werden können. Das E+E-Vorhaben leistet damit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt des Mittelrheintales als UNESCO-Weltkulturerbe. Kontrollierter Einsatz von Feuer, der Einsatz von Panzerketten, die halbwilde Beweidung, Hütehaltung von Schafen und Ziegen und die Re-Etablierung und Unterstützung traditionellen Wein- und Obstbaus wurden auf ihre Eignung hin überprüft. Die Maßnahmen werden in die Naturschutzpraxis übertragen. Dabei wird die örtliche Bevölkerung einbezogen und darauf geachtet, dass Naturschutzziele in die regionalen und lokalen Nutzungssysteme integriert werden. Die Rahmenbedingungen des Vorhabens wurden durch eine umfangreiche Voruntersuchung vorab geklärt und praktische Maßnahmen innerhalb des laufenden Hauptvorhabens erprobt. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitung des Vorhabens wurden die Erkenntnisse gründlich analysiert und Schlüsse bezüglich der Übertragbarkeit gezogen. Das Ergebnis der wissenschaftlichen Begleitung finden Sie unter Veröffentlichungen auf der Homepage des BfN ( Schriftenreihe „Naturschutz und biologische Vielfalt , Heft 121). Mehr zum Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben Mittelrhein, zu den Inhalten, den Beteiligten und den Ergebnissen finden Sie im entsprechenden Themenbereich auf der Homepage der GNOR . Mehr Informationen zu den Förderbedingungen und den Inhalten des Förderprogramms bietet das Bundesamt für Naturschutz . Chance.natur-Naturschutzgroßprojekte Chance.natur-Naturschutzgroßprojekte besitzen gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung, d. h. über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus dienen sie dem Schutz großflächiger natürlicher bzw. naturnaher Landschaftsteile, zum Erhalt des nationalen Naturerbes sowie zum Erhalt der natürlichen Vielfalt. Das Bundesumweltministerium unterstützt durch das Bundesamt für Naturschutz seit 1979 zusammen mit den Bundesländern über das Förderprogramm „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ den Schutz besonders wertvoller und großräumiger Landschaftsbereiche in Deutschland. Seit 1979 wurden deutschlandweit 89 Projekte mit einer Gesamtfläche von mehr als 4.300 Quadratkilometern und einem Fördervolumen von über 500 Millionen Euro gefördert, in Rheinland-Pfalz sechs abgeschlossene und zwei laufende Projekte. Das Programm schließt Gewässerrandstreifenprojekte mit ein. Vielfalt des Handelns für die Vielfalt der Natur Durch die Förderung werden Maßnahmen ermöglicht, die in der Regel sonst nicht finanziert werden könnten. So kann beispielsweise die Moderation von Naturschutzzielen, der Ankauf und die Sicherung von Grundstücken zu Naturschutzzwecken oder auch Lösungen zu deren langfristig tragfähigen Pflege und Nutzung ebenso finanziert werden, wie partizipative Planungen oder neuartige Maßnahmen, die die Regionen und ihre Naturschutzleistungen in den Mittelpunkt stellen. Naturschutzgroßprojekte müssen sich den aktuellen sowie den zukünftigen Problemen stellen, die Veränderungen der Landnutzung, Klimawandel und geänderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen mit sich bringen. Vorrangiges Ziel des Förderprogramms ist es, die Fördergebiete der Projekträume bis zum Ende der jeweiligen Projektlaufzeit als Naturschutzgebiete (NSG) oder oder einen vergleichbaren, rechtlich verbindlichen Schutzstatus zu sichern. Alternative Instrumente und gleichwertige Schutzgebietskategorien sind möglich. Insgesamt soll eine dauerhafte und großflächige Sicherung der Gebiete, der Schutzziele sowie der erforderlichen Maßnahmen zum Erhalt der Gebiete gewährleistet sein. Aktuelle Informationen zur Förderung von gesamtstaatlich repräsentativen Vorhaben und zur Ausarbeitung der Antragsunterlagen finden Sie auf der Homepage des Bundesamtes für Naturschutz . Das "Ruwer-Projekt" – ein Beispiel in Rheinland-Pfalz Im erfolgreichen "Ruwer-Projekt" gelang es zum Beispiel, zahlreiche Querbauwerke zwischen Quelle und Mündung umzubauen und somit die Ruwer wieder durchgängig für die Lebewelt dieses Mittelgebirgsbaches zu entwickeln. Projektträger war der Kreis Trier-Saarburg, die Stadt Trier, die Verbandsgemeinde Kell und die Verbandsgemeinde Ruwer. Das Finanzvolumen betrug rund 6,8 Mio. Euro. Weitere Informationen zum Naturschutzgroßprojekt "Gewässerrandstreifen Ruwer und Nebenbäche" finden Sie auf der Homepage des Bundesamtes für Naturschutz . Naturschutzgroßprojekte bieten Impulse für den Naturschutz Naturschutzgroßprojekte stellen eine wertvolle Ergänzung der dem Naturschutz zur Verfügung stehenden Instrumente in Rheinland-Pfalz dar. Durch die Größe ihrer Projekträume und das Volumen der jeweiligen finanziellen Förderung gelingt es, auf großer Fläche Ziele des Naturschutzes erfolgreich in die Prozesse der Landschaftsentwicklung zu integrieren. Hierzu liefern wir naturschutzfachliche Impulse. Landschaft im Wandel Die Auswirkungen der gesellschaftlichen Entwicklung und insbesondere zunehmend globalisierter Märkte führen zu geänderten Rahmenbedingungen für die Landnutzung. Umfang und Art der Flächenbewirtschaftung bzw. -nutzung sind oft abhängig von den jeweils aktuellen Förder- und Subventionsinstrumenten. So kann es auf Flächen, die vor kurzem aus der Bewirtschaftung genommen wurden, weil es sich um ertragsarme Standorte handelt zu neuen Nutzungsinteressen kommen, zum Beispiel durch den notwendigen Ausbau regenerativer Energien. Speziell in Rheinland-Pfalz sind die Auen- und Täler-Landschaften können die Erfordernisse des Hochwasserschutzes zu veränderten Nutzungsinteressen führen. In einigen Landschaften in Rheinland-Pfalz spielt der Weinbau eine besondere Rolle. Insbesondere Steilhanglagen wurden jedoch aufgrund des relativ hohen Aufwandes bei der Bewirtschaftung aufgegeben. All diese Entwicklungen haben natürlich Folgen für unsere Kulturlandschaft und ihre biologische Vielfalt. Auf der einen Seite geraten empfindliche bzw. von extensiver Nutzung abhängige Arten und Lebensgemeinschaften in Gebieten mit ungünstigen Standortbedingungen für die Landwirtschaft durch Nutzungsaufgabe oder -änderung unter Druck. Auf der anderen Seite wird die Landnutzung intensiviert, was dort zu wachsendem Druck für die verbliebenen Lebensräume sowie natürlichen und naturnahen Landschaftselemente führt. Optionen anbieten In Naturschutzgroßprojekten werden erforderliche Naturschutzmaßnahmen, wo immer dies möglich ist, in nachhaltige Lösungen der Landnutzung eingebunden. Hierfür sucht der Naturschutz Partner. Während der Projektlaufzeit werden gemeinsam Wege entwickelt, die langfristig mit möglichst wenig externen Mitteln tragfähig sind. Hierzu notwendige Angebote für Initialmaßnahmen können unterstützt und Kooperationen weiterentwickelt werden. Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben liefern hierzu eine ganze Palette von innovativen Methoden und zeigen deren jeweiliges Einsatzspektrum auf. Derartige Erkenntnisse können dann über die Projektlaufzeit hinaus und auch in anderen Regionen flexibel angewendet werden. Hinzu kommt, dass in derartigen Projekten auf dem aktuellen Stand der Technik gearbeitet wird. Ganz besonders gilt dies für aktuelle Perspektiven zur Offenhaltung, gerade für die Erhaltung der Wiesen und Weiden unserer Mittelgebirgslandschaften. Hierzu werden neuartige Methoden demonstriert und Erfahrungen zur Anwendung zur Verfügung gestellt, wie z. B. das kontrollierte Brennen oder die halbwilde Weidehaltung am Mittelrhein. Da wir auch über die Landesgrenzen hinaus im ständigen fachlichen Austausch stehen, können wir Erkenntnisse der bundesweiten oder europäischen wissenschaftlichen Diskussion in die verschiedenen Projektkonzeptionen einbringen. Mit Blick auf die langfristige Sicherung der biologischen Vielfalt steuert der Naturschutz fachliche Ziele bei, die Perspektiven für eine zukunftsfähige Landschaftsentwicklung liefern. Die flächendeckende Planung vernetzter Biotopsysteme stellt hierzu in Rheinland-Pfalz transparent Ziele und Lösungen zu möglichen Zielkonflikten bereit, als ein Angebot an alle, die Landschaft gestalten, wie Arten- und Biotopschutz in ihre Vorhaben zu integrieren ist. Diese Planung ist zudem wesentliche Grundlage des landesweiten und des grenzüberschreitenden bundesweiten Biotopverbunds. Wenn sich die Prognosen zum Landschaftswandel der nächsten Jahrzehnte bestätigen, stehen Veränderungen in sehr großen Teilen unserer Landschaften bevor. Hierzu bedarf es angemessener Konzepte. So stehen aktuell "halboffene Weidelandschaften" oder die "neue Wildnis" als Vorschläge für die Landschaft der Zukunft in der fachlichen Diskussion. "Neue Wildnis" Zunehmend werden "Wildnisflächen" als ein kleiner, aber berechtigter Teil unserer Kulturlandschaft verstanden. Gemeint sind damit "unbewirtschaftete" Gebiete, in denen der Mensch bewusst Natur Natur sein lässt. So zum Beispiel großflächig in den Kernzonen des Naturparks Pfälzerwald, des deutschen Teils des grenzüberschreitenden Biosphärenreservates Pfälzerwald Nordvogesen, im Nationalpark Hunsrück-Hochwald und im Bienwald. Geeignete Wälder, besonders naturnahe Wälder, werden hierbei der natürlichen Entwicklung überlassen. Die Lebensgemeinschaften können dabei wachsen und reifen, aber auch zerfallen und neu entstehen. Auch die Wiederentwicklung von Fluss- und Bachauen ist ein Schritt zur Entwicklung einer "neuen Wildnis". "Neue Kulturlandschaft" und "Halboffene Weidelandschaften" Außerhalb des Waldes entwickeln sich auf Flächen, die bis vor kurzem noch landwirtschaftlich genutzt waren, nach einer Aufgabe der konventionellen Bewirtschaftung Brachen. Aufkommende Gehölze verändern die Gestalt der Landschaft. Für derartige Flächen werden neuartige Konzepte erarbeitet. Zum Beispiel im Rahmen der Umsetzung "halboffener Weidelandschaften". In ihnen spielen große Pflanzenfresser, wie Pferde oder Rinder, eine wichtige Rolle. Durch sie entwickeln sich die beweideten Flächen sehr abwechslungsreich, zum Beispiel mit einem großen Anteil an Gehölzen und nassen oder mageren Standorten, ähnlich wie dies in früheren Naturlandschaften natürlicherweise der Fall war. Naturschutzorientierte und nutzungsintegrierte Konzepte liefern hierbei Denkanstöße zur Erhaltung der Kulturlandschaft oder ihre Gestaltung für die Zukunft. In diesen Systemen werden die ursprünglichen Faktoren der Landschaftsgestaltung ersetzt oder erhalten. Museale Elemente sind dabei nur ein kleiner Teil. Größtenteils werden dynamische Naturschutzkonzepte verfolgt. Naturschutzgroßprojekte als Plattformen regionalen Handelns Als Grundprinzip der Konzeption und Umsetzung von Naturschutzgroßprojekten gilt "Bewährtes aufgreifen und durch Neues ergänzen". Naturschutzgroßprojekte finden immer in Regionen statt, die gewachsene und häufig bewährte Strukturen besitzen. Gerade in den Bereichen der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft und anderer Nutzungen gibt es tradierte Erfahrungen und aktuelle Kenntnisse zur Bewirtschaftung der Landschaft. Naturschutzgroßprojekte treten als neuer Akteur hinzu und greifen diese Erfahrungen auf. Um hierbei ein konstruktives Miteinander aller Akteure entstehen zu lassen, wird bereits im Vorfeld der Maßnahmenumsetzung ausreichend Raum für Information und Kommunikation geboten. Begleitung Erste Konzepte eines Naturschutzgroßprojektes sind Diskussionsvorschläge. In gegenseitigem Verständnis für die wirtschaftlichen Anforderungen der Projektregion und die naturschutzfachlichen Erfordernisse werden Lösungswege ausgelotet und danach realisiert. Wir begleiten diese Prozesse und bringen überregionale Naturschutzziele ein. Zusammenwachsen durch gute Erfahrungen In der Praxis wird jedes Naturschutzgroßprojekt durch eine Arbeitsgruppe bzw. einen Projektbeirat begleitet. Ergänzend zu den Projektbüros bzw. Geschäftsführungen dienen solche Gremien als Plattformen zur Information, Beteiligung, Qualifizierung und Akzeptanzförderung. Wie die Erfahrungen zeigen, "wächst" gerade in diesen Gruppen das betreffende Projekt "zusammen". Wir unterstützen diese Prozesse und bringen hier Erfahrungen und die Daten unseres Hauses ein. Voneinander und von der Natur lernen Wichtiger Ausgangspunkt unseres Engagements in Naturschutzgroßprojekten ist die Erfahrung und Kreativität der regionalen Akteure bei der Entwicklung von Chancen für eine naturverträgliche Nutzung der Landschaft. Naturschutzgroßprojekte dienen allen Beteiligten als Lernorte, machen Mut, liefern Anregungen und bieten die Möglichkeit "über den Tellerrand hinauszuschauen" und so zu einem zukunftsfähigen Umgang mit unserer Kulturlandschaft beizutragen.

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